Nicholas Gannon - Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt / The Doldrums

  • Archer Helmsley hat berühmte Großeltern. Er wäre gerne ebenfalls ein Entdecker, aber wie soll er das anstellen, wenn seine Mutter ihn nie aus dem Haus lässt, weil sie befürchtet er könnte ebenso verschwinden wie ihre Eltern. Mit seinen beiden Freunden Adélaïde und Oliver plant er nun jedoch eine große Reise. Diese soll an den Südpol gehen, wo seine Großeltern zuletzt gesehen wurden. Zu dritt sollte es doch möglich sein aus dem Helmsley-Haus zu entkommen, sich auf ein Schiff zu schleichen und bis zum Südpol zu fahren, oder?


    Ich habe dieses Buch letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt und es hat mich total neugierig gemacht - vielleicht, weil ich selbst so gerne verreise. Außerdem soll es ein "Buch für todesmutige Tagträumer und heimliche Helden" sein, was ich ebenfalls sehr ansprechend fand. Ab der ersten Seite bin ich sofort in diese wundervolle Geschichte eingetaucht. Archer ist ein toller Junge und mit seinem familiären Hintergrund ein sehr interessanter Protagonist. Sein Zuhause ist ebenfalls besonders, da es von seinen Großeltern eingerichtet wurde. Archer zur Seite stehen Adélaïde, die aus Frankreich stammt und womöglich ein Bein an ein Krokodil verloren hat, und Oliver, der eigentlich gar keine große Lust auf eine Reise hat und daher jeden Plan genau durchleuchtet und die Schwachstellen aufdeckt. Auch diese beiden Figuren wurden liebevoll gezeichnet und zusammen bilden sie ein tolles Trio, welches nicht nur mich, sondern sicherlich auch die eigentliche Zielgruppe der 10-12-Jährigen anspricht.


    Dieser Roman ist der Auftakt zu einer Reihe. Daher hat sich der Autor viel Zeit genommen seine Figuren und das Setting zu formen und dem Leser näher zu bringen. Ich habe mich dabei bestens unterhalten gefühlt und vor allem auch seinen kindgerechten, aber sehr ansprechenden Schreibstil gemocht. Das Buch ist humorvoll, etwas geheimnisvoll und man spürt Archers Entdeckergeist, der sich leider noch nicht richtig entfalten darf.


    Den Titel darf man in diesem ersten Band noch nicht zu wörtlich nehmen. Es geht zwar um die Abenteuer der Großeltern und eine geplante Reise, aber es ist nicht so, als wäre Archer den Großteil des Buches auf einer "Reise zum Ende der Welt". Wie gesagt konzentriert sich der Autor erst einmal auf die Basics und für mich hat es trotzdem funktioniert. Was danach passiert, können wir dann im zweiten Teil lesen, der voraussichtlich im Herbst 2017 erscheinen wird. Der Lesespaß wird übrigens durch einige Illustrationen im Roman erhöht, die im Stil des Covers gehalten sind und stets gut hinein gepasst haben.


    Fazit: Beim Lesen hat mich das Buch verzaubert. Ich habe die Geschichte geliebt und fand sie einfach unglaublich toll - wozu die Illustrationen in ihrem "antiken" Look sicherlich auch beigetragen haben. Die Story um Archer hat etwas ganz besonderes und ich freue mich schon unglaublich auf ein neues Abenteuer der drei Freunde.



    • Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre
    • Übersetzer: Harriet Fricke
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