Sophie Jordan - Rhapsodie in Schwarz / Unleashed

  • Eigentlich eine Dystopie - aber da das Thema "Zukunft" hier so gut wie keine Rolle spielt, hab ich es im Jugendbuchbereich eingeordnet. Leider ist die Thematik Geschichte eher in eine Beziehungsgeschichte abgedriftet ...


    Achtung! Spoiler zu Band 1!


    Verlagsinfo


    Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt dagegen angekämpft hat, ist sie doch zu dem geworden, was sie nie sein wollte: eine Mörderin.
    Eine Widerstandsgruppe und ihr Anführer Caden geben ihr ein neues Ziel. Und Caden weckt Gefühle in ihr, zu denen sie glaubte, nie mehr fähig zu sein. Aber die Schuldgefühle lassen Davy einfach nicht los ...


    Meine Meinung


    Lange hab ich auf die Fortsetzung gewartet und ich war so gespannt, wie es mit Davy weitergeht. So ganz überzeugend fand ich den ersten Band ja nicht. Mit der Protagonistin bin ich nicht so recht warm geworden und stellenweise hatte es sich etwas gezogen - deshalb hatte ich jetzt viele Erwartungen in einen rasanten und spannenden Abschlussband.


    Leider hat mir auch hier ein bisschen die Begeisterung gefehlt ...
    Davy musste ja jemanden töten, um ihren Freund Sean zu retten. Ich weiß ja nicht, wie andere das sehen oder ob es (sehr wahrscheinlich) am Alter der Protagonistin liegt, aber in dieser Situation war diese Handlung für mich absolut nachvollziehbar. Im Gegensatz zu Davy, die damit überhaupt nicht klarkommt.
    Die Geschichte startet in einer Art sicherem Unterschlupf kurz vor der mexikanischen Grenze, wo Davy mit Sean, Gil und Sabine auf Nachricht warten, um den Fluss nach Mexiko in eine geschützte Zone zu überqueren. Die Behörden sind ihnen auf den Fersen und die Angst um Entdeckung allgegenwärtig.
    Bis sie dann endlich aufbrechen zieht sich ewig hin - das ganze erste Drittel des Buches - und wird geprägt durch Davys Gedankenkarussell um den Mann, den sie erschossen hat. Natürlich hängt einem das nach und natürlich kann man das alles nicht so einfach wegstecken. Aber für mich war es einfach zu viel und mit ständigen Wiederholungen.


    Als Davy dann endlich auf Caden trifft hab ich gehofft, dass jetzt endlich etwas mehr Action in die ganze Sache kommt, aber der richtige Schwung hat mir immer noch gefehlt. Es gibt zwar schon das ein oder andere, das Spannung reinbringt, aber richtig mitreißen konnte es mich nicht.
    Mit Davy kam ich auch immer noch nicht so recht klar, auch wenn ich ihre Handlungen und Gedanken teilweise nachvollziehen kann.
    Ein großer Lichtblick war Caden, der sich in dieser wirklich grausamen und verqueren Welt einen Ort geschaffen hat - und nicht nur physisch - in dem er noch sieht, was im Leben wichtig ist.
    Davys Gedanken kreisen immer nur um dieses Gen und dass sie damit "böse" ist. Sie erwartet Vertrauen ist aber nicht bereit, welches zu geben. Und jede Handlung, die eigentlich ganz normal erscheint, schiebt sie auf das Gen und zeigt auch immer demonstrativ auf ihren Hals mit der Tätowierung. Sie definiert sich völlig darüber und das ist auch das, was mich schon im ersten Band etwas genervt hat: Sie lässt sich völlig von diesem Stempel vereinnahmen und denkt nur noch total unlogisch, was ihr Verhalten betrifft. Obwohl ihr genug Beispiele vor Augen geführt werden und die schon der gesunde Menschenverstand eigentlich in sich trägt, die ihr das Gegenteil beweisen.


    Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen, auch wenn es wie gesagt sehr langsam voranging und erst im letzten Drittel wirklich Tempo und Action aufgekommen ist.
    Vor jedem Kapitel gibt es Statements zur aktuellen Lage über die Entwicklung des HTS Gens, den bedrohlichen Situationen in den verschiedenen Staaten oder auch kleinen Nachrichten, die zum Verständnis der Handlung beitragen. Sowas mag ich sehr gerne!


    Bei manchen Jugendbüchern kann ich mitfiebern und mitfühlen ohne dass ich merke, dass eine bestimmte Altersgruppe angesprochen wird - hier hab ich mich definitiv zu alt gefühlt für dieses pupertäre Gehabe. Auch wenn ich natürlich die Hintergründe dazu super interessant finde, grade weil man weiß, dass sich die Gen Forschung in unserer Zeit ja ebenfalls in dieser Richtung entwickelt, ist die Vorstellung von diesem Szenario mehr als gruselig; aber mit dieser übertriebenen Charaktervorstellung kann ich mich einfach nicht anfreunden. Auch das überdramatisierte Ende war nicht so meins.


    Fazit: 2.5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Inhalt:
    Davy und ihre Freunde konnten fliehen, doch der von ihr verübte Mord an dem Mann, um Sean zu retten, macht ihr zu schaffen und sorgt dafür das sich ihre Gefühlswelt verändert. Als sie dann auf Caden und seine Widerstandsgruppe trifft muss sie ihre Gefühle im Zaum halten um überleben zu können.


    Meine Meinung:
    Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut und war gespannt wie die Story insgesamt ausgehen wird. Am Ende konnte der zweite Band aber mit dem ersten kein Stück mithalten.


    Das hatte recht viele Gründe. Der Einstieg fiel mir recht schwer. Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen und weiß so, das es nicht nur mir so ging. Es gibt so gut wie gar keinen Rückblick auf das erste Buch, so dass man am besten beide Bände hinterienander liest. Irgendwann kam ich dann doch in der Geschichte an und war auch sogleich gefesselt von den Ereignissen. Es gibt Abschnitte da passiert recht viel und man klebt förmlich am Buch, andere sind eher langweilig, manche gar nervig. Spannung kommt so immer mal wieder auf, hier erlebt man aber eine Berg und Talfahrt. Die Neugier hat mich immer weiter lesen lassen und geschickte Abschnittsende, die die Veranstalterin der Leserunde gewählt hat.


    Das Thema HTS Gen und die Maßnahmen die die Regierung gezogen hat, der Plot der eigentlichen Geschichte kommt für mich viel zu kurz. Alles dreht sich nur noch um die Gefühlswelt von Davy und ihr Überleben. man liest vom Widerstand, aber er wird irgendwie nicht mehr wie eine Fußnote.


    Die Personen sind zum Teil bekannt. Allerdings ändert sich hier vieles.
    Davy ist die Hauptperson. Sie begleitet der Leser auf ihrer Flucht und bei all ihren Erlebnissen. Sie ist ja so viel am Zweifeln und Jammern das sie mir zeitweise auf den Keks ging. Als ich dachte nun wird es besser kam das nächste Ereignis das sie wieder an sich selbst und allen anderen zweifeln ließ. Von der Davy vom ersten Band war hier nur wenig zu spüren.
    Sean, Sabine und Gil kann ich in diesem band zusammen fassen, denn sie kommen schlichtweg kaum vor und werden damit zu Nebenfiguren.
    Caden wird schon auf dem Rückentext erwähnt. Er ist der Anführer einer Widerstandsgruppe und hat, warum auch immer, ein Narren an Davy gefressen. Er scheint stark und Klug außer wenn es um Davy geht. Seine Handlungen was den Widerstand angeht kann ich nachvollziehen, auch als Beschützer, aber nicht jede Tat ist hier nachvollziehbar.
    Es gibt noch andere wichtige Figuren, bei denen ich aber vielleicht schon zu viel verraten würde. So viel sei aber gesagt. Zum Teil haben sie mich sehr überrascht, wenn auch nicht immer positiv.


    Am Ende habe ich das Gefühl man hätte auch einen Band aus den Zweien machen können. Vieles aus dem zweiten Band empfand ich am Ende als Überflüssig und auch wenn das Buch sehr interessant war und mich wirklich fesselte, blieb ein schaler Beigeschmack zurück.


    So war ich mir auch nicht sicher ob drei oder vier Sterne. Allerdings hat es mich so gut unterhalten das ich nicht aufhören wollte zu lesen, was ein unbedingter Pluspunkt ist. Die Handlung ist jedoch Geschmacksache. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • @Natalie77 Mir hat leider dieses "nicht aufhören wollen zu lesen" gefehlt ...


    Bei dem ersten Band von Young Elites haben ja viele auch gesagt, dass die Hintergründe fehlen oder mehr zu der Welt drumherum: da hat es mich nicht gestört, weil die Protagonisten so faszinierend waren, dass mir das beim Lesen gar nicht aufgefallen ist.


    Hier aber fand ich Davys Gedanken einfach nur noch nervend, denn es ging immer nur um das gleiche die ganze Zeit und die "Romanze" war wieder das übliche, was es eben immer zu lesen gibt in den Jugendbüchern.


    Ich hab schon gesehen, dass hier die Meinungen doch sehr auseinandergehen ;)

  • Ich habe es ja in einer Leserunde gelesen und auch mir gefiel nicht alles. Deswegen auch diese knappe Bertung, aber ich habe es tatsächlich fast verschlungen und auch wenn ich am Ende etwas enttäuscht über das ein oder andere war und auch mir Davy zeitweise auf den geist ging war das Buch im Grunde genommen gut

  • Fazit:


    Ein Test sollte nicht bestimmen, wer man ist.
    Angst muss nicht logisch sein. Sie ist trotzdem eine große Motivation.


    Zwei Zitate, die mich immer noch berühren.


    Auch der Abschluss war wirklich spannend, schwierig fand ich die Vorurteile gegen alle Träger selbst von Trägern. Und auch Davy ist manchmal nicht zu aushalten, weil sie einfach so stur ist und nichts einsehen will.


    Bewertung:


    Das ist der zweite Band der Reihe.


    Davy musste jemand umbringen und nun ist sie wirklich eine Mörderin und das Gen hatte doch recht. Es war natürlich auch eine schwierige Situation in Band I und sie wurde ja auch eher dazu gezwungen, trotzdem macht es ihr sehr zu schaffen.


    Die Meinung, dass manche das Mördergen in sich tragen, es aber nicht bei jeden ausbricht, finde ich immer noch erschreckend. Selbst die mit den Gen glauben das teilweise. Es gibt doch einen Unterschied zwischen: ich habe jemand aus Versehen umgebracht, ich hatte keine andere Wahl und ich hab es gern gemacht. Denn ich denke, das viele unter bestimmten Voraussetzung dazu in der Lage sind und dazu kommt auch noch immer die Lage, in der man sich gerade befindet.


    Vor jedem Kapitel find eich wieder kleine Textschnipsel, Pressemitteilungen, Bekanntmachungen oder ähnliches.


    Charaktere


    Davy macht sich wirklich viele Vorwürfe, weil sie jemanden umgebracht hat. Sie erträgt manchmal selbst die Nähe zu Sean nicht, weil sie das an das Ereignis erinnert. Sie hat das richtige Ziel vor Augen und weiß auch, was richtig ist, aber durch ihre Sturheit ist sie manchmal einfach nur blind. Und jemand an sich heran lassen, das geht bei ihr kaum.


    Sean lässt in diesem Teil noch etwas tiefer blicken und ich lerne ihn noch besser kennen. Er erzählt, wie er die Brandmarkung erhalten hat und das ist mal wieder total ungerecht. Er scheint immer noch kein schlechter Typ zu sein. Davy kann ihm auch nicht so einfach was vormachen, dafür kennen sich beide zu gut. Außerdem mag Sean Davy wirklich sehr gerne und würde ihr gerne bei ihren Problemen helfen.


    Caden ist schon ein harter Kerl, aber er hat das Herz am richtigen Platz. Er ist ein guter Anführer und weiß worauf es ankommt und streut nicht nur misstrauen. Er schert nicht alle Menschen über einen Kamm und auch nicht die Träger. Er möchte kein Monster sein und ist daher auch unheimlich sympathisch.


    Rhiannon hat angst vor Blut und vertraut Davy nicht. Sie ist auf gewisse Weise angeekelt von ihr. Auch die anderen Mädels sind etwas schwierig, da die alle für den gleichen Typ schwärmen.


    Kritikpunkte


    Die HTS-Träger sind echt gebrandmarkt. Alle, selbst die Träger gehen davon aus, dass diese gefährlicher als andere sind. Viele sind das wohl auch, weil sie von der Gesellschaft misshandelt werden und so sich so benehmen, wie alle es von denen erwarten. Aber dann kann man auch alle Menschen so sehen, jeder kann böse sein und nicht vertrauensselig.


    Davy und ihre Sturheit sind manchmal echt schwierig. Genauso, dass sie immer noch über alle Träger so schlecht denkt und auch über sich selber. Die anderen Menschen sind aber keine Übermenschen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Infernale" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sich ihr bisheriges Leben um 360 Grad gedreht. Statt mit Freunden das letzte Highschooljahr zu genießen und danach ins Juilliard, DEM Musikkonservatorium schlechthin, in New York City zu gehen, hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und zu ihren Freunden. Ihr altes Leben liegt in Trümmern, sie muss fliehen und als sie dabei einen Menschen tötet, erfüllt sich die Prophezeiung ihres Tattoos - denn ihrer Gene haben bereits preisgegeben, dass sie eine Mörderin ist, auch wenn sie selbst es nicht wahr haben wollte.


    Anfang letztes Jahre habe ich "Infernale", den Auftaktband der neuen Dilogie der amerikanischen Autorin Sophie Jordan, gelesen und war absolut begeistert. Mich konnte die Dystopie total begeistern. Ich mochte die Protagonistin Davy, fand die Idee mit dem Mördergen genial und sehr authentisch, wie sich Davys Leben ab dem positiven Testergebnis verändert hat. Dementsprechend habe ich den zweiten Band wahnsinnig herbeigesehnt.


    Meiner Meinung nach hat sich der Fokus in der Fortsetzung verschoben. Das dystopische Setting steht leider nicht mehr im Vordergrund und auch wie sich das Ganze am Ende aufgelöst hat, ging für mich zu schnell und wirkte unglaubwürdig. Stattdessen geht es fast ausschließlich um Davys Gefühle. Natürlich muss sie eine Menge verarbeiten, da sich ihr Leben komplett verändert hat, aber mich hat es beim Lesen genervt, dass sie, die ursprünglich immer gesagt hat, das Tattoo hätte keine Bedeutung, denn sie sei keine Mörderin, den ganzen Roman über nur noch davon erzählt, dass jeder Träger böse sei, gar nicht anders könne und sie, als Trägerin, überhaupt nichts Positives verdient habe. Durch diese ständigen Selbstzweifel hat man das Gefühl, dass die Handlung nur sehr langsam vorankommt.


    Interessant war eine neue Station in Davys Leben, nämlich ein unterirdischer Bunker einer Widerstandsbewegung. In diesen wird sie eingeschleust. Sie selbst ist davon nicht besonders begeistert, viele Bewohner stehen ihr misstrauisch gegenüber, aber Caden, einer der Anführer, scheint einen Narren an ihr gefressen zu haben. Jordan versucht zwar durch Action und Liebe ein spannendes Werk abzuliefern, aber durch die ständigen inneren Konflikte geht einiges wieder verloren.


    Fazit: Sophie Jordan kann nicht an das hohe Niveau des ersten Bandes anknüpfen. Der Roman lässt sich zwar gut lesen, kann aber nicht so gut unterhalten wie "Infernale I", von daher hat es mich schon etwas enttäuscht. Trotzdem sollte man die Fortsetzung lesen, wenn man Infernale möchte, denn man möchte schon gerne wissen, wie es mit Davy weitergeht. Für mich hat das Buch 3,5 Sterne geschafft, die ich gerade so noch auf 4 Sterne aufrunden kann.


    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Wo ist die Action und die Dramatik? Leider nicht so gut wie Band 1!


    Klappentext
    „Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt dagegen angekämpft hat, ist sie doch zu dem geworden, was sie nie sein wollte: eine Mörderin.
    Eine Widerstandsgruppe und ihr Anführer Caden geben ihr ein neues Ziel. Und Caden weckt Gefühle in ihr, zu denen sie glaubte, nie mehr fähig zu sein. Aber die Schuldgefühle lassen Davy einfach nicht los ...“


    Gestaltung
    Auf dem Cover ist dasselbe Mädchen zu sehen, das bereits den Buchdeckel des ersten Bandes geziert hat. Ihre Frisur sieht meiner Meinung nach etwas seltsam aus, da man gar nicht richtig erkennen kann, ob es eine edle Hochsteckfrisur sein soll oder vielleicht eine Kurzhaarfrisur. Die Hintergrundfarben gefallen mir dieses Mal richtig gut, denn die warmen Töne mag ich sehr gerne und zudem sieht es so aus als wäre das Mädchen von einem geheimen Nebel umgeben.


    Meine Meinung
    Dramatisch und dystopisch – so ist mir der erste Band der „Infernale“-Dilogie von Autorin Sophie Jordan im Gedächtnis geblieben. Dementsprechend war meine Freude auf den zweiten Band riesig. Als dann die ersten eher durchwachsenen Stimmen eingingen, wurde meine Vorfreude ziemlich schnell gedämpft und als ich dann selber mit dem Lesen begonnen habe, konnte ich die Meinungen immer besser nachvollziehen. Ich muss sagen, dass mich der zweite Band von „Infernale“ schon etwas enttäuscht hat. Das mag einerseits daran gelegen haben, dass meine Freude und Erwartungen groß waren, andererseits hat es aber zu einem gewissen Teil auch an der Geschichte dieses Buches gelegen.


    „Infernale – Rhapsodie in Schwarz“ setzt direkt bei den Geschehnissen des ersten Bandes an, sodass der Leser Davy und ihre Freunde bei ihrer Flucht begleitet. Hierbei erfolgt jedoch schnell eine Trennung der Figuren, da Davy von ihren Freunden getrennt wird und bei Rebellen landet. Gestört haben mich am Anfang direkt Davys Selbstzweifel. Es war zwar gut, dass sie darüber nachgedacht hat, dass sie einen Menschen getötet hat, aber dass sie dann in Folge dessen so sehr an sich zweifelt und dem Gen so viel Bedeutung zumisst, war mir zu viel des Guten. Sie hat mir zu viel gelitten und ist meiner Meinung nach auch zu lange darauf herumgeritten, sodass die Handlung sehr mühselig wurde.


    Bei den eben erwähnten Rebellen gibt es zwar jemanden, der versucht, Davy andere Seiten aufzuzeigen, aber sie lässt dies kaum bis gar nicht zu. So kam ich nicht umhin mir immer mehr zu wünschen, dass sie sich endlich entwickeln würde und ihre Zweifel hinter sich lässt. Zudem hat Caden (so der Name des Rebellen, der Davy andere Denkweisen aufzeigt) mit seinen Rebellen so ein großes Potenzial, das einfach nicht ausgenutzt wird, denn den Widerstand und die Veränderungen in den USA erleben wir nur aus dem Hintergrund. Wo sind die spannenden Kämpfe an erster Front? Die Dramatik? Die Action? Das hat mir gefehlt. Die Idee, bestimmte Geschehnisse des Widerstandes und der Veränderung in den USA durch Zeitungsartikel einzustreuen, fand ich dafür aber sehr gelungen, denn es hat eine interessante Mischung aus erzählenden Elementen und Artikeln in den Kapiteln erzeugt.


    Auch fand ich es ziemlich schade, dass die Liebesbeziehung zwischen Davy und Sean in diesem Band stark ins Gegenteil gekehrt wurde. Wo die beiden im ersten Band noch intensive Gefühle füreinander hatten, werden hier Unsicherheiten und Zweifel gesät. Teilweise hatte ich den Eindruck, als würde die Autorin die Beziehung der beiden nun so darstellen, als wäre sie zuvor nie real gewesen und ein Produkt der Gegebenheiten. Und das nur, um dann am Ende dieses Bandes ein eher erzwungen wirkendes Happy End zu generieren, damit wir Leser zufrieden sind, weil die Geschichte ein gutes Ende genommen hat. Hier fehlte mir die Authentizität der Gefühle.


    Fazit
    Nachdem der erste Band der „Infernale“-Dilogie dramatisch und toll war, hatte ich große Hoffnungen für diesen zweiten Band. Allerdings muss ich sagen, dass ich eher enttäuscht worden bin, denn mir fehlte die Action, die erhoffte Rebellion blieb mir zu hintergründig und das Ende wirkte etwas erzwungen. Auch hat Davy eine Entwicklung vollzogen, die für mich nicht positiv war, denn sie hatte zu viele Selbstzweifel, die sie nicht ablegen konnte. Alles in allem war die Handlung zwar nicht schlecht, aber gleichzeitig auch etwas mühsam.
    Knappe 3 von 5 Sternen!

    Reihen-Infos
    01. Infernale
    02. Infernale – Rhapsodie in Schwarz

  • Nach dem grandiosen ersten Band (den ich allerdings als Hörbuch gehört habe) konnte mich dieser Teil leider nicht mehr überzeugen. Die Geschichte geht nahtlos weiter, allerdings liest sich das Buch, wie ein ganz anderer Roman. Der Schauplatz ist ein anderer, Davy ist nun beim Widerstand gelandet und die Nebencharaktere sind einmal komplett ausgetauscht worden. Sean, Sabine und Gil spielen kaum noch eine Rolle und auch am Ende werden die Beziehungen zwischen ihnen eher weggewunken, was natürlich dem ersten Band widerspricht.
    Dann war mir auch zuviel Liebesgeschichte. War die zwischen Davy und Sean im ersten Teil zwar vorhersehbar aber glaubwürdig, weiß ich nicht, warum Davy im Anführer des Widerstands auf einmal so viel mehr sieht. Es wird auch sehr einfach gemacht, nach dem Motto: "Hab ich mit dem Typen Probleme, nehme ich mir einen anderen". Problemlösung gibt es dahingehend nicht.
    Nimmt man die Beziehungsgeschichten weg, bleibt zwar nicht mehr viel Roman über, alldings ist das Meiste dann doch spannend.


    Fazit: Leider bin ich stark enttäuscht. Nichtsdestotrotz habe ich mich drauf eingelassen und fühlte mich gut unterhalten. Für den Abschluss dieser Reihe jedoch war es mir irgendwie zu wenig "Infernale" :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: