Maja Lunde - Die Geschichte der Bienen / Bienes Historie

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Durchaus spannend und interessant, aber nicht ausreichend genug im Fokus
  • Kurzmeinung

    Klarascha
    Ganz nett, verschiedene Ebenen gut verwoben.
  • Na ja könnte sein.

    Ja - könnte sein - aber dann hätte die Frau Staatspräsidentin das der Mutter mitteilen können -

    na gut.

    Ich bin trotzdem jetzt nicht glücklicher mit dem Buch, aber ich schau mir gleich Deine Hörbuch-Rezensionen

    an.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Bienen sind im Prinzip unberechenbar, und vielleicht gelingt ihnen die Rückkehr aus eigener Kraft.

    Da hätte ich ja nichts dagegen. Ein Freund ist Imker und ich kenne seine Sorgen. Aber so, wie die Autorin es darstellt,

    ist die Rückkehr der Bienen ein Deus ex Machina. Schwupps! Da sind sie wieder!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Aber so, wie die Autorin es darstellt,

    ist die Rückkehr der Bienen ein Deus ex Machina.

    Stimmt. Aber genau darauf kann man vielleicht hoffen. Obwohl, da gebe ich Dir Recht, in einem Buch eine solche Ereignis irgendwie an die Handlung gebunden sein müsste.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zum Glück bin ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen gestartet, denn das stellt immer ein Problem dar. Im Vorfeld hatte ich sogar etwas Bedenken, ob es wirklich das richtige Buch für mich sein würde. Aber ich war rundum begeistert!

    Das Buch umreißt die Geschichte der Imkerei bzw. der Bienen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. In England 1852 leidet William unter Depressionen, weil sein Leben so ganz anders gelaufen ist, als er es sich erhofft hatte. Er wollte ein wichtiger Pionier im Bereich Biologie werden, doch gerieten ihm Frau und einige Kinder dazwischen. Seine Hoffnungen ruhen auf seinem Sohn Edmund, der ebenfalls studieren soll. Schließlich kommt ihm die Idee für einen ganz neuartigen Bienenstock, mit dem er die Imkerei revolutionieren möchte und reißt ihn aus seiner Lethargie.

    In Ohio/USA 2007 muss der Imker George miterleben, wie 90 % seiner Bienenvölker einfach von einem Tag auf den anderen verschwinden. Sein einziger Nachkomme Tom studiert und träumt eher vom Schreiben als von der Übernahme des väterlichen Betriebes.

    Im Jahr 2098 in China lebt Tao mit ihrer kleinen Familie. Inzwischen sind die Bienen längst ausgestorben und die Welt ist nicht mehr die, die wir kennen. Da passiert ihrem kleinen Sohn ein Unfall, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.


    Das Buch ist in diese 3 Handlungsstränge aufgeteilt, die immer abwechselnd erzählt werden. Für mich stellte sich gerade die Form der dreigeteilten Zeit- und Handlungsstränge als Glücksfall dar, obwohl genau das meine vorherigen Bedenken begründete. Es las sich wirklich wie Butter!

    Gerade die abwechselnden Stränge wirkten wie ein PageTurner auf mich. Das Kapitel endete und ich wollte immer unbedingt wissen, wie es mit George oder William weitergeht. Jedesmal musste ich mich regelrecht losreißen von diesem Buch, um nicht doch noch 2 oder 3 Seiten zu lesen, aus denen dann doch wieder 30 geworden wären.

    Die Geschichte der Zukunft um Tao und ihre kleine Familie weckt bei mir am wenigsten Interesse und Empathie. Die Protagonistin ist mir einerseits nicht sonderlich sympathisch und das ganze Geschehen lässt mich eigenartig unbeteiligt. Wären es einzelne zusammenhängende Geschichten geworden, bin ich fast sicher, dass ich Taos Geschichte abgebrochen hätte. So waren es immer nur ein paar Seiten und so schlecht ist dieser Teil nun nicht, dass ich die nicht mitgenommen hätte zwischendurch. Außerdem interessierte mich dann ja doch, wo und wie sich die Verbindung zu George und William ergab.

    Der Schreibstil ist wirklich super! Niveauvoll und trotzdem keine verschwurbelten Sätze über eine halbe Seite. Man kann mit den ersten Sätzen einsteigen und sich einfach treiben und mitnehmen lassen.

    Der Erzählstil - alle drei Storys sind in der Ichform geschrieben aus Sicht des jeweiligen Protagonisten - trug sicherlich seinen Teil dazu bei, denn man erfuhr ja tatsächlich, was in dem Einzelnen vorging. Aber eben ausschließlich im Protagonisten. Alle anderen Personen wurden zu Randfiguren, die man als Dritter nur so betrachten konnte, wie es der Erzähler tat. Dazu gehörte natürlich auch, dass man den ganzen negativen Gedanken ausgesetzt war.

    Zum Ende zeigte sich, dass meine frühen Vermutungen allesamt richtig waren - was nicht unbedingt für die Geschichte spricht, denn der Verlauf war halt doch insgesamt recht vorhersehbar. Trotzdem hat es wahnsinnigen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, denn auch wenn manches vorhersehbar war, so war hier eindeutig der Weg das Ziel!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext Amazon

    England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte - die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock. Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden. China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.


    Cover:

    Das Cover ist schlicht gehalten und zeigt eine einzelne Biene, passend zum Buchtitel.


    Beurteilung:

    Im Buch geht es um drei unterschiedliche Protagonisten, William (England 1852); George (USA 2007) und Tao (China 2098), deren Geschichten alle mit den Bienen verwoben sind.

    Die Autorin erzählt die Geschichten jedes Kapitel abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten. Das hat mir sehr gut gefallen, v. a. dadurch, dass am Ende jedes Kapitels ein kleiner „Cliffhanger„ war. Das hat mich immer wieder dazu verleitet weiterzulesen.


    Auch der Schreibstil der Autorin war angenehm. Es gab keine langen, verschachtelten Sätze. Die einzelnen Kapitel waren relativ kurz und ließen sich gut lesen, was mich zum weiterlesen animiert hat. Selbst die Fachbegriffe waren kein Problem für einen Imker-Laien wie mich.


    Leider waren die einzelnen Geschichten an sich nicht besonders spannend (lediglich evtl. Tao's) und mir waren alle Protagonisten eher unsympathisch. Ich konnte mit keinem wirklich mitfiebern oder geschweige denn mich mit einem der Drei identifizieren. Die kurzen Kapitel und die „kleinen Cliffhanger“ haben mich jedoch trotzdem zum weiterlesen bewegt, auch deswegen, weil es mich interessiert hat, wie sich die Geschichten am Ende zusammenfügen.

    Und ich habe es definitiv nicht bereut.


    Die ganze Thematik rund um das Bienensterben fand ich sehr interessant und auch wichtig die Menschen darauf aufmerksam zu machen, v. a. im Hinblick darauf, dass das ja ein ziemlich aktuelles Thema ist.


    Fazit:

    Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Der tolle Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mich zum weiterlesen bewegt. Die Geschichten der einzelnen Protagonisten haben mich zwar nicht vom Hocker gehaut, aber trotzdem gut unterhalten.

    Schon allein wegen der wichtigen Thematik würde ich das Buch weiterempfehlen.



    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Ich finde auch, dass man die Thematik dieses Buches gar nicht hoch genug hängen kann, und bin sehr froh, unter anderem durch diesen Roman dafür sensibilisiert worden zu sein.


    Allerdings habe ich nicht alle Erzählstränge mit dem gleichen Interesse gelesen und brauchte sogar zwei Anläufe, um überhaupt in den Roman hineinzufinden.

    William: Diese ewigen Depressionen fand ich schwer auszuhalten. Mir ist klar, dass Depressionen eine Krankheit sind, die ein Mensch sich nicht freiwillig aussuchen kann und dass es zu Williams Zeit weder Verständnis dafür noch sinnvolle Heilmethoden gab. Dennoch kann ich es nur schwer nachvollziehen, wie ein Mensch sich so gehen lassen kann, wenn er für die Versorgung von acht Kindern verantwortlich ist, oder wie man sich bei jedem Gegenwind gleich wieder so fallen lassen kann. Vielleicht war das im Roman auch einfach nur für meinen Geschmack zu breit ausgewalzt.


    George: Der nicht so recht originelle Vater-Sohn Konflikt, wahlweise in der Variante Mutter-Tochter. Been there, done that. Vor allem: oft genug darüber gelesen. Das war zwar im Prinzip gut dargestellt, hat aber irgendwie nicht viel Neues geboten. In den anderen Strängen war derselbe Konflikt wenigstens ein bisschen ungewöhnlicher gestrickt.


    Interessant wurden für mich beide Stränge vor allem dann, wenn es um die Bienen ging. :lol:


    Tao: Von diesem Strang war ich sofort fasziniert (und hatte zeitweilig in meinem Frust über William sogar überlegt, einfach nur diesen zu Ende zu lesen), habe ihn schier verschlungen und auch beim zweiten Anlauf noch einmal richtig gelesen und nicht nur, wie die beiden anderen Stränge, überflogen. China am Ende des 21. Jahrhunderts, immer noch in den Klauen eines komplett pervertierten Sozialismus, der für das Individuum nur Verachtung zeigt, ökologisch ruiniert ist, aber global betrachtet dennoch eine Oase inmitten von Hunger und Mangel darstellt. Diese Dystopie, die ich für gar nicht so abwegig halte, fand ich packend, beklemmend und schließlich aufrüttelnd. Sie wird mir auf jeden Fall noch für längere Zeit nachgehen.

    Aufgrund des tollen Tao-Stranges vergebe ich 4 Sterne, auch wenn mir der Rest des Romans nicht so besonders gut gefallen hat. Allerdings hat das Buch bei uns eine bienen- und hummelfreundliche Umgestaltung des Gartens bewirkt. :lol:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • Was die weiter oben gestellte Frage nach der Biene Maja im Norwegischen betrifft: Ich habe jetzt die Seiten von einigen großen norwegischen Buchhandlungen abgesucht und keine Übersetzung der Romane von Waldemar Bonsels gefunden. Bücher zur Biene Maja sind dort offenbar nur auf Deutsch oder Englisch erhältlich. Aber mindestens die neue Verfilmung hat es auch nach Norwegen geschafft, und was soll man sagen - das Bienchen heißt... Maja! :lol:


    Hier der norwegische Trailer auf youtube:

    https://www.youtube.com/watch?v=ARRGcWQiONs

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • Maja Lunde - Die Geschichte der Bienen

    Von Menschen und Bienen

    In diesem Roman wird die Bedeutung der Bienenzucht für uns alle dargestellt. Einerseits dürften Teile dieser Informationen uns allen bekannt sein, aber der Mensch zeichnet sich ja von jeher dadurch aus, vor bestimmten Problemen die Augen zu verschließen, zumindest ein großer Teil der Menschheit. Deshalb ist dies auch ein wichtiger Roman, der uns zeigen soll, wohin die Reise gehen könnte ... ! Die Handlung des Buches wird in drei Erzählstränge gegliedert, die auch unterschiedlich geschrieben sind, ersterer dysphorisch, düster, beklemmend, packend, der Zweite altmodisch, kalt, beklemmend und der Dritte kühl berichtend. Erst am Ende des Büches wird das Erzählen etwas wärmer und es taucht etwas ein hoffnungsvoller Grundgedanke auf. Ersterer Erzählstrang spielt 2098 in Shirong, Sichuan, China; hier wird die Geschichte von Tao und ihrer Familie erzählt. Tao arbeitet als menschliche Bestäuberin in einer Obstplantage, ist in ihrer Rolle recht unglücklich und hängt alten Träumen nach. Durch das Verschwinden der Bienen hat sich die Erde in ein destruktives Endzeitszenario verwandelt und die Menschheit ihre Menschlichkeit verloren. Als ihr Sohn Wei-Wen einen Unfall erleidet, verändert sich für Tao alles. Der Zweite spielt 1852 in Maryville, Hertfordshire, England; hier beschreibt uns Lunde die Welt von William und seiner Familie. William, ein Biologe und Samenhändler, der durch die Erfindung eines neuartigen Bienenstockes die Bienenzucht revolutionieren möchte und sich auch der Umwelt beweisen möchte, ist ein recht depressiver Charakter. Er möchte ein Vorbild für seinen Sohn Edmund sein und erreicht jemand Anderen. Und der dritte und letzte Erzählstrang spielt 2007 in Autumn Hill, Ohio, USA; dort lebt George und seine Familie. George ist ein Bienenzüchter, der mit dem Szenario des Bienenverschwinden/-sterbens konfrontiert wird, auf Hilfe und Übernahme des Hofes durch seinen Sohn Tom hofft und erlebt das es diesen in ein gänzlich anderes Genre zieht. Das ganze Buch ist in einer sehr informativen Art verfasst, man erfährt viel über die Imkerei und genauso viel über deren Bedeutung, sowie auch der Bedeutung der Wildbienen. Und genauso werden die Folgen des Fehlens dieser emsigen Insekten verdeutlicht. Und es werden mögliche/oder erwiesene Ursachen des Verschwindens genannt. Für mich in der zusammengetragenen Fülle an Informationen ein durchaus lehrreiches, gut recherchiertes Werk. Am Ende laufen die drei Erzählstränge in einer gut gemachten und interessanten Art zusammen. Und was ich besonders schön fand, am Ende kommt auch noch etwas Hoffnung in diesem etwas melancholischen Buch auf.


    Sprachlich ist dieses Buch in einem etwas kühlen Ton gehalten, der sich ab der Mitte aber etwas verändert/etwas wärmer wird. Das Buch lässt sich gut lesen und ist spannend geschrieben. Es ist auch ein leiser Sog merkbar. Die Beschreibung der Imkerei wird in einem interessanten Stil vermittelt.


    Unbedingt Lesen.


    "Die Bienen flogen ein und aus, ein und aus. Sie hatten Nektar und Pollen dabei, Nahrung für die Nachkommen. Doch nicht nur für die eigenen, wenigen, denn jede einzelne Biene arbeitete für das Volk, für alle, für den Organismus, den sie gemeinsam mit den anderen bildete. "

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Das Sterben der Bienen hat viele Dokumentationen und Diskussionen aufgerufen und sogar als unheimliche und rätselhafte Hintergrundsbedrohung Eingang in die Doctor-Who-Saga gefunden. Eine Bedrohung, die nicht zu unterschätzen ist, denn Bienen sind die Hauptbestäuber vieler Pflanzen, die wir als Grundlage unserer Ernährung benötigen und ein Verschwinden der Bienen und Hummeln stellt eine sehr reale Bedrohung der Lebensmittelversorgung dar. In einigen Regionen der Welt - etwa in der VR China – hat der enorme Rückgang an Bienenvölkern dazu geführt, dass man dazu übergegangen ist, Fruchtpflanzen von Hand zu bestäuben, was auf Grund einer hohen Bevölkerungsdichte bei sehr geringen Arbeitslöhnen und einer eher rudimentären Arbeitsschutzphilosophie dort ein gangbarer Weg ist.


    Tatsächlich spielt einer der drei Handlungsstränge dieses Romans im Jahr 2098, einer Zeit, in der die meisten Städte der VR weitgehend entvölkert ist und viele Menschen mit der Bestäubung von Nahrungspflanze beschäftigt sind. Zwei von diesen Leuten sind Tao und ihr Mann Kuan, die mit ihrem Sohn Wie-Wen in einem kleinen Haus leben und der knochenzermürbenden des Bestäubens nachgehen, während Tao auf Teufel komm raus versucht ihren fünf-jährigen Sohn eine möglichst umfassende schulische Vorbildung zu geben. Eines Tages, bei einem Ausflug in die Randbereiche der Plantagenanlagen, in der Nähe eines der wenigen übriggebliebenen wilden Waldstücke, bricht Wie-Wen unversehens zusammen und zur Hilfe kommende offizielle Personen lassen ihn verschwinden, ohne den Eltern zu erklären wohin, und was genau passiert ist. Außerdem wird das Auffindegebiet von Wie-Wen vom Militär abgesperrt. Nach einigem Hin und Her beschließt Tao sich auf die Suche nach ihrem Sohn zu machen.


    Im Jahr 2007 bricht in den USA das große Bienensterben aus und scheint zunächst auf den südlichen Teil der Staaten begrenzt zu sein. George Savage, ein Imker im Norden, der noch seine eigenen Stöcke baut, sieht sich ob der Distanz – und weil er der Arbeitsweise der südlichen Imker nicht traut – außer Gefahr, bis er eines Tages selbst vor auf rätselhafte Art und Weise geleerten Stöcken steht. Nun beginnt sein verzweifelter Kampf gegen den Verlust seines Hofs, gegen die Ablehnung seines Erbes durch seinen Sohn Thomas und den Wunsch seiner Frau alles zu verkaufen und nach Florida zu ziehen. Das Familienunternehmen zu erhalten wird zu seinem wichtigsten Lebensinhalt – und erscheint zunehmend wie eine Don-Quichotterie.


    William Savage, ein ausgebildeter Biologe, dem die Familienplanung in den Weg seiner Forschung gekommen ist und der nach einer Zeit der schweren Depression angefangen hat, sich der Erforschung der Bienenhaltung zu widmen, die im Jahr 1852 noch in den Kinderschuhen gesteckt hat. Der Wunsch, mehr über die Bienen zu lernen bringt ihn dazu einen neuen, leichter zu beobachtenden Stock zu entwerfen – doch dann beginnt das Rennen auf die Patentanmeldungen.


    Drei verlinkte Geschichten über die moderne und möglicherweise zukünftige Beziehung zwischen Menschen und Bienen, die ein weiteres wichtiges Mosaiksteinchen in der Klima-, Landwirtschafts- und Populationsdebatte sein sollten. Auf jeden Fall lesenswert. :thumleft::study:

  • Das Überleben der Bienen ist ein wichtiges Thema


    Dieses Buch ist das erste der „Klima-Trilogie“ von Maja Lunde.

    In drei Handlungssträngen, jeder zu einer anderer Zeit, nämlich 1852, 2007 und 2098 spielen und dennoch parallel laufen, wird die enge Verbindung zwischen Menschen und Bienen dargestellt.


    Interessant, wie die unterschiedlichen Orte (England, USA und China) und die verschiedenen Zeiten letzten Endes doch verknüpft werden können. Das ist schreibtechnisch gelungen.


    Der Inhalt, das Bienensterben und damit einhergehend händisches Bestäuben von Pflanzen sowie der Klimawandel sind nun kein optimistisch stimmendes Thema. Die Atmosphäre des Buches ist düster, was im Handlungsstrang, der in der Zukunft liegt, besonders hervorsticht.

    Die Autorin hat ein wichtiges Thema aufgegriffen. Mit der romanhaften Erzählung, die manchmal schon fast dystopisch wirkt, kann ich mich aber nicht anfreunden.


    Fazit:


    Mir ist auch der Schreibstil zu depressiv. Daher kann ich nur 2 Sterne vergeben und werde die beiden anderen Bücher „Geschichte des Wassers“ und „Die Letzten ihrer Art“ nicht lesen.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • 3 Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben ? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ! Der Preisgekrönte Roman aus Norwegen, der so viele Lobeshymnen eingestrichen hat und wie immer erwartet man viel und wird dann doch leicht enttäuscht, wobei der Roman wirklich gut ist, aber ich warte vergeblich auf den Moment, der Ihn in die Kategorie Weltklasse hebt.


    England 1852 Ein Erfinder , der es allen zeigen will, und schnell verzweifelt oder aufgibt und seine Familie im Stich lässt, indem er sich bei jedem Misserfolg ins Bett legt und der Rest sich selbst versorgen muss. Als er wieder aufsteht, will er einen Bienenstock neu aufbauen um den Bienen eine bessere Umgebung zu bieten und alles funktioneller zu machen, doch hatten andere nicht auch schon die gleiche Idee ?


    USA 2007 Ein Imker möchte, dass sein Sohn den Hof übernimmt, doch dieser will lieber Journalist werden und nicht auf Bienen aufpassen. Als er seinen Sohn überreden kann, nach Maine mitzukommen , wo er jährlich seine Bienenfamilien platziert ist noch alles gut, doch es startet auch in den USA, dass Bienenvölker verschwinden und der Horror beginnt....


    China 2098 Die Bienen sind ausgestorben und die Bevölkerung muss selbst die Pflanzen bestäuben. Als der Sohn auf einer Wiese einfach umfällt und mit dem Krankenwagen in die Stadt gebracht wird, beginnt eine Odyssey für die Mutter, die Ihren Sohn sucht und eine völlig entfremdete Stadt vorfindet, in der niemand mehr überleben kann. Doch wo ist der Sohn ?...


    Drei völlig verschiedene Geschichten, die alle eines eint. Die Bienen, die eine große Rolle spielen, doch sind die Geschichten nicht miteinander verbunden und vom Grundton sehr düster, wie fast alles aus Skandinavien. Der große Aufschrei bleibt bei mir irgendwie aus. Viel gelernt über Bienen habe ich, aber ich kann es nur schwer beeinflussen, gebe aber zu, fasziniert zu sein.

    Fazit: 3 erschreckende Geschichten, die von Historisch bis Science Fiction alles beinhalten was man sich wünscht. Spannend geschrieben aber irgend etwas fehlt mir noch, vielleicht der große Knall oder die Überraschung daher nur 4 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: