Renate Bergmann blickt auf über 80 Jahre Lebenserfahrung zurück. Dabei ist ihr aufgefallen, dass viele Neuheiten eigentlich nur Aufgewärmtes von gestern sind. eBai war früher der Kirchenbasar und alles aus dem Wickipeter stand früher im Lexikon. Doch was ist mit all' den schönen Begriffen von damals, die heute keiner mehr verwendet und wahrscheinlich kaum noch einer kennt? Renate nimmt es sich zur Aufgabe den Hörer über Aussteuer, Ferngespräche und andere alte Begriffe aufzuklären.
Als ich gesehen habe, dass es etwas Neues von Renate Bergmann gibt, habe ich einfach bestellt, ohne mich vorher mit dem Inhalt zu beschäftigen. Hätte ich das vorher gemacht, wäre ich wahrscheinlich skeptisch gewesen, denn das bin ich immer, wenn es bei bekannten Serien (Hör-) Bücher außerhalb der Reihe gibt und so ist es bei "Kennense noch Blümchenkaffee". Es ist ein "dazwischen geschobenes Werk" und ehrlich gesagt eher "überflüssig".
Renate Bergmann nimmt sich alter Begriffe an und erklärt diese auf ihre Art. Das ist ganz nett und ein bisschen unterhaltsam, aber es war jetzt nichts dabei, was ich nicht kannte. Für mich wirkt das leider eher, als wollte man noch mehr Geld aus der Figur Renate Bergmann machen. Es wäre sinnvoller gewesen, diese einzelnen Episoden beiseite zu legen und ab und an einen davon in den nächsten Romanen als kleine Anekdote zu verwenden.
Für mich war es die zweite Lesung mit Carmen-Maja Antoni statt mit Marie Gruber und ich weine der alten Stimme immer noch ein paar Tränen nach. Renate klingt einfach nicht mehr so charmant wie früher, aber ich werde mich schon noch dran gewöhnen, schließlich werden die nächsten Romane auch von Antoni gelesen, wie die Vorschau zeigt.
Fazit: Der Sinn dieser CD erschließt sich mir nicht ganz. Der Unterhaltungsfaktor ist okay, aber eigentlich ist es nur eine Sammlung kurzer Anekdoten, die lieber in die normalen Romane mit eingebaut hätten werden sollen. Klarer Fall von "kann man, muss man aber nicht", auch wenn man ein Fan von Renate Bergmann ist.
- Audio: 1 CD - ca. 74min
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