Cornelia Funke- Tintenwelt (ab 21.11.2016)

  • Das finde ich schön, denn kennt nicht jeder von uns das Gefühl, mal in der falschen Geschichte oder der falschen Zeit zu sein?

    O ja. Das denke ich schon ziemlich häufig. Am liebsten würde ich in die Zeit von Jane Austen zurück, wo der Dame noch den Hof gemacht wurde. Hach, schmacht, das wäre wundervoll. :drunken:

    Es tut mir leid, aber irgendwie stelle ich mir Capricorn wie Voldemort aus den Harry Potter Filmen vor. Nur mit Haaren und mehr Nase.

    So habe ich ihn mir bei der Beschreibung von Cornelia Funke auch vorgestellt. :lol:

    Wurde ja auch von Jasper FForde aufgegriffen.

    Du hast Jasper Fforde gelesen? Was denn genau von ihm? :love:

    Wie gerne würde ich auch so vorlesen können! Es muss ja noch nicht mal was dabei herauskommen. Nur so lesen können, dass die Zuhörer versinken.

    Das ist wirklich eine schöne Vorstellung, und der eine oder andere Vorleser kann das auch tatsächlich. Rufus Beck gehört für mich auch dazu. Beineidenswertes Talent.

    Ich liebe diese Mischung aus Wortmagie und Spannung!

    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Das ist eine tolle Beschreibung von Funkes Schreibstil.


    Ansonsten fällt mir nicht viel ein, was ich zu den letzten Kapiteln schreiben könnte. Du hast eigentlich alles schon angesprochen, und ich freue mich jetzt erst einmal auf die nächsten.

    Zu Montag dann die nächsten vier Kapitel? @Buchmaus1001

    Ja, das können wir gerne so machen. Wäre es in Ordnung, wenn ich vorher schon poste? Lese die vier Kapitel immer gerne hintereinander und schreib danach gleich auf, was mir einfällt, sonst sind die Gedanken ziemlich schnell wieder weg. :wink:

  • Du hast Jasper Fforde gelesen? Was denn genau von ihm?

    *hüstel* Also noch steht der erste Band von Thursday Next ungelesen in meinem Regal. Aber ich weiß, worum es in seinen Büchern geht.

    Ja, das können wir gerne so machen. Wäre es in Ordnung, wenn ich vorher schon poste? Lese die vier Kapitel immer gerne hintereinander und schreib danach gleich auf, was mir einfällt, sonst sind die Gedanken ziemlich schnell wieder weg.

    Klar, wir können es auch etwas lockerer machen. Also, dass wir mehr oder weniger immer posten, wenn wir fertig sind und dann warten, bis der andere aufgeholt hat. Da ich momentan krank zu Hause sitze, habe ich auch mehr Lesezeit...

    Es gibt nichts Mächtigeres als eine gut erzählte Geschichte.

    -Tyrion Lannister in der Serie Game of Thrones


    :study: So many books. So little time. :study:

  • *hüstel* Also noch steht der erste Band von Thursday Next ungelesen in meinem Regal. Aber ich weiß, worum es in seinen Büchern geht.

    :) Ich schreib gerade meine Masterarbeit genau zu dem Buch. Würde es dir dringend empfehlen zu lesen. Es ist grandios. :pray:

    Da ich momentan krank zu Hause sitze, habe ich auch mehr Lesezeit...

    Ach, du etwa auch? :krank: Gestern ging bei mir auch gar nichts, nicht mal lesen. Heute muss ich mich aber auch leider schon wieder mit der Masterarbeit beschäftigen. Deswegen komm ich trotz Krankheit nicht zum Lesen. Gute Besserung wünsch ich dir!

  • Ach, du etwa auch? :krank: Gestern ging bei mir auch gar nichts, nicht mal lesen. Heute muss ich mich aber auch leider schon wieder mit der Masterarbeit beschäftigen. Deswegen komm ich trotz Krankheit nicht zum Lesen. Gute Besserung wünsch ich dir!

    Ja, wobei ich zum Glück keine Erkältung oder so habe. Meine Neurodermitis hat mich schachmatt gesetzt. Insofern kann ich tatsächlich mal etwas lesen. :uups:


    So, hier kommen dann auch die nächsten vier Kapitel. Dieser Abschnitt ist wieder etwas ruhiger und wir lernen einen neuen Charakter kennen, Fenoglio, den Autor von Tintenherz :applause:


    In Sicherheit
    Den Umschwung von Gefahr auf Sicherheit beschreibt Frau Funke sehr gut. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass für Meggie jetzt die Kindheit zu Ende ist, weil sie gemerkt hat, dass es eben nicht nur gutes auf der Welt gibt. Also, gewusst haben wird sie es sicherlich schon vorher, aber jetzt hat sie es zum ersten Mal an der eigenen Haut erfahren. :(
    Elinor wächst mir immer mehr ans Herz, mit ihrer herzlich-ruppigen Art. Und auf irgendeine Weise versteht sie, dass Mo nochmal zurück will, um das Buch zu holen- die einzige Verbindung zu seiner Frau. Und daher finde ich es sehr wagemutig von ihr, ihm die Adresse von Fenoglio, dem Autor von Tintenherz, zu geben, schließlich weiß sie, dass zum einen nur eine ganz kleine Hoffnung besteht, dass dieser noch ein Exemplar hat und auch, dass Mo vielleicht nie einen richtigen Abschluss finden kann, wenn er immer weiter nach diesem Buch sucht.
    Interessant fand ich diesen Gedanken:


    Weißt du, mit Schriftstellern ist es eine merkwürdige Sache. Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, dass Bücher von Menschen geschrieben werden, die nicht anders sind als sie. Von Schriftstellern nimmt man an, dass sie längst tot sind, aber bestimmt nicht, dass sie einem auf der Straße begegnen oder beim Einkaufen. Man kennt ihre Geschichten, aber ihren Namen kennt man nicht und schon gar nicht ihr Gesicht.

    Also, von den meisten meiner Bücher kenne ich die Autoren. :-k Ist vielleicht auch beruflich bedingt, aber mich interessiert schon, wer das Buch geschrieben hat, das ich gerade lese. Deswegen lese ich meist auch das kurze Autorenporträt, dass ja in den meisten Büchern vorne oder hinten zu finden ist. Und dass Autoren nicht immer alt sind ist mir auch klar. Aber die Frage ist schon, welchen Autor ich erkennen würde, so einfach auf der Straße. Also, selbst bei Frau Funke oder Frau Rowling wäre ich mir da nicht sicher. Vielleicht würde man denken, "Oh, die Frau sieht aber aus wie...", aber wirklich erkennen? :scratch:
    Wie geht es euch mit sowas? :)


    Eine Nacht voller Wörter
    Hoffentlich sehen wir Elinor bald wieder, ohne ihre Art würde mir wirklich was fehlen. :uups:
    Ansonsten ist das Kapitel eher ein Intermezzo. Meggie und Mo treffen nochmals auf Staubfinger und Farid, der sich Staubfinger angeschlossen hat. Mo überredet Staubfinger mit ihnen zu Fenoglio zu kommen. Das wirklich neue ist, dass Mo davon spricht, dass er eine Idee hat, wie er Staubfinger vielleicht doch in die Welt von Tintenherz zurück lesen kann. Wahrscheinlich hat es etwas mit Fenoglio zu tun.
    Und am Ende liest Mo Meggie etwas aus einem Gedichtbändchen vor- und selbst da kommt etwas heraus. Zwar kein Bösewicht, aber anscheinend ist kein Buch wirklich sicher.
    Trotzdem versucht sich Meggie selbst am Herauslesen- zum Glück passiert ihr nichts dabei. Aber ob sie wirklich "Erfolg" hat ist auch unsicher.


    Fenoglio
    Hier ist mir dieser leichte und selbstverständliche Realitätsbezug aufgefallen. In all den wundersamen Dingen parkt Mo in dem Dorf, in dem Fenoglio wohnt,

    gleich neben dem Denkmal für die Toten zweier vergangener Kriege.

    Zack, Realität, Geschichte. Ich kann nicht genau sagen, warum mich gerade dieser Halbsatz so berührt hat, aber irgendwie steckt da so viel drin.


    Was mir noch aufgefallen ist, hat noch mal zu dem Autorengedanken aus dem vorangegangenen Kapitel- und zwar, dass Meggie noch nie einen Autor getroffen hat. eigentlich sollte man doch meinen, dass Mo sie mal zu einer Lesung oder so mitgenommen hat. Und dass sie nicht die Autoren ihrer Lieblingsbücher kennt, als Tochter eines Bibliomanen, finde ich auch ungewöhnlich. Aber vielleicht ist sie dafür noch zu jung und Mo sind die Bücher an sich und die Geschichten in ihnen wichtiger als die Autoren. Wobei ich das nicht recht nachvollziehen kann, schließlich gibt es keine Bücher ohne Autoren.


    Bei Fenoglio bin ich mir nie sicher, ob ich ihn sympathisch finde oder nicht. Einerseits ist er so eitel und selbstverliebt (die gefärbten Haare! wie er über seine Genialität als Schriftsteller redet!), aber wie er mit seinen Enkeln umgeht ist einfach soooo niedlich :love:
    Für sein Aussehen habe ich mich bei meinem alten Meister bedient, bei dem ich in der Lehre war. Irgendwie passt das wie die Faust auf's Auge. Und weil ich sehr an meinem Meister hänge, ist mir Fenoglio doch grundsätzlich sympathisch. Meistens :P


    Da hier so viel von Autoren die Rede ist, frage ich mich natürlich, wie viel von ihrem eigenen Wesen Frau Funke hier gerade einfliessen lässt. Besonders aufgefallen ist mir das, als Fenoglio erzählt, dass er seine beiden Kinder immer gebeten hat, in ihren Bücher anzustreichen, was ihnen besonders gut gefallen hat. Da Frau Funke selbst zwei Kinder hat, fände ich das sehr logisch.


    Und jetzt ist auch klar, warum Mo Staubfinger nicht zurückgelesen hat. Denn Mo weiß, dass Staubfinger stirbt :shock: So kann ich Mo sehr gut verstehen, dass er das nicht gemacht hat- selbst wenn er es könnte.
    Also insgesamt ein sehr aufwühlendes Kapitel und ich bin gespannt, was sich jetzt noch alles daraus entwickeln wird. Und ein Exemplar von Tintenherz hat Fenoglio auch nicht mehr- auch ihm wurden alle gestohlen.


    Das falsche Ende
    Das ist ein sehr kurzes Kapitel. Entscheidend ist, dass Mo Meggie verspricht, nicht nochmal in das Dorf zu fahren. :-? Mal sehen, was draus wird. Schließlich bricht Mo auch das Versprechen, dass er Staubfinger gegeben hat, nämlich, dass er Fenoglio nichts erzählen wird und dem alten Mann schon gar nicht Staubfinger zeigen wird. Mo aber erzählt Fenoglio die ganze Geschichte und am Ende des Kapitels nimmt er Fenoglio -in Verkleidung- mit zu Staubfinger. Der wird sicher nicht begeistert sein :-?



    Also, insgesamt wieder ein spannender Abschnitt. Auch wenn ich dieses Buch schon zum zweiten oder dritten Mal lese, macht es immer noch Spaß. Und gerade durch die MLR entdecke ich noch mal ganz neue Seiten- im wahrsten Sinne des Wortes! :wink:

    Es gibt nichts Mächtigeres als eine gut erzählte Geschichte.

    -Tyrion Lannister in der Serie Game of Thrones


    :study: So many books. So little time. :study:

  • Irgendwie habe ich das Gefühl, dass für Meggie jetzt die Kindheit zu Ende ist, weil sie gemerkt hat, dass es eben nicht nur gutes auf der Welt gibt.

    Sie macht wirklich einen sehr erwachsenen Eindruck mittlerweile. Vor allem im Gegensatz zu den Enkeln von Fenoglio. Es hat mich gewundert, dass sie mit ihnen zusammen etwas unternommen hat. Im Gegensatz zu Meggie wirken sie extrem jung.

    Also, von den meisten meiner Bücher kenne ich die Autoren. Ist vielleicht auch beruflich bedingt, aber mich interessiert schon, wer das Buch geschrieben hat, das ich gerade lese

    Geht mir genau so wie dir, aber ich habe genug Freundinnen, die, wenn sie mir von ihren Büchern erzählen und ich dann mal fragen, wer es denn geschrieben hat, mir einfach nicht antworten können, weil sie der Name gar nicht interessiert. Insofern kann ich schon verstehen, dass ein Großteil der Leute über Autoren nicht allzu viel nachdenkt. Allerdings wundert es mich auch sehr, dass das bei Mo und Meggie der Fall sein soll. Schließlich haben die beiden sehr viel mit Büchern zu tun und interessieren sich dafür ja auch. Kann es also auch nicht nachvollziehen bei den beiden.

    Bei Fenoglio bin ich mir nie sicher, ob ich ihn sympathisch finde oder nicht.

    Ich mag ihn sehr gerne. Mir reicht es, dass er mit seinen Enkeln so liebevoll umgeht. Das hat mein Herz im Sturm erobert. Seine Eitelkeit ist da nur Nebensache. :lol:

    Und jetzt ist auch klar, warum Mo Staubfinger nicht zurückgelesen hat. Denn Mo weiß, dass Staubfinger stirbt So kann ich Mo sehr gut verstehen, dass er das nicht gemacht hat- selbst wenn er es könnte.

    Interessanter Gedanke. Du meinst, er hat ihn absichtlich nicht zurückgelesen? Ich dachte immer, er könnte es wirklich nicht beeinflussen, wer geht und wer bleibt. Wobei das mit dem Schatz herlesen dabei schon kurios war. Da hat er genau das geschafft, was von ihm verlangt wurde.


    Ein Frösteln und eine Ahnung
    Staubfinger ist wirklich verbittert. Die kleine Geschichte, die er Farid da erzählt ist ganz und gar nicht nett.
    Er tut mir aber auch richtig leid, dass er dazu verdammt ist zu sterben.
    Was mich gewundert hat, ist, wie gut er die Mimik von Mo und Meggie lesen konnte.
    Begeistert war der Arme wirklich nicht über das Auftauchen Fernoglios. Und schwupps ... schon ist er wieder weg. :-?


    Muss hier aufhören und später weiterschreiben. Auf der Arbeit ist einfach zu viel zu tun.

  • Ach, tut mir Leid wegen dieser ständigen Unterbrechungen beim Posten. Ich habe den Arbeitsaufwand wohl ein wenig unterschätzt. Es bricht gerade der letzte Monat für meine Masterarbeit an und gefühlt tu ich nichts mehr außer arbeiten, Masterarbeit schreiben, essen und schlafen. :pale: Normalerweise bin ich etwas zuverlässiger, bitte entschuldige.


    Nur eine Idee
    Hier gefiel mir ein Satz so besonders gut:

    Meggie blickte aufs Meer. Die Sonne war durch die Wolken gebrochen, und das Wasser schimmerte und leuchtete plötzlich, als hätte jemand Farbe hineingegossen.

    Ihr Sprachstil ist einfach :love:


    Zu Hause
    Die schlimmste Szene überhaupt. :cry: All die schönen Bücher von Elinor einfach verbrannt. Dieser Mensch muss wirklich grausam sein. Ich kann nachvollziehen, wie Elinor sich fühlt.
    Das Zitat von Shakespeare am Anfang des Kapitels ist wirklich sehr passend. Für Elinor bedeuten die Bücher einfach alles.


    Ein guter alter Platz zum Bleiben
    Hier dreht es sich hauptsächlich um die Frage, ob Meggie ihre Mutter so vermisst wie Mo. Das scheint nicht der Fall zu sein, eher ist sie eifersüchtig, dass Mo ihr nicht mehr seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt, weil noch eine andere Person zwischen ihnen steht.
    Normalerweise vermissen Kinder eine Mutter, wenn sie keine haben - so läuft es zumindest sonst meistens in der Literatur. Dass es hier nicht so ist, kann man aber voll und ganz nachvollziehen, wenn man die Beziehung zwischen den beiden versteht. Mo scheint als Elternteil auszureichen und einen guten Job gemacht zu haben. :)