Karin Pelka - Rosina und die Fee

  • Buchinfo

    Eine Fee, drei Wünsche - und die Katastrophe ist perfekt.


    Für Rosina kommt die mysteriöse Nivian gerade recht: Der Ehemann will plötzlich Zeit ohne Rosina verbringen, die Launen der Mutter setzen ihr zu, doch Rosina schafft es nicht, sich den Problemen zu stellen. Wäre es da nicht einfach, dem Glück mit magischem Beistand auf die Sprünge zu helfen? Doch was führt Nivian im Schilde, warum ist sie so erpicht darauf, Rosinas Wünsche zu erfahren?


    Ein spannender Kurzroman zwischen Wirklichkeit und Magie - und um die Frage, wer wir ohne unsere Wünsche sind. (Amazon)


    Erster Satz
    Manchmal, wenn die Nacht dunkler war als sonst, faltete Rosina die Hände.


    Meine Meinung
    Rosina hat es nicht leicht. Obwohl sie schon lange erwachsen und selbstständig ist, hat sie es noch nicht geschafft sich gänzlich von ihrer Mutter abzunabeln. Immer wieder mischt sie sich in Rosinas Leben und Ehe ein, ohne dass Rosina mal ein Machtwort spricht. Noch dazu will ihr Mann Veit plötzlich Zeit für sich und verlässt jeden Abend ohne sie das Haus. Was da wohl dahintersteckt? Er muss Rosina betrügen! Oder?
    Als dann auch noch ein der Zauberladen von Nivian Nie neben ihrem Büro eröffnet, weiß Rosina: Die Zeit ist reif für Magie! Wie praktisch, dass ihr Nivian drei Wünsche erfüllen will - sie muss sie nur zu ihr bringen...


    Wer hätte nicht gerne eine gute Fee oder einen kleinen Kobold - einfach ein fantastisches Wesen, das einem ein paar Wünsche erfüllt? Wie leicht und schön sich das Leben doch gestalten könnte - DENKSTE! In Rosinas Fall kommt durch "die gute Fee" leider alles ganz anders als gedacht. Treu und brav bringt sie wie verlangt ihre Wünsche zu Nivian, schließt die Augen, legt den Wunsch auf den Tisch und hört...ein Schmatzen?! Sowohl Leser, als auch Rosina erfahren erst gegen Ende des Buches, was es damit auf sich hat. Die Idee hinter der Wunsch-Schmatz-Nummer hat mir übrigens ziemlich gut gefallen :thumleft:


    Da hat Rosina nun alles getan was Nivian wollte und damit eigentlich alles nur verschlimmbessert. Über Kalorien macht sie sich keine Gedanken mehr, ihre Mutter schafft es nicht mal mehr sie zu nerven und mittlerweile stört es sie nicht mehr, dass Veit etwas ohne sie macht, sondern wenn er sich zeitgleich mit ihr in der Wohnung aufhält. Ob sie das irgendwie wieder auf die Reihe bekommen kann?


    Die Grundidee finde ich wirklich super! Es ist gedanklich ein Hin und Her zwischen "Es ist also ein Fantasybuch" und "Nee...es ist doch kein Fantasybuch". Immer befindet sich der Leser in der Schwebe zwischen abzockender Wirklichkeit und fantastischer Magie. Eine Auflösung gibt es erst am Ende - und selbst dann überlegt man nochmal kurz.


    Allerdings gibt es auch ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben. Aus diesem Grund habe ich einen Stern abgezogen. Diese völlig überspitzte Kalorienzählerei und das "Salatblatt-Getue" der Arbeitskollegen haben mich auf die Dauer genervt. Ich vermute, dass es etwas ironisches in den Roman bringen soll (was gar nicht nötig gewesen wäre), war mir persönlich aber einfach etwas zu viel des Guten. Auch Rosinas Gejammer und Gemecker zu Beginn bezüglich Veits Abwesenheit...warum spricht sie ihn nicht drauf an? Warum redet sie nur mit ihrer Freundin darüber, stellt Vermutungen auf, wirft ihm indirekt Dinge vor - aber redet eben nicht mit ihm darüber? Natürlich ist jeder Mensch anders und ich kann da nur von mir ausgehen...aber wie man so sein kann verstehe ich trotzdem nicht :wink:
    Das ist im Endeffekt aber tatsächlich das Einzige, was ich auszusetzen habe. Ansonsten gibt es auf diesen 130 Seiten eine wirklich süße und lustige Geschichte, die den Leser schmunzeln, grübeln und hoffen lässt.


    Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings - hier und da bleiben ein paar Fragen zurück, die auf eine Fortsetzung hoffen lassen. Sollte es eine geben, wäre ich sofort wieder dabei :wink:


    Fazit
    Eine süße kleine Frauengeschichte, die einem klar macht, dass man auf keine Fee warten muss und seines eigenen Glückes Schmied ist.
    Immer zwischen Wahrheit und Fiktion kämpft und leidet man mit Rosina, kann aber auch an den richtigen Stellen lachen und sich freuen.


    Ein verregneter Sonntag und man hat dieses Büchlein in einem Rutsch durchgelesen. Das liegt allerdings nicht nur an der Kürze der Geschichte, sondern auch an dem flüssigen Schreibstil und der Spannung, die einen immer wieder weiter mitnimmt.


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