"Wenn wir kleine Erfolge nicht feiern,
vergessen wir, dass es die gab"
"Wenn wir kleine Erfolge nicht feiern,
vergessen wir, dass es die gab"
Zitat"Wer weint, weil die Sonne aus seinem Leben verschwunden ist, wird vor lauter Tränen die Sterne nicht sehen." (Rabindranath Tagore)
Aus "Die englische Fotografin", dem zweiten Teil als Zitat vorangestellt:
Gerade eben ist der neue Roman von T.C. Boyle bei mir eingetroffen. Schon der Anfang ist rasant und extrem witzig, obwohl der
Chemiker Dr. Albert Hofmann seine neue gefundene Substanz LSD25 im Selbstversuch testet und damit auch sein Leben aufs
Spiel setzt. Aber dieser Versuch nach Einnahme mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren, nur in Begleitung seiner völlig überforderten
Assistentin, ist einfach herrlich beschrieben.
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>>Ob ich Fahrrad fahren kann?<<, sagte er in einem seltsamen Ton, nahm die Lenkstange und stieg auf. Seine Bewegungen waren langsamund träge, und das täuschte sie für einen Moment, aber im nächsten Augenblick war er bereits losgefahren und trat wie verrückt in die Pedale.
>>Das sehen sie doch!<<, rief er, sah sich triumphierend zu ihr um und hätte um ein Haar einen alten Mann mit steifem Bein angefahren, der
humpelnd die Straße überquerte. Sie geriet in Panik. Dr. Hofmann hatte bereits das Ende des Blocks erreicht und bog scharf nach links ab,
direkt vor einer Tram, die ihn nur knapp verfehlte. Sie machte sich an die Verfolgung...(...)
Ihre Lunge brannte, ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus Gummi, und schließlich verlor sie die Beherrschung und schrie ihn an - nein,
sie kreischte. Bitte halten sie an, Albert.
Erst da sah er sie an. ><Fräulein Ramstein?<<. Er bremste und musterte sie verwirrt. >>Was machen sie denn hier?<<
Wenn der Roman sich so weiter entwickelt wie er angefangen hat, besteht Hoffnung auf einen sehr guten Boyle..........
Nochmal T.C. Boyle - Das Licht
.....ein paar Stunden und 130 Seiten weiter kann ich nur sagen, dass dieser neue Boyle Potential für ein Highlight hat.
Endlich wieder ein T.C. Boyle der zu seiner alten Form zurückfindet.
Nochmal T.C. Boyle - Das Licht
.....ein paar Stunden und 130 Seiten weiter kann ich nur sagen, dass dieser neue Boyle Potential für ein Highlight hat.
Endlich wieder ein T.C. Boyle der zu seiner alten Form zurückfindet.
Das freut mich sehr - ich hab das Hörbuch hier liegen und werde das als nächstes in Angriff nehmen.
Hier ein Zitat aus der Erzählung >>Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge<< von Rainer Maria Rilke.
Enthalten in der Anthologie >>Deutsche Erzähler - Band II<<.
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So, also hierher kommen die Leute, um zu leben, ich würde eher meinen, es stürbe sich hier.Da sind die Geräusche. Aber es gibt hier etwas, was furchtbarer ist: die Stille. ich glaube, bei großen Bränden tritt manchmal so ein
Augenblick äußerster Spannung ein, die Wasserstrahlen fallen ab, die Feuerwehrleute klettern nicht mehr, niemand rührt sich.
Lautlos schiebt sich ein schwarzes Gesimse von oben, und eine hohe Mauer, hinter welcher das feuer auffährt, neigt sich, laulos.
Alles steht und wartet mit hochgehobenen Schultern, die Gesichter über die Augen zusammengezogen, auf den schrecklichen
Schlag. So ist hier die Stille.
Wo man nicht überall gute Zitate finden kann! In diesem Fall ein Komponistenspruch als Motto eines Kochbuchs über das Fermentieren:
Zitat von Gustav MahlerTradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
(S. 5) Und es gibt so viele Ascheanbeter!
ZitatDer Schlaf ist der kleine Bruder des Todes.
"Homer"
ZitatDie Hälfte eines riesigen Globus - die nördliche Hemisphäre - nahm eine Ecke des Raumes ein. Jemand hatte sie umgedreht, und sie war mit Wasser gefüllt, in dem Taubenfedern schwammen; die Außenseite war voller Vogeldreck, Amerika stand auf dem Kopf und war mit Scheiße bedeckt.
Ich liebe solche starken Bilder mit Symbolkraft.
Zitat von Johann Hari in 'Der Welt nicht mehr verbunden'Bei einer sehr kleinteiligen Erhebung unter Deutschen antwortete die überwältigende Mehrheit - es waren 91,6 Prozent - auf die Frage, was ihrer Meinung nach am besten gegen Depressionen helfe: Freundschaft.
Zitat von Johann Hari in 'Der Welt nicht mehr verbunden'Wenn die Kultur, in die man eingebettet ist, nicht gesund ist, ist am Ende auch das Individuum nicht gesund.
Der Romananfang nimmt mich ja gleich sehr für das Buch ein:
ZitatEs war der wärmste Winter seit hundert Jahren. Man hörte beklommene Witze über die Ozonschicht und den Treibhauseffekt. Das undefinierbare Wetter ließ die Zeit schlaff und das Jahr rückgratlos erscheinen. Die ausgefallene Jahreszeit beunruhigte die Menschen. Sie blickten von ihrem Leben auf.
(S. 9)
TOD weigert sich Frau Flinkwert zu sagen wann sie stirbt:
Zitat"Aber das ist nicht fair. Wenn wir Menschen wüssten, wann wir sterben, würden wir ein besseres Leben führen."
WENN DIE LEUTE WÜSSTEN, WANN SIE STERBEN, WÜRDEN SIE GAR NICHT MEHR LEBEN.
Zitat"Die Liebe ist kein breiter Fluss, der gleichmäßig dahinströmt. Falls du das glaubst, bist du ganz schön naiv. So ein Fluss kann auch irgendwo aufgestaut werden, bis nur noch ein Rinnsal übrig ist..."
"Oder er versiegt ganz", sagte ich.
Sie fand heraus, daß die Bücher, die in jedem Zimmer auffällig präsentiert wurden, zwar regelmäßig abgestaubt, aber nie gelesen worden waren. Sie strahlten die traurige, unberührte Atmosphäre von Literatur aus, die zu Repräsentationszwecken zur Schau gestellt, doch niemals wirklich verwendet wird. Es war zutiefst deprimierend
und
Wenn sie vor ein paar Stunden dazu in der Lage gewesen wäre, sich ihre Optionen auszuwählen, hätte sie sich dagegen entschieden, im privaten Arbeitszimmer eines toten Vampirs mit einem verärgerten Elfen gefangen zu sein.
Zitat von Johann Hari in 'Der Welt nicht mehr verbunden'Selbstverständlich tust du, was du tun willst. Du bist ein Mensch. Du lebst nur einmal. Was willst du denn [sonst] machen - etwas tun, was du nicht tun willst?
Zitat von Johann Hari in 'Der Welt nicht mehr verbunden'Selbstverständlich tust du, was du tun willst. Du bist ein Mensch. Du lebst nur einmal. Was willst du denn [sonst] machen - etwas tun, was du nicht tun willst?
Ja, ich denke schon, dass man manchmal Sachen tun muss, die man nicht tun will. Sei es der Gang in die Arbeit um Geld zu verdienen, der Arztbesuch oder einfach etwas, dass man einem anderen Menschen zuliebe macht.
Ja, ich denke schon, dass man manchmal Sachen tun muss, die man nicht tun will. Sei es der Gang in die Arbeit um Geld zu verdienen, der Arztbesuch oder einfach etwas, dass man einem anderen Menschen zuliebe macht.
Das stimmt. Der Satz fiel vor dem Hintergrund von Personen mit Depressionen (oder Angstzuständen). Die Menschen gehen natürlich zur Arbeit weil sie Geld brauchen und sie Angst haben den Job bzw. den Status zu verlieren, deswegen nehmen Menschen schlechte Bezahlung oder Stress mit dem Chef in Kauf. Der Gang zum Arzt, zumindest was Depressionen betrifft ist vor allem hier in Deutschland ziemlich nutzlos, weil in der Regel 'Antidepressiva' verschrieben werden, die wohl laut einiger Studien ein wesentlich schlechteren Erfolg vorweisen als andere Methoden, aber da die Pharmazie ihre Hände im Spiel hat wird hier sehr viel mit Tabletten behandelt.
Gerade hier in Deutschland ist die Lage katastrophal, was die Behandlung von depressiven Patienten angeht.
Es ist sehr sehr schwer aus dem System auszubrechen, aber nicht unmöglich. Der Spruch ist natürlich vor einem anderen Hintergrund und gilt nicht für gesunde Menschen, aber laut dem Buch und den vielen Studien kommt Deutschland nicht wirklich gut weg was das Thema Depressionen anbelangt.
Liebe Alle,
was sind Eure Lieblingsweisheiten oder auch Eure liebsten dummen Sprüche aus Büchern?
Für alle, die nicht gerne in ihren Büchern markieren oder Klebchen/Marker setzen nun hier Platz dafür.
Ich bin so frei und starte auch gleich
"Anything worth doing always starts as a bad idea." - Nikolai Lantsov
Siege and Storm - Leigh Bardugo
"Ich starb zuerst, also buk ich Cookies." Wenn das mal kein vielversprechender Einstieg in ein Buch ist.