Sonja Vukovic - Gegessen

  • Klappentext:


    In Deutschland leiden immer mehr Mädchen und Jungen in immer jüngeren Jahren an Essstörungen. Eine davon war Sonja Vukovic, sie litt dreizehn Jahre an Anorexie und Bulimie. Mit ihrer eigenen Geschichte offenbart die heute einunddreißigjährige Autorin und Journalistin schonungslos die Schrecken einer Essstörung, die sie fast ihr Leben gekostet hätte.
    Sonja Vukovic schreibt so fesselnd, dass man als Leser geradezu süchtig danach wird, zu erfahren, wie ihre Geschichte weitergeht. Zwischen Scheitern und Sehnen, Verzweiflung und Erwartung bricht Vukovi Tabus, macht Betroffenen Hoffnung und legt den Finger in die Wunde der Gesellschaft, die dem Rausch huldigt, Süchtige aber verachtet. Immer auf der Grenze zwischen Rausch und Krankheit führt Vukovic uns tief in ein Unheil hinein, in das jeder von uns stürzen könnte - und zeigt, wie und vor allem warum sie es in ein gesundes und glückliches Leben schaffte.


    Meinung:
    Über den Inhalt brauche ich nicht mehr viel zu sagen: Als Kind wurde Sonja Vukovic des öfteren sexuell missbraucht, ihr jahrelanges Schweigen drängte sie in die Bulimie und die Magersucht.
    Zwischen Selbsthass und dem Wunsch, ein "normaler", glücklicher Teenager zu sein, begleiten wir sie in diesem Buch, das so ehrlich geschrieben ist, das mir teils der Mund offen blieb.


    In einer Jugend-WG für essgestörte Mädchen versucht Sonja wieder Fuß zu fassen, landet aber irgendwann in der Psychiatrie, da sie nicht aufhören kann zu hungern, weil sie sieht, dass die anderen Mädels noch dünner sind als sie und sie sich dabei schlecht fühlt.


    Irgendwann schafft sie sich ein eigenes Leben aufzubauen und meint es, endgültig zu schaffen, allerdings gibt es wie so oft einen Rückfall.
    13 Jahre lang, kämpft sie gegen ihre Essstörung, gegen ihre Vergangenheit, gegen den Täter und für eine Zukunft.


    Sehr ehrlich und schonungslos erzählt Sonja Vukovic ihre Lebensgeschichte, ihren Weg in die Krankheit, aber auch den Weg aus der Krankheit.


    Dadurch, dass sie sehr oft in die Vergangenheit springt und dies auch kenntlich macht, bekommt man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken, die sie Wort für Wort wiedergibt, auch wenn diese nicht sonderlich schön sind - man fängt an zu verstehen und nachzuvollziehen.
    Es wird greifbar, warum sie nicht isst bzw. nicht essen kann. Warum sie so handelt, wie sie letztlich handelt und warum sie eine solche Abhängigkeit zu gewissen Dingen und Personen entwickelt(e).


    Sie macht anderen Opfern Mut, nicht aufzugeben und für ihre Rechte zu kämpfen, denn JEDER hat das Recht auf ein gesundes, glückliches Leben in Gerechtigkeit für die man manchmal eben kämpfen muss, es allerdings mit Hilfe definitiv schaffen kann.


    Fazit:
    Ein sehr ehrliches, berührendes Buch über eine starke Frau, die für sich und andere kämpft und einen nicht mehr so schnell loslässt.