Andreas Steinhöfel - Die Mitte der Welt

  • die mitte der wel ist ein wunderschönes, poetisches buch über Phil, einem schwulen teenager, der mit seiner Zwillingsschwester und mutter in einer art schloss lebt und zusammen mit seiner besten freundin seine erste liebe erlebt.


    es gehört zu meinen absolutenlieblingsbüchern und man entdeckt immer wieder neue lieblingssätze.

  • Oh schön, daß noch jemand dieses tolle Buch kennt. Bei mir ist es schon eine Weile her seit ich es gelesen habe, aber damals hat es mir wirklich sehr gefallen...


    Es ist übrigens kein reines Jugendbuch, es gibt davon eine Jugend- und eine Erwachsenenausgabe.


    katha: Eine längere Inhaltsangabe wäre, glaube ich besser dann könnten sich die anderen vielleicht ein besseres Bild von dem Buch machen... ;)


    Liebe Grüße, Pandora.

  • oha, habe eben im forum die suche nach diesem buch gestartet und keine Ergebnisse gefunden, weshalb ich dachte, das Buch wurde noch nicht vorgestellt, da ich den Mods aber unnötige Arbeit ersparen wollte, habe ich erst einmal selbst recherchiert und keinen schon vorhandenen Thread eröffnet*gg* so viel dazu... :mrgreen:
    dieses Buch wird definitiv immer zu meinen Lieblingsbüchern gehören, Steinhöfel´s Schreibstil ist so flüssig und seine Charaktere, insbesondere Phil immer stark present. Alles in allem ein richtig gutes Buch! :thumright: :thumright:

  • dieses busch gehört auch absolut zu meinen lieblingsbüchern. ich hab es jetzt schon ein paar mal gelesen und bin es immer noch nicht leid.


    kennt vielleicht jemand noch mehr bücher die dieses thema behandeln?


    lg Regenschein

    "Denk an das Größte auf der ganzen Welt,
    glaube daran, was du tun möchtest,
    und daran, dass du dazu fähig bist.
    Und dann sei so mutig, es wirklich zu tun."


    --Jesse Martin

  • Da diese Rezession ja recht kurz ist nehme ich mir mal raus, den Inhalt den ich kurz zusammen gefasst habe einzustellen, einfach deshalb, weil dieses eins meiner Lieblingsbücher ist und ich es schade finde, wenn es hier kaum beschrieben wird :uups: :wink:.


    Glas ist 17 als sie von America nach Europa aufbricht um zu ihrer Schwester Stella zu zeihen. Ganz allein, macht sich die Schwanger auf den Weg nach Visible, so heißt das Haus ihrer Schwester. Doch als sie ankommt muss sie erfahren, dass Stella nicht mehr lebt. Aus schock über diese Nachricht gebiert sie ihre Kinder, Zwillinge mit im Schnee vor dem Anwesen ihrer Schwester, bei ihr ist nur die Anwältin Theresa die sich um die Stellas erbe kümmern soll.
    So beginnt die Geschichte von Phil, Phil ist eins der beiden Kinder von Glas. Fortan leben Glas, Phil und Diane, Phils Schwester, in Visible. Die Jenseitige, wie die kleine Familie die anderen Bewohner der Stadt nennt, haben nur wenig für Glas und deren Lebensstil übrig, darunter müssen auch Phil und Diane leiden. Phils einzige Freundin ist die aufgeweckte Kat, die Tochter des Direktors, die Phil gerne mit unangenehmen persönlichen fragen quält.


    Was noch zu betonen wäre ist, dass es in dem Buch nicht ausschließlich darum geht das Phil schwul ist, klar spielt das auch eine Rolle, aber das Buch ist nicht allein auf Phils "Liebesleben" reduziert ;).

    Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,
    hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,
    denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie,
    und das passt in Spatzenhirne nicht hinein.
    (G. Schöne)

    2 Mal editiert, zuletzt von lain ()

  • Hallo!
    Ich habe dieses Buch mit einem anderen Hardcover gefunden als oben gezeigtes. Warscheinlich ist das obige die "Erwachsenen-Ausführung" und meine Ausgabe die jugendlichere?!" Sie ist grün und hat kaum oder gar kein Bild vorne drauf.


    Ich werde es mir aber trotzdem gönnen. Für 4,90 € kann man ja nix falsch machen.
    Ich bin schon gespannt.


    Lustig finde ich die Tatsache, dass im englischen "to live in visible" fast so klingt wie "invisible" also unsichtbar. Und die Dame heisst auch noch "Glas"
    Das kann kein Zufall sein und macht mich schon irgendwie neugierig und ich hoffe das Buch geht irgendwie in die Psychologische Ecke und man hat was zum drüber nachdenken.


    Mal sehen und lesen.

    Liebe Grüße, Tardigrada


    :study: "Moja Igra" von Luka Modrić (Autobiografija)

    :bewertung1von5: 2018 gelesen: 23 :bewertung1von5: 2017 gelesen: 120 :bewertung1von5: 2016 gelesen 140 :bewertung1von5:2018 - 2019 Leseflaute

    Einmal editiert, zuletzt von tardigrada ()

  • Ich lese das buch gerade und finde es toll. Auch wenn ich nur ein halbes Kapitel am stück lese, weil mir einfach die Muße fehlt, komme ich immer wieder rein und es ist nie langatmig.

    Liebe Grüße, Tardigrada


    :study: "Moja Igra" von Luka Modrić (Autobiografija)

    :bewertung1von5: 2018 gelesen: 23 :bewertung1von5: 2017 gelesen: 120 :bewertung1von5: 2016 gelesen 140 :bewertung1von5:2018 - 2019 Leseflaute

  • Oh du wirst ganz viel zum Nachdenken haben. Für mich ist dieses Buch eine Methapher unserer Gesellschaft. Die Bewohner von Visible stellen jeden einzelnen dar, der anders ist und die Leute im Dorf stellen unsere Gesellschaft dar. Nur stellt sich jetzt die Frage, ob sich die Bewohner von Visilbe so sehr von den Bewohnern des Dorfes unterscheiden? Nein, sie sind alle gleich, nur die Leute im Dorf wollen das nicht einsehen. Es ist ein Spiel, das Steinhöfel mit den Lesern spielt. Versuch mal beim Lesen darauf zu achten, du wirst es sehen... :wink:

  • Steinhöfel lese ich generell sehr gern. Die Mitte der Welt hat mir auch gut gefallen. Defender muss ich mal probieren. Für Jüngere, aber auch für jung gebliebene Erwachsene ist "Der mechanische Prinz".

    "Was immer geschieht: Nie dürft Ihr so tief sinken,
    von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken!"
    (Erich Kästner)

  • Kennt jemand "Defender" ? Auch wenn es von Andreas Steinhöfel ist, ist "Die Mitte der welt ist um Längen besser... :!:

    Sleep is so cute when it tries to compete with the book I'm reading. :loool:
    (Anonym)




  • Ich habe das Buch damals von meinem Kunstlehrer geschenkt bekommen, mit dem ich immer über diverse Bücher diskutiert habe - da fällt mir ein ich muss mich unbedingt mal wieder bei ihm melden - Ich finde das Buch sehr gut geschrieben und auch die Personen die darin zum Leben erweckt werden, haben tolle Eigenschaften. Zum Nachdenken wurde ich in der ein oder anderen Situation auch gebracht. Dieses Buch ist also in jedem Fall sehr lesenswert.

    In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens. (Albert Einstein)

  • Ein Buch, dass sehr schön zu lesen ist und mir an viele Stellen zu denken gegeben hat, voller schöner Zitate und lesenswerter Sätze.

  • Ich hatte es innerhalb von 2 Tagen ausgelesen, weil ich mich absolut nicht davon losreißen konnte.
    Ein sehr schönes, melancholisches, herzenswarmes Buch. Ich fand's toll. :love:

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Ein sehr schönes, melancholisches, herzenswarmes Buch. Ich fand's toll.

    Ich habe das Buch auch gerade ganz aktuell gelesen und fand es einfach nur toll. Es berührt. Die Charaktere sind klasse und fast sofort ist man in der Geschichte einfach "drin" und möchte wissen, wie alles läuft. Ganz klasse finde ich die Erzählweise. Die Vermischung der Zeitebenen ist richtig klasse. Man ist ständig neugierig, wie es in der Gegenwart wohl weitergeht, sehnt sich aber auch nach jedem Rückblick der mehr über die Vergangenheit der Figuren offenbart.


    Ich bin mittlerweile ein richtiger Steinhöfel-Fan und habe fast alle seine Bücher in den letzten Wochen verschlungen. :thumleft:

  • Ich habe soeben "Die Mitte der Welt" zu Ende gelesen und ich muss sagen: Was für ein tolles Buch! Es nimmt einen einfach mit und man kann sich sofort in Phil hineinversetzen, wie ich finde. Teilweise sind doch viele Klischees aufgegriffen (u.a. die Mutter mit ihren Männergeschichten, aber auch Diane oder Phil), aber gleichzeitig ist es so erzählt, dass es nicht langweilig wird. Es hat mich einfach gepackt und würde von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne kriegen. :)

    Wenn du in der Nacht den Himmel betrachtest, weil ich auf einem von ihnen wohne,

    dann wird es für dich so sein, als ob alle Sterne lachen, weil ich auf einem von ihnen lache.

    (Der kleine Prinz)

  • Pandora hat geschrieben, dass es zwei Versionen davon gibt. Weiß jemand, inwieweit sich beide Versionen voneinander unterscheiden bzw. ob es überhaupt inhaltliche Unterschiede gibt? Oder bezog sich das nur auf unterschiedliche Cover?
    Ich habe das Buch vor Jahren mal gelesen, fand es aber damals langatmig und irgendwie fehlte mir der rote Faden. Vielleicht gebe ich dem Buch aber nochmal ne Chance.

  • Jeder, und ich meine wirklich jeder, den ich kenne, mag dieses Buch. Überlicherweise verheißt das nichts Gutes. Mein antagonistisches kleines Ego weigert sich standhaft zu mögen, was alle mögen.
    Bis ich es dann doch tue. Die Mitte der Welt ist so ein "doch"-Fall.


    Dabei hat es mir das Buch nicht leicht gemacht. Andreas Steinhöfel schreibt einen sehr bildhaften, vergleichslastigen Stil, etwas, das ich überhaupt nicht leiden kann. Ganz und gar nicht. Aber selbst ich muss anerkennen, dass dieses Buch genau so einen Stil braucht, um seine eigene Atmosphäre zu entfalten. Es schwingt eine Menge Melancholie durch die Geschichte, eine ganz große Sehnsucht treibt die Charaktere an, das Streben nach Glück, das Bedürfnis, sich selbst und den eigenen Platz in der Welt zu finden. Und mal ehrlich: Das klingt einfach, ist aber doch verdammt schwer. Nostalgie ist das zweite große Gefühl, das dieses Buch durchzieht, das zwischen einem ausklingenden Sommer und einem beginnenden Winter spielt und in zahlreichen Rückblenden eine nicht ganz gewöhnliche Kindheit lebendig werden lässt (welche Kindheit ist schon gewöhnlich?).
    Steinhöfel, so schreibt er sinngemäß im Nachwort, wollte mit seinem Buch etwas Zeitloses schaffen, etwas, das losgelöst von einem Ort ist. Das ist ihm auch fast gelungen - die Geschichte spielt doch deutlich zu einer Zeit, in der Menschen noch Telefonzellen nutzten, und die Namen verorten das Ganze eher im deutschsprachigen Raum. Aber das sind Kleinigkeiten.


    Ob man das Ganze jetzt Jugendbuch nennt oder Coming of Age oder Bildungsroman, ist eigentlich völlig egal. Steinhöfel schreibt Literatur für junge Leute, die junge Leute ernst nimmt. Das allein ist schon was Großes. Und wenn das alles in diesem Fall etwas zu bildreich, zu metaphernüberfrachtet und zu mythenbelastet ist - dann kann ich dieses Mal darüber hinwegsehen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Mir geht es genauso wie @FreakLikeMe in ihrer Einführung, und trotzdem juckt mich das Buch als sturmerprobter Gay Romance-Leser schon eine ganze Weile. Als ich es auf dem Flohmarkt für einen Euro erstanden habe, musste ich zuschlagen. Ich muss sagen, es lag fast ein halbes Jahr auf meinem SUB; allein schon die Beschreibung "kunstvoll" auf der Rückseite hielt mich davon ab, es schnurstracks zu lesen. Mit verschwurbelnden Sätzen und blumigen Metaphern habe ich - gerade bei Mainstream-Büchern - keine guten Erfahrungen gemacht. Umso positiver überrascht mich zumindest der Anfang des Romans. Die Figuren sind bis zu den Nebenfiguren gut charakterisiert, und gerade durch das halbwegs Zeit- und Ortlose des Settings wirkt die Geschichte universell und irgendwie *cozy* (ich weiß nicht, wie ich es anders nennen kann). Es erinnert mich ein bisschen an einen amerikanischen Film von Mel Gibson, den ich sehr mochte und der ebenfalls dieses Flair von Nostalgie verströmt, denn auch hier stimme ich Freak vollkommen zu: es wird deutlich, dass "Die Mitte der Welt" in einer etwas langsameren Zeit spielt als wir es heute gewohnt sind, und gerade das macht für mich momentan den größten Charme der Geschichte aus. Auch finde ich den Stil nicht übertrieben kunstvoll und einem Siebzehnjährigen angemessen. Mal sehen, ob ich meine Meinung noch ändere... :wink:

  • Ich habe das Buch heute beendet. Obwohl die Geschichte gelegentlich langatmig war und nun doch ein bisschen zu viel mit blumigen Vergleichen und geschraubten Sätzen aufgewartet hat, mochte ich sie im Großen und Ganzen recht gern. In der Mitte zog es sich und war ich versucht, aufzuhören, weil ich mich gefragt habe, was denn noch kommen soll, das mich überraschen kann. Die Episoden mit den Dies- und Jenseitigen waren zwar ganz nett, haben aber kaum ausgereicht, mich bei Stange zu halten. Teilweise empfand ich es als klischeebeladen (Stichwort "Dornröschen" und "Fußball"), aber gut, Klischees gibt es, sonst wären es keine... :wink: Ich glaube, vor allem die Charaktere waren es, die mich zum Weiterlesen bewegt haben. Eigentlich waren sie mir alle sympathisch (Kat am wenigsten), selbst die unheimliche Dianne und vor allem der Globetrotter Gable und Glass' Freund Michael. Bessere Vaterfiguren hätte Phil sich wohl nicht wünschen können. Gefallen hat mir auch, dass Phils Homosexualität kein Problem für die Familie und Freunde war.


    Die Szenen mit Nicholas hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Da hat mir irgendwie immer was an Emotionen gefehlt (vielleicht habe ich die *entschärfte* Jugendausgabe?), auch wenn die Beschreibung seiner äußeren Erscheinung ziemlich überschwenglich ist und Phil ja ein hoffnungsloser Romantiker - ungewöhnlich für einen Teenager. Ein bisschen mehr leserfreundliche Action zwischen den beiden hätte trotzdem nicht geschadet. Überhaupt ist "der Läufer" recht blass geblieben. Es war wohl so beabsichtigt vom Autor, und sonderbarerweise funktioniert es: ich mochte Nicholas trotz dem wenigen, was man über ihn erfahren hat, und die Szene gegen Ende im Schnee hat mich dann doch schockiert. Das Geheimnis um den Vater der Zwillinge fand ich gut gelöst, denn darauf wäre wohl kaum jemand gekommen. Also gab es doch noch ein paar Überraschungen am Schluss.


    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: