Jack Vance - Staub ferner Sonnen / Dust of far Suns / Future Tense

  • Jack Vance - Staub ferner Sonnen



    Inhalt:
    Jack Vance, ein Meister der Fantasy ebenso wie der Science Fiction, ist einzigartig in seiner Kunst, exotische und bizarre Welten und ihre Bewohner zu schildern. In diesem Band sind vier seiner bekanntesten Erzählungen vereint:


    RAUMSEGLER FÜNFUNDZWANZIG
    Die Geschichte des trinkfesten Rauhbeins Henry Belt, der eine spezielle Methode entwickelt hat, Raumkadetten auszubilden.


    DODKINS AUFGABE
    Die Geschichte von dem kleinen Angestellten, der mit seinen skurrilen Einfällen, die er ins Computernetz einspeist, den ganzen vollcomputerisierten Staatsapparat durcheinanderbringt.


    ULLWARDS ZUFLUCHT
    Die Geschichte eines Mannes, der die Chance erhält, der Enge einer hoffnungslos übervölkerten Welt zu entrinnen und in einem Paradies zu leben – doch am Ende gern wieder zurückkehrt.


    DIE GABE DER SPRACHE
    Die Geschichte von den fischähnlichen Aliens, denen man eine Sprache beizubringen versucht, um ihre Intelligenz zu testen.


    »…vielleicht der beste Unterhaltungsschriftsteller des Genres.« Reclams Science Fiction Führer
    (Q Buch)


    Meinung:
    Dieses kleine Büchlein enthält 4 Sci-Fi-Kurzgeschichten :
    Raumsegler Fünfundzwanzig - (Dust of far Stars; Sail 25 - 1962)
    Dodkins Aufgabe - (Dodkin's Job - 1959)
    Ullwards Zuflucht - (Ullward's retreat - 1958
    Die Gabe der Sprache - (The gift of gab - 1955)


    Mit der ersten Geschichte hatte ich so meine Probleme. Sie schlägt einen recht rauen und ernsten Ton an. Sie macht auch keinen Halt vor Tod und Wahnsinn und dennoch ist sie, am Ende zumindest ein klein wenig amüsant. Zwar nur versteckt und ganz klein, aber es ist da.
    Mir war sie allerdings viel zu schnell zu Ende und die Zeitsprünge in der Erzählung waren mir etwas abrupt.


    Bei der zweiten Geschichte wird der Ton wesentlich gelassener und man begleitet Luke Grogtach auf seiner Odyssee durch den Verwaltungsapparat einer hoch technisierten Gesellschaft. Hier kann man sich den einen oder anderen Lacher nicht verkneifen und obwohl die Lage für Luke aussichtslos erscheint beißt er sich durch und vielleicht verändert er sogar etwas. Eine Satire die man wohl auf Teile unserer Gesellschaft beziehen kann, wenn wir auch noch nicht ganz so hochtechnisiert sind wie in dieser Geschichte.


    Ullward's Zuflucht hat ebenfalls einen humorvollen Unterton, denn selbst wenn man sich nichts mehr als Privatsphäre und Raum für sich selbst, in einer hoffnungslos überbevölkerten Welt, wünscht, so ist dieser Raum nichts wert, wenn man ihn nicht teilen kann.
    Was die Hektik und die Menschenmassen in dieser Geschichte angeht, so ist sie irgendwie depremierend, wenn man aber das Verhalten Ullwards und seiner Besucher betrachtet, dann wird es eher komisch.


    Die vierte und letzte Geschichte in diesem Sammelband ist erzählerisch und thematisch für mich die beste gewesen. Der Ton hier ist wieder viel ernster als bei Geschichte 2 und 3. In dieser Geschichte wird die Frage nach Intelligenz einer Spezies auf einem fremden Planeten gestellt.


    Wenn ich die Geschichten einzeln bewerten würde, dann würde mein Ranking wie folgt aussehen:
    1. Die Gabe der Sprache
    2. Dodkins Aufgabe
    3. Ullwards Zuflucht
    4. Raumsegler 25
    Dennoch möchte ich sagen, dass keine der Geschichten schlecht ist. Sie sind mit Sicherheit nicht mit gegenwärtiger Sci-Fi zu vergleichen, mir aber haben sie dennoch viel Spaß gemacht. Ich werde jedenfalls zusehen weitere Werke in dieser Form vor die Augen zu bekommen.


    Fazit:
    Alle vier Geschichten haben ihren eigenen Charme. Jede der Geschichten schlägt einen anderen Ton an. Sie sind ernst aber auch lustig. ich würde sogar soweit gehen, dass mindestens zwei der Geschichten reichlich satirisch sind. Durch ihre Kürze unterhalten sie wunderbar und sind für Leser, die einen Faible für alte, kurze Sci-Fi haben genau das Richtige.


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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn