Elaine Winter - Das Geheimnis von Chaleran Castle

  • Die Reisejournalistin Felicia bekommt den Auftrag, für ein Magazin einen Reportage über Schottland zu schreiben. Sie ist Feuer und Flamme, denn sie ist sehr naturverbunden. Als sie in Chaleran Castle ankommt, ist sie sofort von der alten Burg begeistert, übt dieser Ort doch eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Die jetzige Burgherrin Amelia Chaleran und deren Familie sowie die Dorfbewohner begegnen ihr freundlich und so fühlt sich Felicia rundum wohl. Amelie überlässt ihr für ihre Recherchen alte Briefe und Tagebuchaufzeichnungen. Bei der Durchsicht stößt Felicia auf ein altes trauriges Familiengeheimnis aus dem 19 Jahrhundert, welches sie zum Anlass nimmt, ihren Aufenthalt zu verlängern. Allerdings kommt ihr das gerade recht, denn der Gärtner Scott hat es ihr angetan, doch der gibt sich eher zurückhaltend. Hat Scott ein Geheimnis und was ist damals passiert? Wird es Felicia gelingen, Scotts Schale zu knacken und auch die alte Familiengeschichte offen zu legen?


    Elaine Winter hat mit ihrem Buch „Das Geheimnis von Chaleran Castle“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, dessen Geschichte sich in zwei Handlungsstränge aufteilt. Der eine behandelt die Familiengeschichte der Chalerans im 19. Jahrhundert, der andere erzählt von der Gegenwart um Felicia und ihren Erlebnissen in Schottland. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser ist schnell in der Handlung versunken und findet durch die Zeitsprünge mal in dem einen, mal in dem anderen Jahrhundert wieder, wo er als stiller Beobachter an den Geschehnissen teilnimmt. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und bleibt auf mittlerem Niveau bis zum Ende, da ab Mitte des Romans mehr oder weniger die Geschichte schon offen liegt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und zeichnen ein schönes Bild von Schottland und der rauen Natur sowie den liebenswerten Menschen dort. Die Autorin lässt dem Leser ebenso nebenbei einige Informationen über die schottischen Landsleute und ihre dortigen Riten und Gebräuche zukommen.


    Die Charaktere sind schön ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie wirken durchweg sehr real und lebendig. Felicia ist eine sympathische junge Frau, die bei Adoptiveltern groß geworden ist. Sie wirkt zwar selbstbewusst, aber in ihrem Inneren kämpft sie einen einsamen Kampf und hat eine Mauer um sich herum aufgebaut, um Verletzungen vorzubeugen und so dass niemand ihr zu nah kommen kann. Dabei sehnt sie sich danach, eine Schulter zum Anlehnen zu finden und sich auch mal fallen lassen zu können. Familie Chaleran ist ebenso sympathisch und gastfreundlich. Sie öffnen Felicia ihr Haus und lassen sie an ihrem Leben teilhaben. Scott ist ein sehr zurückhaltender Mann, der meist verschlossen und eher unfreundlich daher kommt. Dabei will auch er sich nur schützen, denn er hat in seiner Vergangenheit schon einiges durchmachen müssen. Die anderen Protagonisten sind ebenfalls gut gewählt und bereichern mit ihren kleinen Episoden und Geschichten die Handlung.


    „Das Geheimnis von Chaleran Castle“ ist ein unterhaltsamer Roman vor der malerischen schottischen Landschaft, dessen Ende zwar recht bald vorhersehbar ist, jedoch weiß die Geschichte mit ihren beiden Handlungssträngen zu fesseln, bis alle Geheimnisse aufgedeckt sind. Liebhaber von Familiengeschichten mit historischem Einschlag werden hier einige schöne Lesestunden verbringen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.


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