Rachel McIntyre - Überlieben in 10 Schritten / The Number One Rule for Girls

  • Inhalt:
    Daisy hat sich von ihrem Freund getrennt und von ihrer alten Schule. Nur ihre besten Freundinnen sind ihr geblieben. Auf dem neuen Collage lernt sie Toby kennen, einen Typen der perfekt ist und der Interesse an ihr zeigt. Sie geht nur bereitwillig auf ihn ein und denkt sich nichts weiter bei seinen Aktionen die in ihr Zweifel aufkommen lassen ob Toby der Richtige für sie ist.


    Meine Meinung:
    Überlieben in 10 Schritten ist ein Jugendbuch ab 13 Jahren, das gewiss auch Erwachsenen Spaß macht. Doch hat es seine Mängel.


    Ich erwartete nicht dauerhaft Eitel Sonnenschein. Der eigentlich Rückentext bleibt recht geheimnisvoll und so war ich mir nicht ganz sicher in welcher Form der Sturm aufziehen sollte. Dieser kam angeschlichen und vom Gefühl her ziemlich am Ende.


    Die Autorin hat hier eine ganz eigene Sprache. Es gibt viele Metaphern und witzige Dialoge, doch empfand ich Dialoge und Szenen als sehr sprunghaft, es holperte hier und da und ich brauchte ein wenig bis ich mich rein fand. Während es Ausdrücke gab die ich mir gut bei jungen Erwachsenen vorstellen konnte, gab es wiederum auch Wörter die ich eher bei älteren Semestern erwarten würde und für mich nicht so ganz zu dem Rest passten. So brauchte ich ein wenig um mit dem Sprach- und Schreibstil warm zu werden.


    Der Plot ist für Leser die das Buch zur Hand nehmen nicht ganz ersichtlich. Es geht um eine Liebesgeschichte und doch ist es etwas anders. Ich möchte nicht zu viel verraten doch empfand ich das Thema, den Sturm, als zu wenig beleuchtet und viel zu spät rein gebracht. Obwohl ich es mag wenn eine Geschichte sich langsam aufbaut dauerte es mir hier etwas zu lang bis der Kern der Geschichte ersichtlich wurde.


    Die Protagonisten sind überschaubar. Im Hauptteil die drei Freundinnen plus Freunde, dazu der Ex und die Eltern von Daisy.
    Daisy hat aus irgendeinem Grund das Gefühl ihre alte Schule verlassen zu müssen und wechselt auf ein ihr fremdes Collage. Recht schnell fühlt sie sich jedoch als Außenseiterin. Immer wieder gab es Situationen bei denen ich dachte: Wow wenn sie das durchzieht, Hut ab und dann machte sie doch einen Rückzieher. Alles war recht vorhersehbar.Daisy will geliebt und gemocht werden, sie ist es nicht anders gewohnt. Sie kommt nicht damit klar, dass dies nicht immer so ist.
    Toby ist Prinz Charming. Er wirkt perfekt, schleppt aber ein ganz schönes Päckchen mit sich rum. Es gibt irgendwann eine Erklärung dafür und doch reicht mir das irgendwie nicht um alles was er macht zu entschuldigen. Er ist recht geheimnisvoll. Alles was man von seiner Familie erfährt erfährt man durch ihn und ob das immer der wahrheit entspricht weiß man auch nicht so genau.
    Dagegen ist Daisys Familie eine Bilderbuchfamilie. Früh Eltern geworden haben sie neben Daisy noch ihren kleinen Bruder River. Sie arbeiten zusammen bei einer Art Hochzeitsservice. Alles Perfekt und ohne Ecken und Kanten.
    Die gibt es wenigstens bei Daisys Freundinnen. Wobei auch da alles irgendwie Perfekt wirkt, wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick.


    Ich denke das ist das große Problem dieses Buches. Alles ist zu perfekt bis auf den Sturm der da fast schon störend wirkt. Als ungewöhnlich empfinde ich die ein oder andere Wendung und manches am Ende empfand ich gar als unglaubwürdig. So habe ich dieses Buch zwar gerne gelesen, empfand es aber als zu oberflächlich um wirklich in Erinnerung zu bleiben. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein ernstes Thema, das durch den humorvollen Erzählstil etwas Leichtigkeit erzählt


    Klappentext
    „‘Er beugte sich vor und ich beugte mich vor und dann BÄM! Nur wir zwei und die dunkle Nacht und wir küssten uns und waren uns ausnahmsweise mal einig. Es fühlte sich absolut richtig an – mein ganzer Körper kribbelte, so richtig war es.‘

    Daisy könnte nicht glücklicher sein! Toby, der begehrteste Typ am College hat sich ausgerechnet sie ausgesucht – Wolke sieben lässt grüßen! Und er ist ja auch zu süß: Ständig fragt er nach Selfies (sogar mit Oma), schickt ihr Blumen (riesige) und taucht aus dem Nichts auf, um sie zu überraschen. Wobei, irgendwie übertreibt er vielleicht doch ein bisschen …“


    Gestaltung
    Ich mag die verschiedenen Schriftarten des Titels sehr gerne und auch das Gänseblümchen, dessen Blütenblätter nach unten fallen, gefällt mir gut, weil es schön zur Geschichte passt. Die knallige Hintergrundfarbe ist allerdings nicht unbedingt mein Fall. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht gehalten und ein ziemlicher Blickfang. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch wie bei jedem Buch des Magellan Verlages liebevoll gestaltet!


    Meine Meinung
    Da der Klappentext nicht viel über das neue Buch von Rachel McIntyre verrät, hatte ich nur grobe Erwartungen, aber keine wirkliche Vorahnung, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickeln könnte. Ich rechnete mit einer leichten, lockeren Liebesgeschichte und bekam das auch – in gewisser Weise, denn „Überlieben in 10 Schritten“ befasst sich mit dem ernsten Thema von ungesunden Beziehungen, in denen ein Partner einen anderen beeinflusst und kontrolliert. Gleichzeitig verbindet die Autorin dieses aber mit einem humorvollen Erzählstil, durch den dann doch auch etwas Leichtigkeit in die Geschichte kommt.


    In dem Buch geht es um Protagonistin Daisy, die aufs College geht und dort Toby trifft. Er ist gutaussehend, charmant, zuvorkommend, ein Gentleman und so vieles mehr! Eben alles, was sich ein Mädchenherz wünscht! Aber irgendetwas stimmt nicht so recht mit ihm. Zusammen mit Daisy entdeckt der Leser, wie kontrollierend Toby sich in der Beziehung der beiden verhält. Die Autorin hat diesen Charakterzug von ihm wirklich gut eingefangen und beschrieben und ich habe manchmal wirklich ein beklemmendes Gefühl verspürt. So sollte eine Beziehung nicht aussehen!


    Allerdings war es für Daisy nicht so leicht, diesen „Knick im Gleichgewicht“ ihrer Beziehung zu erkennen. Vermutlich hätte ich es an ihrer Stelle auch nicht erkannt, denn als Leser ist man noch distanzierter und entdeckt vieles eher, aber manchmal habe ich mich doch dabei erwischt, wie ich mir gewünscht habe, dass die Protagonistin eher hätte erkennen können, dass sie in eine manipulative Beziehung geraten ist. Ich kann allerdings auch nachvollziehen, dass die rosarote Brille und das Alter von Daisy dazu beitragen, dass sie Toby vieles durchgehen lässt, darum war ich manchmal mit mir selber stark im Zwiespalt, wie ich dem Ganzen gegenüberstehen soll.


    Daisy ist nämlich gleichzeitig auch schlagfertig und ein sehr lustiger Mensch. Sie bemerkt durchaus, dass Toby manchmal seltsam ist und sagt ihm auch ihre Meinung, aber sie lässt sich auch immer wieder von ihm um den kleinen Finger wickeln. Die Momente, in denen sie sich aufbäumt und die in denen er sie dann wieder besänftigt, sind von der Autorin aber sehr gut konstruiert und miteinander verbunden, sodass ich beim Lesen nicht umhin kam, der Handlung gebannt zu folgen. Dieses Hin und Her zwischen den beiden Figuren hat auf mich eine interessante Wirkung ausgeübt, denn als Leser möchte man wissen, wie es mit den beiden ausgeht…Wird Daisy sich freisagen von Toby? Oder passiert vielleicht sogar etwas Schlimmes?


    Zudem mochte ich den Humor, der in der Geschichte steckte. Daisy ist quirlig und schlagfertig und das Buch spiegelt das gut wieder, denn die Geschehnisse werden immer mal wieder sehr unterhaltsam und witzig von Daisy kommentiert. Auch die Späße, die sie mit ihren Freundinnen macht, sind lustig. Richtig toll fand ich auch, dass sie unglaublich kreativ ist, was ihre Wortwahl angeht, denn Daisy verwendet Worte, die man so nicht kennt (wie z.B. schockschön) und die mir dann ein Schmunzeln auf die Lippen zauberten.


    Fazit
    „Überlieben in 10 Schritten“ greift mit der Beziehung von Daisy und Toby ein ernstes Thema auf, denn es geht um Kontrolle und Manipulation in Beziehungen. Die Autorin verbindet gekonnt Szenen, in denen die Protagonistin sich wehrt mit solchen, in denen sie dem kontrollhaften Toby wieder erliegt. So erschafft das Buch ein für mich realistisches Bild davon, wie es ist, in einer solchen Beziehung gefangen zu sein: man möchte auf sein Bauchgefühl hören, wird aber auch immer wieder eingewickelt. Wird Daisy es schaffen, auf ihr Bauchgefühl zu hören oder wird sie weiter mit rosaroter Brille durch das Leben laufen? Dies sorgt für Spannung und entschädigt auch dafür, dass mich Daisy zu Beginn etwas zwiegespalten hat.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    Einzelband

  • Inhalt

    Um die Trennung von ihrem Freund Matt zu verarbeiten, entschließt sich Daisy zu einem Neuanfang. Ein Schulwechsel an das Castlefields College soll helfen, macht sie aber erst mal sehr einsam, denn ohne ihre Freundinnen ist sie eine Außenseiterin. Dann lernt sie allerdings den heißen Toby Smith kennen und endlich scheint sich alles zu bessern. Toby überhäuft sie mit Aufmerksamkeit und überrascht sie mit romantischen Gesten. Sein direktes Interesse schmeichelt Daisy und hilft das gebrochene Herz zu heilen. Toby ist der ideale Freund, wären da nicht diese Momente, in denen er auch ganz anders sein kann.


    Meine Meinung

    Matt und Daisy waren das perfekte Paar, doch dann zog Matt nach Spanien und die Beziehung zerbrach. Um nicht ständig an ihr erinnert zu werden und endlich keine Uniform mehr tragen zu müssen, entschließt sich Daisy daher zu einem Schulwechsel. Ihre Freundinnen kann sie nach dem Unterricht ja noch immer treffen. Doch das Castlefields College ist nicht so glamourös wie erwartet und Anschluss zu finden gestaltet sich auch nicht ganz so einfach. Die neue Umgebung bietet aber zum Glück genug Ablenkung um die verletzten Gefühle hinter sich zu lassen, vor allem da der gutaussehende Toby Interesse an ihr zeigt.


    Schon nach kurzer Zeit entwickelt Daisy eine Faszination für Toby, an dem alles perfekt zu sein scheint. Er hört ihr zu und überhäuft sie mit kleinen romantischen Aufmerksamkeiten. Im Nu verbringen sie immer mehr Zeit miteinander, was andere Mädchen sehr beneiden, und gehen auf Dates. Durch Toby kann Daisy die Trennung von Matt vergessen und einfach glücklich sein. Doch durch ihre rosarote Brille bemerkt sie auch kaum, dass das Verhalten von Toby von Mal zu Mal irritierender wird und schon bald an Kontrolle heranreicht.


    Zu Beginn des Buches lernt man Daisy mit ihren Freundinnen kennen. Die Freundschaft besteht schon seit Jahren und hat sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschweißt. Nun sind sie aber nicht mehr so oft zusammen. Daisy bekommt das Gefühl von ihren Freundinnen abgeschoben zu werden, vor allem da es ein neues Mädchen an deren Schule gibt, dass sich mit ihnen anfreundet. Toby tut ihrem Freundeskreis auch nicht immer gut, denn oft gibt es dank ihm Streit.


    Rachel McIntyre fängt den Moment sehr gut ein, in dem Daisy Toby immer mehr in ihr Leben einlässt. Um an seiner Seite zu sein, wirft sie ihre Vorsätze über den Haufen. Um ihn an ihrer Seite zu behalten, sieht sie über seine Fehler hinweg und verzeiht ihm alles. Sie geht sogar so weit Ausreden für ihn zu erfinden, damit niemand schlecht von ihm denkt. Sie bemerkt es selbst kaum, doch ihr Wille ihm zu glauben, lässt sie über sein No-Go Verhalten hinwegsehen. Dass dieses Verhalten alles andere als gesund ist, wird dem Leser schnell klar. Nicht ganz klar hingegen ist, weshalb Daisy es so einfach zulässt. Sie schluckt ihre Meinung runter und Mal für Mal lässt sie ihre Überzeugungen links liegen. Immer mehr lässt sie ihre starke Persönlichkeit hinter sich um das Mädchen zu sein, das Toby haben will.


    Der Knackpunkt ist allerdings, dass Tobys Verhalten nie komplett aufgeklärt wird. Er gibt zwar immer wieder Rechtfertigungen von sich, doch ob er dabei auch die Wahrheit sagt, bleibt offen. Gegen Ende kommt es aber zu einer Konfrontation zwischen ihm und Daisy, die etwas Licht ins Dunkel bringt. Dabei zeigt sich, dass er sich an etwas klammert, an eine Vorstellung, die aber nie sein kann. Diese, für Daisy schmerzhafte Erkenntnis, wird sehr gut umschrieben und dem Leser vor Augen geführt.


    Starke und vor allem emotionale Umschreibungen sind scheinbar eine Stärke der Autorin. Mit gelungener Wortwahl erschafft sie eine unglaubliche Atmosphäre, die immer drückender wird. Überhaupt gelingt es Rachel McIntyre die schwierige Thematik in einer Geschichte zu verpacken, die dem Leser aufzeigt, wie verbohrt die Situation sein kann. Die gegenseitige Abhängigkeit ist nicht leicht zu durchbrechen und die Ratschläge anderer stoßen daher oft auf taube Ohren. Diese Komplexität der Beziehung wurde durch Daisy und Toby perfekt vorgeführt.


    Leider ging es mir einfach viel zu schnell. Daisy verfällt Toby praktisch sofort um Matt zu vergessen. Mit ihren Freundinnen kommt es zum Streit, weil sie ihre Meinung sagen kann aber nicht auf die von Ayesha und Beth hören will. Außerdem hört sie auf ihre eigenen Meinung zu vertreten. So kommen einige Schwächen der Handlung nach und nach zusammen, doch eine der größten Schwachpunkte scheint mir die mangelnde Kommunikation zu sein. Vieles hätte anders laufen können, wenn die Charaktere mehr miteinander gesprochen hätten.


    Fazit

    Es ist nicht leicht einen geliebten Menschen zu vergessen, doch der Sprung in eine neue Beziehung ist nicht immer der richtige Weg. Dies muss auch Daisy einsehen, denn um Matt zu vergessen, geht sie mit Toby aus. Dass diese Beziehung aber alles andere als gesund ist, merkt sie viel zu spät. Ein interessantes Buch mit einer schwierigen Thematik, das allerdings auch seine Schwächen hat.


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