Nicholas Sparks - Seit du bei mir bist / Two by Two

  • Inhaltsangabe:


    Eigentlich könnte Russel Green rundum glücklich sein. Mit seinen 34 Jahren ist er nicht nur verheiratet mit der attraktiven Vivian, er hat auch noch die bezaubernde Tochter London und ist erfolgreich in der Werbe-Agentur tätig. Doch der äußere Schein trügt: er spürt den enormen Konkurrenzkampf in der Agentur und beschließt nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen, sich selbstständig zu machen.


    Seine Frau Vivian ist ihre Shoppingtouren gewohnt und unternimmt sehr viel mit der Tochter. Doch als Russ sich selbstständig macht und die Kunden erst einmal ausbleiben, beschließt sie, sich selbst Arbeit zu suchen. Als sie für den Milliardär Walter Spannerman beginnt zu arbeiten, ändert sich Russ‘ Leben kolossal: er ist fortan für London und ihre Kurse verantwortlich, da Vivan sehr viel auf Geschäftsreise ist und kaum Zeit für die Familie hat.


    Doch nicht nur dies ändert sich, auch Vivan entfernt sich immer von ihrer Familie und gibt Russel indirekt die Schuld dafür, weil er nicht mehr in der Lage ist, die Familie anständig zu versorgen. Der wahre Grund kommt jedoch bald zu Tage: Vivian hat eine Affäre und will aus der Ehe ausbrechen!


    Für Russel und London beginnt eine sehr turbulente Zeit, doch die Trennung ist nicht die größte Prüfung, die ihm bevorsteht.


    Mein Fazit:


    Die Widmung in diesem Buch finde ich schön. Der Autor hat sich bei seinen Lesern für die Treue der letzten zwanzig Jahren bedankt. Und ich fühle mich tatsächlich persönlich angesprochen, denn ich habe sie alle gelesen, alle zwanzig Bücher, die er bisher veröffentlicht hat.


    Doch nun zum Buch: Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Rückblende, welches in irgendeiner Weise einen Bezug zur Geschichte der Gegenwart hat. Russel Green erzählt dabei von z. B. von der Geburt der Tochter, das Leben mit seiner Familie oder die Ex-Freundin Emily, dessen Beziehung er durch einen Fehler in den Sand gesetzt hat. Erst im Laufe der Geschichte geben die kleinen Episoden aus der Vergangenheit für die Gegenwart einen Sinn.


    Der Erzählstrang der Gegenwart zieht sich dafür ein bisschen hin. Ausführlich beschreibt er, wie sich das Leben plötzlich ändert, wie Vivian ihn und die Tochter immer wieder vor vollendete Tatsachen stellt und die Streitereien und Diskussionen immer so dreht, dass Russel der Schuldige an der ganzen Misere ist. Manchmal hatte ich beim Lesen die Hasskappe auf; Vivian war mir von Anfang an unsympathisch, sie war nur auf ihren Vorteil bedacht. Weil sie es mit dem Ballett nicht schaffte, zwang sie ihre Tochter in einen Ballett-Kurs mit einer sehr strengen Lehrerin. Noch so andere kleine Dinge gingen mir bei der Frau auf den Keks.


    Russel hingegen machte mich manchmal auch wütend, denn er ließ sich alles von ihr gefallen, wollte sie immer glücklich machen und je mehr er es versuchte, desto mehr entzog sie sich ihm. Zuweilen wirkte er richtig devot. Arg, das war zum Haare raufen. Schließlich jedocht merkte er irgendwann selbst, das an der Ehe nicht alles gut war, doch er liebte Vivian noch immer.


    Eine große Hilfe war dabei seine Familie. Obwohl sie alle so unterschiedlich waren, hielten sie zusammen und waren füreinander da. Sehr bewundernswert, in der Realität habe ich es so leider noch nicht erlebt. Und der Zusammenhalt war es auch, der ihn in seiner schwersten Stunde auffing und stützte. Die Trennung von Vivian haute ihn schier um und er wollte es nicht wirklich wahrhaben. Der Kampf um neue Kunden wurde dabei fast nebensächlich. Ab der Hälfte ungefähr nimmt die Geschichte jedoch unheimlich an Fahrt auf, denn er beginnt die Trennung allmählich zu überwinden. Er faßt wieder Lebensmut und beginnt sich allmählich gegen Vivians Schikanen zu wehren. Aber dann schlägt der Hammer zu – unerbittlicher und von einer Seite, die er nicht kommen sah.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist ein typischer Nicholas Sparks, gar keine Frage. Und der Autor wird vermutlich sehr viel Persönliches in dieser Geschichte verarbeitet haben. Die Spannung lässt erst ein bisschen auf sich warten, aber dann ungefähr ab der Hälfte ließ das Buch mich nicht mehr los. Und ich musste mir einige dicke Klöße im Hals wegschlucken!


    Wegen der Zähen ersten Hälfte gibt es trotz des atemberaubenden Endes nur vier Sterne.

  • Es ist ein typischer Sparks Roman mit Taschentuch Garantie.


    Die ersten Seiten ziehen sich zwar etwas, was aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt, da man sich problemlos in die Situation von Russ einfügen kann. Man erlebt Freude Leid Trauer Angst und Verzweiflung. Ab der Hälfte des Buches ist es mir so ergangen das ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Der Schluss lässt auf einen weiteren Band hoffen. Das Buch bekommt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von5 Sterne ich freue mich auf den nächsten Sparks Roman :lol:

  • Hallo ihr Lieben,


    ElkeK hat bereits eine sehr gute Inhaltsangabe vorgelegt deswegen komme ich direkt zu dem Buch. Dazu muss der Vollständigkeit halber gesagt werden, dass ich das Buch auf Englisch gelesen habe.


    Zum Buch:
    Ich war überrascht. Diese Art von Geschichte war ich von Sparks nicht gewohnt und obwohl ich das bereits durch Pressestimmen und ElkeK's Rezi erwartet hatte, bin ich doch mit einer anderen tatsächlichen Erwartung an das Buch herangegangen. Die Geschichte über eine junge Familie, die mit den Herausforderungen des Alltags zu kämpfe hat, hat mich dann aber doch in den Bann gezogen. Allerdings ist es leider auch so, das Sparks direkt zu Beginn die grundsätzlichen Sympathien verteilt. Relativ schnell wird deutlich, dass Russ, als einziger Protagonist, der Leidtragende der Geschichte wird und automatisch beginnt man als Leser Vivien seine Sympathien zu entziehen oder nur darauf zu warten, das sie etwas tut, was dies rechtfertigen könnte. Das Sparks die Geschichte aus der männlichen Perspektive schreibt ist ja an sich nicht ungewöhnlich, das er aber anfängt alle gewohnten Rollen umzudrehen, verändert die Dynamik der Geschichte deutlich. Die Einstreuungen aus Russ Vergangenheit zu Beginn eines jeden Kapitels folgen in meinen Augen weder einem chronologischen, noch einem assoziativen Muster, lassen uns Leser aber einen besseren Einblick auf Russ und die Personen aus seinem persönlichen Umfeld zu. Es wirkt fast so als wenn Sparks diese Einschübe als Unterbrechung des Textflusses nutzt, so eine Art Gedankenströme, die aber inhaltlich doch eine Verbindung zur Gesamtstruktur haben und deshalb erfrischend wirken, ohne den Leser völlig aus der Geschichte zu reißen.


    Ich muss gestehen, dass das Buch mich nicht direkt so gefangen genommen hat, wie ich es von Sparks gewohnt bin, aber je mehr ich in das Leben der Familie eintauchte, desto mehr bekam ich ein Gespür für ihre zwischenmenschlichen Beziehungen und man merkte,wie sich die Dynamiken zwischen Vivian, London und Russ veränderten. Vivien konnte ich immer weniger leiden, vor allem durch ihre manipulative Art immer Russ den schwarzen Peter zuzuschieben, den er natürlich durch seine liebevolle und gutmütige Art direkt behalten hat. Russ hingegen konnte ich zwar sehr gut leiden, aber auch ihn hätte ich manchmal am liebsten an die Wand gechmissen. Durch diese beiden Charaktere konnte Sparks aber sehr deutlich machen, wie schwer es sein kann miteinander zu leben, zu kommunizieren. Was uns manchmal so einfach erscheint, wie miteinander zu reden, wird zur Herausforderung, wenn nicht beide Partner auf eine ehrliche Art dazu bereit sind oder wie kompliziert es werden kann wenn Kinder und Beruf die Bedingungen erschweren. Obwohl London als eigene Persönlichkeit nicht wirklich in Erscheinung tritt, stellt Sparks sehr schön heraus, wie sehr Kinder manchmal von ihren Eltern (bewusst und unbewusst) beeinflusst werden und wie sie damit im Alltag umgehen und zurecht kommen. Das Leben von Marge und Liz ist hier leider nur ein Nebenschauplatz, ist aber ein schönes und notwendiges Detail, welches subtil zur Entwicklung der Geschichte und der Grundbotschaft beiträgt. Von allen Büchern, die ich bisher von Sparks gelesen habe, zeigt keines so deutlich, dass die Familie zu den wichtigsten Dingen in unserem Leben gehören kann und wie sehr sie uns auf eine ganz andere Art eine Unterstützung sein kann als ein Partner oder Ehepartner.


    Weniger gut gefallen hat mir allerdings, das Vivien keine dominantere Rolle gespielt hat. Es wäre sehr interessant gewesen ein paar Dinge und Situationen aus ihrere Sicht zu sehen, um sie besser verstehen zu können und um Russ mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Eine nicht sehr gut Wendung war auch

    Natürlich war es rührend und unendlich traurig und es hat dazu beigetragen, das der Konflikt zwischen Vivien und Russ beigelegt werden konnte aber ich hätte mir von Sparks gewünscht das er sich dieser Herausforderung stellt.


    Am Ende ergeben sich für mich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: solide Sterne, denen das gewisse Extra am Ende leider gefehlt hat und so wurde dieser Sparks zwar gewohnt emotional und herzzerreißend aber eben auch nur das. Eine Empfehlung spreche ich für das Buch trotzdem auf jeden Fall aus, Sparks-Fans werden auf ihre Kosten kommen.


    Liebe Grüße
    tortellini

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)