Andrzej Sapkowski - Die Dame vom See / Pani Jeziora

  • Kurzmeinung

    Jackson
    Ein schöner Abschluss einer mehr als gelungenen Reihe!
  • Kurzmeinung

    mondy
    Geschichte und Abschluss an sich gelungen, aber zwischenzeitlich schon sehr zäh.
  • Letzter Band der Hexer-Reihe.


    Klappentext:
    Ciri, Prinzessin von Cintra und Schützling des Hexers Geralt von Riva, ist auf geheimnisvolle Weise in eine fremde Welt versetzt worden. Dort trifft sie auf einen jungen Ritter namens Galahad, der sie für die Dame vom See hält und dem sie ihre Geschichte erzählt:
    Die Kriege und Machtkämpfe, die seit Langem tobten, haben ihren Höhepunkt erreicht. Vilgefortz mit seinen Helfershelfern stellt sich zur Schlacht,

    . Und es droht neue Gefahr in Gestalt des Kaisers Emhyr von Nilfgaard. Er wird von derselben uralten Prophezeiung geleitet, die auch das Handeln von Vilgefortz und Ciri bestimmte. Wiewohl im Besitz überwältigender Übermacht, scheut Emhyr bei der Konfrontation mit Geralt und Ciri vor der letzten Konsequenz zurück: Denn mit Ciri verbindet ihn mehr als nur die alte Weissagung ...


    Inhalt/Eigene Meinung:
    Mit 639 Seiten ist der Abschluss der Saga um den Hexer Geralt von Riva eines der umfangreichsten Bände in dieser wirklich bemerkenswerten Fantasy-Reihe.
    Der Autor hält das Niveau der Erzählweise konsequent hoch, sogar Sprünge in andere Dimensionen bzw. Welten (auch die Welt des Galahad und damit Artus darf Ciri hier streifen) werden gewagt und dem Leser dadurch ein paar Fenster über den normalen Horizont der Hexer-Welt hinaus eröffnet. Sehr geschickt werden die verschiedenen Handlungsstränge verwoben mit Zielrichtung auf den eigentlichen Sinn und Zweck von Geralt's bisherigen Missionen und Yennefer's unermüdlichen Anstrengungen: die Erfüllung des vorhergesagten Schicksals der jungen Cirilla - in eingermaßen erträglicher Art und Weise.
    Die humorvollen Momente sind spärlicher gesät, sie werden verdrängt von vielerlei Grausamkeiten des Krieges, mehr oder minder erfolgreichen Intrigen und insgesamt viel Leid und Schmerz. Jeder der Drahtzieher will nur das Eine von Ciri. Stets auf der Flucht und immer nah am Abgrund - so verläuft das Leben von Geralt's und Yennefer's Ziehkind eigentlich von Anfang an. Die unmenschlichen Gräuel, die Ciri erfahren muss, prägen sie nachhaltig, und auch Geralt muss erkennen, dass sie nicht mehr der Mensch ist, den er früher so gut kannte.
    Hervorzuheben ist auf jeden Fall die Gruppe von Geralt's Weggefährten, die mir allesamt sehr ans Herz gewachsen sind. Wo sonst gibt es z. B. uralte Vampire, die feingeistig und distinguiert gerne oberlehrerhafte Kommentare von sich geben und rundherum moralisch einwandfrei handeln? Geralt's Edelmut bewegt ihn dazu, seine Freunde mit barschen Worten davon abzuhalten, weiter mit ihm zu reisen - was von allen Angesprochen schlichtweg ignoriert und mit spitzen Bemerkungen quittiert wird. Selten hat es einen so bunten Haufen von Individuen als Begleittrupp des Helden gegeben!


    Das Finale ist erwartungsgemäß aufreibend und der Schluss der Geschichte ist kein absoluter geworden, was ich aber als ganz gelungen empfunden habe.


    Leser, die sich mit brutalen Gewaltszenen inklusive Beschreibung diverser körperlicher Verstümmelungen schwer tun, werden an vielen Stellen den Text eher überfliegen wollen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Es ist soweit und ich bin nach fünf Tagen durch mit dem Buch. So schnell war das bisher bei noch keinem der Fall. Hier mein Eindruck zu diesem Teil:


    Nachdem ich Ciri, Geralt, Yennefer, Zoltan und all den anderen Figuren durch ihr Abenteuer gefolgt bin ist "Die Dame vom See" das Finale dieser Reise.


    Wo soll ich anfangen? Der Einstieg in die Story gestaltet sich auf den ersten Blick sonderbar. Man findet sich an einem Ort wieder, der einem so überhaupt nicht vertraut erscheint, die neu hinzugekommenen Figuren wirken dennoch als würde man sie ewig kennen. Besonders der Name Nimue ist aus den vorherigen Bändern kein gänzlich unbekannter.


    Die Zeitsprünge, die der Autor einem aussetzt, sind diesmal noch weit extremer. Man begibt sich in Zeiten, Welten und Städte, die bereits mal Erwähnung fanden oder neu hinzukommen und sie derart gut in die Handlung einbetten, das man sich freut selbige entdecken zu dürfen. Der altbekannte Umstand, dass Situationen, die erst in der Zukunft geschehen, eingeflochten werden und so das weitere Schicksal bestimmter Nebenfiguren erzählen kommt in diesem Band öfters zum Tragen. Manchmal reißt einen das aus der eigentlichen Handlung heraus, doch es ist interessant zu erfahren, wie es mit diesen Figuren weitergeht.


    Was wir in diesem Band auch in einem großen Umfang erleben ist der Krieg. Bisher hatte man ständig das Gefühl, er spiele bloß am Rande eine Rolle. Nie war man wirklich dabei, sondern erlebte die Folgen daraus bei einzelnen Figuren mit. Diesmal wird darauf besonders im Mittelteil des Buches ein großer Fokus gelegt. Im Gegensatz zu so manch anderen Autoren verliert sich Sapkowski jedoch nicht in endlosen Strategien. Vielmehr treibt er die Geschichte damit nahtlos weiter und lässt sie in etwas Enden, dass die Menschen zwischen die Fronten aus Vorurteil und Wut drängt. Beim Gemetzel wird hier keineswegs gespart.


    Die Antipathie gegen gewisse Zauberinnen aus den Vorgängerbüchern wurden bei mir bei deren Erwähnung und Handlung keineswegs gemildert. Insbesondere am Ende zeigen sich deren wahre Absichten recht deutlich, denn im Grunde dreht sich alles um die Vorherbestimmung. Das Ende macht das Buch dann noch mal interessant.


    Fazit: Die Reihe habe ich regelrecht verschlungen. Für Leser, die etwas rund um Elfen, Magier, Hexen, Zwerge und vielen weiteren Fabelwesen suchen empfehlen sich die Bücher, denn der Fokus ist hier sehr breit gestreut und nicht jedes Wesen von dem man eine vorgefasste Meinung besitzt wird diese erfüllen.