C.M. Spoerri (Hrsg.) - Winterstern

  • Winterstern-Deutungen


    Klappentext:

    Was ist ein Winterstern? Ein magisches Artefakt? Ein verwunschener Ort? Eine verzauberte Person? Oder etwas, das gar nicht greifbar ist? Lasst euch in fremde Welten entführen, lernt fantastische Legenden kennen, kämpft für die Gerechtigkeit, Liebe oder Freiheit, erlangt Ruhm und Ehre, erfahrt, was wirklich zählt im Leben. Dies ist eine Fantasy-Anthologie, die euch zum Lachen, Lieben, Gruseln, Träumen, Hoffen und Bangen einlädt.


    Rezension:
    Enthaltene Geschichten:
    Jasmin Aurel – Gewispert
    Jamie L. Farley – Verloren
    Tara Florents – Entflammt
    Christina Krüger – Schneeweiß
    Juliane Maibach – Windstill
    Regina Meißner – Vergangen
    Anne Neuschwander – Allein
    Janine Prediger – Bleich
    Madeleine Puljic – Erwählt
    Miriam Rademacher – Ahnungslos
    Veronika Rothe – Ganz
    Maya Shepherd – Vereist
    Nele Sickel – Getäuscht
    C. M. Spoerri – Selbstlos
    Henrik Sturmbluth – Ruhmreich
    Sabrina Weisensee – Hölzern

    Alle Geschichten dieser Anthologie haben einen Winterstern zum Thema, was sich die einzelnen Autoren jedoch darunter vorstellen, unterscheidet sich grundlegend. Mal ist es ein Mensch, mal ein Tier, ein magischer Gegenstand und manchmal sogar ein wirklicher Stern. Genauso unterschiedlich sind auch die Themen. Hier erstreckt sich die Palette von High Fantasy über Urban Fantasy bis hin zu Mystery und sogar SciFi. Auffallend ist, dass von den (laut Vorwort) über 160 Einreichungen relativ viele mit einem eher traurigen Grundtenor beziehungsweise ohne Happy End ausgewählt wurden. Als Highlights kann man sicher die Kurzgeschichten „Allein“ über eine einsame Gardistin, „Getäuscht“, die beinahe ausschließlich aus einem Dialog besteht, sowie „Entflammt“ über die Abenteuer einer königlichen Kurierin bezeichnen. Leider erreichen nicht alle 16 enthaltenen Kurzgeschichten dieses Niveau, doch das ist bei Anthologien wohl unvermeidbar. Manches liegt natürlich auch im Geschmack des jeweiligen Lesers. Mich konnten beispielsweise sehr sentimentale Beiträge und Romanzen nicht überzeugen. Im Ganzen betrachtet kann man „Winterstern“ jedoch als lesenswerte Fantasy-Anthologie betrachten, in der jeder Fantasy-Begeisterte etwas für seinen Geschmack finden dürfte.


    Fazit:
    „Winterstern“ ist eine Fantasy-Anthologie mit einer thematisch sehr breiten Auswahl an Kurzgeschichten.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    – Blick ins Buch –


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  • Winterstern - Hrsg. C. M. Spoerri


    Sternensand Verlag
    362 Seiten
    Fantasy-Anthologie
    16 Kurzgeschichten


    Inhalt:
    Was ist ein Winterstern?
    Ein magisches Artefakt?
    Ein verwunschener Ort?
    Eine verzauberte Person?
    Oder etwas, das gar nicht greifbar ist?


    Lasst euch in fremde Welten entführen, lernt fantastische Legenden kennen, kämpft für die Gerechtigkeit, Liebe oder Freiheit, erlangt Ruhm und Ehre, erfahrt, was wirklich zählt im Leben.
    Dies ist eine Fantasy-Anthologie, die euch zum Lachen, Lieben, Gruseln, Träumen, Hoffen und Bangen einlädt.
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    Meinung:


    Willkommen in der fantastischen Welt des Winters und damit auch zu meiner ersten Anthologie-Rezension.
    Das Thema dieser Kurzgeschichten-Sammlung lautet, wie der Titel schon vermuten lässt: Winterstern.
    Die 16 Geschichten fassen den Begriff sehr unterschiedlich auf und so ergibt sich eine wilde Mischung aus verschiedenen Genres, die jedoch alle Fantasy zuzuordnen sind.
    Zudem hat am Ende der Anthologie, der Winterstern dutzende verschiedene Bedeutungen. Im Folgenden findet ihr die Titel und eine kleine Beurteilung der Geschichten.


    1. Gewispert - Jasmin Aurel


    Der Schreibstil ist sehr poetisch gehalten, macht viele Schlenker, sodass es mir kaum möglich war einen roten Faden zu finden.
    Die Idee dahinter ist schön. Der Winterstern ein Kleinod, das durch eine Zwischenwelt gefunden wird.
    Die Emotionen waren da, konnten aber nicht zu mir durchdringen.
    ( 3/5 )


    2. Verloren - Jamie L. Farley


    Hallo Mr. Unbekannt. In dieser Story ist der Winterstern ein Fest, das es zu feiern gilt, wenn auch der Hintergrund ein trauriger ist.
    Der Stil ist düster, aber emotional - total fesselnd und ich hätte gern mehr davon gehabt. Dunkelelfen, Waldelfen, Hintergrundgeschichte.
    Das war bombastisch.
    ( 5/5 )


    3. Entflammt - Tara Florents


    Leider mein Flop der Anthologie. Ich kann mich auch nicht mehr wirklich an die Bedeutung des Wintersterns in der Story erinnern.
    Sie war süß, vor allem mit der sprechenden Eule, aber mit viel zu viel Informationen für eine Kurzgeschichte übersät und dabei etwas unstrukturiert. Der Stil war okay, aber nicht wirklich fesselnd.
    ( 2/5 )


    4. Schneeweiß - Christina Krüger


    Interessanter Schreibstil mit tragischer Note. Die Idee hinter dem Winterstern ist wirklich süß, aber die Gefühle, die vermittelt werden sollten, konnten nicht zu mir durchdringen, dabei birgt das Ganze viel Potenzial.
    Vielleicht lag das auch am Alter der Protagonistinnen, wer weiß.
    ( 3/5 )


    5. Windstill - Juliane Maibach


    Der Winterstern nimmt hier eine leitende Position ein. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin gelesen, aber ich mag ihren Stil, der sehr locker und gleichzeitig tiefgreifend ist - so, wie diese Geschichte.
    Windstill hat mein Herz berührt und das Ende war rund, obwohl ich auch an dieser Stelle gern mehr von der Welt sehen würde.
    ( 5/5 )


    6. Vergangen - Regina Meißner


    Die Todesfeen sind mein persönliches Highlight dieser Anthologie. Der Schreibstil der Autorin ist zwar an manchen Stellen kurz und angebunden, aber genau das macht die Geschichte zu einem Gesamtkunstwerk.
    Mein erster Gedanke nach dem Lesen war: Wow, einfach wow!
    Poetisch, atemberaubend, wunderschön.
    ( 5/5 )


    7. Allein - Anne Neuschwander


    Der Winterstern als Codewort für ein Projekt. Die Story strahlt Einsamkeit aus und ist trotzdem unterhaltsam gewesen. Von der Idee her finde ich das gar nicht mal schlecht, auch wenn der Stil noch viel Luft nach oben hat.
    Gerade die Wachposition am Signalfeuer ist genial erdacht und da kann man einiges draus machen.
    ( 4/5 )


    8. Bleich - Janine Prediger


    Hol mir einen Winterstern vom Himmel, nur dann bist du würdig zu heiraten.
    Hm. Indianisch angehauchte Storys liegen nicht sehr weit oben auf meiner Präferenzliste, auch wenn der Sinn dahinter sicherlich einer Lebensweisheit entspricht. Dennoch war ich nicht ganz überzeugt von der Prüfung und von der Protagonistin, deren Sinneswandel ich ihr nicht abgekauft habe.
    Schreibstilmäßig war das ebenfalls nur okay.
    ( 3/5 )


    9. Erwählt - Madeleine Puljic


    Der Stil der Autorin ist flüssig, einfach zu lesen und die Story verursacht an manchen Stellen Gänsehaut. Ein Wolf als Leittier, als Wegweiser zu einer Prüfung. Und eine Magd, die über sich hinauswächst.
    Die Geschichte ist leise, schleichend, es fehlt mir ein wenig an Action, allerdings machen die Emotionen das wieder wett.
    ( 4/5 )


    10. Ahnungslos - Miriam Rademacher


    Der Plot ist genial, greift einen Mythos auf, der allen bekannt ist. Magische Wesen und eine bissige Protagonistin, sowie ein fast „ahnungslose“ Bauleiter, dem die Welt Islands erklärt wird. Toller Schreibstil und sehr unterhaltsam.
    ( 5/5 )


    11. Ganz - Veronika Rothe


    Zwei Jungs in einer fremden Welt, auf der Suche nach sich selbst. Die Idee ist klasse, aufgeteilte Landschaften mit jeweils charakteristischen Eigenschaften. Blaue Haare, blaue Augen usw. Das war echt interessant zu lesen. Der Schreibstil ist nicht so mein Fall gewesen, aber trotzdem gut zu lesen. Von der Welt allerdings hätte ich gern mehr.
    ( 4/5 )


    12. Vereist - Maya Sheperd


    Eine Kurzgeschichte aus ihrer „Radioactive“ Welt, die ich zwar noch nicht gelesen habe, aber auf die ich dank der Story jetzt neugierig bin. Eigentlich fand ich den Verlauf richtiggehend genial, der Stil floss mir direkt unter die Haut und die Gefühle haben mich ebenfalls erreicht.
    Aber irgendwas fehlte, irgendwas, ich konnte den Finger nicht darauf legen...
    ( 4/5 )


    13. Getäuscht - Nele Sickel


    Story, Setting und Umsetzung haben mir super gut gefallen. Die Protagonistin ist stark, skrupellos, aber einfühlsam. Und das Beste: Sie kann improvisieren. Von ihr hätte ich gern eine komplette Geschichte. Geht das?
    Bitte bitte.
    ( 5/5 )


    14. Selbstlos - C. M. Spoerri


    Kopfkino pur, den Stil der Autorin mag ich ja sowieso. Die Geschichte um Mathilda und ihre Gräfin erinnerte mich ein wenig an ein Märchen. Das Setting ist düster, alles strahlt irgendwie eine beklemmende Atmosphäre aus - und dann kam das Ende, das meiner Meinung nach nicht zur Stimmung gepasst hat. Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten.
    ( 4/5 )


    15. Ruhmreich - Henrik Sturmbluth


    Zwerge, Drachen und ein Spiegel. Eine kleine, feine High-Fantasy Geschichte, die den Leser in Tunnel entführt, nur um dann ans Tageslicht zu kommen. Es war sehr spannend Oggrim auf seiner Reise zu begleiten, allerdings war es sprachlich nicht sehr ausschweifend, sondern eher schlicht.
    Eine runde Story.
    ( 4/5 )


    16. Hölzern - Sabrina Weisensee


    Die letzte Winterstern Geschichte erinnert von der Idee her an Pinocchio, hat mir allerdings, anders als das Original, ziemliche Schauder über den Rücken laufen lassen. Für andere mag sie sicher toll zu lesen sein, aber ich mag keine Marionetten und hasse Puppen aller Art. Sie war mir zu wirr, wie die Fäden der Puppen, die Pino hat tanzen lassen.
    Absolut nicht meins.
    ( 2/5 )


    Fazit:


    Meine erste Anthologie hat mich zwar nicht in Ekstase versetzt, aber es waren wahrlich einige Perlen dabei. Deshalb hier auch meine Bitte an Regina Meißner, Nele Sickel, Juliane Maibach und Jamie L. Farley ihre Geschichten zu vervollständigen.
    Das Thema Winterstern wurde oft anders interpretiert und diese Vielfalt beeindruckt mich. Es ist wirklich für jeden etwas dabei.
    Von Dystopien, über High-Fantasy, Funtasy, Mythen und Legenden, sowie Dark Fantasy ist alles vertreten.


    Ich stells mir wunderbar vor, einige der Wintersterne an kalten Winterabenden vor dem Kamin, gemütlich auf dem Sofa oder auf einem flauschigen Teppich mit gedämmtem Licht zu lesen oder vorlesen zu lassen.


    Für die Anthologie vergebe ich - basierend auf dem Durchschnitt - 4 von 5 :bewertung1von5: Sterne.