Jörg Menke-Peitzmeyer - Billy the Beast. Ein Traum von einem Tiger

  • ganz witzig, aber mehr nicht





    Inhalt (Klappentext):
    Bert ist dick. Sogar sehr dick. Stolze 101 Kilo bringt er auf die Waage. Alles nervt. Gut, dass es Günther Jauch gibt: Bei seiner Lieblingssendung kann Bert ungestört von zu Hause mit raten. Doch dann ändert sich alles: Bert wird das Maskottchen einer Eishockeymannschaft und als „Billy the Beast“ im Tigerfell berühmt. Die Pfunde purzeln, eine glücklichere Welt unterhalb der 100-Kilo-Grenze scheint möglich. Aber bald kommt die Millionenfrage: „Wie erobert man das Herz einer Cheerleaderin?“ Der Zusatzjoker muss her …


    Mein Fazit:
    Mir war vor dem Lesen durchaus bewusst, dass das Buch aus dem Genre "Humor" kommt. Jedoch nach Lesen des Klappentextes, habe ich mir doch auch eine gute Geschichte neben dem Humor erwartet.
    Leider hat mich das Buch dann etwas enttäuscht - ja es ist ganz witzig. Hin und wieder überkam mich beim Lesen ein Lacher. Aber mir war das Buch zu seicht - mir hat da etwas die Geschichte, die ich mir erwartet habe gefehlt - das ganze ist sehr oberflächlich abgehandelt.
    Somit ein nettes Buch, ohne viel Tiefgrund in meinen Augen.

  • Meine Meinung zu dem Buch:
    Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben und somit auch sehr unterhaltsam. Mehr als einmal musste ich während des Lesens laut auflachen. Dieser Humor zieht sich durch das ganze Buch, wobei es gegen Ende etwas abnimmt. Allgemein ist der Schreibstil sehr locker und angenehm, sodass das Buch eine tolle Lektüre für zwischendurch ist - im positiven Sinne! Heißt: Das ideale Buch, wenn man zwischendurch ein wenig Zeit hat, die man zum Lesen nutzen möchte, aber keine komplizierte Geschichte möchte, in die man sich erst "reinarbeiten" muss.
    An manchen Stellen ist für meinen Geschmack das Buch etwas unrealistisch, bzw. passieren einfach zu viele Zufälle. So scheinen die Ice Tigers im Buch nur einen einzigen Kontrahenten, nämlich die Ice Eagles, zu haben, sodass diese ihr einziger Gegner im Kampf um den Aufstieg sind. Zwar kenne ich mich im Eishockey nicht aus, bin mir aber ziemlich sicher, dass das in der Realität mehr Mannschaften wären.
    Zudem fand ich es manchmal schwer dem Buch zu folgen, bzw. nachzuvollziehen was genau jetzt passiert ist und was das Ganze überhaupt mit der Story zu tun hat.
    Fazit:
    Alles in allem ein tolles Buch, das über die Tonspur des Humors vermittelt, wie schwer es Menschen mit Übergewicht haben können, was in einer solchen Person vorgehen kann und wie leicht es als "Überlegener" ist, so jemanden zu mobben.
    Deshalb: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Insgesamt eine lesenswerte Geschichte mit viel Wortwitz :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .


    Titel und Cover haben mich angesprochen und neugierig gemacht, was sich dahinter wohl verbirgt.


    Bert ist 16 Jahre alt und mit 101 Kilo deutlich übergewichtig. Klar, dass er es nicht leicht hat, nicht mit sich selbst und auch nicht daheim, wo ständig neue Typen bei seiner Mutter abhängen, derzeit vorzugsweise mit osteuropäischem Hintergrund. In der Schule schon gar nicht, da ist Mobbing quasi vorprogrammiert. Sein angenehmster Kontakt scheint der mit Frau Wegener, seiner „Süßigkeiten-Dealerin. Aber mit welch erfrischender Selbstironie er mit seinen Problemen umgeht und die pragmatische Flapsigkeit, mit der er sich da durchkämpft, machen ihn auf Anhieb sympathisch. Man sollte meinen, dass er seinen Mitmenschen ziemlich verbittert gegenübersteht, aber nein, trotz allem verfügt er über einen eher mitleidigen, freundlichen Charakter. Dazu wirkt er durchaus pfiffig und verfügt über ein verblüffendes Allgemeinwissen, das er nach eigenen Angaben dem exzessiven Genuss von „Wer wird Millionär“ verdankt. (Trotzdem hätte ich die Quiz-Fußnoten als Extra-Gag dazu nicht unbedingt gebraucht.)


    Die Wende in seinem bis dato eher tristen Dasein wird eingeleitet, als er eine Karriere als Maskottchen startet. Ein ausgeleierter, ausgewaschener, fransiger Tiger hat es ihm angetan – Liebe auf den ersten Blick. Fortan spielt Billy the Beast eine Hauptrolle in Berts Leben und bringt dortBewegungrein – in mehr als einer Hinsicht. Nachdem seine Pfunde anfangs irgendwie aus Versehen purzeln, entwickelt er nach einer Weile doch eine erstaunliche Konsequenz. Sehr zum Leidwesen von Frau Wegener *g*.


    Bis weit über die Hälfte habe ich mich mit Billy the Beast richtig gut unterhalten und es hat mir Spaß gemacht, wie Bert aus seinem Leben und von seiner Familie erzählt. Sprachlich wird hier ein richtiges kleines Feuerwerk abgebrannt und die Gags zünden. Doch diese Art ironisch-sarkastischer Erzählweise birgt immer das Risiko einer gewissen Abnutzung und leider ist das bei mir eingetreten. Wortwitz und Eloquenz machen zweifellos einen Großteil des Reizes dieser Geschichte aus, aber „hintenraus“hat der Autor für mich überdreht. Zu oft habe ich zum Ende hin den roten Erzählfaden suchen müssen zwischen all der sprachlichen Coolness. Und die immer wiederkehrenden detailreichen Schilderungen seiner Pfunde und der damit verbundenen Widrigkeiten haben irgendwann ihre Originalität für mich verloren.


    Ein bisschen schade. So reduziert sich der anfängliche 5-Sterne-Eindruck leider auf 3,5. Doch trotz meiner kritischen Anmerkungen ist es insgesamt eine lesenswerte Geschichte mit einem liebenswerten Protagonisten und mehr Tiefe als der vordergründige Witz vermuten lässt.

  • Der 16 jährige Bert ist zu dick. Denn er wiegt stolze Kilo. Kein Wunder, wenn seine Leibspeise Twix-Riegel sind. Dabei stellt er sich immer die Frage ob wohl ein Twix zwei Riegel sind oder nur als einer zählen und schwupp die wupp sind gleich mal sechszehn Stück verputzt. In der Schule wird er wegen seines Gewichtes ständig gemoppt und Freunde hat er auch keine. Nur Günther Jauch mit "Wer wird Millionär" und seine Mutter stehen an seiner Seite. Doch dann ändert sich sein Leben schlagartig, als er sich einen Job sucht. Denn ein Tigerkostüm macht Bert zu dem Maskottchen der Eishockey Mannschaft "Ice Tigers". Niemand weiß wer unter dem Kostüm steckt, aber mit seiner lieben und lustigen Art kommt der Tiger "Billy the beast" bei allen erstaunlich gut an. Endlich fühlt Bert sich einmal von der Gesellschaft akzeptiert und auch die Kilos scheinen auf einmal zu purzeln. Ob er es vielleicht sogar schaffen wird, das Herz der Cheerleaderin Lilly erobern zu können?


    "Billy the beast. Ein Traum von einem Tiger" ist das Romandebüt des Autors Jörg Menke-Peitzmeyer.


    Der Schreibstil ist sehr humorvoll und ein wenig sarkastisch, was mir zu Beginn des Buches richtig gut gefallen hat. Die Kapitel sind schön kurz gehalten, sodass man gerne weiter gelesen hat. Dennoch hat mich die Geschichte nicht ganz überzeugt. Denn ab ca. 2/3 des Buches fand ich alles ein wenig zu viel. Da wurde das Buch schon ein wenig langweilig und auch das Ende mit Billys Mutter war mir ein wenig zu viel des Guten.


    Bert mochte ich am Anfang als Charakter gerne. Er tat mir wahnsinnig Leid, aber ich habe mich jedes Mal mit ihm mitgefreut, wenn ihm ein Sieg auf der Waage gelungen ist. Aber je mehr ich über ihn gelesen habe, umso mehr ging er mir irgendwie auf den Senkel. Vorallem seine ständigen Gedanken um Twix und rote Gummi-Teufelchen. Mit seiner Mutter wurde ich auch nicht richtig warm und auch sein Vater und Großvater hatten irgendwie einen an der Klatsche. Kein Wunder, weshalb Bert teilweise ein so komischer Charakter war.


    Das Thema Mobbing wurde hier gut aufgegriffen und umgesetzt und das fand ich gut. Leider ist sowas in Schulen mittlerweile täglich Brot. Das hier mit viel Sarkasmus und schwarzem Humor gearbeitet wurde fand ich gut, allerdings war es mit an manchen Stellen zu viel, weshalb ich dem Buch drei Sterne gebe.

  • Sollte dieser hier zum Zusammenlegen gemeldet werden?

    Ja. Das kannst du machen, indem Du das kleine Dreieck unten rechts im Beitrag neben den Likes anklickst und dort eine Nachricht an die Mods hinterlässt. Ich habe es gerade hier erledigt.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Weck den Tiger in dir...


    Das Buch "Billy the Beast - ein Traum von einem Tiger" richtet sich in erster Linie an Jugendliche. Im Mittelpunkt steht ein pubertierender Junge, der es im wahrsten Sinne des Wortes schwer hat. Bert ist dick. Sogar sehr dick. Stolze 101 Kilo bringt er auf die Waage. Alles nervt. Gut, dass es Günther Jauch gibt: Bei seiner Lieblingssendung kann Bert ungestört von zu Hause mit raten. Doch dann ändert sich alles: Bert wird das Maskottchen einer Eishockeymannschaft und als „Billy the Beast“ im Tigerfell berühmt. Die Pfunde purzeln, eine glücklichere Welt unterhalb der 100-Kilo-Grenze scheint möglich. Aber bald kommt die Millionenfrage: „Wie erobert man das Herz einer Cheerleaderin?“ Der Zusatzjoker muss her …
    Das Cover dieses Buches zieht sofort die Blicke des Betrachters auf sich. Man sieht eine behaarte Pfote, die zu einem Karnevalskostüm gehören könnte. Der ausgestreckte Zeigefinger könnte signalisieren: Pass auf, jetzt bin ich dran.
    Der Titel des Romans greift den Namen des Maskottchens auf, hinter dem Bert seine wahre Identität verbergen kann. Billy the Beast ist ein Traum von einem Tiger - er hilft dem Mobbingopfer Bert aus seiner Isolation heraus und gibt ihm die Chance, sein Leben zu überdenken und sich zum Positiven hin zu verändern.
    Der Autor Jörg Menke - Peitzmeyer schreibt in einem humorvollen, mitunter rotzigen Tonfall, der seinem pubertierenden Helden Bert entspricht. Das Geschehen wird ausschließlich aus seiner Perspektive geschildert. Wir erleben den harten Alltag eines Jungen mit, der mit vielen Problemen konfrontiert wird. Seine alleinerziehende Mutter sucht verzweifelt nach einer stabilen Partnerschaft, erwischt aber nur eiskalte Typen, die sie für ihre eigenen Bedürfnisse ausnutzen und sie danach wieder fallen lassen. Ihren Frust ertränkt sie in Alkohol; Bert wiederum stopft sich mit Süßigkeiten voll. Durch sein Übergewicht wird Bert zum Mobbingopfer, das seinen Peinigern nichts entgegen zu setzen hat. In der Schule wird er beleidigt, bestohlen und geschlagen.
    Insoweit ist seine Begegnung mit "Billy the Beast" ein riesiger Glücksfall für ihn, weil er in eine neue Haut schlüpfen darf. Im Laufe des Buches durchläuft Bert einen wichtigen Entwicklungsprozess; er übernimmt Verantwortung für sich selbst und seine Mutter, die ebenfalls einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zieht.
    Der Fall von Bert ist erschreckend - aber er ist leider gesellschaftliche Realität. Es macht mich wütend, wenn ich lese, dass die Lehrer an der Schule das Mobbing an einem Schüler tatenlos mitansehen und Bert durch eigene gedankenlose Kommentare obendrein noch verletzen. Eine Sanktion dieses Fehlverhaltens gibt es nicht. Das Buch bietet hinterher eine späte Genugtuung, als sich alle Maskottchen solidarisch hinter Bert stellen und die kriminellen Jungen in einer Gemeinschaftsaktion zur Rechenschaft ziehen. Allerdings hat diese gerechte Strafe einen ziemlich negativen Beigeschmack, weil die Verbündeten von Bert nicht aus Liebe zu ihm handeln, sondern nur ihren Kameraden "Billy the Beast" schützen wollen.
    Der Roman "Billy the Beast - ein Traum von einem Tiger" soll allen Jugendlichen Mut machen, sich zur Wehr zu setzen und aus der Opfer-Rolle zu befreien. Leider wird dieses Ziel nur teilweise erreicht. Deshalb kann ich nur 4 Sterne vergeben.