Antal Szerb - Das Halsband der Königin / A királyné nyaklánca

  • Inhalt (auszugsweise Verlagsseite)
    Beim Regierungsantritt Ludwigs XVI. im Jahr 1774 wähnt ganz Frankreich sich an der Schwelle eines neuen Zeitalters. Die Bourgeoisie des ancien régime entfaltet eine rege kaufmännische Tätigkeit. Enorme Beträge fließen durch die Hände der Unternehmer und Spekulanten, die Bedürfnisse und Hoffnungen der Menschen wachsen. Ein optimistisches Lebensgefühl bereitet den Boden für Wunder, für mystische Begegnungen und alchimistische Zauberkunststücke, für einen überfeinerten Lebensstil und für einen der wohl berühmtesten Hofskandale der europäischen Geschichte: die Halsbandaffäre der Jahre 1785–86,in die die größten Namen Frankreichs verwickelt sind und die zugleich auch die Gesellschaft am Vorabend der Revolution wie kein anderes Ereignis erschüttert.


    Der Autor (auszugsweise Verlagsseite)
    Antal Szerb (1901–1945) war Literaturprofessor an der Universität in Szeged. Seine 1934 erschienene ungarische Literaturgeschichte ist bis heute in Ungarn berühmt, ebenso wie ein 1941 veröffentlichtes Monumentalwerk ›Die Literaturgeschichte der Welt‹. Seine Romane, darunter vor allem die jetzt in neuer Übersetzung vorliegenden Titel ›Die Pendragon-Legende‹ (1934) und ›Die Reise im Mondlicht‹ (1937), werden derzeit international wiederentdeckt und neu aufgelegt. Begeisterte Kritiker und Leser feiern ihn als einen der bedeutendsten ungarischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Antal Szerb starb im Alter von 43 Jahren im Internierungslager Balf in West-Ungarn.


    Meine Meinung
    Ein sündhaft teures Kollier, welches weder bestellt noch jemals getragen wurde. Die Summe ist bis heute nicht beglichen. Die Halsbandaffäre hat nicht nur in Frankreich großes Aufsehen erregt, auch im Ausland hat die Geschichte um den berüchtigten Schmuck hohe Wellen geschlagen. Alles rund um das ancien régime und die Französische Revolution interessiert mich sehr. Von daher habe ich nicht lange gezögert, als dieses Buch in das Angebot der onleihe aufgenommen wurde.


    Antal Szerb lässt das ancien régime lebendig werden. Er entwirft ein komplexes Bild einer Zeit zwischen Rokoko und Vorromantik. Die ersten Freimaurerlogen entstehen, die obere Schicht frönt der Philanthropie, die Nähe zum Volk wird en vogue.
    Die beteiligten Personen der Halsbandaffäre werden vor diesem Hintergrund eingehend und differenziert charakterisiert.


    Der Verlag führt dieses Buch unter den historischen Romanen. Für mich liest es sich eher wie ein geistreicher lebendiger Bericht, eine essayistische Erzählung. Der Autor bindet um die Affäre kleine Episoden des Alltags ein und lässt einige Historiker sowie Biographen, aber vor allem viele Personen aus dieser Zeit zu Wort kommen. Sein Stil ist flüssig, feinen Humor hat der Herr auch. Die Freude an dem Thema merkt man ihm wirklich an, die Begeisterung ist ansteckend :wink:


    Fazit
    Das nenne ich lebendige Geschichte. Gäbe es das Buch noch im Taschenbuchformat, in meinem Regal würde es sofort einen Platz finden :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: