Patrick S. Tomlinson - The Ark

  • Klappentext


    Nachdem die Erde zerstört wurde, sind die letzten 50.000 Menschen auf einem gewaltigen Raumschiff, der „Arche", unterwegs zum nächsten bewohnbaren Planeten. Beinahe hundert Jahre hat die Reise bereits gedauert, erst die jetzige Generation von Bewohnern soll die Ankunft erleben. Das Leben an Bord ist streng reglementiert, jeder Bewohner ist über ein Implantat jederzeit zu orten. Dennoch verschwindet der brillante junge Wissenschaftler Edmond Laraby spurlos – und wird kurz darauf tot aufgefunden. "Selbstmord", heißt es von offizieller Stelle, doch Detective Bryan Benson hegt Zweifel: Was hat es mit den Aufnahmen von Tau Ceti auf sich, die Laraby ausgewertet hat? Und wie hängt eine Geheimorganisation, deren Mitglieder sich durch Vortäuschen des eigenen Todes der Überwachung entzogen haben, in der Sache mit drin?


    Meine Meinung


    Ich hatte mal wieder richtig Lust auf spacige Science Fiction und da springt einem das Cover ja direkt ins Auge! So richtig war das dann zwar nicht so, wie ich erwartet hatte; aber: es hat mir trotzdem total gut gefallen.


    The Ark ist ein gewaltiges, ja monströses Raumschiff mit den letzten 50.000 überlebenden Menschen. Sie mussten von der zerstörten Erde fliehen und sind jetzt auf dem Weg nach Tau Ceti G, einem Planeten mit erdähnlicher Atmosphäre und ihrer letzten Chance für die Zukunft.
    Soweit so gut. Es gibt natürlich auch einige technische Details und Momente in der Schwerelosigkeit, aber die meiste Zeit wirkt es eher wie ein spannender Krimi in relativ gewohntem Umfeld, auch wenn man auf jeden Fall ein Gefühl für dieses riesige Raumschiff bekommt, das eher einer schwebenden Stadt ähnelt - nur ohne Himmel.


    Im Fokus steht Detective Bryan Benson, ein ehemaliger Star unter den "Zero" Spielern, der mittlerweile eine eher ruhige Kugel in der wenig geforderten Polizeistation auf der Ark schiebt - bis zu dem Tag, an dem ein wichtiger Wissenschaftler verschwindet.
    Das ganze ist höchst mysteriös, denn das Verschwinden ist viel zu spät zur Kenntnis genommen worden! Alle Menschen auf der Ark haben nämlich ein Plantat im Kopf, mit dem sie ununterbrochen "überwacht" werden bzw. sich darüber mit Informationen austauschen und kommunizieren können. Warum also wurde nicht früher etwas bemerkt?
    Der erste Mord auf der Ark und Benson tut wirklich alles, um hinter das Geheimnis zu kommen.
    Die ganzen Ermittlungen sind recht locker und unterhaltsam, denn keiner kennt sich so wirklich damit aus - gab es bisher doch immer nur kleinere Delikte. Was bei der ganzen Überwachung nicht verwundert.


    Der Aufbau des Systems auf der Ark ist strikt geregelt, um das Überleben zu sichern. Alles ist rationiert und neben den 50.000 Menschen des Volkes gibts noch die "Besatzung", die die Regierung und die Forscher ausmachen. Höher gestellte Persönlichkeiten, die auch das Sagen haben. Dass sie die anderen als "das Vieh" bezeichnen fand ich etwas unpassend, das wurde vielleicht auch etwas unglücklich übersetzt.
    Jedenfalls hat Detective Benson einiges zu tun, denn von manchen der Besatzern scheinen ihm bei der Ermittlung Steine in den Weg gelegt zu werden. Dadurch hat er recht schnell die Ahnung, dass von höchster Ebene jemand dahintersteckt. Seine Kollegin Theresa, mit der er ein Verhältnis hat, ist ebenso mit von der Partie wie der Russe Korolev, ein noch junger Mann in den 20ern, der mir mit seiner nüchternen, pedantischen Art irgendwie total sympathisch war.


    Man kommt schnell in die Geschichte rein! Der Schreibstil ist nicht unbedingt anspruchsvoll, aber unterhält sehr gut, auch wenn manche Szenen nicht so sehr ins Detail hätten gehen müssen. Die Dialoge sind einfach gehalten; man merkt jetzt keinen großen Unterschied zu heute, wobei mir hier besonders einige witzige Stellen gefallen haben. Super getroffen war der Ausdruck "der verrückte Hutmacher" den sie benutzen, wenn sich jemand der Überwachung seines Plantats entziehen will und sich Alufolie um den Kopf wickelt :D


    Der Verlauf ist spannend gehalten, es gibt einige Überraschungen und ein großes Finale, dass mir fast ein bisschen zu überzogen wirkte. Aber trotzdem hat es gepasst und es vermittelt auch noch eine kleine philosophische Botschaft, die ich aber durch die eher leichtgängige Handlung nicht ganz so ernst nehmen konnte.


    Insgesamt hat es mir aber wirklich gut gefallen - allerdings hab ich jetzt gesehen, dass es noch einen zweiten Band auf englisch gibt und ich hoffe sehr, dass der auch noch übersetzt wird. Ob noch weitere Bände geplant sind, hab ich bisher nicht herausgefunden - aber mich würde jetzt brennend interessieren, wie es mit den Figuren weitergeht!


    Fazit: 4 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Children of a dead earth


    1 - The Ark - Die letzte Reise der Menschheit
    2 - Trident´s Forge (2016 im Original erschienen)

  • Auf dem Generationenraumschiff Arche ist eine Person verschwunden, der junge Wissenschaftler Edmond Laraby. Eigentlich sollte das gar nicht möglich sein, da jeder Mitreisende mit einem Implantat jederzeit auffindbar ist. Die Ermittlungen übernimmt der sonst recht wenig beschäftigte Polizeichef Bryan Benson. In Larabys Wohnung entdeckt er ein Gemälde, von dem sich nach Untersuchungen herausstellt, dass es sich um einen echten und damit unbezahlbaren Monet von der inzwischen durch ein schwarzes Loch zerstörten Erde handelt. Wie ist der Wissenschaftler an dieses Gemälde gekommen? Die Ermittlungen finde zu einem ungünstigen Zeitpunkt statt. In zwei Wochen soll das Schiff, nach zweihundert Jahren Reise, mit der Landung auf Tau Ceti G beginnen und die Anspannung steigt. Die Bewohner und die Besatzung machen sich Gedanken über die Zukunft. Was wird aus den bisher geltenden Regeln und den 50.000 Passagieren werden. Wird die Ansiedlung erfolgreich sein?


    Bryan Benson riskiert einiges um in seinen Ermittlungen voran zu kommen. Auch Einschüchterungs- oder Ablenkungsversuche können ihn nicht abschrecken. Doch dann lernt er dieses Generationenschiff und seine Menschen trotz der Begrenztheit noch mal ganz neu kennen. Die Handlung spitzt sich zu und die Geschichte wird sehr spannend, die Wendungen können den Leser überraschen.


    Zum Schluss kommt es zu einem heftigen Showdown und der Enthüllung des Schuldigen und der Hintergründe. Alle Fragen werden aufgeklärt und man denkt darüber nach, wie es wohl dem Rest der Menschheit auf Tau Ceti G ergehen wird. Auch mit diesem Buch „The Ark“ von Patrick S. Tomlinson konnte mich das Thema Generationenschiff wieder fesseln.


    Mit Bryan und seiner Partnerin hat Patrick S. Tomlinson zwei sympathische, nachvollziehbare Charaktere erschaffen. Eine Fortsetzung ihrer Geschichte würde mich durchaus interessieren.


    Ein sehr guter Kriminalroman, der auf einer Weltraumarche spielt. Nur in der ersten Hälfte hätten die Bewohner und deren Lebensumstände noch etwas detaillierter ausgearbeitet sein können. Hierfür gibt es einen kleinen Abzug.
    Und noch eine Warnung, nach meiner Meinung verrät der Klappentext schon zu viel.


    4,5 von 5 Punkten.

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Patrick S. Tomlinson - The Ark: Die letzte Reise der Menschheit / The Ark“ zu „Patrick S. Tomlinson - The Ark“ geändert.