Klappentext:
Afrikanische Zauberrituale
und eine Fmilie mit
abgründiger Vergangenheit
Grègoire Morvan, Familienpatriarch und graue Eminenz des französischen Innenministeriums, blickt auf eine ruhmreiche Karriere zurück. Nicht zuletzt auf die Siebzigerjahre, als er in Zaire den "Nagelmann" stellte, jenen berüchtigten Killer, der einem bestialischen Ritual folgend neun Menschen ermordete.
Als auf dem Gelände einer Militärschule in der Bretagne ein junger Rekrut tot aufgefunden wird, dessen grausame Entstellung dem Modus Operandi des "Nagelmanns" ähnelt, führt Morvans Sohn als Polizeikommissar die Ermittlungen. Und Grégoire Morvan muss sich schon bald einer Vergangenheit stellen, die offenbar niemals aufgehört hat, nach Blut zu dürsten ...
Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:
Wer denkt, dass es sich bei diesem Titel um eine direkte Fortsetzung von Die Purpurnen Flüße handelt, der muss sich leider auf eine Enttäuschung gefasst machen.
Die Familie Morvan ist ein Muster an Dysfunktionalität. Grègoire Morvan, der pater familias, ist ein ehemaliger Kolonialpolizist und Geheimdienstmann, der seit seiner Pensionierung als „Berater“ weiterarbeitet und damit die Interessen Frankreichs, wie er sie versteht, schützt. Und natürlich auch die seiner Familie. Und die besteht aus seiner Frau, einem ehemaligen Hippie-Mädchen und ihren drei Kindern, Erwan, der selbst ein Polizist ist, LoÏc, der drogenbenebelt und eher lebensunfähig trotzdem das Vermögen der Familie und sein eigenes verwalten muss und schließlich die junge Gaëlle, die offiziell auf der Suche nach der Rolle ihres Lebens ist, aber in Wirklichkeit aus höchst eigenen und eigenwilligen Gründen der Prostitution nachgeht.
Eines Tages wird Erwan durch die Vermittlung seines Vaters zu einem Todesfall in der Bretagne geschickt. Anscheinend ist ein junger Luftwaffenangehöriger in Fortbildung auf einer kleinen Insel vor der Küste in einem Tobrukbunker aus dem Zweiten Weltkrieg von einer Schiffsrakete eines in der Nähe liegenden Flugzeugträgers getroffen worden. Erwan soll den Unfalltod bestätigen und so schnell wie möglich zurückkommen.
Erzählerisch und logisch strotzt der Fall, der eigentlich eher ein loses Gerüst für die Gesamterzählung ist, von Widersprüchen, Lücken und Ungereimtheiten. Das Verhalten Erwans und Grégoires im Dienst ist jenseits jeder normalen Dienstführung eines Polizeibeamten und da oft größere Menschengruppen davon Zeugen werden, ist es eigentlich unerklärlich, dass sie in Zeiten der allgegenwärtigen Handy-Kameras nicht von einer Dienstaussichtsbeschwerde zur nächsten gereicht werden. Daneben wird in erster Linie die überaus verkorkste Familiendynamik der Marvons dargestellt, die gleichfalls vor Widersprüchen strotzt. Dazwischen gibt es immer wieder langwierige Erläuterung oft nicht handlungstragender Aspekte und bestimmte Dinge werden auch wiederholt erklärt, was den Lesefluß nicht gerade befördert. Alles in Allem nicht wirklich zu empfehlen.