Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Timber Creek ist ein verschlafenes Nest an der kanadischen Atlantikküste. Dorthin zieht es David, der als einziger von seinen Freunden den Ort seiner Kindheit jemals verlassen hat. Nach einer steilen Karriere in Toronto und seiner Hochzeit sehnt er sich nach Ruhe. Er verkauft seine Firma und kehrt nach Timber Creek zurück.
Dort holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Alte Konflikte und Liebschaften keimen wieder auf, bis schließlich einer der Freunde bestialisch ermordet aufgefunden wird. Während die Polizei rätselt, begeht der Täter einen weiteren Mord.
Schließlich wird ein altes Geheimnis gelüftet, das über den Freunden wie ein Damoklesschwert schwebt.
Autor (Quelle: amazon)
Gunther Polnizky wurde 1968 in Wien geboren, wo er auch Rechtswissenschaften studierte.
Er lebt abwechselnd in Österreich und Kanada. Inspiriert von der kanadischen Landschaft verfasste er den Thriller „Timber Creek“, in dem er die Atmosphäre an der nordamerikanischen Atlantikküste detailgetreu eingefangen hat.
Allgemeines
Erschienen bei „Der Kleine Buch Verlag“ am 1.März 2015 als gebundene Ausgabe mit 300 Seiten
Gliederung: Prolog – 29 Kapitel mit Überschriften – Epilog
Erzählweise wechselnd zwischen Ich-Erzählung von David Dexter und Erzählung in der dritten Person auf zwei Zeitebenen (Gegenwart und ca 20 Jahre zuvor)
Handlungsort und -zeit: Toronto und Timber Creek, Gegenwart und Rückblick auf die Kindheit und Jugend des Protagonisten
Zum Inhalt
Die Kurzbeschreibung zum Buch ist etwas ungenau: Es ist Davids junge Frau Sabrina, die von einem ländlichen Leben mit Kindern träumt. Auf ihren Wunsch verkauft der wohlhabende David seine Firma und sein Appartement in Toronto, um in seiner früheren Heimat Timber Creek mit seiner Frau in einem renovierten Haus eine Familie zu gründen. Dort trifft er seine vier besten Jugendfreunde Greg, Jonathan, Henry und Lindsay wieder, die seinerzeit eine eingeschworene Clique waren, bis es zu Konflikten kam.
David und Sabrina sind noch keine zwei Wochen in Timber Creek, als es zu einem entsetzlichen Unfall kommt, bei dem einer der früheren Freunde von seinem eigenen Traktor zermalmt wird. Als kurz darauf ein weiteres Mitglied des Freundeskreises auf bizarre Weise zu Tode kommt und man diesen Fall definitiv nicht als Unfall interpretieren kann, gerät David bei dem aus der Großstadt herbeigerufenen Ermittler unter Mordverdacht…
Beurteilung
Der Kriminalroman beginnt ruhig und mit eher subtiler Spannung. Die in der dritten Person geschilderten Rückblicke auf Davids Jugend geben einen guten Einblick in die dörflichen Verhältnisse in einem kleinen Ort an der kanadischen Atlantikküste und in die Gruppendynamik der Freundesclique. Unter der glatten Oberfläche dieser freundschaftlichen Beziehungen gibt es Unterströmungen. In den Kapiteln, die in der Gegenwart spielen und in denen David als Ich-Erzähler auftritt, steigt die Spannung allmählich an, als sich abzeichnet, dass es hier offenbar jemand darauf abgesehen hat, mehrere Menschen zu töten. Hier kann sich der Leser Gedanken zum Motiv machen und muss erkennen, dass der scheinbar offensichtliche Grund Fragen offenlässt.
„Timber Creek“ ist atmosphärisch dicht und anschaulich geschrieben, auch die Schilderung der Vergangenheit und die Entwicklung des aktuellen Kriminalfalls sind gut konstruiert.
Leider macht es den Eindruck, als wäre dieses Buch nicht lektoriert worden. Es enthält un-idiomatische stilistische Konstrukte und auch einige grammatische und orthographische Fehler. Das ist sehr schade und sollte korrigiert werden, denn der Autor hat gute Ideen und das Buch ist grundsätzlich lesenswert.
Fazit
Stilistisch gelegentlich eigenartig, inhaltlich jedoch gelungen und nicht so vorhersehbar, wie der Leser glaubt!
Meine Rezension bezieht sich auf das E-Book aus unserer Onleihe, bei amazon kann ich kein passendes E-Book finden. Deshalb kann ich zur Lektorierung der Printausgabe nichts sagen.
-
Verlag: Der Kleine Buch Verlag
