James Joyce - Ulysses (Start 15.05.2017)

  • Das 17. Kapitel ist ja echt zum piepen komisch. :lol: Zitieren wird mir leider zu ausführlich, weil mir so vieles bis jetzt gefällt, aber es ist einfach nur amüsant. Ob Krieglist des Blooms ins Haus zu gelangen, Gedanken über Wasser, warum es sich lohnt auch abends zu rasieren (abgesehen wegen des weicheren Pinsels, hat es auch gewisse Vorteile wenn man(n) dem weiblichen Geschlecht begegnet :loool:).Köstlich! Ich mag diese todernste Frage und sachliche Antwort-Spielerei.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Das ich das Buch gelesen / gehört habe glaubt mir keiner. Ich überlege mir das Buch in den öffentlichen Bücherschrank zu stellen und zu gucken wie lange es dauert bis es weg ist. :lol:


    Ich bin trotzdem glücklich mit der Entscheidung dieses Werk gelesen zu haben und durchgehalten zu haben. Danach gehen andere Bücher viel leichter von der Hand. :lol:


    Die Sprache bleibt mir definitiv im Gedächtnis. Ein Sprachenkünstler, allerdings mit dem Makel, dass viele seiner Sprache nicht zu 100% Folgen können.


    Bald hast Du es geschafft Farast :lechz::tanzensolo::tanzen::friends:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Ich mag diese todernste Frage und sachliche Antwort-Spielerei.

    Ich fand das Kapitel auch ausgesprochen witzig - die Antworten sind so unnötig genau und wirken dadurch gestelzt. Mir war das Kapitel allerdings bisschen zu lang.


    Wie fandest Du die Betrachtung der gemeinsamen Urin-Strähle (oder wie man das nennt...)?

    Mich hat das abgestoßen und ich weiß immer noch nicht, wieso der Erzähler dem Leser das antut.

    Klar: das Buch beginnt auch damit, vielleicht ist es nur ein kompositorischer Kunstgriff - keine Ahnung.


    Jedenfalls gibt es meines Wissens keine Stelle in der Odyssee, in der Odysseus uriniert und auch noch

    darüber räsoniert :) Ja, ja, die Helden von heute.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das ich das Buch gelesen / gehört habe glaubt mir keiner.

    Ich glaube Dir.

    :anstossen:

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das ich das Buch gelesen / gehört habe glaubt mir keiner.

    Wir hätten dir doch noch ein Zertifikat ausstellen sollen! Du hast das Buch ja von Anfang bis Ende gelesen und gehört. Und das ohne Unterbrechungen wie meinereiner. :pray:



    Die Sprache bleibt mir definitiv im Gedächtnis. Ein Sprachenkünstler, allerdings mit dem Makel, dass viele seiner Sprache nicht zu 100% Folgen können.

    Ein Sprachenkünstler ist er wirklich. Ein Teil von mir findet es einfach großartig und der andere Teil denkt öfter mal: "Hä?:scratch:" Tatsächlich wächst mir das Buch (ich darf das gar nicht laut schreiben) immer mehr an mein Leserherz. Das ist ja wirklich die reinste Haßliebe bei mir, bei den langen Unterbrechungen zwischendurch. Das Buch ist so total anders, als alles was ich bisher gelesen habe. Man versteht noch nicht einmal die Hälfte, aber man sitzt völlig verzückt da und denkt, cool wie er das (be)schreibt.


    Wie fandest Du die Betrachtung der gemeinsamen Urin-Strähle (oder wie man das nennt...)?

    Ich fand diese Stelle eher amüsant. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mich verhört, aber die beiden haben tatsächlich wie die kleinen Jungens gemeinsam uriniert. Wobei Bloom ja noch eine Besonderheit kann :-,

    Ekliger fand ich, als Bloom seinen Zehennagel abriss und auch noch daran roch. Was ihn wiederum in seine Kindheit zurückführte. :-# Obwohl, das erinnert irgendwie wieder an Proust, dessen Recherche ich auch mal weiterlesen sollte. Im ersten Band lösen ja unter anderem auch Düfte Erinnerungen an unterschiedliche Situationen aus.



    Das schlimme bei diesem Kapitel ist nur, dass man irgendwann selbst so denkt. Gestern hatte ich unsere Dusche geputzt, einer weiteren Portion "Ulysses" gelauscht und irgendwann kam mir nur noch Unsinn in den Kopf. Und das ging den ganzen Tag entsprechend weiter :geek:


    Ungefähr in dieser Richtung:

    Was war die Absicht ihrer Handlung?

    Die Entfernung von Kalk- und Seifenresten, zwecks Wiederherstellung des Glanzes, unter Zuhilfenahme von Lappen, Reiniger und Wasser.


    Jedenfalls gibt es meines Wissens keine Stelle in der Odyssee, in der Odysseus uriniert und auch noch

    darüber räsoniert :) Ja, ja, die Helden von heute.

    :loool:

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  • Ekliger fand ich, als Bloom seinen Zehennagel abriss und auch noch daran roch.

    Iiiiiiiihhhhh!!!! Pfui!

    Das habe ich überlesen und überhört!

    irgendwann kam mir nur noch Unsinn in den Kopf.

    Den Satz habe ich zweimal gelesen - ich habe bei "Unsinn" offenbar nur U - i - n aufgenommen:shock: und

    mich sehr gewundert.

    Die Entfernung von Kalk- und Seifenresten, zwecks Wiederherstellung des Glanzes, unter Zuhilfenahme von Lappen, Reiniger und Wasser.

    :lol:

    Sehr gut!

    Wie wärs mit einem Ulysses für die Hausfrau?

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

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  • Den Satz habe ich zweimal gelesen - ich habe bei "Unsinn" offenbar nur U - i - n aufgenommen :shock: und

    mich sehr gewundert.

    Und schon ergänzt mein Kopf das fehlende r :wink::loool:


    Wie wärs mit einem Ulysses für die Hausfrau?

    Das lasse ich mal lieber sein :lol:


    Ich habe gerade festgestellt, dass ich das 17. Kapitel bald beendet habe. So gegen Schluss nimmt es ja noch mal richtig Fahrt auf. Hatte ich bis dato Bloom für einen Hallodri gehalten, stelle ich fest, dass Frau Bloom auch keine Kostverächterin ist. Da tun sich mal interessante Abgründe auf. Ich bin sehr auf das letzte Kapitel gespannt und was sie alles berichten wird.


    Was mir im Laufe des Buches wohl auch entgangen war, dass sich der Vater von Bloom umgebracht hatte :( Jedenfalls konnte ich mich an nichts in dieser Richtung erinnern.


    Unbedingt erwähnen wollte ich die Gedankengänge und Handlungen Blooms bis er in seine Bettseite geschlüpft ist. Das war alles recht interessant anzuhören.

    In meiner ausführlichen Buchausgabe wurde erwähnt, dass Bloom im Gegensatz zu Odysseus friedlicher handelt. Im Gegensatz zu Penelope hatte Molly ja nicht nur Freier, die sie sich vom Leib hielt, sondern Freier, die sie bereitwillig in ihr Bettchen ließ. Und das nicht all zu wenige. Blooms Gedankengänge zu all ihren Liebhabern waren amüsant, aber sind nicht von Mordgelüsten durchdrungen. Also sind beide keine Kinder der Traurigkeit. Wie sie wohl zueinander stehen? Es scheint im Laufe der Ehejahre eher eine Art Zweckgemeinschaft geworden sein. Aber wer weiß wie meine Gedanken von Joyce noch geändert werden. :wink: Immerhin deutet Bloom ja schon Überlegungen der Trennung ein und wie es zu bewerkstelligen wäre. Wobei sich das ganze nicht sehr überzeugend anhörte.

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  • Gestern Abend kam auf arte "Anjelica Huston erzählt James Joyce". Ist vielleicht was für euch.


    Kann man noch bis 11.06.18 online ansehen Anjelica Huston erzählt James Joyce.

    Danke! Ich habe mir gerade den Anfang angesehen - mehr geht zeitlich gerade nicht -, hört sich interessant an!

    Da sind wir ja in guter Gesellschaft.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • :shock: Ich bin fertig. Genau 1 Jahr nachdem ich das Buch begonnen habe. Uff *Schweißleseperlchen von der Stirn wisch*


    Was soll ich nun über das berühmte 18. Kapitel schreiben?


    Ich denke, dieses und noch ein paar andere Kapitel haben mich letztlich dazu geleitet den Roman bis zum Schluss durchzulesen. Immer in der Hoffnung, dass Joyce immer
    mal wieder ein solches Kapitel auspackt und das hat er dann am Ende noch einmal mit dem wunderbaren Monolog, der zwar sehr einfachen und bodenständigen, aber auch
    sehr lebensweisen Molly Bloom getan.
    Bei allem Frust, rate ich doch jedem der aufgeben will, dieses wunderbare Kapitel als versöhnlichen Abschluss zu lesen und zu genießen.

    Bodenständig und lebensweise sind die Stichworte. :thumleft: Vielleicht übertreibe ich ein wenig, aber mein Eindruck war damals: Erst wursteln die Männer kompliziert durch den Tag, und dann fegt am Ende Molly Bloom durch den Flur und alles erscheint einfach und aufgeräumt, liebenswert und klar. Irgendwie normal. Auf eine gewisse Weise also auch ein spöttischer Blick auf Geschlechterrollen. :):-k

    Ihr beide trefft meinen Eindruck des 18. Kapitels mit am besten. :thumleft: Bodenständig und lebensweise passt zu Molly. Wobei sie auch Züge an sich hat, die ich überhaupt nicht ausstehen mag :wuetend:



    Wie auch immer, ich habe es geschafft und habe tatsächlich das Buch beendet :tanzensolo:Vom sprachlichen her und dieser unglaublichen Virtuosität hat das Buch 5 Sterne verdient. Aber ich habe mich beim lesen derartig schwergetan (das Buch gedanklich an die Wand gepfeffert, überlegt ob ich es in den Kaminofen werfen soll, mehrmals unterbrochen, mir geschworen das ich es niemals nie wieder in die Hand nehmen würde), dass es für mich letztendlich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:Sterne wurden.


    Eine unbedingte Empfehlung der vollständigen Hörbuchversion, für die gibt es mehr als vollverdiente 5 Sterne, denn ohne diese unglaublich gut gemachte Lesung hätte ich es nie zu Ende gebracht. :pray:

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  • Gestern Abend kam auf arte "Anjelica Huston erzählt James Joyce". Ist vielleicht was für euch.


    Kann man noch bis 11.06.18 online ansehen Anjelica Huston erzählt James Joyce.

    An der Stelle noch einmal ein Dankeschön für deinen Hinweis! Ich habe gerade ein wenig reingeschaut. Das ist ja hochinteressant! Das werde ich mir noch in Ruhe anschauen. Falls es sich jemand lieber aufnehmen oder (bei der Uhrzeit glaube ich es jetzt allerdings weniger) ansehen mag, am Samstag, den 16. Juni um 06:15 Uhr wird es auf arte noch mal wiederholt.

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  • noch jemand an der Ziellinie?

    Ja, ich. Ich stehe allerdings hinter der Ziellinie, ich bin als Letzte gestartet und als Letzte angekommen.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich kann es jetzt endlich zuklappen! Und die Idee mit dem Hörbuch hier in der Gruppe war sehr gut, sonst wäre ich wahrscheinlich in der Geburtsklinik auf der Strecke geblieben.

    Veritas temporis filia - Die Wahrheit, Tochter der Zeit (Aulus Gellius)
    :study:Dani Shapiro - Leuchtfeuer

    :study: :musik: Marcel Proust - Sodom und Gomorra

  • Idee mit dem Hörbuch

    Gratulation! Du hast Dir eine Ehrenurkunde verdient!

    Mich hat das Hörbuch auch bei der Stange gehalten. Ich habe vieles erst so richtig über das Hören verstanden, bzw. es wurde plastisch für mich. Und kurzweiliger!

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  • das Kapitel im Krankenhaus könnte ich erst mit dem Hörbuch greifen Die mittelhochdeutschen Passagen habe ich nur überflogen. Sonst hat mir das Buch eigentlich sogar Spaß gemacht!

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  • Sonst hat mir das Buch eigentlich sogar Spaß gemacht!

    Mir auch, und zwar ungebremst. Vor allem wegen der Bezüge zur Odyssee; da habe ich einiges nachgelesen und fand das ausgesprochen interessant, wie der Erzähler die Bezüge abwandelt. Wie die Natur durch die Großstadt ersetzt wird, wie aus der treuen Penelope das Luder Molly wird - wie sich eben die Zeiten geändert haben.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Letzte Woche habe ich mir in der Buchhandlung "Ein Portrait des Künstlers als junger Mann" und "Dubliner" bestellt - Was mich da geritten hat? Aber die sollen ja beide einfacher zu lesen sein als der Ulysses.

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  • Aber die sollen ja beide einfacher zu lesen sein als der Ulysses.

    Ich glaube, das trifft auf JEDES Buch zu :lol:!

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