Nikola Huppertz - Mein Leben, mal eben

  • Anouks Geschichte


    Das Cover ist ein Blickfang - wunderschön gestaltet, und passt meiner Meinung nach auch wirklich gut zu dem Buch. Ich denke, dass es auch die Zielgruppe selber sehr gut anspricht.


    Das Buch handelt von Anouk, einem Kind eines lesbischen Paares. Ihre Kindheit unterscheidet sich dadurch von den anderen Kindern, und sie hat es nicht immer leicht. Im Teenageralter hat ja jedes Kind gewisse Selbstbewusstseinsstörungen und -probleme - so auch Anouk. Oft will sie auch einfach nur so "normal" sein, wie die anderen Kinder in ihrem Alter. Anouk ist ein tolles Mädchen, mit ihren eigenen Qualitäten.
    Das Buch gibt einen tollen Einblick in ihre Welt, man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitleben - das ist der Autorin wirklich extrem gut gelungen in meinen Augen. Einfach eine tolle Hauptfigur.


    Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Anouk auf einen Teil ihrer Reise begleiten zu dürfen. Das Buch ist toll geschrieben - ein Schreibstil der auch für die Zielgruppe passend ist.

  • Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bringt die Sprache eines Teenagers gekonnt auf den Punkt.


    Das Schreiben in Tagebuchform ist gut gewählt und lässt den Leser tief in die Gefühlswelt der 13jährigen Anouk eintauchen.


    Die Protagonistin denkt, wie ja die meisten Teenies, dass sie anders ist als andere und eben nicht dazugehört. Sie drückt diese oft qualvolle Phase, die sich zwischen Kind- und Erwachsensein abspielt, mit dem "Unnormal-Gen" aus.


    Solche flapsigen und liebevollen Ausdrücke machen das Lesen leicht und zeigen doch die Tiefe, die das Gefühlschaos so anrichtet.


    Es werden auch vielerlei aktuelle und teils brisante Themen aufgegriffen, die ebenfalls mit dem Schreibstil gekonnt rübergebracht und aufgearbeitet sind.


    Die chaotischen Sprünge, die teilweise vorkommen, spiegeln meiner Meinung nach genau die Gefühlswelt der Teenager wider.



    Mein Fazit: gelungenes Buch über die Zeit zwischen Kind- und Erwachsensein - gekonnt in Szene gesetzt

  • Geschichte mit Botschaft


    Anouk Vogelsang sagt von sich, das sie das Unnormal - Gen hat. Schließlich kann sie ja nicht "normal" sein. Sie hat zwei Mütter, einen Samenspender der Musiker in einer Underground-Metal-Band ist, sie mag keinen Pop, liebt aber Metal, spielt keine Computerspiele wie die "Coolen". Und sie muss die außergewöhlichen Klamotten tragen die einer ihrer Mütter (Kostümbildnerin) geschneidert hat. So fällt sie immer wieder auf, ohne es zu wollen.
    Anouk reicht es aber. Sie will endlich normal sein, dazu gehören. Sogar etwas beliebt sein. Einer der ersten Schritte dafür ist, das angesagte Computerspiel zu spielen. Doch sie hat einen Steinzeit-Laptop von ihrer Mama bekommen, auf den das Spiel einfach nicht laden will. Was macht sie mit der Zeit, die sie darauf wartet das das Spiel läd? Sie fängt an ihre Memoiren aufzuschreiben. Schließlich hat sie mit ihrem Unnormal - Gen vieles zu berichten.


    Zusammengefasst geht es in "Mein Leben mal eben" um die Selbstfindung einer Pupertierenden. Wer bin ich? Was will ich?
    Auch geht es um Freundschaft, Familie, Veränderungen und die erste Liebe. Die Botschaften "Sei du selbst" und "sei so wie du es willst und nicht wie es die anderen wollen" sind bei mir angekommen.


    Mein Fazit:
    Das Cover hat mich sehr angesprochen. Es wirkt "anders", auch die Covergestaltung an sich ist alles andere als normal. ;-) (Wie genau verate ich nicht) Schön ist, das mit verschiedenen Schriftarten gespielt wurde. Durch den Tagebuch - Stil sind einige Seiten nur mit sehr wenig Text. Man kann von der Seitenzahl so sicherlich 20 Seiten abziehen...
    Ich finde es sehr gut, das auch kritische Themen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften und deren Ansehen in der Gesellschaft angesprochen werden. Und welcher Pupertierende hat nicht den Wunsch "normal" zu sein und dazuzugehören? In dieser Geschichte lernt man aber, das es gar nicht wichtig ist "normal" zu sein, sondern das Freunde das wichtigste sind!
    Im Buch sind sehr viele Metal - Anspielungen, die ich persönlich etwas nervig fand, da ich mich mit Metal gar nicht auskenne...
    Für mich gibt es viele gute Ansätze in der Geschichte. Insgesamt finde ich die Story aber doch zu seicht geschrieben. Ich denke aber das es für einen/einer jungen Pupertierenden passt. Daher gibt es trotz der Kritikpunkte von mir 4 Sterne. (Die Zielguppe muss ja bedacht werden. :-) )

  • Schöne Geschichte über das Anderssein mit humorvoller Erzählerin


    Klappentext
    „Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut und Witz ihre »Memoiren« in die Tastatur: Über MaMi und Matrix, ihre Mütter; über ihren Rocker-Vater; und über Lore, die neu in der Klasse ist. Außerdem soll Anouk einen Songtext für Moritz schreiben, der aber leider auch dieses Unnormal-Gen hat ... Nikola Huppertz hat in diesem Jugendbuch eine hinreißende Hommage an das Anderssein verfasst – und eine anrührend starke und zugleich zarte Protagonistin geschaffen, deren Stimme man nicht vergessen wird.“


    Gestaltung
    ich finde das Cover sehr gelungen, denn ich mag die Farben richtig gerne. Der dunkle Hintergrund passt super zu den bunten Farben der Origamikolibiris. Zudem strahlt der gelbe Titel vor dem Hintergrund nahezu, was ich auch richtig schön finde. Zudem gefällt mir, dass das Cover zum Stil des anderen Buches der "Just Me"-Reihe passt! Ich hoffe, dass weitere Titel in dieser Reihe folgen werden und dass sie dann ähnlich gestaltet sind.


    Meine Meinung
    Autorin Nikola Huppertz hat bereits mehrere Kinderbücher verfasst. Mit "Mein Leben mal eben" hat sie nun ein Buch geschrieben, das sich mit dem Erwachsen-werden und dem Umbruch zwischen Kindheit und Jugend befasst. Protagonistin Anouk fühlt sich nicht normal. Sie hat den Eindruck, dass sie anders als ihre Klassenkameraden ist. Als dann das neue Mädchen Lore in ihre Klasse kommt, beschließt Anouk: ihr Leben wird sich nun ändern. Sie wird normal. Sie möchte sich mit Lore anfreunden. Gleichzeitig ist da aber auch noch Moritz, der Anouk von kleinauf kennt und der um ihre Macken (oder eher um das, was Anouk denkt, was ihre Macken sind) weiß.


    Somit befasst sich "Mein Leben mal eben" auch mit der großen Frage, wann man normal ist und ob es so etwas wie "Normalsein" überhaupt gibt. Diese Thematik hat mir sehr gut gefallen, denn ich denke, dass jeder Teenager sich mindestens einmal im Leben mit diesem Thema beschäftigt. Gerade das Anderssein ist ein großer, wichtiger Bereich im Leben, der viel mit Akzeptanz von anderen und Akzeptanz von sich selber zu tun hat. Dass „Mein Leben mal eben“ dieses aufgreift und facettenreich verarbeitet, hat mir richtig gut gefallen. Ich wurde zum Nachdenken angeregt und habe verschiedene Blickwinkel auf das Thema entdecken können.


    Gerade für junge Leser finde ich das super gemacht, denn so befassen sie sich mit diesem Thema. Dabei wird es jedoch nicht langweilig, denn Anouks Geschichte ist ziemlich lebhaft und genauso bunt wie die Kolibiris auf dem Cover. Es gibt viel zu entdecken und auch einiges zu Lachen. Die jungen Leser bekommen also nicht einfach nur eine Geschichte, über die sie nachdenken können, sondern vielmehr passiert dies ganz nebenbei und wie von alleine, während sie Anouks unterhaltsame Geschichte verfolgen.


    Die Sprache des Buches ist dabei locker-leicht und unterhaltsam. Erzählt wird „Mein Leben mal eben“ aus der Ich-Perspektive von Anouk. Ihre Gedanken und Beschreibungen haben mich oftmals zum leisen Auflachen oder Schmunzeln gebracht, denn sie ist wirklich witzig. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm zu lesen, denn die Sätze sind nicht allzulang aber auch nicht zu kurz und abgehakt. So kann man die Geschichte richtig schnell lesen und wird dabei gut unterhalten von Anouks lustigen Kommentaren.


    Die Geschichte rund um Anouks Selbstfindung hat mir gut gefallen, auch wenn sie mich nicht zu 100% mitreißen konnte, da mir zwischendurch doch etwas die Spannung gefehlt hat. Die Figuren waren alle sehr verschieden und vor allem auch anders als die normalen, bisher aus Jugendbüchern bekannten Charaktere. Anouk mit ihrer Heavy Metal Vorliebe, ihre lesbischen Mütter oder Anouks Freund Moritz sind Figuren, die hervorstechen.


    Fazit
    „Mein Leben mal eben“ ist eine nette Geschichte über das Anderssein und das Finden zu sich selbst in einem Alter, das alles andere als leicht ist. Zwischen Kindheit und Erwachsensein gibt es vieles, das auf junge Menschen einströmt und das Buch von Nikola Huppertz erzählt dabei auf humorvolle Weise, wie so ein unnormal-normales Leben ablaufen kann. Protagonistin Anouk ist dabei ziemlich cool und kann vor allem mit ihrem Humor punkten auch wenn mir manchmal etwas die Spannung in der Geschichte gefehlt hat.
    4 von 5 Sternen!


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