Elizabeth Blackburn / Elissa Epel - Die Entschlüsselung des Alterns: Der Telomer-Effekt / The Telomere Effect: A Revolutionary Approach to Living Younger, Healthier, Longer

  • Was sind überhaupt Telomere und was macht sie so wichtig?


    Telomere sitzen als Schutzkappen auf den Enden unserer Chromosomen.
    Die Länge dieser Schutzkappen geben einen Hinweis auf die zu erwartende Gesundheitsspanne unserer gesamten Lebensspanne.
    Ganz grob heruntergebrochen ergibt sich folgende Aussage:
    Lange Telomere = Gesundheit bis ins hohe Alter
    Kurze Telomere = Anfällig für Krankheiten und ein früheres Einsetzen von (altersbedingten) Krankheiten.
    Dies ist jedoch sehr vereinfacht betrachtet, gibt aber einen guten Abriss worum es in diesem umfassenden Sachbuch geht.


    Unsere gesamtes Verhalten, unsere gesamte Umwelt, Lebenserfahrung, Ernährung, Schlafhygiene, Krisen, Stress und viele andere Einflussfaktoren mehr können die Telomere positiv wie negativ beeinflussen.


    Leben wir ungesund und unachtsam, verkürzen sich die Telomere. Leben wir achtsam, gesund und möglichst stressfrei in einem guten sozialen Gefüge, verlängern sich die Telomere. Verkürzte Telomere sind auch fähig sich zu regenerieren, wenn wir ungesundes Verhalten aufgeben.


    Telomerase, das sind die Enzyme, die die Telomere erneuern, können aber auch zu aktiv sein und haben so wiederum Einfluss auf entartende Zellteilung. Interessant ist, das dieses negative Wachstum, wissenschaftlich belegt, unter anderem durch Nahrungsergänzungsmittel angeregt wird. Bei einer natürlichen Zuführung über die Nahrung gibt es diesen Effekt nicht.


    Meine Meinung:
    Die beiden Autorinnen haben hunderte Studien zusammengetragen und ihre Ergebnisse auf eine erfrischend einfache und unterhaltsame Weise
    niedergeschrieben. Es ist ihnen gelungen den Laien ganz unwissenschaftlich abzuholen. Dabei begrenzen sie die wissenschaftlichen Erläuterungen auf die nötigsten Fachbegriffe und Abkürzungen, die wiederum gut erklärt sind. Illustrationen und Diagramme veranschaulichen die Argumentation.
    Ich habe wirklich jeden Aspekt verstanden.


    Die Autorinnen sprechen in der Ich-Perspektive, wobei in Klammern immer der jeweilige Name (Liz oder Elissa) steht.
    Während Elisabeth Blackburn sich der Telomerforschung widmet, die die Telomerase entdeckt hat, und dafür gemeinsam mit anderen Kollegen den
    „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ erhielt, sieht Elissa Epel die Studien aus der Sicht einer Gesundheitspsychologin und Professorin für Psychiatrie, um nur 2 ihrer beruflichen Themenbereiche zu benennen. Diese beiden Seiten ergänzen sich fabelhaft und geben einen ganzheitlichen Blick auf die Telomer-Thematik.
    Kurze Selbsttstest, Telomer-Tipps und ein „Verjüngungslabor“ geben dem Leser zu jedem Kapitel hilfreiche Ratschläge um die Telomere auf den gesunden Pfad zu bringen.


    Ich habe auf keiner der Seiten Langeweile empfunden. Die Informationen sind mannigfaltig, und obwohl sich gezwungenermaßen gewisse Aussagen und
    Teilsätze wiederholen, sprüht das Werk vor Informationen und wichtigen Erkenntnissen. Alle angesprochenen Studien und Sachinformationen sind mit Fußnoßten im Anhang aufgeführt. Es sind 438 Fußnoten! Ein Sach- und Personenregister findet sich ganz zum Schluss.


    Fazit:
    Die Geheimnisse des Alterns sind nicht in Gänze entschlüsselt. Aber die Telomere sind aus heutiger Sicht maßgeblich verantwortlich für die Gesundheit und ein langes Leben.
    Wer dieses Buch gelesen hat ist wissenschaftlich aufgeklärt, bestens informiert und kann an sich und seiner Telomergesundheit arbeiten.


    Blackburn und Epel appellieren an jeden Leser: Es ist nie zu spät neue Wege zu beschreiten um altersbedingt vorprogrammierte Krankheiten durch eine gesündere Lebensweise abzuwehren oder zumindest hinauszuzögern.
    Fangen wir heute mit der Telomer-Regeneration an!

    Liebe Grüße, Tardigrada


    :study: "Moja Igra" von Luka Modrić (Autobiografija)

    :bewertung1von5: 2018 gelesen: 23 :bewertung1von5: 2017 gelesen: 120 :bewertung1von5: 2016 gelesen 140 :bewertung1von5:2018 - 2019 Leseflaute