Kurzroman
Ich habe diesen Kurzroman geschrieben, weil ich etwas ähnliches erlebt habe. Nicht selbst, sondern in meinem engeren Umfeld. Ich habe miterlebt wie schwer es ist, nach einem Schicksalsschlag zurück in das Leben zu finden. Und wie es schwer es ist als Freund zu helfen und zu unterstützen.
Inhalt
Innerhalb von Sekunden ist in Maries Leben nichts mehr wie zuvor. Ihr Herz und ihre Seele werden ihr aus dem Körper gerissen. Sie lebt weiter, aber Leben ist das falsche Wort.
Sie funktioniert, existiert und vegetiert von einem Tag zum Nächsten.
Erst nach drei langen Jahren gelingt es ihr endlich wieder nach vorne zu blicken. In eine Zukunft mit Freude, mit Freunden und vielleicht sogar mit einer neuen Liebe.
Mit der Unterstützung ihrer Freundin Insa kämpft sich Marie langsam zurück ins Leben.
Leseprobe
Den Kopf tief an die Schultern gezogen, den Blick starr nach unten geneigt, geht Marie langsam den Schneebedeckten Weg über den Friedhof.
Wie sie es hasste hier zu sein. Seit nunmehr drei Jahren kommt sie täglich, egal ob die Sonne scheint, der Wind pfeift, es regnet oder schneit. 3 Jahre! Marie kann auch nach so langer Zeit das ganze immer noch nicht wirklich fassen. Natürlich hat sie sich mittlerweile mit der Situation abgefunden. Aber was bedeutet das schon? Gar nichts. Sie lebt jeden Tag wie in einem schlechten Alptraum. Und was heißt schon leben? Vegetieren ist wohl der bessere Ausdruck. Sie geht zur Arbeit, sie geht nach Hause, sie trifft sich dann und wann mit Freunden. Innerlich ist sie aber genauso tot wie die armen Menschen hier unter der Erde.
Während sie wie in Trance weiterläuft und die kleinen nassen Schneeflocken ihre Mütze bedecken, schweifen ihre Gedanken mal wieder zu dem Tag, an dem ihr das Herz aus der Brust gerissen wurde. Zu dem Tag, der ihr diesen schrecklichen, täglichen Gang beschert hat.
Der 1. Dezember vor 3 Jahren.
