Daniela Gesing - Venezianisches Verhängnis

  • Nach dem nun Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti und Commissario Luca Brassoni glücklich verheiratet sind, fiebern sie ihrem ersten Kind entgegen. Dadurch ist Luca sowieso schon nervös, als aber dann auch noch ein neuer Mordfall dazwischen kommt und zu dem noch Kollege Maurizio Goldini verletzt wird, wird Lucas noch nervöser. Nevio Scolari, Geschäftsführer einer Privatbank wird kurz danach, zusammen mit seiner Frau Camilla von ihrer Mutter als vermisst gemeldet. Die Beamten stellen sofort fest das Scolari der Tote vom Canale ist. Wenige Zeit danach taucht Camilla Scolari wieder auf. Eigentlich sollte Luca zu Carlas letzter Untersuchung mitkommen, doch kurz zuvor stößt sie ein Unbekannter fast ins Wasser, doch sie kann sich gerade noch retten, verletzt sich dabei aber leicht. Außerdem gibt es in letzter Zeit in Venedig gehäuft Diebstähle, immer bei reichen Bewohnern. Die Sorgen um Carla, der Drohbrief und ein weiterer Toter, lassen Luca kaum Zeit sich zu erholen. Wer hat es auf ihn und seine Familie abgesehen? Und haben die Morde etwas mit den Einbrüchen zu tun?


    Meine Meinung:
    Nach Fall drei Venezianische Schatten, ist dies mein zweiter Krimi aus der Reihe. Das Buch hat sich sehr gut lesen lassen, ist interessant und auch spannend geschrieben. Langsam merkt man das sich die Autorin in dem Genre und mit dieser Reihe wohlfühlt. Die Wiederholungen sind minimal gewesen, bis auf das man dreimal erwähnt das Lucas Eltern nach Venedig gezogen sind. Die Spannung hat meiner Ansicht nach ebenfalls zugenommen. Ich fand diesen Band schon deutlich besser als Teil drei, wobei immer noch Luft nach oben ist. Die Autorin beschert einem durch ihre detaillierten Angaben ein Stück weit den Urlaubsflair Venedigs. Durch die verschiedenen Handlungsstränge ist zwar für manch einen die Tat und der Täter vorhersehbar, macht aber der Spannung nichts aus. Auch was das kulinarische anbelangt gibt uns Daniela Gesing ein paar Einblicke. Das Cover ist wie schon bei den anderen Folgen wieder sehr schön gewählt mit Motiven Venedigs und den warmen Farben. Ein bisschen weniger Zufälle, die paar Wiederholungen vollends weg, dann wird der nächste Fall spitze. Von mir bekommt dieser Band 4 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:

  • Der vierte Fall um Brassoni hat mir um einiges besser gefallen als der dritte. Bei "Venezianische Schatten" hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und ich konnte auch mit dem Protagonisten nicht richtig warm werden; diese Probleme hatte ich mit "Venezianisches Verhängnis" nicht. Das Buch lässt sich gut lesen, obwohl mir mindestens eine dreifache inhaltliche Wiederholung aufgefallen ist, und mit Brassoni konnte ich in diesem Band wirklich mitfühlen. Dies lag wohl vor allem daran, dass es jemand auf seine Familie abgesehen hat und der Fall deshalb sehr persönlich für ihn ist - solche Fälle sind ja häufig spannender. Gesing hat es geschafft, seine Gefühlswelt eindringlich darzustellen und auch die Spannung durch dauernde erneute Vorkommnisse aufrecht zu erhalten, obwohl der Krimi insgesamt eher 'ruhig' ist.


    Auch davon abgesehen waren die Ermittlungen interessant. Es wurde zwar bald offensichtlich, dass der Täter speziell an Brassoni Rache üben wollte, doch die genaue Motivation und die Zusammenhänge der Ereignisse war unklar und mir hat gefallen, wie langsam immer mehr Details ans Licht kamen. Die Polizeiarbeit war meiner Meinung nach im Großen und Ganzen realistisch dargestellt, allerdings muss ich sagen, dass ihnen gerade am Anfang ein paar Zufälle zu viel zu Hilfe gekommen sind. Das war aber nur eine Kleinigkeit, die meinen Lesespaß nicht getrübt hat. Die verschiedenen Erzählperspektiven, darunter die des Täters, konnten überzeugen und die Balance von Privatleben/Arbeit war gelungen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

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