Marlene Röder - Cache

  • Inhalt


    Leyla und Max sind seit einem Jahr ein ungleiches Paar. Max, der gutaussehende Typ aus gutem Hause, und Leyla, "Mauerblümchen mit Migrationshintergrund", wie sie sich selbst charakterisiert. Dennoch scheint alles perfekt, bis der geheimnisvolle Red auftaucht. Red, der Geocacher, der sich ständig aufregende Caches ausdenkt. Red, der Romantiker, der nachts bei Gewitter im See badet. Red, der so anders ist als Max: spontan, verrückt, leidenschaftlich. Leyla verliebt sich Hals über Kopf und gegen ihren Willen in Red. Was Leyla nicht ahnt: Max, dem es so schwer fällt, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben, liebt sie über alle Maßen, verzweifelt, mehr als sein Leben. Was Leyla ebenfalls nicht ahnt: Red ist ein Spieler, ein Jäger und ein Blender. Leyla lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, das in einer Katastrophe endet.


    Quelle: Fischer




    Meinung


    Bis zu diesem Buch kannte ich Geo-Cache gar nicht. Umso mehr war ich neugierig. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt, das Buch zu lesen.
    In der Geschichte wird Geo-Cache aufgegriffen und nimmt auch ein Teil der Handlung ein, aber der Fokus liegt in der Beziehung zwischen Leyla, Max und Red.


    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Leyla und Max erzählt. So lernt man die beiden Charaktere besser kennen. Die Gedankengänge und Gefühle der Beiden werden dadurch näher beleuchtet. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen.
    Eine tiefe Beziehung konnte ich zu Leyla bauen, da ich sie mehr sympathisch empfunden und mich ihr nahe gefühlt habe. Sie ist ein nettes, freundliches Mädchen mit Migrationshintergrund. Ihre Großmutter ist verstorben und sie passt auf ihre kleine Schwester auf. Mit Max führt sie eine Beziehung. Max ist ein gutaussehender Junge und kommt aus einem guten Elternhaus.
    Obwohl er im Schwimmcamp war, musste er oft an Leyla denken. Als Liebesbeweis hat er eine Überraschung mitgebracht, doch Red kommt dazwischen. Red, der mysteriöse und verrückte Junge, der so anders ist als Max. Ausgerechnet Leylas kleine Schwester mag Red unheimlich gern. Durch ihn und seine Geo-Caches wird Leylas Leben voller Abenteuer und Spannung. Schließlich kommt es zu einer Tragik, mit der niemand gerechnet hatte.


    Zum Schreibstil kann ich erwähnen, dass der sehr angenehm ist, wodurch ich die Geschichte leicht unf flüssig lesen konnte. Die Schriftgröße ist etwas größer im Vergleich zu der Schriftgröße eines Taschenbuches. In erster Linie ist sie gewöhnungsbedürftig, aber im Nachhinein erleichtert sie das Lesen.


    In "Cache" ist die Spannung meist vorhanden. An einigen Stellen hätte ich mir doch gewünscht, dass die Autorin etwas mehr in die Tiefe gegangen wäre. Ich hätte gerne mehr über die Gedanken und Gefühle der beiden Charaktere erfahren.
    Am Ende ist die Spannung richtig gestiegen. Mit diesem Ende habe ich gar nicht gerechnet. Ich war sehr überrascht und erschreckt. Es hat mich richtig mitgenommen.



    Fazit


    "Cache" ist eine interessante, außergewöhnliche Jugendgeschichte mit viel Spannung und Dramatik. Marlene Röder zeigt mit "Cache", wie wichtig Vertrauen und Kommunikation zwischen Menschen sind und dass es dramatische Folgen nach sich ziehen kann, wenn sie fehlen.




    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt

    Max und Leyla sind seit einem Jahr ein Paar. Zurzeit trainiert Max in Spanien im Schwimmcamp; doch seine Gedanken sind bei Leyla, die in Berlin geblieben ist. Rückblenden blättern die Vorgeschichte des jungen Paars auf. Orts- und Zeitangaben zu Beginn jedes Kapitels verstärken die filmische Wirkung der Rückblicke. Leyla zeigt sich darin sehr unsicher, als könne sie noch immer nicht glauben, dass ein Typ wie Max wirklich ein unscheinbares Mädchen wie sie liebt. Einige Wochen vorher hat Leyla in der S-Bahn „Red“ kennengelernt, einen charismatischen Geocacher, der sich auf raffinierte Art in die Beziehung der beiden drängt. Red ist der Cachername des Typen in der Cacher-Community, d. h. Leyla bleibt lange verborgen, wer Red wirklich ist. Max dagegen fühlt sich von Geocachen in bröckelnden Industrieruinen gestresst - sein Freund ist Red nicht. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Leyla, Max und Red wird mit wechselndem Focus sehr glaubwürdig und beklemmend authentisch erzählt.


    Fazit

    Das Geocachen und der Spreepark Plänterwald als Schauplatz bilden die leicht morbide Kulisse für eine tragisch endende Liebe. Marlene Röder streift mit ihrem dicht formulierten Jugendroman das Thema Manipulation und die Frage, ob ein Gegenüber die Person ist, die es zu sein vorgibt. Die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die andere manipulieren, ist für die Zielgruppe ab 14 - und deren Eltern - ein höchst aktuelles Thema.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow