Reinhold Reith - Lexikon des alten Handwerks

  • Reinhold Reith: Lexikon des alten Handwerks Vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert; Verlag C. H. Beck München 1991; ISBN: 340694470; 325 Seiten

    Das Handwerk hat goldenen Boden. "Wer will fleißige Handwerker seh`n?" heißt es in einem beliebten Lied. Daß es Berufe auch in die Literatur geschafft haben, zeigt das hier vorliegende Buch. In alphabetischer Gliederung stellt es über 60 der wichtigsten alten Handwerksberufe vor. Die Bandbreite reicht dabei vom Bader bis zum Zirkelschmied. Es schildert die sozial-, technik- und kulturgeschichtliche Bedeutung dieser Berufe. Rang und Aufgabe der Zünfte, Eigentumsverhältnisse, Wanderzeit und Ausbildungsmöglichkeiten der Handwerker kommen hinzu. Nur eines wird in dem Werk nicht beschrieben: Die Berufsinhalte und deren Wandel im Laufe der Zeit. Gut - bei Glasmachern oder Bäckern kann man es sich auch als berufskundlich unwissender Leser vorstellen. Bei Berufen wie dem Wagner oder Böttcher wäre ein wenig Tiefgang schon schön gewesen.


    Das Buch ist zum Glück keine reine Bleiwüste. Gelegentliche Zeichnungen und (leider nur) Schwarzweißfotographien illustrieren die Ausführungen.


    Der Titel macht es schon klar: Tagesaktualität kommt hier nicht vor. Wer einen passenden Beruf für seinen Nachwuchs wird also zu anderer Literatur greifen müssen, beispielsweise auf die Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit. Zur Zielgruppe gehören andere Leser. Wer sich für wirtschaftsgeschichtliche und berufskundliche Themen interessiert und begeistern kann, hält mit diesem Buch sicherlich gut gemachte Lektüre in den Händen. Die Beiträge liefern einen guten und informativen Überblick über den jeweiligen Beruf und sind dabei auch so allgemeinverständlich geschrieben wie möglich. Man muß also kein ausgewiesener Fachmann sein, um zu diesem Buch zu greifen.