Antonia Michaelis - Laura und der Silberwolf

  • Klappentext:
    Durch die schneeweiße Wand ihrers Krankenhauszimmers gelangt Laura in das geheimnisvolle Eisland mit den nachtblauen Bergen. Dort trifft sie auf den gleichaltrigen Linusch, der mit seinem Kater und allerlei merkwürdigen Wesen in einem Iglu lebt. Laura erkennt bald, dass sie in diesem Eisland gebraucht wird, denn Linusch' Vater und alle anderen Menschen sind zu Eisstatuen erstarrt. Wer außer Laura und Linusch könnte den geheimnisumwitterten Silberwolf noch finden, um das Eisland zu retten? Und was wären die beiden Kinder ohne die seltsamen drei Schwestern, die am Horizont wohnen, und die offenbar mehr wissen als alle anderen?


    Meine Meinung:
    Die elfjährige Laura liegt mit Leukämie im Krankenhaus und langweilt sich. Ihr Vater, der sie täglich besucht, erzählt ihr die Geschichte vom Eisland, in das man durch die weiße Wand des Krankenzimmers gelangt. Später, als es dämmrig wird, macht sich Laura alleine auf den Weg dorthin. Sie trifft Linusch, der in einem unzerschmelzbaren Iglu wohnt, und seine Nachbarin Liesbeth, die ihr Haus mit Schneeigeln teilt. Überhaupt ist das Eisland bevölkert von fantastischen Tieren, die ähnlich klingen wie Tiere, die wir kennen, die ihre Lebensweise aber an die vereiste Umgebung angepasst haben: da gibt es Lichthamster, die Kerzenlicht in ihren Backentaschen hamstern, Wetterlinge, die aussehen wie Schmetterlinge und mit dem Muster ihrer Flügel anzeigen, wie das Wetter wird, flauschige Wollmäuse sowie Pudelfüchse, Bibber, Laubfröste und noch viel mehr.


    Nach und nach findet Laura heraus, dass alle anderen Menschen verschwunden sind und jetzt eingefroren irgendwo herumstehen. Auch Linusch' Vater ging es so, nachdem er auf die Jagd nach dem Silberwolf gegangen war. Laura und Linusch machen sich auf, den Silberwolf zu finden und zur Strecke zu bringen, um das Eisland zu retten und die Bewohner wieder aufzutauen.


    Lauras Abenteuer im Eisland finden immer dann statt, wenn das Mädchen den Nachwirkungen einer Krebsbehandlung entkommen möchte. Deshalb spielt das Buch auch in zwei Welten: da ist zum einen der Alltag im Krankenhaus, der kindgerecht und ohne drastische Details erzählt wird, und zum anderen die Fantasiewelt des Eislandes, in der die Therapie und deren Auswirkungen auf Lauras Körper in fantastische Abenteuer umgewandelt werden. Man bekommt genug von der Krankheit und der Behandlung mit, um zu merken, wie schlimm sie ist, wird aber nicht mit schaurigen Einzelheiten gequält. Die Episoden im Krankhaus sind auch meistens recht kurz.


    Die Geschichte wird sehr einfühlsam erzählt und besticht durch eine zauberhafte Sprache. Manche Sätze möchte man sich wie Schokolade auf der Zunge zergehen lassen, so schön sind sie formuliert. Immer wieder tauchen neue fantastische Elemente auf, man schwelgt regelrecht in der Geschichte und möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Autorin versteht es, mit der Sprache zu spielen und die Geschichte durch ungewöhnliche Einfälle zu bereichern. Kleine Warnung:



    Fazit:
    Gutes Kinderbuch, in dem eine schwere Krankheit kindgerecht thematisiert wird und in dem eine wundervolle Fantasiewelt geschaffen wurde :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!