Tsugumi Ohba - Platinum End 1 / Purachina Endo

  • Inhalt (laut Klappentext):
    "Auf der Suche nach dem Glück!
    Das Leben von Mirai Kakehashi ist der reinste Albtraum. Nach dem Tod seiner Eltern wächst er bei seiner herzlosen Tante und seinem egoistischen Onkel auf, die ihn lediglich als lebenden Abschaum betrachten. Daher beschließt Mirai, Suizid zu begehen und stürzt sich von einem Hochhaus. Doch kurz vor seinem Aufprall findet er sich in den Armen eines weiblichen Engels wieder. Diese gibt sich als sein Schutzengel zu erkennen und hat es sich zum Ziel gesetzt, Mirai glücklich zu machen. Dafür verleiht sie ihm besondere Fähigkeiten, doch ganz uneigennützig sind ihre Absichten nicht..."


    Über den Autor (laut goodreads.com):
    "Tsugumi Ōba (Profile in Japanese: 大場 つぐみ), born in Tokyo, Japan, is a writer best known for the manga Death Note. His/her real identity is a closely guarded secret. As stated by the profile placed at the beginning of each Death Note manga, Ōba collects teacups and develops manga plots while holding his knees on a chair, similar to a habit of L, one of the main characters of the series.


    There is speculation that Tsugumi Ōba is a pen name and that he is really Hiroshi Gamō. Pointing out that in Bakuman the main character's uncle was a one-hit wonder manga artist who worked on a gag super hero manga, very similar to Gamō and Tottemo! Luckyman in all aspects. Also that the storyboards drawn by Ōba greatly resemble Tottemo! Luckyman in style."


    Über den Zeichner (laut wikipedia.de):
    "Takeshi Obata (jap. 小畑 健, Obata Takeshi; * 11. Februar 1969 in Niigata, Präfektur Niigata, Japan) ist ein japanischer Manga-Zeichner. Bei den meisten seiner Werke, die dem Shōnen-Genre zuzuordnen sind, ist er für die Zeichnungen zuständig. Die Geschichten werden von anderen Autoren verfasst."


    Meine Meinung:
    Eigentlich sind Geschichten mit Engeln eher nicht mein Beuteschema. Aber das Autor/Zeichner-Duo kenne ich schon durch "Death Note" (das mich bisher absolut begeistert hat) und deshalb musste ich natürlich auch ihr neues Werk unter die Lupe nehmen.


    Mit Mirai haben wir hier einen Protagonisten, der einiges durchmachen musste. Er ist eher zurückhaltend und zunächst einmal nicht für das Leben zu begeistern. Seine Situation hat mich ein wenig an die von Harry Potter erinnert: Nach dem Tod seiner Eltern ist er gezwungen, bei seiner Tante und seinem Onkel zu leben, die ihn schamlos ausbeuten und auch nach seinem Schulabschluss auf seine Kosten leben möchten. Auch seine Cousins sind nicht unbedingt nett zu ihm. Außerdem hat er keine Freunde und keine anderen Familienmitglieder. Nun beschließt er, dem Ganzen durch Selbstmord ein Ende zu setzen. Da taucht unerwartet Nasse, sein Schutzengel auf, rettet ihn und stattet ihn mit wahrhaft göttlichen Geschenken aus: Flügeln und einem roten Pfeil, der jemanden für 33 Tage zwingt, den Pfeilbesitzer zu lieben. Damit hofft sie, ihm das Leben wieder zu verschönern. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn Nasse ist nicht der einzige Engel, der sich auf der Erde einen Schützling ausgesucht hat. In Wahrheit verbirgt sich dahinter ein Plan, bei dem es um nicht weniger als das Schicksal der Erde, vielleicht des gesamten Universums geht...


    Hochinteressant finde ich, dass Nasse das Engel-Klischee gar nicht erfüllt. Man denkt immer, Engel seien rechtschaffene Wesen, die für das Gute eintreten und jede Sünde verabscheuen. Nasse hingegen ist manchmal ganz schön kaltblütig, wenn sie Mirai vorschlägt, er könne jemanden mit dem Pfeil manipulieren oder Ähnliches. Ansonsten ist sie ein aufgewecktes Mädchen, das ihr Bestes gibt, um Mirai zu helfen. Es kommt aber nicht zu selten vor, dass die beiden aneinander vorbei reden.


    Mirai ist in diesem Duett eindeutig der Besonnene, der nach seiner Rettung versucht, sein Leben halbwegs in den Griff zu bekommen und eine anständige Ausbildung zu erhalten, indem er sich für die High School anmeldet. Dabei sprüht er zwar nicht vor Lebensfreude, aber er hat ein Ziel, auf das er sich konzentrieren kann. Als er jedoch über das Fernsehen mitbekommt, was die anderen Schützlinge der Engel treiben, rüttelt ihn das ein wenig wach. Ich bin echt gespannt, wie es nach diesem Warmlaufen weitergeht, denn dieser Band endet mit einem fiesen Cliffhanger, der förmlich danach schreit, dass man weiterlesen soll. :lechz:


    Obwohl das Cover es nicht vermuten lässt, sind in der Geschichte auch Bilder mit dabei, die nicht ganz ohne sind (also was zum Beispiel Mengen an Blut angeht). Das war auch für mich eine Überraschung. Bisher ist das zwar nicht die Regel, aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht das erste Blutbad der Reihe war.


    Takeshi Obata arbeitet hier im Gegensatz zu "Death Note" mehr mit Licht und Schatten, was super zur Geschichte passt, ansonsten ist sein gestochen scharfer, feiner Stil hier absolut richtig am Platz. Ich könnte immer wieder durch den Manga blättern und die sorgfältig ausgearbeiteten Abbildungen bewundern. Der Tokyopop-Verlag hat sich außerdem die Mühe gemacht, beim Cover den Effekt zu übernehmen, den bereits die japanische Version hat: Blickt man aus einem bestimmten Winkel darauf, sieht man über das Cover verstreute, bunt glänzende "Scherben", die das einfallende Licht reflektieren. Das macht den Manga zu einem wahren Schmuckstück im Regal. Ich hoffe, dass es bei den anderen Bänden beibehalten wird.


    Fazit:
    Mir hat das neue Werk des bekannten Gespanns zwar etwas weniger gut gefallen als "Death Note", aber es ist auch schwierig, das zu toppen. Nichtsdestotrotz möchte ich auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht, und empfehle die Geschichte gerne weiter. :thumleft:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Und das Original

    Das ist der zweite Band. Nach dem ersten habe ich bei Amazon erfolglos gesucht...

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



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