Jennifer Wolf - Let's Play - Verspieltes Herz

  • Klappentext:
    Seit der 22-jährigen Helena Sorrento das Herz gebrochen wurde, weiß sie, dass die Liebe kein Spiel ist und dass das Herz ein Organ darstellt, das es ganz besonders zu schützen gilt. Alles, was sie ihren Gefühlen jetzt noch erlaubt, ist das Eintauchen in dramatische Liebesromane und der Nervenkitzel beim Zuschauen von Let’s Playern – Online-Gamern, die einen direkt in ihre Spieler-Welten mitnehmen. Wie Tausende anderer Frauen schwärmt sie dabei vor allem für den charmanten Let’s-Player Aiden, dessen Stimme alles in ihr zum Stillstehen bringt. Zu gerne würde sie wissen, welcher Mann sich hinter den humorvollen und doch stets so tiefsinnigen Kommentaren verbirgt – und warum er sich seinen Fans nie zeigt…


    Zum Buch:
    Das Cover zeigt ein junges Paar, welches mir beim Betrachten sehr viel Gefühl vermittelt. Der männliche Part schmiegt sich zärtlich an die Frau, wogegen sie sich etwas verhalten darstellt, obwohl man ihr ansieht, dass sie diese Situation genießt. Die Farben sind zart und freundlich - wie ein Nebel, der seine Schattenseiten zeigt. Die Gestaltung gefällt mir richtig gut und ich musste während des Lesens immer wieder darauf schauen.


    Erster Satz:
    "Bin da-ha!, rufe ich in die WG."


    Meine Meinung:
    Die Schriftstellerin Jennifer Wolf war mir durch das Social Media Netzwerk bereits ein Begriff und ich hörte nur gutes über ihre Werke. Als ich die Chance erhielt im Rahmen einer Blogtour-Aktion das Buch zu lesen, ging ich mit hohen Erwartungen an die Story und wurde nicht enttäuscht.


    Helena kommt aus einer gescheiterten Beziehung und zieht zu ihren Freunden in eine WG ein. Wie es weitergehen soll, ohne Geld und Job und ihrem gebrochenem Herzen, weiß sie noch nicht. Obwohl sie keine Gefühle zulassen möchte, schwärmt sie zusammen mit ihren Freunden und der Community für den Let's Player Aiden. Sie hat ihn noch nie gesehen und doch ist er ihr so vertraut. Seine Stimme weckt in ihr etwas, was sie nie für möglich gehalten hätte. Aber auch Josh ihr Lesedate schwirrt ihr im Kopf herum, bis ihr Ex-Freund Tom wieder bei ihr auftaucht und alles zu vernichten droht ...


    Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist frisch, liest sich aber an einigen Stellen etwas holprig. Die Kulissen wurden kurz und knapp beschrieben, was mir aber vollkommen ausreichte, um mich in den einzelnen Szenen wiederzufinden.


    Die Charaktere waren sehr authentisch beschrieben, obwohl ich mit Helena nicht ganz warm wurde. Ich fand sie an einigen Stellen zu naiv und unentschlossen. Am liebsten war mir Aiden. Mit ihm konnte ich alle Emotionen hautnah miterleben und ich hatte das Gefühl, das Jennifer Wolf ihr Herz an ihn verloren hatte.
    Aber auch Jean und Emilie sind mir ans Herz gewachsen mit ihrer Art. Ich hätte liebend gern noch mehr von ihnen erfahren. Sehr witzig fand ich, wie Emilie ihrem Thermi anhimmelte. Irgendwie habe ich mich in der Hinsicht wiedererkannt.


    Richtig genial fand ich das aktuelle Thema der Let's Player/Online-Gamer, die fast jeder im Netzwerk kennt und auch gerne schaut. Ich selber bin ein solcher Fan von einigen Youtube-Stars und wäre mit Sicherheit auch einer von Aiden geworden. Die Autorin erklärt zudem, was genau ein Let's Player ist und wie es hinter der Kamera aussieht. Das fand ich sehr interessant und spannend.
    Außerdem habe ich gelernt, was eine Nomophobie (No-mobile-Phone-Phobia) ist, und habe mit Schrecken festgestellt, dass ich selber zum Teil davon betroffen bin.


    Die Story fesselte mich von Anfang an, wobei ich gleich zu Beginn eine Vorahnung hatte, in welche Richtung es gehen würde und der Überraschungseffekt blieb daher für mich aus. Der Mittelteil zog sich ein wenig, doch dann passierte etwas Schreckliches. Ich war den Tränen nahe und musste oftmals seufzen. Ich konnte nicht begreifen, wie böswillig ein Mensch sein kann, der etwas derartig furchtbares zu tun. Wer das Buch gelesen hat, weiß sofort von welcher Szene ich spreche. Es war grausam.
    Die Liebesbekennungen zum Ende hin wurden mir mit der Zeit "too much" - wobei es dann doch irgendwie wieder passte, um die Stimmung tiefer zu untermauern.


    Fazit:
    In "Let's Play - Verspieltes Herz" von Jennifer Wolf fand ich eine dramatische, moderne und gefühlvolle Liebesgeschichte. Es zeigt eine junge Liebe, die alles bewältigen kann, wenn man es nur zulässt. ~ fesselnd ~ gefühlvoll ~ dramatisch


    Meine Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: