Candida Schlüter - 8m2

  • Klappentext:


    Acht Quadratmeter. Darauf beschränkt sich Hannah Corvins Welt, Die Ärztin sitzt in Untersuchungshaft in der JVA Düsseeldorf, beschuldigt des Doppelmordes an ihrem Verlobten und ihrer besten Freundin. Vieles spricht für eine Tat aus Eifersucht - aber Hannah kann sich an nichts erinnern und vom Gefängnis hat sie kaum Möglichkeiten, ihre Unschuld zu beweisen.


    Während draußen die Ermittlungen mit Hochdruck vorangetrieben werden, um sie unzweifelhaft zu überführen, muss sich die junge Frau in der Welt hinter Gittern zurechtfinden. Und die funktioniert nach ganz eigenen, brutalen Spielregeln.


    Eigenen Beurteilung:


    Zunächst als kleine Korrektur: Es ist ihr Ex-Verlobter gewesen. Aber das nur am Rande.


    Die Krimi-Handlung in diesem Roman ist ganz annehmbar, obwohl den geübten Krimikonsumenten schon sehr früh klar sein dürfte, wohin der Hase personell gesehen läuft. Aber dieser Aspekt der Geschichte ist solide ausgeführt und hat durchaus auch seine überraschenden Momente.


    Interessanter ist aber natürlich, wie sich die Untersuchungsgefangene auf ihren 8m2 zurecht findet. Denn das ist sie nicht nur räumlich, sondern auch in Bezug auf die interpersonelle Kommunikation auf einmal in einem überaus fremden Land – und das, wegen der Eile, mit der sie eingefahren ist, ohne die den Meisten in dieser Situation zur Verfügung stehenden Ressourcen. Die Autorin, die selbst einige Zeit in einer JVA gearbeitet hat, zeigt hier deutlich, dass bereits Untersuchungshaft kein Zuckerschlecken ist und dass selbst gebildete und ziemlich gefestigte Menschen in einem Gefängnis schnell an die Grenzen ihrer mentalen und emotionalen Leistungsfähigkeit kommen können. Und dieses Zeigen gelingt ihr sehr überzeugend und eindringlich. :study: