Tanja Janz - Friesenherzen und Winterzauber

  • Krimiautorin Ellen Carstens erwischt es eiskalt, als sie feststellen muss, dass ihre Liebesbeziehung doch nicht so ernst ist, wie sie sich das gedacht hat, denn ihr Freund Laurits meint es gar nicht so verbindlich. Und ausgerechnet jetzt, in ihrem Liebeskummer, möchte ihre Lektorin, dass sie einen Liebesroman schreibt, dabei ist das gar nicht ihr Genre. Um auf andere Gedanken zu kommen, packt sie ihre Sachen und besucht ihre Mutter, die in St. Peter Ording gerade zur Kur ist. Kaum dort angekommen, merkt Ellen, dass schon die malerische Umgebung sie etwas von ihren Sorgen ablenkt. Aber auch der schöne Teeladen hat es ihr angetan, deren Besitzerin Martina sich bald zu einer guten Zuhörerin und Freundin entwickelt, außerdem hat Ellen Glück und darf in Martinas Gästezimmer einziehen. Um ihre Sorgen in Worte zu fassen, schreibt Ellen Brief unter dem Namen „Silbermöwe“ und wirft diese in einen alten Briefkasten am Leuchtturm. Aber dann bekommt sie genau über diesen Briefkasten Antworten auf ihre Briefe…


    Tanja Janz hat mit ihrem Buch „Friesenherzen und Winterzauber“ einen unterhaltsamen vorweihnachtlichen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Landschaftsbeschreibungen machen Lust auf einen Spaziergang am See oder ein heimeliges Kaffee mit Kerzenlicht in der dämmrigen Winternachmittagsstunde. Die Handlung ist einfach gestrickt, aber dabei leider viel zu vorhersehbar und oberflächlich gehalten.
    Die Charaktere wurden detailliert skizziert, jedoch fehlte es dem einen oder anderen an dem Quäntchen Wärme, damit der Leser sich mit ihnen wohlfühlt und mit ihnen mitfiebern kann. Ellen ist Mitte Dreißig, benimmt sich jedoch eher wie eine Frau in den frühen Zwanzigern. Sie wirkt unreif und naiv, die bei der Wahl eines Partners von den völlig falschen Voraussetzungen ausgeht. So wirkt alles eher wie Berechnung als wie eine Gefühlssache. Sie ist immer einen Schritt zu weit, als die Dinge langsam an sich herankommen und auch dem Auserwählten genug Raum zu geben, sich zu entscheiden und zu positionieren. Sehr sympathisch ist dagegen Martina, die Teeladenbesitzerin und auch die anderen Einwohner St. Peter Ordings, die in der Geschichte eine Rolle spielen.


    „Friesenherzen und Winterzauber“ ist ein eher anspruchsloser Liebesroman, der zwar mit schönen Orts- und Landschaftsbeschreibungen aufwartet, dessen Handlung allerdings nicht sehr fesseln kann und deren Hauptprotagonistin kaum Wärme ausstrahlt. Schade um das verschenkte Potential. Für zwischendurch ganz nett, aber nichts Besonderes. Eingeschränkte Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten