Letzter Band der Hexer-Reihe.
Klappentext:
Ciri, Prinzessin von Cintra und Schützling des Hexers Geralt von Riva, ist auf geheimnisvolle Weise in eine fremde Welt versetzt worden. Dort trifft sie auf einen jungen Ritter namens Galahad, der sie für die Dame vom See hält und dem sie ihre Geschichte erzählt:
Die Kriege und Machtkämpfe, die seit Langem tobten, haben ihren Höhepunkt erreicht. Vilgefortz mit seinen Helfershelfern stellt sich zur Schlacht,
bei der viele von Geralts Gefährten ihr Leben lassen müssen
. Und es droht neue Gefahr in Gestalt des Kaisers Emhyr von Nilfgaard. Er wird von derselben uralten Prophezeiung geleitet, die auch das Handeln von Vilgefortz und Ciri bestimmte. Wiewohl im Besitz überwältigender Übermacht, scheut Emhyr bei der Konfrontation mit Geralt und Ciri vor der letzten Konsequenz zurück: Denn mit Ciri verbindet ihn mehr als nur die alte Weissagung ...
Inhalt/Eigene Meinung:
Mit 639 Seiten ist der Abschluss der Saga um den Hexer Geralt von Riva eines der umfangreichsten Bände in dieser wirklich bemerkenswerten Fantasy-Reihe.
Der Autor hält das Niveau der Erzählweise konsequent hoch, sogar Sprünge in andere Dimensionen bzw. Welten (auch die Welt des Galahad und damit Artus darf Ciri hier streifen) werden gewagt und dem Leser dadurch ein paar Fenster über den normalen Horizont der Hexer-Welt hinaus eröffnet. Sehr geschickt werden die verschiedenen Handlungsstränge verwoben mit Zielrichtung auf den eigentlichen Sinn und Zweck von Geralt's bisherigen Missionen und Yennefer's unermüdlichen Anstrengungen: die Erfüllung des vorhergesagten Schicksals der jungen Cirilla - in eingermaßen erträglicher Art und Weise.
Die humorvollen Momente sind spärlicher gesät, sie werden verdrängt von vielerlei Grausamkeiten des Krieges, mehr oder minder erfolgreichen Intrigen und insgesamt viel Leid und Schmerz. Jeder der Drahtzieher will nur das Eine von Ciri. Stets auf der Flucht und immer nah am Abgrund - so verläuft das Leben von Geralt's und Yennefer's Ziehkind eigentlich von Anfang an. Die unmenschlichen Gräuel, die Ciri erfahren muss, prägen sie nachhaltig, und auch Geralt muss erkennen, dass sie nicht mehr der Mensch ist, den er früher so gut kannte.
Hervorzuheben ist auf jeden Fall die Gruppe von Geralt's Weggefährten, die mir allesamt sehr ans Herz gewachsen sind. Wo sonst gibt es z. B. uralte Vampire, die feingeistig und distinguiert gerne oberlehrerhafte Kommentare von sich geben und rundherum moralisch einwandfrei handeln? Geralt's Edelmut bewegt ihn dazu, seine Freunde mit barschen Worten davon abzuhalten, weiter mit ihm zu reisen - was von allen Angesprochen schlichtweg ignoriert und mit spitzen Bemerkungen quittiert wird. Selten hat es einen so bunten Haufen von Individuen als Begleittrupp des Helden gegeben!
Das Finale ist erwartungsgemäß aufreibend und der Schluss der Geschichte ist kein absoluter geworden, was ich aber als ganz gelungen empfunden habe.
Leser, die sich mit brutalen Gewaltszenen inklusive Beschreibung diverser körperlicher Verstümmelungen schwer tun, werden an vielen Stellen den Text eher überfliegen wollen.