Lucinda Riley - Die Schattenschwester / The Shadow Sister

  • Kurzmeinung

    Lesemieze
    Mir hat auch diese Geschichte Freude bereitet 💝
  • Kurzmeinung

    volatile
    Langweiliger Anfang, spannender Mittelteil (vor allem der Vergangenheitspart), netter Abschluss
  • Die Buchrückseite:


    MANCHMAL MÜSSEN WIR EIN OPFER BRINGEN, DAMIT DIE LIEBE IHRE BLÜTEN ENTFALTEN KANN ...


    Seit Star d’Aplièse denken kann, ist ihr Leben auf das Engste verflochten mit dem ihrer Schwester CeCe. Und auch jetzt, als junge Frau, ist es ihr noch immer nicht gelungen, aus CeCes Schatten herauszutreten. Alles ändert sich aber, als ihr geliebter Vater stirbt und ihr ein Rätsel hinterlässt: Star ist ein Adoptivkind und kennt ihre Herkunft nicht, doch in seinem Abschiedsbrief legt er eine Spur - die Adresse einer Londoner Buchhandlung. Als sie Orlando, dem exzentrischen Besitzer, zum ersten Mal gegenüber steht, kann sie nicht ahnen, dass sie sich bald inmitten einer äußerst ungewöhnlichen Familie auf einem Landsitz in Kent wiederfinden wird. Und dort liegt nicht nur der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit, sondern vielleicht auch zu ihrem bisher stets verschlossenen Herz ...


    Der erste Satz:


    Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass mein Vater gestorben war.


    Meine Meinung:


    »Wir sind zu abhängig voneinander.«


    In Band drei der »Sieben Schwestern« - Reihe dreht sich alles um die drittälteste Schwester: Star d’Aplièse. Star (auch Asterope genannt) ist wohl die ruhigste und schüchternste der sechs bisher bekannten Schwestern. Sie wirkt wortkarg und deswegen unnahbar, sie stellt ihr Licht unter den Scheffel, wie es so schön heißt, und wandelt eher im Schatten ihrer jüngeren Schwester CeCe, die in dem Buch auch eine nicht gerade unbeachtliche Rolle einnimmt. Star und CeCe sind zeit ihres Lebens nur als Einheit aufgetreten und in vorliegendem Buch geht es unter anderem nun darum, sich voneinander zu lösen und unabhängig zu werden. - Was sich, wie ich beim Lesen schnell gemerkt habe, als eher schwierig gestaltet. Denn besonders CeCe, von der ich eigentlich erwartet habe, dass sie "die Starke" ist, weil sie als das genaue Gegenteil von Star gilt - also laut, gesprächig und selbstsicher -, hat stark mit dem "Entzug" ihrer Schwester zu kämpfen.


    Stutzig gemacht, hat mich als allererstes dieses enorm enge Verhältnis von CeCe und Star. In der Leserunde, in der ich das Buch gelesen habe, ist bei einer Mitleserin sogar das Wort Homosexualität gefallen, also dass zwischen den beiden sogar »mehr« sein könnte, als nur reine Geschwisterliebe, da sie sich in ihren 20ern immer noch ein gemeinsames Bett teilen und zusammenwohnen ... Ganz abwegig fand ich diesen Gedanken nach einer gewissen Zeit nicht, denn auch ich fand es höchst ungewöhnlich für Frauen dieses Alters, so aneinander zu kleben.


    ~ »Ich rate dir, mutig zu sein, wenn du möchtest, dass dein Leben sich verändert.« ~
    (S. 520)


    Wie auch schon in Band eins und zwei macht sich auch hier die Schwester, die im Mittelpunkt des Geschehens steht, auf die Suche nach ihren Wurzeln. Pa Salt, der Adoptivvater der Mädchen, hat Star nach seinem Tod Koordinaten, einen Brief und eine Schmuckfigur zukommen lassen, die ihr nun helfen sollen, Licht ins Dunkel ihrer Vergangenheit zu bringen. Für eine leidenschaftliche Leserin wie mich, war es eine Freude zu lesen, dass Literatur, eine Buchhandlung, das Lesen an sich, aber auch Kochen und die Pflanzenkunde und Tierpflege in der Geschichte einen nennenswerten Teil einnehmen. Das sind alles Themen, für die auch ich mich sehr begeistern kann, ganz im Gegensatz zur Hauptthematik Musik im vorherigen Band, »Die Sturmschwester«.


    Lucinda Riley wäre nicht Lucinda Riley, wenn sie nicht auch wieder einen Vergangenheitspart miteingebaut hätte. Dieser spielt in »Die Schattenschwester« von 1909 bis 1944 und darin lernen wir Flora McNichols kennen - eine sehr tierliebe, kluge und furchtlose aber auch stolze junge Frau mit einer gehörigen Portion innerer Stärke. Dieser Handlungsstrang findet, genauso wie der Gegenwartpart mit Star, in England statt. In High Weald in Kent, um genau zu sein.
    All jene Leser, die es schätzen, wenn man die herrliche englische Landschaft beschrieben bekommt, muss ich hier leider vertrösten. Riley hat es in diesem Buch leider versäumt, die Kulisse zu skizzieren. Mich persönlich hat dies allerdings nicht gestört bzw. wäre mir das, wenn mich eine Leserundenteilnehmerin nicht darauf hingewiesen hätte, gar nicht aufgefallen. Warum? - Ich war viel zu sehr gepackt und emotional mitgerissen von den Geschehnissen um Flora im Vergangenheitsteil. Da haben sich Abgründe und Enthüllungen aufgetan, die mich beim Lesen wirklich aufgewühlt und beschäftigt haben. Und wenn eine Geschichte mich auf diese Weise zu fesseln vermag, würde ich am liebsten immer direkt durchlesen bis zur letzten Seite. Was in diesem Fall zwar nicht möglich gewesen wäre, aber der Drang war auf jeden Fall vorhanden. ;)


    ~ Flora kam sich vor wie ein Blatt im Wind, vollkommen unfähig, ihr eigenes Schicksal zu beeinflussen. ~
    (S. 382)


    Einige Denkweisen und Entscheidungen Floras konnte ich nicht nachvollziehen, besonders wenn es darum ging, ehrlich zu sein und zu ihren wahren Gefühlen zu stehen, aber da ihre Geschichte relativ weit in der Vergangenheit spielt und zu der Zeit bekanntlich noch einiges anders war, vor allem gesellschaftlich gesehen, war das nur authentisch.


    Star in der Gegenwart war mir anfänglich noch sehr sympathisch, vor allem auch, weil sie erst ein so dankbares Wesen gezeigt hat. Im Laufe ihrer Geschichte wurde sie von der Autorin dann aber in den Augen der anderen Buchfiguren geradezu glorifiziert dargestellt, was ich nicht verstehen konnte. Mir ist es so vorgekommen, als würde wirklich jeder auf Star stehen, sie so hübsch und liebenswert finden und nicht einen einzigen Fehler an ihr entdecken können. Für mich war das alles etwas zu perfekt. Ebenso wie die Entwicklung eines Buchcharakters in diesem Part, die mir irgendwie zu gestellt und plötzlich dahergekommen ist und, auch wenn der Kitsch gefehlt hat, dennoch nicht ganz glaubhaft war.


    ~ »Es ist schon erstaunlich, was die Liebe bewirken kann, finden Sie nicht? Sie lässt einen von innen heraus strahlen.« ~
    (S. 415)


    In beiden Handlungssträngen geht es großteils auch um die Liebe, um das Miteinander und um die Beziehungen der Buchfiguren untereinander. Es gibt ebenso wieder einiges zu Spekulieren. - Also dass man hier nicht genug miträtseln könnte, davon kann absolut keine Rede sein.
    Auch die Historie kommt nicht zu kurz. Lucinda Riley hat es erneut geschafft, mindestens eine historische Persönlichkeit (König Eduard VII.) geschickt in die Geschichte miteinzubetten.
    Aufgefallen ist mir in diesem Buch auch, dass die Autorin viele Dinge aus dem ersten und zweiten Band miteingebunden und verknüpft hat. - Über eine solche feine und übereinstimmende Detailarbeit war ich wirklich erstaunt!


    Mit diesem dritten Roman war ich beinahe rundum zufrieden, deswegen bekommt das Buch auch 5 Sterne von mir, allerdings werde ich es nicht zu meinen Lieblingsbüchern zählen, weil mir der Gegenwart-Teil nicht zu 100% gefallen hat. Der Vergangenheits-Part ist dafür aber umso grandioser, weil spannender und fesselder, ausgefallen!


    (Weitere lesenswerte Buchzitate findet ihr HIER!)


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

  • diese Geschichte ist mir nun doch zu banal und unrealistisch

    Ich habe gerade in Deinem Regal gestöbert, ob Du die beiden Vorgängerbände schon gelesen hast und wie Deine Bewertung aussieht. Band 2 der Reihe hattest Du 5 Sterne gegeben.


    Ist dieser 3. Band um so viel schlechter als sein Vorgänger? :-k

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Band 2 der Reihe hattest Du 5 Sterne gegeben.

    Die beiden ersten Bände habe ich als Audiobook gehört und beide haben mir gut gefallen. Den 3. Band musste ich selber lesen und fand ihn von Anfang an furchtbar langweilig. Überhaupt die männlichen Protagonisten - ein Albtraum, und doch weiß man schon, in welche Richtung das gehen, und wo es enden wird. Von den anderen Bänden lasse ich auf jeden Fall die Finger.

  • Meine Meinung:
    Lucinda Riley zeigte mir letztes Jahr in Leipzig ihren Kettenanhänger, ich erkannte einen Panther. Was der wohl mit englischen Gärten und dem Buckingham Palace zu tun hat?
    Mehr als ein halbes Jahr musste ich warten, bis ich das Geheimnis um den Panther und die restlichen rar gestreuten Hinweise auf "Die Schattenschwester" herausfinden konnte. Ich war extrem gespannt auf diesen dritten Band der Sieben-Schwestern-Serie, in dem die Geschichte von Star, der sensibelsten der Schwestern, erzählt wird.


    Star und CeCe sind seit Kindheit unzertrennlich, seit kurzem wohnen die beiden in London, wo Star einen Kochkurs besucht. Die 27jährige spürt schon länger, dass sie auf eigenen Beinen stehen will und muss. Es ist der richtige Zeitpunkt, um Pa's Abschiedsbrief zu lesen und seinen Hinweisen zu folgen. Ihr Leitsatz ermutigt sie endlich umzusetzen, was sie sich schon länger vorgenommen hat: "Eiche und Zypresse gedeihen nicht im Schatten des jeweils anderen." Einer der Hinweise aus dem Nachlass führt sie in ein Antiquariat in Kensington, in dem sie sich mit dem kauzigen und altmodischen Besitzer Orlando anfreundet. An einem Wochenende begleitet sie Orlando zu seiner Familie nach Kent. Dort lernt sie Marguerite, Rory und Orlandos Bruder Maus kenne. Maus ist schroff und abweisend, trotzdem hilft er Star mehr über das Leben von Flora MacNicol zu erfahren, die laut Pa's Brief eine Verbindung zu Stars Leben haben soll.


    Floras Geschichte zu entdecken ist sehr spannend. Sie führt uns ins edwardianische England, wo einige interessante Zeitzeugen wie Alice Keppler oder Beatrix Potter der Geschichte ihren Reiz geben. Flora MacNicol liebt ihr Leben auf dem Lande, mit ihren vielen Tieren und all den Pflanzen im Garten. Doch Floras beschauliches Leben ist in Gefahr, ihre Familie scheint Geheimnisse vor ihr zu haben.


    Lucinda Riley gelingt es die beiden Zeitstränge perfekt zu verbinden. Sie stehen sich in nichts nach, beide sind gleichermassen faszinierend.
    Die zentrale Frage des Romans ist: Gelingt es Star, aus dem Schatten ihre Schwester CeCe herauszutreten?
    Es ist kurzweilig zu lesen, wie Star erwachsen und selbstständiger wird, sich getraut ihre Wünsche zu formulieren und merkt, was sie vom Leben will und vor allem, wie und wo sie leben will.


    Die Autorin beweist Ausdauer und viel Originalität, um diese zusammenhängende siebenbändige Serie zu schreiben. Eine Herausforderung, die sie grandios meistert. Wohl auch deshalb, weil sie keine unnötigen Charaktere mit ins Spiel bringt, jede Figur im Roman hat ihre Berechtigung.


    "Die Schattenschwester" ist ruhiger als die Vorgänger, nicht nur weil es um die ruhigste der Schwestern geht, sondern weil keine längeren Reisen ins Ausland unternommen werden. Der Roman ist dennoch nicht langweilig. Im Gegenteil, ich fand den Aufenthalt in den verschiedenen Zeitepochen Englands geschichtlich sehr kurzweilig und informativ, denn ich kannte die genauen historischen Episoden rund um Alice Keppler nicht.
    Am Anfang und am Ende des Romans bezieht Lucinda Riley wie bereits gewohnt Ereignisse aus dem Leben der anderen Schwestern mit ein. So verwebt sich auch die Pa Salt-Geschichte immer mehr.


    Fazit: Erneut hat mich Lucinda Riley überzeugt, in dem sie eine bezaubernde Geschichte erschuf, die in allen Bereichen fesselt.
    4.5 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • "Die Schattenschwester" hat mir, wie die vorherigen Bände, gut gefallen. Star ist eine interessante Protagonistin; aus den ersten beiden Büchern weiß man bereits, dass sie eine sehr enge Verbindung zu CeCe hat und eine gewisse Abhängigkeit zwischen den beiden besteht, doch hier hat sich gezeigt, dass die Situation anders ist, als man vermuten würde. Trotzdem war es mutig von Star, sich langsam ein eigenes Leben aufzubauen, auch wenn mir ihre Schwester durchaus leid getan hat - sie ist immer mehr in den Hintergrund gerückt und der Epilog zeigt, wie schwer die Lage für sie ist. Ich bin auf jeden Fall auf ihre Geschichte gespannt und hoffe, dass Band 4 bald erscheinen wird.


    Die neuen Menschen, die Star kennen gelernt hat, waren mir sehr sympathisch und ich mochte, wie sich zwischen ihnen allen eine ganz besondere Dynamik entwickelt hat, während man nach und nach mehr über ihre Herkunft und die Zusammenhänge erfahren hat. Die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, waren ebenfalls gelungen; die englische Geschichte interessiert mich generell sehr, also war es interessant, Einblicke in das Zeitalter Eduards VII. und die Kriegsjahre zu bekommen. Flora ist eine starke Frau, die ein paar harte Schicksalsschläge erleiden musste, sich aber immer durchgekämpft hat, und ich mochte die ganzen historischen Details.


    Die Handlung an sich war für mich ziemlich vorhersehbar und die Wendungen konnten mich nicht überraschen, doch gestört hat mich das nicht - "Die Schattenschwester" ist eine schöne, packende Erzählung, die vor allem durch das weitläufige Personengeflecht und die ganzen Hintergrundinformationen glänzt. Vor allem das Rätsel um Pa Salt war wieder faszinierend. Irgendetwas geht hier vor sich und ich hoffe, dass Band 4 neue Erkenntnisse liefern wird.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Ich war schon sehr gespannt auf "Die Schattenschwester" nachdem ich die ersten beiden Bände der Reihe jeweils in wenigen Tagen ausgelesen hatte.
    Das Buch hat mir wie auch die beiden Vorgänger wieder sehr gut gefallen.


    Star war mir von Anfang an sympathisch, weswegen mich ihre Geschichte von Anfang an gefesselt hat und ich mich immer gefreut habe, wenn ich eieder zu den Kapiteln kam in dem es um ihr Leben ging. Vor allem in diesem Teil der Geschichte gab es zwar einige Wendungen, die vorhersehbar waren, das hat mich jedoch nicht weiter gestört. Es war schön mitzuerleben, wie Star sich entwickelt, als sie aus dem Schatten ihrer Schester tritt und beginnt sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Nur mit der Liebesgeschichte hatte ich meine yprobleme, das wirkte auf mich sehr gewollt und war für mich nicht überzeugend.
    Cece war mir anfangs noch sehr sympathisch, hat dann aber schnell angefangen mich zu nerven. Allerdings hat mich der Epilog in dem es um CeCe geht wieder mit ihr versöhnt und ich bin schon gespannt auf "ihr" Buch. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass es immer zwei Seiten einer Geschichte gibt.


    Mit dem Teil des Buches, der in der Vergangenheit spielt habe ich mich anfangs schwer getan,auch Flora fand ich von anfang an sehr sympathisch, doch ich hab mich zu Beginn immer zurück in die Gegenwart gewünscht. Erst ab ihrem Umzug nach London konnte mich ihre Geschichte so richtig fesseln, dann konnte ich es aber auch hier kaum erwarten zu erfahren wie es weiter geht.


    Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Jetzt warte ich auf Band vier und bin gespannt, was da noch so kommen mag.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mein Fazit:


    Demnächst erscheint der vierte Teil der Reihe und ich hatte mir daher spontan den dritten Band vorgenommen. Nach dem ersten und zweiten Band, wo ich ja schon sehr begeistert war, wollte ich nun Star kennen lernen, die bisher tatsächlich eher ein Schatten war – der Schatten von CeCe.


    Sie haben als erwachsene junge Frauen eher ein Vagabundenleben geführt, aber waren immer zusammen. Doch nun, mit 27 Jahren und durch Pa Salts (scheinbaren) Tod spürt sie den Wunsch der Veränderungen. Sie fühlt sich von CeCe ein wenig erdrückt, auch bedrückt sie die Sprunghaftigkeit ihrer Schwester und die offensichtlichen seelischen Qualen, die diese durch nächtliche Alpträume erleidet. Mit leisem schlechten Gewissen, aber dennoch mutigen Schritten geht Star auf ihre Zukunft zu und hadert oft sich mit.


    Und wir lernen die junge Frau Flora McNichol kennen. Obwohl Tochter aus gutem Hause, wird ihre jüngere Schwester Aurelia bei allem bevorzugt. Natürlich spürt sie einen leichten Stich im Herzen, im Grunde ist sie jedoch froh, dass sie all‘ das nicht ertragen muss: ihre Einführung in die Gesellschaft, die Debütantinnenbälle und das zwanghafte Flirten und Werben der jungen Verehrer aus gutem Hause. Sie liebt die Natur, ihre Tiere und die Botanik. Und diese Liebe verbindet sie auch zu Archie Vaughan, eine Bekanntschaft aus Kindertagen und Lord aus dem Norden. Inzwischen zu einem stattlichen Mann geworden, hat er Aurelia den Hof gemacht, ehe ihm klar wurde, dass er eigentlich Flora liebt. Doch Flora kann ihre Schwester nicht hintergehen und so gibt sie ihm unter großem Widerstand frei. Durch unglückliche Umstände erfährt Aurelia nach der Heirat mit Archie von Floras Gefühlen und verbannt sie aus ihrem Leben. Und auch andere dramatische Wendungen stellen ihr Leben auf den Kopf und ein großes Geheimnis wird aufgedeckt. Flora bleibt nur eines übrig: Ein zurückgezogenes Leben auf einer Farm mit ihren Tieren in der Nähe ihrer Freundin Beatrix Potter.


    Während in den beiden letzten Bänden die zwei Erzählstränge einigermaßen ausgewogen waren, so war dieses Mal der Gegenwartsstrang um Star und ihre Schwester nicht ganz so fesselnd erzählt. Sie lernt Orlandos Familie kennen. Sein Bruder Maus (ungewöhnlicher Name) ging mir dabei manchmal ein bisschen auf den Keks. Er besitzt nicht sehr viel Feingefühl und hat auf Stars Gefühle oft keine Rücksicht genommen oder die Folgen seiner Handlungen nicht bedacht. Er war mir nicht unbedingt immer sympathisch. Orlando hingegen war hinreißend – eine männliche Diva aus eine längst vergangenen Zeit mit Prinzipien und einer großen Liebe zu Büchern. Die Autorin hat die Charaktere konsequent in ihrem Wesen agieren lassen, auch wenn sie nicht immer sympathisch waren. Es gab sogar einige sehr berührende Momente, wo mir kurz die Tränen in die Augen kamen. Und ob Pa Salt tatsächlich verstorben ist, wage ich immer noch zu bezweifeln. Es gibt ja Hinweise, dass er tatsächlich noch leben könnte. Ob wir die Wahrheit je herausfinden werden? Ein Wiedersehen mit Ally aus dem zweiten Band gibt es auch.


    Die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet und bei dem Vergangenheitsstrang war ich vollkommen in der Zeit gefangen. Sehr bildlich und eindringlich wurde alles beschrieben. Die Konventionen waren schon ziemlich streng und erlaubten fast keinen Fehltritt. Die historischen Personen wurden eindrucksvoll mit den fiktiven Figuren verknüpft und ich glaubte kurz, Flora MacNichol habe es tatsächlich gegeben (tat es natürlich nicht). Die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin, der Schreibstil ist gewohnt flüssig.


    Trotz des Kritikpunktes um die Persönlichkeit Maus bleibt mir einfach nichts anderes übrig als 5 Sterne zu geben. Denn ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und das ist für mich das Ausschlaggebende. Das kann auch durchaus mal einen schwierigen Charakter beinhalten. Und ich freue mich auf den vierten Band, der CeCe nach Australien verführt. Man darf gespannt sein.

  • Originaltitel: The Shadow Sister


    Die Autorin (Quelle: Amazon)
    Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.
    Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (14. November 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442313961
    ISBN-13: 978-3442313969
    Originaltitel: The Shadow Sister
    Stars Geschichte
    Dieses Buch begann damit, dass CeCe und Star zusammen in einer kleinen Wohnung in London lebten und CeCe versuchte, eine größere zu finden…
    Star hatte endlich den Umschlag ihres Vaters geöffnet und sollte nun bei Arthur Morston Books nach einer bestimmten Frau fragen…
    In der Buchhandlung fragte sie Orlando der Buchhändler, ob sie für ihn arbeiten wolle…
    Und dann bat er sie, mit ihm zu seiner Cousine zu fahren. Sie könne dort seine Cousine kennen lernen und mit ihr über die bewusste Frau sprechen. Maus und Rory seien auch noch da….
    In Kent erfuhr Star, wie es um die Buchhandlung stand. Und sie versprach Maus, mit Orlando deswegen zu reden…
    Doch Orlando wurde wütend…. Und Star verlor ihren Job….
    Doch als sie dann Orlando praktisch das Leben rettete, stellte dieser sie wieder ein und war auch offener für den Vorschlag seines Bruders Maus…
    Von Maus erhielt Star auch einen Teil der Tagebücher von Flora MacNichols als Abschrift…
    Die Tagebücher verrieten viel, doch immer noch nicht genug…
    In dieser Zeit fühlte sich CeCe sehr vernachlässigt…
    Hatten die beiden jungen Frauen eine größere Wohnung gefunden? Was stand in Stars Brief von Pa Salt? Nach wem sollte sie in der Buchhandlung fragen? Wieso fragte der Buchhändler sie, ob sie für ihn arbeiten wolle? Und warum wollte er sie nach Kent mitnehmen´? Nur damit sie mit seiner Cousine über die bewusste Frau reden konnte? Wer war Maus und wer Rory? Warum versprach Star Maus, dass sie versuchen würde, Orlando von Maus‘ Vorschlag zu überzeugen? Wieso war Orlando deshalb so wütend, dass er ihr kündigte? Wie kam es, dass sie Orlando das Leben rettete? Was stand in den Abschriften von Floras Tagebüchern? Was erfuhr Star daraus? Warum fühlte CeCe sich vernachlässigt? Würde Star erfahren, wer ihre Mutter war? Und warum sie weggegeben worden war? Lebte ihre Mutter noch? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Dies ist das dritte Buch über die sieben Schwestern, die nach Pa Salts Tod, einen Hinweis auf ihre Herkunft bekamen. In diesem Buch forscht die dritte Schwester Asterope genannt Star nach. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Außerdem schreibt die Autorin unkompliziert, was heißt, dass ich mir zu keiner Zeit überlegen musste, was sie mit diesem oder jenem Wort bzw. Satz wohl gerade gemeint hat. Star und CeCe hatten bisher immer, ich möchte sagen eine Einheit gebildet. Sie waren immer zusammen, die eine sagte der anderen alles. Hier in diesem Buch fängt Star nun an, sich von ihrer Schwester zu lösen, was ja sehr wichtig ist. Dass CeCe das nicht so gut gefallen hat, kann ich verstehen. Ich habe das Gefühl, sie hat so ihre Probleme, aber auch sie muss das Alleinsein lernen um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, einmal auch jemand anderen kennen zu lernen. Lucinda Riley hat das sehr wunderbar beschrieben. Und ich finde, dass Star keine Schuldgefühle haben musste, wenn doch dann nur deswegen, dass sie CeCe nicht alles über die Gründe ihrer Abwesenheit gesagt hat. Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Im zweiten Anlauf habe ich es nun doch geschafft, "Die Schattenschwester" zu Ende zu lesen, und muss ehrlicherweise gestehen, dass mich dieser Band bei weitem nicht so begeistert hat wie die beiden ersten.
    Selbst der in der Vergangenheit spielende Teil hat mir diesmal nicht besonders gefallen. Anfangs wurden Flora und ihrer Schwester meiner Meinung nach zu viel Platz eingeräumt, während der Leser spätere Nachfahren nur oberflächlich kennenlernt. Aus diesem Grund ist mir auch niemand sehr vertraut geworden oder hätte meine besondere Sympathie gewonnen. Keine Protagonisten zum Mitleben, Mitleiden und Mitfreuen! Schade fand ich außerdem, dass Lucinda Riley die interessante Figur der Beatrix Potter nicht stärker in ihren Roman eingebaut, oder sogar in das familiäre Netz miteinbezogen hat.
    Das Bestreben Stars und ihrer Schwester CeCe sich nach den Jahren des steten Beisammenseins ein eigenes Leben aufzubauen, war mir ebenfalls zu wenig ausgearbeitet.
    Insgesamt gesehen war der Plan der Autorin, die beiden Handlungsstränge betreffend, ja nicht schlecht, allerdings hätte er gewiss viel mehr Potential geboten, und eine interessantere und spannendere Umsetzung ermöglicht. Die Figuren sind blass geblieben und haben teilweise sogar gekünstelt auf mich gewirkt.
    Die Sprache hat mich ebenfalls nicht überzeugt, da durch die vielen direkten und besonders kurz gehaltenen Reden, auch kein stilistischer Pluspunkt zu vergeben war. Fast wäre mir vorgekommen, dass es der Autorin an Ideen mangelte, und die vielen "Hallo", "Ja", "Tschüss", "Gute Nacht" lediglich als Seitenfüller dienen mussten.
    Allerdings ist ein "Durchhänger" im Rahmen einer siebenbändigen Reihe (und angesichts der vielen anderen Bücher, mit denen mich Lucinda Riley sehr gut unterhalten hat) durchaus akzeptabel, und so liegt meine Hoffnung bei den noch folgenden Bänden.
    Mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: kann ich angesichts der Mittelmäßigkeit auf allen Linien dennoch nicht vergeben.

  • Ich habe die "Schattenschwester" gestern beendet, und von allen bisherigen "Sieben Schwestern"-Büchern hat mich dieses am Meisten begeistert und auch am stärksten emotional berührt. Es beinhaltet einfach alle Themen, über die zu lesen ich liebe: Bücher, gutes Essen, gärtnern, ein altes Anwesen und die Geschichte einer Familie, die sich zusammenraufen muss. Ich finde, die "Sieben Schwestern"-Reihe hat etwas Unwirkliches, Märchenhaftes, was sich schon allein in dem Namen "Atlantis" des väterlichen Anwesens und den Namen der Schwestern niederschlägt. In diesem Buch ist die märchenhafte Stimmmung auf die Spitze getrieben worden, und das hat es für mich so reizvoll gemacht. Der historische Erzählstrang steht klar im Vordergrund, und ich fand Noras Verbindungen zu den Schriftstellern Beatrix Potter, Vita Sackville-West und Violet Trefusis sehr interessant. Es ging eben auch um das Schreiben selbst, auch so ei Thema, mit dem man mich packen kann. Auch fanf ich es spannend, wie man mit Star, die in den ersten beiden Bänden für mich ziemlich nichtssagend gewesen ist, ihre Qualitäten entdeckt. Dieser dritte Band hat meine Gefühle und all meine Sinne angesprochen und mich zum Träumen gebracht. Ich habe die raue Landschaft am Lake District sofort vor Augen gehabt und bin mit Nora gewandert. Die Stimmung, die mir das Buch vermittelt hat, passt gut zu Stars ruhigem verträumten Wesen. Unter den reinen Unterhaltungsromanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe, ist dieser hier mit seiner Traumstimmung und gefühlvollen Schrebweise der Beste gewesen. Fünf Sterne.

  • "Die Schattenschwester" von Lucinda Riley,

    ist ein Buch voll Geschichte und Rätseln. Die Autorin nimmt uns mit in ein England im Jahr 2007 und in die Jahre rund um 1900, vom ersten bis zum zweiten Weltkrieg. Mir persönlich gefällt der Aufbau im Buch sehr gut, denn wir springen immer mal wieder in die Vergangenheit, was wirklich gut ergänzend mit der Geschichte aus der Gegenwart wirkt. Der Schreibstil ist wie in den Bücher vorher, auch schon sehr fließend und so hat sich das Buch sehr zügig und leicht lesen lassen. Die Geschichte an sich ist sehr stimmig und hat mir Lust gemacht auf eine Reise durch England. Zu gern hätte ich das ein oder andere Erlebnis, egal in welcher Zeit, mit erlebt, nachdem sie so toll beschrieben sind. Besonders gut gefallen mir auch die Landschaftlichen Beschreibungen, die verschiedenen Gegenden und die Jahreszeiten sind gut dargestellt und ausführlich beschrieben. Sehr gut finde ich, dass sich die Geschichte auch immer wieder mit den anderen Bänden verknüpft.

    Alles in allem ein sehr gelungener Teil der Schwestern Reihe.

    Zum Inhalt:

    Star fasst sich ein Herz und findet den Mut den Brief von PaSalt zu öffnen, der ihr mehr ihrer wahren Herkunft offenbaren soll. Als sie seinen Hinweisen folgt trifft sie auf Orlando und eine Familie mit Geheimnissen und einer großen Geschichte. Nach und nach lernt sie so auch Flora und ihre Geschichte kennen. Schnell wird klar das sie die Familie nicht nur kennen lernt, auch lieben lernt sie schnell.

  • Hallo zusammen, :huhu:


    zu dem Buch 'Die Schattenschwester' beziehungsweise zu 'Atlas - Die Geschichte von Pa Salt' von Lucinda Riley habe ich folgende Überlegung:


    Habe ich da was falsch verstanden oder verpasst? :-s


    Lg Linda

  • Linda S. Ich hab Deine Frage an den Rezensionsthread zum Roman angehängt. Hier wird hoffentlich jemand eine Antwort für Dich haben. :wink:


    edit: ich wurde drauf aufmerksam gemacht, dass Deine Überlegungen ziemlich viele Zusammenhänge verraten. Deshalb hab ich einen Spoiler in deinen Beitrag gesetzt.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn