Vor 20 Jahren hab ich diese Geschichte zum ersten Mal gelesen und seither auch die Filme zahlreich oft angeschaut - und ich bin ein so großer Fan von Tolkien und Mittelerde, dass ich jetzt endlich auch nochmal die Bücher lesen musste!
Was für ein großartiges Werk!
Schon der Anfang, das Eintauchen ins Auenland und das Leben der Hobbits, dem kleinen Volk mit den großen Füßen, die nur Frieden, Lachen und ein blühendes Land sich erhoffen, hat wieder diese Faszination hervorgerufen!
Aber da ist natürlich der eine, Bilbo Beutlin, der vor langer Zeit mit dem Zauberer Gandalf und den Zwergen auszog, um den Drachen im Einsamen Berg zu besiegen. Bei diesem Abenteuer fand er den Ring, den Einen Ring, geschmiedet im Feuer des Schicksalsberges von Sauron, dem mächtigen Bösen, der seit einer lange vergangenen Schlacht im Schatten haust.
An Bilbos 111. Geburtstag schließlich übergibt er seinem Neffen Frodo den Ring, den er so lange bewahrt hat. Leicht fällt es ihm nicht, aber erst, als er ihn los ist spürt er tatsächlich die Bürde, die er über Jahre getragen hat.
Frodos Reise beginnt dann allerdings erst 17 Jahre später. Während Gandalf nach dem Ring geforscht hat, ziehen immer mehr Schatten über das Land, Kriege brechen aus und die Elben machen sich auf, diese Welt zu verlassen. Der Weg des kleinen Hobbits wird düster, doch es stehen im Freunde zur Seite, die ihm helfen, sicher nach Bruchtal zu den Elben zu gelangen und einen kühnen Entschluss zu fassen.
Wer kennt sie nicht, die neun Gefährten, die versuchen, endlich den Einen Ring zu vernichten, damit Saurons Macht nicht wiederauferstehen kann:
Frodo Beutlin, den Hobbit, der die Bürde tragen muss
den treuen Sam Gamdschie
den bedächtigen Meriadoc Brandybook
und den tollpatschigen Peregrin Tuk
Dazu natürlich Aragorn, der Waldläufer, genannte Streicher
Der leichtfüßige Elb Legolas aus dem Düsterwald
Der grimmige Zwerg Gimli, Sohn des Gloin
Der zweifelnde Mensch Boromir aus Gondor
und der Zauberer Gandalf, der ihnen den Weg weist
Unerwähnt bleiben darf auch nicht Smeágol, der als "Gollum" sein Dasein fristet und noch eine tragende Rolle spielen wird!
Aus jedem Satz liest man die Liebe zum Erzählen heraus, die Tolkien hier angetrieben hat und vor allem auch zu dieser phantastischen Welt Mittelerde, die er bis ins Detail der Vergangenheit, der Völker und der Sprachen ausgearbeitet hat. Wunderschön beschrieben und jetzt, da ich die Filme kenne, natürlich auch bildlich ein großartiges Lesevergnügen, denn jedes Detail hab ich vor mir gesehen, als wäre ich direkt dabei! Frauen in einer wichtigen Rolle sucht man hier allerdings vergeblich, bis auf die Elbenkönigin Galadriel und ein bisschen vermisst man auch die Gefühle, die hier sehr kurz gehalten wurden. Aber das stört mich nicht, denn die Gefühle kommen hier von ganz alleine, weil ich einfach so viel mit dieser Geschichte verbinde: das Böse, das verführt, ebenso die Macht, an die man glauben möchte und wie doch der Kleinste unter allen mehr zu schaffen vermag, als man glauben möchte.
Einige Szenen, die es im Film nicht gibt wie der Alte Wald, in dem Tom Bombadil (ein sehr außergewöhnlicher und faszinierender Charakter) und Goldbeere wohnen, die Hügelgräberhöhen und auch einige Kleinigkeiten, die einfach anders sind, haben mir die ursprüngliche Fassung wieder näher gebracht und ich freu mich jetzt schon sehr auf den zweiten Band!
© Aleshanee
Weltenwanderer