Der Autor (nach der Kurzbiografie auf der Seite des Polar Verlages): Der am 6. März 1974 in New York City geborene Jon Bassoff lebt mit seiner Familie in Colorado. Sein Roman „Corrosion“ (dt. Zerrüttung) hat den The DarkFuse Reader‘s Choice Award for Best Novel gewonnen. Er ist Autor der Gothic Noir-Romane „Factory Town“, „The Incrubles“ und „The Disassembled Man“ und Gründer von New Pulp Press.
Kurzbeschreibung (Amazon): Joseph Downs ist ein Irak-Veteran. Sein Gesicht schrecklich entstellt vom Kampfsprengstoff IED. Als der Motor seines Chevy Trucks nicht mehr anspringt, geht er in Stratton, einer Stadt voller Backsteingebäude und verfaulter Bungalows, ins Del Loung und verliebt sich Hals über Kopf in ein Mädchen, das von ihrem gewalttätigen Ehemann drangsaliert wird. Er eilt ihr zu Hilfe und prügelt sich mit dem Ehemann. Nachts bekommt er in seinem Motelzimmer Besuch von ihr. Sie ist von ihrem Mann zusammengeschlagen worden. Downs beginnt eine Affäre mit ihr, in deren Verlauf Lilith ihn dazu drängt, ihren Mann zu töten, um mit Downs ein neues Leben anzufangen.
Was ist verrückt und was normal? Wo liegt die gefährliche Grenze zwischen Liebe und Besessenheit? Jon Bassoff hat einen Roman Noir voller Gewalt, Verzweiflung, Wahnsinn, Einsamkeit und Leere geschrieben.
Der Roman „Corrosion“ erschien im Herbst 2013 bei Dark Fuse. Die deutsche Übersetzung aus dem Amerikanischen besorgte Sven Koch. Sie wurde unter dem Titel „Zerrüttung“ im Herbst 2016 im Polar Verlag veröffentlicht. Sie umfasst 252 Seiten einschließlich eines elfseitigen Interviews, das der Journalist Alf Mayer im September 2016 mit Jon Bassoff führte.
Ich wollte diesen Roman gerne mögen. Die meisten tun es auch. Aber ich wurde sehr enttäuscht. Da markiert einer den harten Hund und macht auf dicke Hose (vielleicht, weil sich die Noir-Schiene gut verkauft), aber es steckt nichts dahinter. 
Ein stark in klassischen Hardboiled-Klischees der 1940er und 1950er grundierter Anfang wird mit einem Lost-Highway-artigen Twist verlängert und zeigt die unschönen Umtriebe eines schlimmen Psychopathen und sehr unzuverlässigen Erzählers. Ein teilweise wirklich gut erzähltes Spiel mit Identitäten. Nur leider scheint der Autor stärker an dem artistischen Stunt interessiert, diese unzuverlässige Erzählhaltung aus Psychopathen-Sicht aufrecht zu erhalten, als an einer runden Story, die mehr ist als reines Schockierenwollen und vor den Kopf stoßen. Mir scheinen alle Figuren aus Papier und alles Düstere aufgesetzt. Was ist die wirkliche Haltung des Autors: Sind die Menschen schlecht, ist die Gesellschaft schlecht? Freier Wille? Schicksal? Religion? Gott? Folter? Wahnsinn? In „Zerrüttung“ steckt leider nichts dahinter. Ein schicker Pseudo-Noir. Oder ein etwas fader Horror-Noir ohne Tiefgang, der lauter Versatzstücke anreißt, aber sich im Grunde um kein Thema und keinen Charakter schert. Auch die an sich interessante Hauptfigur eines Irakkrieg-Heimkehrers mit verbranntem Gesicht, der in der Gesellschaft nicht ankommt und vor allem: von der Gesellschaft am liebsten ignoriert werden würde, ist reine Fassade. Seine Gesichtslosigkeit nur ein Steigbügelhalter für „clevere“ Wendepunkte der Narration. Oder eben wieder: Ein Anticken an große Themen, ohne selbst groß zu sein. Ein Blender. 
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Verlag: Polar Verlag
