Bruno Preisendörfer - Als unser Deutsch erfunden wurde (Start: 02.01.2017)

  • War nicht Wittenberg die letzte in der Reihe der Gründungen (oder hab ich das nicht mehr richtig im Gedächtnis?)

    das war die jüngste von denen, die in diese Platten eingemeißelt sind - aber nicht die letzte überhaupt. Kurz danach wurde die Uni in Frankfurt/Oder gegründet, aber für die gab es schon keine Platte mehr :wink:

  • Da wird es in den feudalen Patrizierhäusern ja wesentlich heimeliger gewesen sein, wenn die Wohlhabenden sogar schon Vorhänge hatten.

    ... und Fenster! Und niedrigere Decken als in den Burgen. Ich glaube, die einzige gemütliche Burg, die ich kenne, ist Schloss Marienburg - und das ist quasi ein Neubau aus dem 19. Jahrhundert :mrgreen: .

    Dass das Leben auf den Burgen, wie beschrieben, ungemütlich war,

    und furchtbar laut noch dazu. Das habe ich mir irgendwie nie vor Augen will sagen Ohren geführt, dass es auch so laut gewesen ist. Da ist man doch zu sehr beeinflusst von Märchen- und Historienfilmen.

    Dass Vögel früher auch gegessen wurden,

    Das drohe ich meinen Wellis auch immer an, wenn sie zu laut werden: "Ihr kommt in den Topf!" :twisted: .

    „lustigen Studentenlebens“ mit Wein, Weib und Gesang

    Es gibt eine Geschichte hier aus Celle (ohne Gewähr für die Richtigkeit). Die Celler Bürger wurden gefragt, ob sie lieber eine Uni hätten oder ein Gefängnis. Sie wählten das Gefängnis, weil da die jungen Männer wenigstens eingesperrt sind und nicht ihre Töchter verführen.

    Thomas Morus war mir mit seiner Aussage sehr sympathisch

    Mir auch.

    der vor den Stadttoren angesiedelt war, mindere Bürger also, die als erste bei einem Angriff dran glauben mussten ...

    Oftmals waren dort auch die Juden angesiedelt (ganz im Sinne von "die minderen Bürger" :roll: ).

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • und furchtbar laut noch dazu

    Ja, ich glaube, wir unterschätzen den Lärmpegel und den Gestank immer, wenn wir an früher denken. Schon wieder nichts mit der "guten, alten Zeit". :wink:


    Ihr kommt in den Topf

    Ach, nicht doch, da schaut doch einer ganz munter zwischen den Büchern hervor! Katzen gibt es in Deinem Haushalt aber dann wohl eher nicht ... :cat: ?


    Die Celler Bürger wurden gefragt, ob sie lieber eine Uni hätten oder ein Gefängnis. Sie wählten das Gefängnis, weil da die jungen Männer wenigstens eingesperrt sind und nicht ihre Töchter verführen.

    Die waren aber schlau, die Celler! Diese nette Anekdote habe ich noch nie gehört :)

  • Bevor ich wieder alles vergesse, gibt es hier mal einen kurzen Post zu den ersten beiden Kapiteln. Vieles habt ihr ja schon ausführlich geklärt und darüber bin ich euch auch sehr dankbar. Einiges zu den Personen habe ich immer wieder nachgeschlagen in Wikipedia und so wurde mir auch Dürer, den ich nur als Maler in Erinnerung hatte und auch die Wiedertäufer, deutlicher. Den Hintergrund mit den Käfigen im Münster an der Kirche ist mir bekannt und ich fand es schön, davon wieder einen Abriss zu lesen. Luther ist allgegenwärtig in den beiden Kapiteln und auch seine derbe Sprache.
    Preisendörfer räumt ja auch mit der Glorifizierung dessen werten Herrn auf. Das Unterkapitel mit der Entstehung der Bibel fand ich interessant und auch die vielen Textstellen in der frühdeutschen Sprache. Ein Problem hatte ich nur mit dem Wort "Item" und bin mir immer noch nicht sicher, dass ich es richtig verstanden hat. Der Name Lucas Cranach war mir bekannt, aber ich konnte ihn nicht richtig einordnen.
    Götz von Berlichingen kannte ich dank Goethes Theaterstück zu genüge und ich fand diese ruhige Darstellung von Preisendörfer angenehmer. Kaum zu glauben, dass Berlichingen 82 Jahre alt wurde zu der damaligen Zeit, bei all seinen Raubzügen und der über ihn immer wieder verhängten "Reichsacht". Der erste Weg zur Gesetzgebung wird auch schön beleuchtet und es hat schon etwas zynisch, sarkastisches, wenn ihnen bei der Marter, kein großer Schaden zugefügt werden soll, aber auch ein Geständnis erpresst werden soll. Berufen würde ja wieder zu Tortur führen.
    Spannende zwei Kapitel, die mir nun noch mehr Lust auf das Buch machen. Bis morgen werde ich dann wohl endgültig aufgeholt haben.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • :ergeben: Huhu, da bin ich wieder. Das Wochenende ist vorbei und das Kopfweh, das ich pünktlichst zu diesem Zeitraum hatte auch. :-? Gelesen habe ich das dritte Kapitel und stelle gerade fest, dass ich das vierte Kapitel besser noch einmal lesen sollte. Was ich dann heute tun werde. Zum dritten Kapitel habe ich eigentlich nicht mehr viel beizutragen.


    Was mir in Erinnerung bleiben wird, woher die immensen Kapitelvermögen kamen, nämlich auch aus dem Bergbau. Im Schwarzwald hatten wir mal ein ehemaliges Silberbergwerk besichtigen können. Es muss eine sehr harte Arbeit gewesen sein. Das mit den Kindern ist mir bei der Lektüre ganz besonders in Erinnerung geblieben. Die Vorstellung, dass sechsjährige eine derartig Arbeit leisten mussten, ist ganz schrecklich. Ich darf gar nicht daran denken, dass es immer noch Kinderarbeit gibt. Man sollte meinen, dass es irgendwann im Laufe der Geschichte aufhören müsste, aber nein.... :cry:


    Interessant war für mich noch was ich über das Postwesen erfahren habe. Den Fürkauf von Getreide fand ich noch spannend. Ich hätte nicht gedacht, dass Spekulationen schon so früh begonnen hatten. Genauso interessant - wenn auch nicht alles verstanden :lol: - war der Teil mit Adam Ries.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Ein Problem hatte ich nur mit dem Wort "Item" und bin mir immer noch nicht sicher, dass ich es richtig verstanden hat.

    Ich musste gerade auch etwas recherchieren gehen, was gut war, weil ich völlig daneben gelegen hatte. Bei Wikipedia bin ich fündig geworden: Klick

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  • Ich musste gerade auch etwas recherchieren gehen, was gut war, weil ich völlig daneben gelegen hatte. Bei Wikipedia bin ich fündig geworden: Klick

    Vielen Dank. Nun ist auch das geklärt. Das, dass Wort auch heute noch verwendet wird, interessant.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


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    (Emily Dickinson)



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  • Kapitel 4

    Jetzt werde ich auchmal versuchen meinen Senf dazu zugeben, nachdem ich gestern ja nicht dazu gekommen bin (aber wenn man schon mal zum brunchen eingeladen wird) :-,

    Dass das Leben auf den Burgen, wie beschrieben, ungemütlich war, können wir uns sicher alle vorstellen, überhaupt, wenn noch nicht mal jeder eine Bettstatt hatte (wusste ich gar nicht, dass das Bett ein so kostbares Gut war).

    So im Herbst oder Winter was ich noch nie eine Burg besichtigen, das habe ich nun aber im Dezember vorigen Jahres nachgeholt und glaubt mir...Es war wirklich unangenehm. Es zog, es war kalt und nein ich möchte kein Burgfräulein gewesen sein, wenn ich mir die ausgestellten Kleider angesehen habe. Der Herr hatte wenigstens noch bis zum Hals geschlossene Kleidung, aber die Frau [-([-([-( einen rundhals Ausschnitt bis zum Busen :-, *brrrrrrrrrrrrr kalt*
    Bei den Betten (solange welche vorhanden sind) bin ich noch am überlegen oder :-k Wenn ich bedenke das mir mein Rücken zuschaffen macht, möchte ich nicht gerne auf eine Holzpritsche liegen, oder lieber doch?????????? Weil auf verfaulten Stroh ist es auch nicht angenehm...

    Dass es verschiedene Arten von Narren gab, habe ich auch nicht gewusst, und den Ausdruck Stocknarr überhaupt noch nie gehört. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieser ein geistig Behinderter ohne Witz und Schlauheit (Kinder mit Downsyndrom etwa), über die man sich in Unwissenheit der Ursachen lustig machte. Im Gegensatz dazu ist der Schalksnarr (mit der Schellenkappe) der gerissene Hofnarr, der von unserem Autor als sehr schlau (aber auch unsympathisch beschrieben wird, wie etwa Till Eulenspiegel) und sich seinem Herrn gegenüber auch ziemlich viel herausnehmen konnte.

    Diesen Abschnitt habe ich auch mit großen interesse gelesen, denn es war mir auch nicht so bewusst das es verschiedene *Arten von Narren* gab...Wie kommt nur die Menschheit drauf das diese Menschen (Downsyndrom) weniger wert sind ](*,)](*,)](*,)


    Dass sich mittelalterliche Städte nicht unbedingt durch ihren Hygienestandard auszeichneten ist bekannt, und Herr Preisendörfer hat uns außerdem auch sehr anschaulich vor Augen geführt, wie Mensch und Tier in den Städten auf engstem Raum miteinander lebten.

    Dabei stellt es immer wieder kein Wunderdar, warum die Menschen so anfällig vor Krankheiten waren bzw. warum sich Krankheiten so schnell ausbreiten konnten...mal ganz abgesehen davon das die Medizien noch in den Kinderschuhen steckte.

    Da hat mir der Vergleich mit den Pferden und unseren Autos gut gefallen.

    :totlach::totlach: Ich musste regelrecht schmunzeln :totlach::totlach: Wenn ich bedenke mein Männel stellt sein Auto lieber vor unser Reihenhäuschen ab, als 5 min zu laufen ....denn da hätte er die Möglichkeit sein Auto in einer Tiefgarage abzustellen.

    Wir haben ja oft das Bild im Kopf, dass Burgen nur so wimmelten vor Bewaffnung, aber das war offensichtlich nicht so, die Kosten waren zu hoch,

    Dieses Bild wird doch aber such mit jeder Burgbesichtigung *befeuert* so viel Kanonen etc. man da bewundern kann und so richtig wird dort die Beschwerlichkeit zur Beschaffung/beförderung von Kugeln etc. ja auch nicht erklärt oder war ich da mal wieder Kreide holen :scratch:

    Das hat ja auch das interessante Beispiel des Pfennigbrots gezeigt: wenn die Menschen nicht satt werden, wird es unruhig und auch erst in solch einer Situation hat man zusammen mit Adam Ries die Sache angepackt und von ihm genau berechnen lassen, wie schwer ein solches Brot sein muss je nach Getreidepreis.

    Ein sehr guter Abschnitt :thumleft: der einen wirklich sehr den Spiegel der Hungersnot vor Augen hält.

    wieso haben Bäcker diese Konzessionen und Rechte?

    Wenn man bedenkt das Bier unter anderen Weizen hergestellt wird, ist es vllt gar nicht mehr so abwegig oder? :-k

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Wie kommt nur die Menschheit drauf das diese Menschen (Downsyndrom) weniger wert sind

    Weil sie anders waren als die anderen, und man nicht wusste warum.
    Muss wirklich ein furchtbares Leben gewesen sein. Gut, dass der Stern der Aufklärung doch noch aufgegangen ist im menschlichen Geist, aber das hat diesen Bedauernswerten auch nichts geholfen, noch bis ins 20. Jahrhundert hinein konnte man ja mit Behinderung nicht so richtig umgehen, ganz zu schweigen von dem, was die Nazis angestellt haben.


    warum die Menschen so anfällig vor Krankheiten waren bzw. warum sich Krankheiten so schnell ausbreiten konnten.

    Von Bakterien hatte ja noch keiner auch nur irgendeine Ahnung und eine Verbindung hätte man sicher erst recht nicht hergestellt.


    Dafür kenne ich mich mit Bakterien seit gestern wieder prima aus, haben sie mich doch überfallen und ziemlich lahm gelegt, :krank: zum Glück nicht mit Fieber, aber es reicht auch so. Über den Tag verteilt werde ich es schon schaffen, morgen das nächste Kapitel zu lesen.

  • Tadaa, das Wochenende ist vorbei und ich komme zum lesen und vor allem zum kommentieren. :D Kapitel 3 hatte ich schon Freitag gelesen, aber das heutige Kapitel 4 habe ich leider auch erst heute angefangen und das auch nicht sehr weit, aber hoffe das ich morgen Abend durch komme.

    Wir sind ja nicht nur fleißige Schreiber, sondern auch Leser.

    Zur Zeit bin ich beides irgendwie nicht, aber immerhin lese ich hier im Thread sehr viel. :lol: 2017 läuft etwas schleppend an. :-?

    und 6-jährige Kinder unter Tag geschickt wurden, hat den „Geldsäcken“ wohl keine schlaflosen Nächte bereitet, die Sorge um ihr Vermögen dafür umso mehr.

    Der Dolch wurde ja damals auch inflationär genutzt. Also mit dem Wissen von heute, wäre ich damals wohl Massen-Meuchelmörder geworden. 8-[:twisted:

    Und die Moral von der Geschicht: mit ehrlicher, eigener Hände Arbeit ist wohl noch keiner so richtig reich geworden.

    Ich glaube, daß ist auch heute noch so. :roll:

    Schließlich lernen wir auch noch den Generalpostmeister Leonhard von Taxis kennen, und den immer noch viel zitierten Adam Ries, dessen Rechenaufgaben ich nicht hätte lösen können.

    Das habe ich auch nicht lösen können und ich wusste nicht mal, das der Mensch "Ries" heißt. :pale:

    Das mit den kindern fand ich ganz schlimm. Ich wusste das zwar aus einem historischen Roman, allerdings war mir das nicht mehr im Gedächtnis und ich finde es immer wieder hart sowas zu lesen.

    :(

    Manchmal würde ich mir wünschen, uns hätte man auch ein bisschen mehr durchs Studium "geprügelt".

    Das wird teilweise in der Schule schon getan, mit Wissen, welches teilweise heute keine Relevanz hat. Dieses "durchprügeln" schult nur das Kurzzeitgedächtnis und das ist einfach nicht Sinn von Schule oder Wissen. Es gibt da auch einige Sachbücher / Forschungen. Ich finde, dass immer interessant und hilft bei den Diskussionen mit meiner Mutter, die aber den Standpunkt hat, das es schon damals so war und man sich damit abfinden müsste. :roll:


    Ich wäre für eine umfassende Schulreform / Lernreform, aber ich glaube das System bleibt so marode.

    Da ist man nachher Profi auf einem Feld, das einem kaum etwas bringt. Die wirklich wichtigen Sachen werden ziemlich vernachlässigt, finde ich.

    Genau das ist oftmals das Problem (zumindest gilt das für die Schule).

    Was @Gaymax über seine Erfahrungen zu sagen hat, brauchen wir nicht zu fragen - wir leiden mit Dir

    :friends::wuetend::wuetend::wuetend: und in letzter Zeit sehe ich immer so 3-4 Hermesfahrer durch mein Örtchen gondeln.

    auch wenn es vllt manchmal von Vorteil wäre, bei manchen Kunden

    :evil::twisted::twisted: Wehe es klingelt ein Hermesfahrer bei mir.

    ich würde ganz sicher Adam Riese schreiben

    Ich auch, aber jetzt bin ich ja klüger. O:-)

    Arbeitest du bei der Post? Kann mir vorstellen, dass man auch ziemlich viele lustige Sachen sieht, wenn ich bedenke, dass die mich teilweise noch am Frühstückstisch erwischen

    :totlach::totlach::totlach: Das scheint ein Naturgesetz zu sein. Die letzten beiden Male habe ich auch die Türe geöffnet und Pakete angenommen für meine Mutter u.a.
    Ich will nicht wissen, was die dabei denken. :pale:

    Zum Thema Juden: Waren das damals die Anfänge des Antisemitismus oder kann man den auf noch frühere Zeiten zurückführen? Ich finde es erstaunlich, dass sich solche stereotypischen Ansichten zu der Zeit herausbilden und sich so lange(!) gehalten haben.

    Soweit ich weiß, ging das schon ganz ganz früh los. Ist halt auch so ein Religions Ding bzw. hat sich daraus irgendwie entwickelt, scheinbar ein tief verwurzelter Hass. Aber Juden wurden nicht nur von Deutschen verfolgt / ermordet, sondern waren auch bei anderen Völkern / Ländern verpöhnt und wurden vertrieben. Also egal wo sie auftauchten war es immer problematisch, ich denke dieser Antisemitismus liegt vor allem in der Religion begraben.


    Nein, das begann schon sehr viel früher. Die Juden wurden schon immer für alles verantwortlich gemacht und gesellschaftlich geächtet, nachdem das Christentum sich in Europa als mächtigste Religion etabliert hatte. Sie galten als Christus-Mörder wobei dann dezent unterschlagen wurde, dass Christus selbst als Jude geboren wurde.

    Ja ich denke auch, das es im Christentum sein unheilvollen Lauf nahm und so der Hass in die Welt gepredigt wurde und nicht gebildete Menschen sind nunmal leichtgläubig, das war nicht nur damals so, sondern auch heute. Heute kommt natürlich auch noch eine große Portion Sturheit hinzu. Manche Menschen sind unverbesserlich in ihrer Meinung. Leider.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 14 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Dafür kenne ich mich mit Bakterien seit gestern wieder prima aus, haben sie mich doch überfallen und ziemlich lahm gelegt,

    Gute Besserung wünsche ich dir :friends: Ich kann derzeit auch ein Lied davon singen, wenn mir nur einer sagen könnte. "Woher der ganze Schnotter aus meinen Gehirn kommt?" :evil::evil: So viel von diesen Zeug hatte ich lange nicht bei mir :totlach:

    Wehe es klingelt ein Hermesfahrer bei mir.

    *puh* Schweiß von dir Stirn wisch, bloß gut das ich beim Mitbewerber arbeite :friends::friends:

    Ich will nicht wissen, was die dabei denken.

    Wir denken nicht mehr :-, denn wir haben unser Gehirn beim anmelden am Scanngerät abzugeben :totlach::totlach: ansonsten würden wir auf Arbeit verrückt werden.

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Wir denken nicht mehr denn wir haben unser Gehirn beim anmelden am Scanngerät abzugeben ansonsten würden wir auf Arbeit verrückt werden.

    :totlach: Wie bei der Bundeswehr. Aber mein liebes Glöckchen, dich erkenne ich wohl noch, da gäbe es Tee und Plätzchen und eine kurze Verschnaufpause von 30 - 60 Minuten. Bei Plätzchen und Tee oder Kaffee kann man ja auch über Bücher plauschen. :D:friends:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 14 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Im unten angefügten Buch habe ich gelesen, dass Hans Fugger schon Ende des 14. Jahrhunderts mit Baumwolle aus Italien Handel betrieb, und damit den Grundstein legte für den späteren sagenhaften Reichtum der Familie.

    Dazu gab es in den 80ern eine sechsteilige Fernsehreihe, die mit Hans Fugger und seinen bescheidenen Anfängen am Webstuhl anfing. Leider fällt mir der Titel nicht mehr ein. (Vom Webstuhl zur Weltmacht? :-k )
    In einem meiner diversen Fuggerbücher wurde berichtet, dass Jakob Fugger mit Pferd und Karren drei Tage von Augsburg nach München unterwegs war :shock: , heutzutage dauert es mit dem ICE eine halbe Stunde, wenn nicht gerade wieder "Menschen im Gleis" sind. Angesichts der damaligen Reisebedingungen ist das europaweite Handelsnetzwerk der Fugger höchst beeindruckend.
    Wenn jemand von Euch mal nach Augsburg kommt, empfehle ich unbedingt einen Besuch in der Fuggerei.

    Okay, es gibt lustige Begegnungen, aber auch solche die du nicht wirklich haben möchtest

    Mit wütenden Vierbeinern oder deren Herrchen? :wink:

    Ich hatte schon im Hinterkopf, dass die Universitäten ihre Studenten ihren Regeln unterwarf,

    Die Studenten lebten ja meist in Bursen und hatten dort nicht allzu viele Freiheiten.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • wusste ich gar nicht, dass das Bett ein so kostbares Gut war

    Fand ich auch interessant. Heutzutage gehört ein Bett ja zur Standardeinrichtung. Da kommt man kaum auf die Idee, dass es mal anders gewesen sein könnte.

    der gerissene Hofnarr, der von unserem Autor als sehr schlau (aber auch unsympathisch beschrieben wird, wie etwa Till Eulenspiegel)

    Seltsam. So unsympathisch habe ich Till Eulenspiegel gar nicht in Erinnerung. Vielleicht sollte ich mir das noch mal genauer angucken? :-k Die Geschichten, die ich früher von ihm gehört habe, waren eigentlich ganz lustig. Klar, auch immer ein bisschen gemein, aber meistens hatten die Leute es mehr oder weniger verdient. Oder verlässt mich da gerade meine Erinnerung? Ist schon ein bisschen was her.

    Obwohl das Programm der Universitäten jener Zeit noch weit vom Bildungsideal der Aufklärung entfernt war, dürfte der Begriff des „lustigen Studentenlebens“ mit Wein, Weib und Gesang wohl aus dieser Zeit stammen.

    :lol: Das fand ich auch sehr interessant. Wie gesagt: Wahnsinn, welche Stereotypen sich bis in die heutige Zeit gehalten haben.


    Ich bin jetzt aber auch ehrlich gesagt niemand, der dann bei Wikipedia oder in Suchmaschinen was raussucht. Das ist doch eher selten

    Geht mir auch so. Das stört meinen Lesefluss und da ich eh nicht viel Zeit zum Lesen habe, bin ich dann meistens auch nicht gewillt, diese Zeit noch für Recherche draufgehen zu lassen.

    Ja, ich glaube, wir unterschätzen den Lärmpegel und den Gestank immer

    Allerdings. Den Gestank stell ich mir besonders schlimm vor. :-# Hab doch selbst so ein empfindliches Näschen.

    Einiges zu den Personen habe ich immer wieder nachgeschlagen in Wikipedia

    Du bist auch so fleißig im Nachschlagen. :pray:


    Ich musste gerade auch etwas recherchieren gehen, was gut war, weil ich völlig daneben gelegen hatte. Bei Wikipedia bin ich fündig geworden: Klick

    Mensch #-o bin ich dämlich. Latinum lässt grüßen. Kannte ich doch das Wort und hab mich auch die ganze Zeit gefragt, was es bedeuten soll.

    Es zog, es war kalt und nein ich möchte kein Burgfräulein gewesen sein, wenn ich mir die ausgestellten Kleider angesehen habe. Der Herr hatte wenigstens noch bis zum Hals geschlossene Kleidung, aber die Frau

    Mich wundert's, dass sie nicht alle schon nach wenigen Monaten an Grippe o.ä. gestorben sind. Bei so einem Zustand wäre ich wohl jede Woche krank. Ich kann ja im Herbst nicht mal ohne Schal oder Tuch rausgehen.

    Diesen Abschnitt habe ich auch mit großen interesse gelesen, denn es war mir auch nicht so bewusst das es verschiedene *Arten von Narren* gab...Wie kommt nur die Menschheit drauf das diese Menschen (Downsyndrom) weniger wert sind

    Also, auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt Prügel kassiere, aber es gibt meiner Meinung nach noch wesentlich schlimmere Dinge, die sie mit diesen armen Leuten hätten anstellen können. Ich empfinde die Menschen zur damaligen Zeit in gewisser Hinsicht als sehr grausam. Da wundert es mich, dass sie sich über behinderte Menschen "nur" lustig gemacht haben. Das soll jetzt nicht respektlos klingen. Klar ist das aus heutiger Sicht menschenverachtend, aber andererseits hätte es auch durchaus schlimmer kommen können.


    Ich hätte da noch ein paar weitere Fragen :lol:


    Warum gab man denn den Pferden Wein zu trinken, sodass nachher nichts mehr übrig blieb? Das klingt für mich nach purer Verschwendung. (Seite 127)


    Auf Seite 134 wird erwähnt, dass die Forderungen mit dem Rücken zur Zukunft standen, dabei hätte ich das eher andersherum gedacht. Ist doch eigentlich gut, wenn die Unterschiede zwischen Ober- und Unterschicht nicht auf ewig so deutlich gemacht werden, oder? :scratch: Steh ich da jetzt wieder auf dem Schlauch, weil ich es aus heutiger Sicht betrachte?


    Was sind Ursler?


    Dann hab ich das mit dem Mauer niederreißen von Luther auch nicht so ganz verstanden. Erst stellt er die Forderung, eine Mauer niederzureißen und gleich darauf beschwert er sich, dass zu viel Tiere etc. hineingelangen? :-k Oder hab ich was falsch verstanden?


    Was ich ganz toll fand: dass die Artistenfakultät damals so hoch angesehen war. Heutzutage sind die Philosophischen Fakultäten immer die "brotlose Kunst", mit der man hinterher schlecht verdienen kann. :uups:


    Zur Zeit bin ich beides irgendwie nicht, aber immerhin lese ich hier im Thread sehr viel. 2017 läuft etwas schleppend an.

    Hmm... Wollten wir nicht Mitte Januar noch eine MLR zu Trümmerkind starten? Wird dir das dann nicht zu viel?

    Wehe es klingelt ein Hermesfahrer bei mir.

    Warum hast du denn was gegen Hermesfahrer?

    Aber mein liebes Glöckchen, dich erkenne ich wohl noch, da gäbe es Tee und Plätzchen und eine kurze Verschnaufpause von 30 - 60 Minuten. Bei Plätzchen und Tee oder Kaffee kann man ja auch über Bücher plauschen.

    :totlach: So eine Pause könnte ich auch täglich gebrauchen. Darf ich vorbeikommen?


    und was würdest Du anders machen wenn Du jetzt nochmal die Wahl hättest?

    Oder meinst Du die Auswahl Deines Studiums?

    Nein, nein. Ich hätte wohl zuerst eine Ausbildung gemacht, sehr gerne zur Buchhändlerin oder Bürokauffrau, einfach um mir noch ein bisschen Zeit zu geben, mich zu entwickeln. Denn die Denkweise ändert sich ja doch je älter man wird und ich glaube, man ist für ein Studium mit 19 noch nicht reif genug, um zu schätzen, was man da macht. So zumindest meine persönliche Erfahrung.

    Zumal ich morgen einen 11-Stunden-Tag vor mir habe

    Oh weh. Ich hoffe, du hast ihn jetzt hinter dir und gut überstanden?

    Okay, es gibt lustige Begegnungen, aber auch solche die du nicht wirklich haben möchtest

    :friends: Das kann ich mir gut vorstellen. Aber es gibt auch immer Lichtblicke.

    Das Wochenende ist vorbei und das Kopfweh, das ich pünktlichst zu diesem Zeitraum hatte auch.

    Wie unpassend! Echt ärgerlich, wenn man dadurch das Wochenende nicht so genießen kann, wie man gerne möchte.

  • Ich finde es total Klasse, was hier los ist, wie diskutiert wird und welch ein lebhafter Gedankenaustausch stattfindet. :thumleft:
    Ich hatte am Wochenende überraschend Besuch, der dank Blitzeis länger blieb, war nett, aber ich kam nicht zum Lesen. Dabei wollte ich doch aufholen, bin erst beim dritten Kapitel... :uups:
    Und die Woche ist bei mir komplett dicht, einschließlich beruflicher oder privater Abendtermine.
    Ich werde also eher nur still nachlesen und mich nicht aktiv einbringen, sehr, sehr schade, aber so sieht es momentan aus...


    Es ist ungemein interessant, wie kompakt und kenntnisreich der Autor schreibt. Wobei ich schon dankbar bin, das ich bereits einiges aus der Zeit - sei es Dank Filmen und Dokumentationen, Besichtigungen und Führungen - wusste. Sonst wäre es mir zu geballt. So ist es faszinierend, auf neue Zusammenhänge aufmerksam zu werden und seinen Gedankengängen zu folgen.


    Grüße von missmarple

  • So, mein Mammuttag ist beendet, gegessen hab ich direkt nachdem ich zu Hause war (puh hatte ich Kohldampf) und den Couch-Schlummer hab ich grad noch abgewendet - hier bin ich :lol:

    und furchtbar laut noch dazu. Das habe ich mir irgendwie nie vor Augen will sagen Ohren geführt, dass es auch so laut gewesen ist.

    Wir glauben halt einfach, wenn unser künstlicher Lärm der Neuzeit mit all seinen Maschinen weg ist, dann ist es still - aber der natürliche Lärm von vielen Menschen und Tieren auf engstem Raum und den Gewerken mittendrin machen auch einen enormen Lärm :-?


    Die Celler Bürger wurden gefragt, ob sie lieber eine Uni hätten oder ein Gefängnis. Sie wählten das Gefängnis, weil da die jungen Männer wenigstens eingesperrt sind und nicht ihre Töchter verführen.

    :totlach:


    und auch die Wiedertäufer

    da hab ich ein sehr gutes Buch gelesen, ich häng es mal an für Eure Wunschlisten :loool:


    Luther ist allgegenwärtig in den beiden Kapiteln

    Er bleibt es auch weiterhin :wink:


    es hat schon etwas zynisch, sarkastisches, wenn ihnen bei der Marter, kein großer Schaden zugefügt werden soll

    Aber es war absolut ernst gemeint - das Prinzip der Folter sollte der Wahrheitsfindung dienen, nichts andrem. Für uns perfide, aber für damalige Verhältnisse eben nicht.


    Das Wochenende ist vorbei und das Kopfweh, das ich pünktlichst zu diesem Zeitraum hatte auch.

    oje, hast Du das öfter? :friends:


    Ich darf gar nicht daran denken, dass es immer noch Kinderarbeit gibt. Man sollte meinen, dass es irgendwann im Laufe der Geschichte aufhören müsste, aber nein....

    Das hat rein gar nichts mit Geschichte zu tun, sondern mit Armut - solange es noch solch massenhafte Armut auf unserer Welt gibt, wird es auch immer noch die Kinderarbeit geben. 8-[


    Ich hätte nicht gedacht, dass Spekulationen schon so früh begonnen hatten.

    Doch, haben sie - die berühmteste Spekulationsblase war die Geschichte mit den Tulpenzwiebeln, die jeder haben wollte gleich was sie kosteten bis schließlich alles in sich zusammenbrach :twisted:


    Dieses Bild wird doch aber such mit jeder Burgbesichtigung *befeuert* so viel Kanonen etc.

    stimmt - muss ja schließlich "echt" aussehen :totlach:


    so richtig wird dort die Beschwerlichkeit zur Beschaffung/beförderung von Kugeln etc. ja auch nicht erklärt oder war ich da mal wieder Kreide holen

    Nein, warst bestimmt nicht Kreide holen - zumindest mir hat man davon in der Schulzeit nichts erzählt :wink:


    Weil sie anders waren als die anderen, und man nicht wusste warum.

    weswegen vermutlich auch viele Menschen Angst hatten vor diesen "anderen", deren Wesen sie nicht deuten konnten…


    Von Bakterien hatte ja noch keiner auch nur irgendeine Ahnung und eine Verbindung hätte man sicher erst recht nicht hergestellt.

    und auch nicht von Zoonosen und Viren und dass verseuchte Brunnen ganze Stadtteile krank machten. Aber den Juden, die aufgrund ihrer religiösen Ritualbädern in der Mikwe schlichtweg reinlicher und dadurch weniger krank waren, sagte man dann nach, sie würden die Brunnen vergiften :roll:


    Dafür kenne ich mich mit Bakterien seit gestern wieder prima aus, haben sie mich doch überfallen und ziemlich lahm gelegt, zum Glück nicht mit Fieber, aber es reicht auch so.

    Gute Besserung :friends:


    Dieses "durchprügeln" schult nur das Kurzzeitgedächtnis und das ist einfach nicht Sinn von Schule oder Wissen.

    Jein - wir sprachen ja von einem strafferen Studium, dass Buchmaus besser auf ihren Beruf vorbereiten würde, indem man sie mehr in die Tiefen der Sprache "prügeln" würde um sie optimal aufs Übersetzen vorzubereiten - so wie ich es erzählt habe aus meinem Studium. Wir wurden ziemlich getriezt, aber auf eine so systematische Weise, dass das Wissen saß!


    Soweit ich weiß, ging das schon ganz ganz früh los. Ist halt auch so ein Religions Ding bzw. hat sich daraus irgendwie entwickelt, scheinbar ein tief verwurzelter Hass. Aber Juden wurden nicht nur von Deutschen verfolgt / ermordet, sondern waren auch bei anderen Völkern / Ländern verpöhnt und wurden vertrieben. Also egal wo sie auftauchten war es immer problematisch, ich denke dieser Antisemitismus liegt vor allem in der Religion begraben.

    Ja, das ist ein Grundkonflikt der Religionen, der seit Entstehung des Christentums tobt, ganz gleich wo :roll:


    Dazu gab es in den 80ern eine sechsteilige Fernsehreihe, die mit Hans Fugger und seinen bescheidenen Anfängen am Webstuhl anfing. Leider fällt mir der Titel nicht mehr ein. (Vom Webstuhl zur Weltmacht? )

    an die kann ich mich gar nicht erinnern, muss ich doch mal auf die Suche gehen :)


    Jakob Fugger mit Pferd und Karren drei Tage von Augsburg nach München unterwegs war

    Es wird irgendwo im Buch erwähnt, dass ein Tagesdurchschnitt von 20 km ein gutes Vorankommen war, 30 km eine extrem hohe Leistung - das kommt hin mit 3 Tagen von Augsburg nach München :-k

    Wenn jemand von Euch mal nach Augsburg kommt, empfehle ich unbedingt einen Besuch in der Fuggerei.

    Das wollte ich schon lange mal tun :pale:

    Die Studenten lebten ja meist in Bursen und hatten dort nicht allzu viele Freiheiten.

    Ich weiß, "Jan Hus" lässt grüßen :loool: da ist mir aber nicht so bewusst geworden, dass sie nur der Universität unterstanden und nicht dem normalen Recht. Das öffnet natürlich allem Tür und Tor.