Penny L. Chapman - Pretend

  • Inhalt:


    FARREN Ich höre die falsche Musik und mache nur Ärger. Meine Mutter hasst mich, obwohl ich alles tue, um ihr zu gefallen. Sie hat mir ein Ultimatum gestellt. Entweder gehe ich für ein Jahr nach Miami, um bei einem Freund meiner Eltern Disziplin zu lernen, damit ich ihre Firma übernehmen darf, oder sie setzen mich vor die Tür. Es hätte so einfach werden können, doch dann traf ich ihn. Er lebt das Leben, von dem ich immer geträumt habe. Wild, frei, respektiert. Er macht seine eigenen Regeln. Sein Name ist ... KIERAN Sie hört die richtige Musik, ist laut und unberechenbar. In ihren Augen sehe ich dasselbe Feuer wie bei mir. Sie könnte perfekt sein. Doch etwas stimmt nicht mit ihr. Sie spielt das brave Mädchen und verstellt sich. Es macht mich rasend, denn ich habe etwas gegen Heuchler.



    Rezension:


    Dieses Buch hatte ich beim Stöbern entdeckt und der Klappentext hatte mich direkt angesprochen. Als es dann endlich erschienen war musste ich es mir einfach holen. Ich finde das Cover wunderschön und wild und der Klappentext versprach ein aufregendes Leseerlebnis. Und dieses Versprechen wurde gehalten, soviel vorweg.
    In das Buch steigen wir direkt mit Farrens Abreise ein und lernen so ihre Mutter Cynthia direkt von der besten Seite kennen. Sie war für mich das gesamte Buch über einfach nur ein Ungeheuer und Monster und ich konnte nicht verstehen, wie man so zu seinem eigenen Kind sein kann. Auch wenn wir beim großen Showdown gegen Ende eine Begründung erhalten, war dieses Verhalten für mich nicht entschuldbar. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet und mit Kierans Vater zwei sehr gute böse Charaktere geschaffen. Farren tat mir unheimlich leid und ich mochte sie sehr, am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und ihr Trost gespendet. Sie hat sehr viel negatives erlebt, lebt in ihrer eigenen Welt und rebelliert nur mit ihrer Musik. Das dieses Mädchen nicht völlig den Verstand verloren hat wundert mich noch immer.
    Kieran ist wunderbar, auch wenn sein Handeln nicht immer logisch erscheint. Aber er hat Humor, sieht unheimlich gut aus und hat trotz seiner harten Schale einen weichen Kern.
    Diese beiden Farren und Kieren erzählen uns im Wechsel den Verlauf der Geschichte, was ich als sehr angenehm empfand. Denn so kommt man beiden Charakteren sehr nah und kann sich besser in sie einfühlen. Der Schreibstil ist wirklich jung und flippig und lässt einen den Roman fließend lesen. Ich konnte ihn auch durch den Spannungsaufbau und die Neugier, die durch den Wechsel der Sichtweisen erzeugt wird, kaum aus der Hand legen. Über die Vergangenheit der beiden erfahren wir teilweise mehr, wenn sie vom Protagonisten erzählt werden. Ich fand das sehr angenehm und besser als Rückblenden, die nur in Gedanken oder separaten Kapiteln erfolgen. Da man auch eine direkte Reaktion des Gegenüber hat. Die Vergangenheit der beiden, die Gegenwart und die Entwicklung, die sie hier beide in der Story durchmachen bietet dem Leser viel Spannung. Im zentralen Mittelpunkt steht hier nicht die Sexualität auch wenn Gefühle natürlich eine große Rolle spielen. Aber hier wird dem Leser wirklich aufgezeigt, wie Menschen sein können, wie Erfahrungen einen Menschen prägen und verändern und das man niemals die Hoffnung aufgeben sollte. Ich fand das Buch einfach großartig.
    Es wird einen weiteren Roman geben und dieser wird voraussichtlich im April 2017 erscheinen, aber ob ich diesen lesen werde weiß ich noch nicht. Denn dieser hat einen anderen Charakter aus diesem Buch im Fokus, der nicht gerade meine Sympathie gewonnen hat. Natürlich spielen Kieran und Farren auch eine Rolle, laut der Aussage der Autorin, aber ich denke ich werde mich da spontan entscheiden.
    Diesen Roman jedenfalls kann ich nur von ganzem Herzen empfehlen. Er ist was ganz besonderes im New Adult Genre und wer auf böse Jungs steht ist hier eindeutig richtig.


    Und nun möchte ich euch noch ein Zitat von Kieran mit auf den Weg geben, dass ich für diesen Roman sehr passend finde und das euch einen kleinen Einblick geben soll, denn auch an Humor fehlt es diesem Roman nicht:


    "Verdammt, ich hatte Mädchen, seitdem ich sechzehn war, und jetzt verspürte ich Angst, die Tür zu öffnen und dem ein Meter sechzig großen Zwerg mit Stupsnase unter die Augen zu treten."


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Pretend (Unfolding 1) - Penny Lane Chapman


    CreateSpace
    346 Seiten
    Band 1 von 4
    Jeder Band ist in sich abgeschlossen.


    Inhalt:
    FARREN
    Ich höre die falsche Musik und mache nur Ärger.
    Meine Mutter hasst mich, obwohl ich alles tue, um ihr zu gefallen.
    Sie hat mir ein Ultimatum gestellt. Entweder gehe ich für ein Jahr nach Miami, um bei einem Freund meiner Eltern Disziplin zu lernen, damit ich ihre Firma übernehmen darf, oder sie setzen mich vor die Tür.
    Es hätte so einfach werden können, doch dann traf ich ihn.
    Er lebt das Leben, von dem ich immer geträumt habe. Wild, frei, respektiert.
    Er macht seine eigenen Regeln.
    Sein Name ist ...


    KIERAN
    Sie hört die richtige Musik, ist laut und unberechenbar.
    In ihren Augen sehe ich dasselbe Feuer wie bei mir. Sie könnte perfekt sein. Doch etwas stimmt nicht mit ihr. Sie spielt das brave Mädchen und verstellt sich.
    Es macht mich rasend, denn ich habe etwas gegen Heuchler.
    ~~~~~~~~~


    Meinung:


    Was. für. ein. geiler. Scheiß.
    Brrrr, dieses Buch ist fast so gut wie eins meiner bereits bestimmten Jahreshighlights und das will schon was heißen.


    Feuer, Hitze, Macht, Wut, Hass, Vergeltungssucht, Verliebtheit, Eifersucht.
    Schreien, wüten, toben, prügeln, Lieben, leben, frei sein.
    Ausbrechen. Adrenalin.


    Das ist nur ein Bruchteil der Worte, die mir durch den Kopf gehen, um dem Inhalt dieses Buches gerecht zu werden.
    Und mit dem Abschluss der Geschichte, habe ich auch einen neuen absoluten Hasscharakter gefunden, denn ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie jemand seiner eigenen Tochter solche Dinge antun kann.
    Farrens Mutter ist für mich bisher das abscheulichste Wesen, das die Realität zu bieten hat. Ja, die Realität, denn ich bin nicht so naiv zu glauben, dass man hier in unserer Welt nicht so tief sinken könnte.


    Zum Schreibstil der Autorin kann ich nur zwei Dinge sagen: Er ist dreckig und frei Schnauze. Passend zum Genre New Adult, allerdings doch für einige bestimmt hart an der Grenze - nicht so für mich, ich liebe das.
    Erinnerte mich ein wenig an, ja an was... Ghetto-Gossen-Jugendslang in Detroit (nicht, dass es da spielt, aber ihr wisst schon...).
    Denkt jetzt nicht, das Buch wäre niveaulos, nein, es hat durchaus auch Stil und Charme, immerhin dreht sich die Story um die Schönen und Reichen.
    Aber im Untergrund...
    Ja...
    Da geht die Post ab.
    Wie sagt man so schön?
    Jeder hat eine Leiche im Keller (jetzt nicht wortwörtlich nehmen bitte).


    Ich liebte Farren schon mit dem ersten Satz des Buches.
    Wenn Bücher mit Büchern beginnen, können sie nur gut werden.
    Allerdings verstehe ich Kierans Sichtweise ein kleines bisschen besser.
    Erzählt wird die Story aus beiden Perspektiven und wo ich mich mit Farren emotional verbunden fühlte, so verbanden mich mit Kieran seine Grundsätze, denn ich stehe ebenfalls nicht auf Heuchelei und Ungerechtigkeit.


    Farren versteckt sich hinter einer Maske, die sie nur ablegen kann, wenn keiner hinsieht, denn ihre Mutter will aus ihr ein Vorzeigepüppchen mit geschniegelten Blusen und perfekter Frisur machen, damit sie später mal die Familienfirma übernehmen kann. Und das lehrt man ihr schon ihr ganzes Leben.
    Während sie also äußerlich versucht die brave Tochter zu spielen, hört sie in ihrer eigenen Welt lieber Metal, rockt zur Luftgitarre ab und liest Harry Potter.
    Das, was Asoziale eben tun (freies Zitat von Farrens Mutter).
    Bis Kieran kommt und sie beginnt ihr Innerstes nach Außen zu kehren.


    "Wehr dich. Kenne deinen Wert. Entschuldige dich nie dafür, wer du bist."
    (Seite 79)


    Die Autorin hat mit dieser Entwicklung, mit dieser Charakterstärke, mit den Taten, den Spielchen, dem ganzen Szenario, eine Bruchlandung direkt in meiner Blutbahn hingelegt.
    Es ist eins der Bücher, die unter die Haut gehen und deine Gefühle während des Lesens auf Achterbahnfahrt schicken.
    Das Prickeln beim Sex, die Wut beim Kämpfen, der Hass beim Aufeinandertreffen mit der Mutter, die Neugier darauf, was hinter der Fassade steckt, all das spürt und erlebt man hautnah.
    Danke Penny.


    Fazit:


    Pretend ist der geniale Auftakt zu einer vierbändigen Reihe, die schon jetzt ganz laut nach mir ruft. Es ist ein New Adult Roman mit einem Hang zu inneren Dämonen.
    Und damit meine ich nicht die seichten Aggressionen, die Männer bei mangelndem Sex bekommen, sondern solche Probleme, die tief in der Seele sitzen.
    Pretend gräbt und holt alles an die Oberfläche.
    Der Autorin ist eine wunderbare Mischung aus Dunkelheit und Licht gelungen, vereint in zwei Personen, die sich gleichzeitig abstoßen und anziehen und deren knisterblaue Blitze direkt in den Leser einschlagen.


    Ich vergebe 5 von 5 :bewertung1von5: Sterne und ein #Monatshighlight.