Corina Bomann - Winterblüte

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)


    Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen „Wachsstift-Illustrationen“, später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren. Ihre große Liebe gilt der Geschichte, und so finden sich auch in ihrem neuen Roman „Die Schmetterlingsinsel“ historische Elemente, die geschickt mit dem Heute verwoben werden.


    Produktdetails (Quelle: Amazon)


    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Verlag: List Hardcover (14. Oktober 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3471351426
    • ISBN-13: 978-3471351420





    Warum waren sie verfeindet?


    Johannas Eltern wünschten, dass sie heiraten würde. Und zwar einen der Kandidaten, die sie ihr ausgesucht hatten. Doch Johanna sagte sie ihnen nicht, dass sie keinen von den beiden wollte….


    Johannas Eltern hatten ein Gästehaus auf dem Heiligen Damm. Dieses sollte einmal Johannas Bruder Christian übernehmen. Für ihre Tochter Johanna wollten sie einen Kandidaten mit Geld….


    Eines Tages fand Christian am Strand eine bewusstlose, junge Frau. Er brachte sie ins Gästehaus, was Auguste Baabe, seiner Mutter, gar nicht gefiel. Zumal die Frau ihr Gedächtnis verloren hatte und nicht wusste, wer sie war, und wo sie herkam…..


    Die junge Frau hatte einen Kirschzweig in der Hand. Sie bat darum, den Zweig ins Wasser zu stellen. Am Tag der Heiligen Barbara hatte sie ihn vom Baum geschnitten und sie hoffte, dass er bis Weihnachten blühen würde…. Das sollte angeblich Glück bringen….


    Johanna hatte andere Pläne für ihre Zukunft. Sie hatte sich in einen Feind ihrer Familie verliebt und nahm Barbaras (so hatten sie die Fremde genannt, wegen des Barbarazweiges) Idee von dem Barbarazweig auf. Daher schnitt sie sich auch einen Zweig ab….


    Doch dann kam die Zeit, als es Barbara wieder gut ging. Noch immer wusste sie ihren Namen nicht, aber sie bot an, für die Aufnahme bei Baabes zu arbeiten. Augusta Baabe war sowieso stark gegen sie eingenommen. Sie traute ihr nicht und ließ sie von einem anderen Dienstmädchen bespitzeln…


    Und dann war da natürlich noch Christian, Barbaras Lebensretter. Und in ihn hatte sie sich verliebt….


    Warum sagte Johanna ihren Eltern nicht, dass ihr beide Bewerber um ihre Hand nicht zusagten? Warum wollte Johannas Mutter unbedingt, dass sie den reicheren der beiden heiraten solle? Würde Barbara mit der Zeit ihr verlorenes Gedächtnis wiederfinden? Was hatte es mit dem Barbarazweig auf sich? Würde er Barbara, und dann natürlich auch Johanna Glück bringen? Wieso waren die Familie von Johannas Liebsten und ihre Eltern Feinde? Warum musste, auf Augusta Baabes Geheiß, ein Dienstmädchen Barbara ausspionieren? Was erfuhr diese? War Christian in Barbara verliebt, so wie sie in ihn? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich – wie ich es von Corina Bomann gewohnt bin – leicht und flüssig lesen. Es gab keine Fragen, nach dem Sinn von Worten oder gar Sätzen. Das heißt, der Schreibstil war angenehm und unkompliziert. Es spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, ist also ein historischer Roman, genauer gesagt ein historischer Liebesroman. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Johannas Heimlichkeit, weil ihre Eltern den von ihr gewählten Ehemann nie akzeptieren würden. Barbaras Verzweiflung, weil die Erinnerungen nur sehr, sehr langsam zurückkehrten. Ich fragte mich, was wohl damals passiert war, dass die beiden Familien verfeindet waren. Und wer Barbara wohl ist. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, es war auch spannend und hat mir sehr gut gefallen. Von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Der Schreibstil ist so hervorragend eingängig, dass ich mich zum Anfang des 20. Jahrhunderts ins Haus der Baabes hineinversetzt gefühlt habe.


    Kleiner Tipp noch am Rande: für Downton-Abbey-Fans ein unbedingtes Muss. ; D


    Hier konnte ich mitfiebern, weil sich die Spannung von Beginn bis Ende durchgezogen hat. Geheimnisvolle Vorkommnisse unterstreichen die Spannung noch zusätzlich. Fiese Intrigen und Machtspiele findet man auch im Buch, die einen den "Hut-hochgehen" lassen. Ausserdem werden Liebesleid und Liebesfreud ohne Kitsch mit eingewoben. Familienbanden und -fehden, die über Generationen andauern und deren Folgen sind ebenfalls involviert und lassen ein stimmiges und lebendiges Bild entstehen. Das alles und noch viel mehr weiß die Autorin gekonnt in die Szenerie der damaligen Zeit zu packen. Diese Dinge sind in einer ausgewogenen Mischung dargestellt und bringen echten Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.


    Das Buch spielt zum Anfang des 20. Jahrhunderts am Ostseebad Heiligendamm. Dort bereiten sich die Baabes, die ein gutgehendes Hotel leiten, auf das kommende Weihnachstfest vor. Außerdem soll die Tochter des Hauses "an den Mann gebracht" werden. Zu all diesen Turbulenzen kommt noch hinzu, dass der Sohn eine Schiffbrüchige am Strand findet, die viele Geheimnisse in sich birgt und das Haus auf den Kopf stellen wird.


    Mein Fazit: geheimnisvoller, zu Herzen gehender Roman - ein echter Lesegenuss

  • Als Erstes finde ich das Cover wunderschön. Dahinter verbirgt sich wie von Corina Bomann gewohnt auch wieder eine schöne und gefühlvolle Geschichte die nicht an Spannung spart.
    Es geht um zwei Frauen Johanna und Barbara um die Jahrhundertwende.
    Es ist Winter 1902 im Ostseebad Heiligendamm und Johanna soll zu einer Ehe gezwungen werden mit einem Mann den sie nicht liebt. Ihre Eltern Hotelbesitzer drängen sie dazu.
    Ihr Bruder Christan findet indes am Strand eine Schiffbrüchige die er mit nach hause nimmt und in die er sich später verliebt. Die junge Frau kann sich an nichts erninnern und wird daher Barbara genannt.
    Die beiden jungen Frauen freunden sich an und teilen ihre Geheimnisse und Wünsche miteinander. Damit ihre Wünsche in Erfüllungen gehen, stellen sie einen Obstzweig in eine Vase und hoffen das dieser Zweig bis Heiligabend erblühen wird, denn dann werden auch ihre Wünsche in Erfüllungen gehen so hoffen sie, da ein uralter brauch dieses auch verspricht.
    Die Autorin hat es wieder geschafft besonders durch ihren guten und flüssigen Schreibstil eine sofort wieder in den Bann zu ziehen. Es ist ihr gelungen in dieser romantischen Liebesgeschichte aus alte Zeiten mit all ihren Tradition um die Weihnachtszeit liebevoll verpackt 100% zu überzeugen.

  • Ich habe "Winterblüte" auch heute beendet und mir hat es, wie schon meinen Vorrednerinnen, auch sehr gut gefallen!


    Wie das bei Liebesgeschichten oft so ist, fand ich gar nicht unbedingt die Liebesgeschichten darin so besonders, sondern das Drum und Dran: Mir gefiel das Setting in Heiligendamm Anfang des 20. Jahrhunderts und die Freundschaft, die zwischen den beiden jungen Frauen entsteht. Und besonders mochte ich die Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte aufgedeckt werden wollten: Wer war Barbara wirklich? Würde sie ihre Erinnerung und somit auch ihre Familie wiederfinden? Und was hatte es mit der Feindschaft zwischen den Baabes und den Vandenbooms auf sich, wegen der Johanna und Peter ihre Liebe geheimhalten mussten?


    Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen und man hat schnell in die Geschichte hineingefunden.


    Etwas mehr Tiefgang hätte ich mir zwar vielleicht bei den Charakteren der einzelnen Figuren gewünscht - die waren mir teilweise etwas zu platt, aber ansonsten habe ich eigentlich nichts an dem Roman auszusetzen und empfehle ihn allen, die Lust auf eine etwas historisch angehauchte, winterliche Liebesgeschichte mit ein paar Geheimnissen haben.


    Von mir bekommt "Winterblüte" daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .

  • Dezember im Jahre 1902: Die junge Johanna Baabe steht vor einer großen Entscheidung, denn am Weihnachtsball des Herzoges soll sie sich für einen Ehemann entscheiden. Doch weder der junge und schicke Herr von Kahlden noch der eher schüchterne Herr Vormstein interessieren Johanna. Vielmehr hat sie sich in Peter verliebt und wenn sie jemanden heiraten soll, dann nur ihn. Doch leider sind die beiden Familien seit Jahren verfeindet und eine Liebe zwischen dem jungen Paar scheint aussichtslos.
    Johannas älterer Bruder Christian hingegegen, fühlt sich noch lange nicht zum heiraten verpflichtet. Als er eines Morgens am Strand entlang reitet, findet er eine junge Dame, die wohl bei einem Schiffsbruch verunglückt ist. Die Frau kann sich an nichts erinnern und trägt nur einen Zweig bei sich, der für sie eine enorme Bedeutung haben muss. Nach und nach kommen der jungen Frau, die von nun an alle Barbara nennen, wieder Erinnerungen und sie weiht Johanna in den Brauch und die Geschichte des Barbarazweiges ein. Dabei muss ein Zweig eines Obstbaumes am 4. Dezember geschnitten werden und wenn er bis zum Heiligabend erblüht, dann erfüllt sich ein Herzenswunsch. Wird Johannas Zweig erblühen und sich ihre Liebe erfüllen? Und findet Barbara ihre Erinnerungen und ihre Heimat wieder?


    "Winterblüte" war bisher das schönste Buch, dass ich von der Autorin Corina Bomann gelesen habe. Fand ich oft die anderen Geschichten ein wenig hingezogen, hatte ich hier beim lesen niemals Langeweile. In den Bann hat mich vorweg ja schon mal dieses tolle Cover gezogen, was natürlich perfekt zum Inhalt des Buches passt.


    Toll fand ich, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Die Zeit um 1900 finde ich sowieso interessant und die Lebensweisen von früher faszinieren mich. Ich finde die Autorin hat dies gut umgesetzt und ich konnte mich richtig in die Welt von den Baabes einfühlen. Johanna und Christian sind tolle Charaktere und vorallem als Frau hatte man es ja damals nicht wirklich leicht. Daher konnte ich Johannas Unmut gut verstehen, dass sie verheiratet werden sollte und habe mit ihr mitgelitten. Auch Barbara war ein toller Chrakter. Was ich hierbei ein wenig schade fand, war, dass ihre Geschichte vermehrt dann nur noch auf den letzten 30 Seiten zur Sprache kam. Da hätte ich mir gerne noch mehr dazu gewünscht. Wen ich absolut schrecklich fand, war die Mutter Augusta Baabe, aber es passte zur Geschichte.


    Ich bin ein unglaublicher Weihnachtsfan und auch bei uns ist der Brauch des Barbarazweiges noch sehr aktiv. Jedes Jahr um den vierten Dezember gibt es bei uns einen Barbaramarkt an dem man sich Zweige besorgen kann. Schade finde ich es, dass dieser Brauch immer merh unter geht, daher finde ich es toll, dass die Autorin eine Geschichte um diesen Brauch gesponnen hat. Für mich auf jedenfall ein Buch, dass ich jederzeit nochmal lesen würde und ich auch jeden, der gerne historisch, romantisch und gefühlvoll veranlagt ist nur wärmstens empfehlen kann.

  • Seit Ewigkeiten möchte ich mal erfolgreich den Brauch des Barbarazweiges ausprobieren. Bisher habe ich entweder nicht daran gedacht und den Schneidetermin verpasst oder mir ist das Experiment nicht geglückt.
    Als ich dann die Leseprobe dieses Buches sah und dieses Buch auch noch von einer meiner Lieblingsautorinnen geschrieben ist, musste ich mich einfach dem Buch „Winterblüte“ annehmen.


    Hier geht es um die Geschichte zweier junger Frauen in Heiligendamm, an der Ostsee gelegen.
    Johanna, die einer Ehe mit einem von ihren Eltern ausgesuchten reichen Mann entgegen sieht. Barbara, eine an den Strand gespülte Schiffbrüchige, die von Johannas Bruder, Christian, gefunden und im Gästehaus der Familie untergebracht wird. Die Schiffbrüchige hat ihr Gedächnis verloren, erinnert sich auch nicht an ihren Namen. Aber auf Grund eines Zweiges, den sie am Barbaratag geschnitten hatte, erhält sie den Namen Barbara. Den Zweig hielt sie bei ihrer Rettung in der Hand. Sie bat darum ihn ins Wasser stellen zu dürfen, er würde dann bis Weihnachten blühen und Glück bringen. Nachdem Johanna von dem Brauch hörte, tat sie es Barbara gleich. Denn auch sie hoffte auf Glück. Glück, mit einem Mann, den sie liebte, der aber ein Feind ihrer Familie ist. Geht ihr Wunsch in Erfüllung?


    Wie immer seit meinem ersten Bomann-Buch „Die Schmetterlingsinsel“ bin ich begeistert über Corina Bomanns Schreibstil. Bei ihren Büchern fühle ich mich immer in der Geschichte dabei. Ich bleibe ihr sicher auch bei ihren weiteren Büchern treu.

  • Zunächst einmal möchte ich die besondere Gestaltung des Buches hervorheben. Das wunderschön gestaltete Titelblatt ist mit glitzerndem Gold verziert. Allein dieses Buch in den Händen zu halten, macht Freude!


    Das Lesen dieses Buches hat mir viel Freude bereitet. Ich mag den Schreibstil von Corina Bomann sehr gerne. Das Buch liest sich leicht und verständlich und der Leser kann richtig in die Geschichte eintauchen und man liest einfach gerne weiter.


    Was mir bei diesem Buch fehlt, ist ein wenig "Tiefe in der Geschichte". Es ist eine wunderschöne Geschichte, sie wird in dem Zeitraum vom 05. Dezember bis zum 24. Dezember erzählt. Allerdings fehlt es an Überraschungen. Es ist sehr vorhersehbar. Deshalb "nur" 4 Sterne für ein wirklich schönes Buch!


    Dieses Buch ist die perfekte Geschenkidee zum Nikolaustag für alle die gerne schöne Liebesromane lesen!

  • nette Geschichte für Zwischendurch


    Wie der Titel schon verrät, ist das Buch für die Winterzeit gemacht - Winterblüte heißt es aus dem Grund, da der Barbarazweig durch das ganze Buch hinweg immer wieder vorkommt.


    Das Cover ist passend zum Titel gestaltet und wirklich wunderschön geworden - ein Blickfang, sehr schön zum Anschauen.


    Das Buch spielt im Jahr 1900.
    Inhaltlich handelt das Buch von einer Familie (Fam. Baabe), die ein Gästehaus besitzt. Wie es damals üblich war, sollte die Tochter schon sehr jung heiraten - am besten natürlich einen der Kandidaten, den die Eltern bevorzugen. Aber was passiert, wenn das Herz für jemand anderen schlägt?
    Zweiter Erzählstrang in diesem Buch, war die junge Frau, die vom Sohn der Familie Baabe mehr tot wie lebendig am Strand gefunden und gerettet wurde. Da sie unter Gedächtnisverlust leidet, weiß niemand, wer die Fremde ist... Der Mutter des Hauses ist sie jedenfalls ein Dorn im Auge.


    Mein Fazit:
    Ich bin enttäuscht. Ich habe bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen und hatte eine hohe Erwartungshaltung. Leider wurde diese nicht erfüllt.
    Die Geschichte ist langweilig und absolut vorhersehbar gehalten, ich wusste von Anfang an, wie das Buch enden wird, und behielt Recht.
    Es gibt keine überraschenden Wendungen, und der Autorin ist es nicht gelungen, etwas Spannung in die Geschichte einzubauen. Schade.
    Ja es ist eine schöne Geschichte, nett für Zwischendurch, aber nicht das was ich erwartet hatte.

  • Heiligendamm, 1902. Johanna Baade, Tochter wohlhabender Gästehausbesitzer, hadert mit ihrem Schicksal. Gleich zwei junge Männer
    werben um sie, doch keinen von beiden will sie heiraten, denn ihr Herz gehört bereits einem anderen. Aber den würden ihre Eltern niemals
    akzeptieren, schwelt zwischen ihren beiden Familien doch eine jahrzehntelanger Konflikt. Weihnachten rückt näher und die Eltern machen
    Johanna Druck, sich für einen der beiden Kandidaten zu entscheiden.


    Doch als Johannas Bruder Christian am Strand eine leblose junge Frau findet und mit nach Hause bringt, stehen erst einmal ganz andere Dinge
    im Vordergrund. Die junge Frau weiß nichts mehr, nicht einmal an ihren Namen und schon gar nicht, wie sie am Strand von Heiligendamm gelandet
    ist. Sie hatte nichts bei sich, umklammerte nur einen Zweig und erinnert sich an die Legende der Heiligen Barbara, laut derer ein am 4. Dezember
    geschnittener Zweig, der an Weihnachten blüht, Glück bringen soll.


    Johanna und die junge Unbekannte freunden sich an, trotz des Widerstands der Mutter, die außergewöhnlich abweisend gegenüber der jungen Frau
    ist. Auch Christian fühlt sich bald zu Barbara, wie sie die junge Frau nennen, solange sie ihren wahren Namen nicht kennen, hingezogen.


    Das Buch bietet keine großen Überraschungen, liest sich aber dennoch sehr angenehm. Im Gegensatz zu vielen aktuellen Romanen, die auf
    mehreren Zeitebenen spielen, findet die Handlung hier komplett im Jahr 1902 statt. Ich hätte mir etwas mehr Beschreibungen der Kulisse
    gewünscht, es werden zwar einige Informationen zur Entstehung des Kurortes gegeben, aber für mich hätte das ruhig etwas ausgiebiger sein
    dürfen. So liegt der Fokus der Erzählung ganz klar auf den Figuren. Diese sind gut und ausführlich dargestellt, ich hatte sie beim Lesen
    schön bildlich vor Augen. Allerdings, wie schon geschrieben, gibt es hier wenig Überraschungen, alle handeln recht vorhersehbar. Das Ende
    gerät erwartungsgemäß recht kitschig.


    Eine Mischung aus verschiedenen Märchenelementen mit einem Weihnachtsroman, kein großes Anspruch, aber auf jeden Fall schöne
    Unterhaltung.

  • Corina Bomann: Ein Name, der seinem Ruf immer wieder aufs Neue mehr als gerecht wird – auch hier in diesem (meiner Meinung nach) weiteren Meisterstück! Winterblüte…ein so sanftes Wort für die geballte Ladung Romantik, welche dahinter steckt.


    Ein junger Mann namens Christian findet am Strand eine junge Schiffbrüchige, mehr tot als lebendig und nimmt sie mit in sein Elternhaus. Dort wird ihr geholfen – doch sie leidet an einer Amnesie und kann sich an nichts mehr erinnern, nicht mal mehr an ihren eigenen Namen; lediglich der Zweig, welcher bei der jungen Frau gefunden wurde, scheint ein Indiz zu ihrer Vergangenheit bzw. zu ihrem Leben zu geben. Die Tochter des Hauses und zugleich Schwester von Christian, freundet sich mit ihr an…aufgrund des Zweiges, der so bedeutungsvoll scheint, nennt man sie ab jetzt Barbara.
    Das Buchcover fand ich bereits online sehr schön – doch als ich das Buch in Händen hielt, war ich nahezu überwältigt: die vielen kleinen Blätter und auch die Mitte der Blümchen wurden mit Goldglitter wundervoll in Szene gesetzt – auch dass sich der Blütenzweig vom Buchrücken auf die Vorderseite des Buches schmiegt, finde ich vom Designer des Covers eine brillante Idee, welche gekonnt umgesetzt wurde. Auch dass im Innenteil auf einigen Seiten immer wieder Blütenzweige gesetzt werden, unterstreicht die Romantik sehr.


    Der Schreibstil von Frau Bomann fesselt mich immer wieder – obwohl es kein Thriller ist, lässt einen diese faszinierende Wortwahl (welche ich so gekonnt nur bei ihr bisher gefunden habe) nicht mehr los, und man vermag es nicht, das Buch auch nur für eine Stunde aus der Hand legen zu wollen. Dieser leicht altertümliche Stil lässt einen in die damalige Zeit perfekt eintauchen, und man kann sich alles so detailgetreu vorstellen – die Schreibweise umarmt einen förmlich und ich habe ab und an festgestellt, dass ich beim Lesen ein Lächeln auf den Lippen hatte. Besonders schön finde ich, dass sich der Barbara-Zweig ganz sachte immer wie ein goldener faden durch das Buch zieht – ich liebe diese Tradition nämlich auch, da meine Schwester Barbara heißt und wir allein schon deswegen jedes Jahr einen Zweig in die Vase stellen.


    Fazit: Wer Romantik mag, wird dieses Buch lieben.

  • Ostseebad Heiligendamm 1902. Die Familie Baabe besitzt ein florierendes Hotel und bereitet sich auf einen großen Winterball zu Ehren des Herzogs vor. An diesem Tag möchten die Eltern auch die Verlobung ihrer Tochter Johanna verkünden, die von zwei auserwählten Bewerbern seit einiger Zeit hofiert wird. Doch Johanna möchte keinen der beiden heiraten, denn sie ist schon lange heimlich in Peter Vanderboom verliebt, aber aufgrund einer langen Fehde zwischen den Baabes und den Vanderbooms hat sie die Hoffnung verloren, ihre große Liebe ehelichen zu dürfen. Johannas Bruder Christian soll eines Tages das Hotel übernehmen, eine Ehefrau ist allerdings noch nicht in Sicht. Bei einem Ausritt findet er eines Morgens eine junge Frau leblos am Strand, die einen Zweig krampfhaft umklammert. Er bringt die mehr Tot- als Lebendige ins Hotel, wo sich bald herausstellt, dass sich die junge Frau an nichts erinnern kann, nicht mal an ihren Namen. Johanna freundet sich schnell mit der jungen Frau an, und Christian verliebt sich Hals über Kopf in sie. Der Zweig kommt in eine Vase und wenn er zu Weihnachten blüht, soll das Glück bringen erzählt die junge Frau Johanna, die nach dem Barbarazweig ihre neue Freundin Barbara nennt und innerlich hofft, dass das Glück auch für sie und Peter kommen wird. Wird Barbara ihr Gedächtnis wiederfinden, und welchen Mann wird Johanna heiraten?


    Corina Bomann hat mit ihrem Buch „Winterblüte“ nicht nur den alten Brauch um den Barbarazweig wieder in Erinnerung gebracht, sondern auch einen wunderschönen und unterhaltsamen historischen Roman um diesen alten Brauch geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, von der ersten Seite ab wird der Leser in die Geschichte regelrecht hineingesogen und versinkt in dieser schön erzählten Handlung. Die Bräuche und gesellschaftlichen Traditionen wurden von der Autorin sehr gut recherchiert und mit in die Geschichte eingeflochten. Durch die Landschaftsbeschreibungen wurde man in ein altes Seebad versetzt und hatte beim Lesen ein tolles Kopfkino, hörte die Wellen am Strand, fühlte den Wind und die Seeluft regelrecht in den Haaren und in der Nase.


    Die Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt und ausgearbeitet, so dass sie absolut authentisch und lebensecht wirken. Johanna ist eine sehr sympathische junge Frau, die sich in ihrem Elternhaus wohlfühlt, allerdings das Gefühl hat, dass ihre Mutter sich immer mehr von ihr entfremdet. Johanna möchte sich ihren Ehemann selbst aussuchen und verzweifelt fast an dem Drängen ihrer Mutter Augusta, die ihr gegenüber recht hart ist. Da kommt die junge Schiffbrüchige gerade recht, denn es fehlt ihr an einer echten Freundin, mit der sie über ihre Sorgen und Nöte sprechen kann. Einzig ihr Bruder Christian hat immer ein offenes Ohr für sie und hilft ihr, wo er nur kann. Überhaupt ist die Beziehung zwischen den Geschwistern sehr eng und liebevoll im Umgang miteinander. Die junge Frau, die vorübergehend den Namen Barbara erhält, ist ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter, der schnell die meisten Herzen erwärmt. Sie ist verzweifelt, allerdings fühlt sie sich sowohl bei Johanna als auch bei Christian sicher. Auch die Nebenprotagonisten sind sehr schön ausgewählt und untermalen die Handlung durch ihre kleinen Geschichten.


    „Winterblüte“ ist ein gelungener historischer Roman aus der Neuzeit, der durch eine unterhaltsame Handlung besticht und auch mit Spannungsmomenten nicht geizt. Absolute Leseempfehlung für ein wirklich schönes Buch, dass nicht nur durch eine besondere Coveroptik ins Auge fällt!


    Sehr schöne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhalt:

    Anfang Dezember 1902 im eleganten Ostseebad Heiligendamm. Christian, Sohn der Hotelierfamilie Baabe, findet am Strand ein junges Mädchen, offenbar eine Schiffbrüchige. Sie kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. In ihrer Hand hält sie einen Zweig, nach dem sie sofort fragt, als sie zu sich kommt. Sie erzählt Christians Schwester Johanna vom alten Brauch der Barbarazweige und dass sie demjenigen, der sie am 4. Dezember in eine Vase stellt, Glück bringen, wenn sie am Heiligen Abend blühen. Johanna tut es ihr gleich, denn sie kann Glück gebrauchen. Auf dem großen Winterball am 24.12. soll ihre Verlobung bekannt gegeben werden. Aber sie liebt einen anderen, doch einer Verbindung zu Peter Vandenboom würden ihre Eltern niemals zustimmen. Beide Familien sind seit Jahrzehnten verfeindet, doch weder Johanna noch Peter wissen, warum. In Barbara, wie sie das Mädchen vom Strand nun nennt, findet Johanna eine Freundin, der sie endlich ihr Herz ausschütten kann. Und auch mit Christian versteht sie sich sehr gut, was seiner Mutter gar nicht recht ist. Augusta Baabe misstraut Barbara und lässt sie spüren, dass sie nicht willkommen ist in ihrem Gästehaus. Einerseits hofft Barbara, dass ihre Erinnerung bald zurückkommt. Aber dann wird sie Heiligendamm und somit Christian und Johanna verlassen müssen.
    Beide Frauen hoffen nun, dass ihre Barbarazweige zu Weihnachten blühen und damit ihre Wünsche und Träume in Erfüllung gehen werden.

    Meine Meinung:
    Schon beim Lesen des Klappentextes war ich mir sicher, dass mir das Buch gefallen würde. Und so war es dann auch. Eine wunderschöne Geschichte, die einfach perfekt in die Vorweihnachtszeit passt.
    Die winterliche Atmosphäre der Ostsee beschreibt die Autorin so lebendig, man kann die kalte klare Luft beinahe fühlen und die Wellen rauschen hören.

    Auch die Figuren sind glaubwürdig angelegt. Es ist eine Zeit des Umbruchs, allerdings herrschen in manchen Kreisen noch alte Konventionen und das Ansehen von Familien wie den Baabes musste oft über das persönliche Glück gestellt werden. Und hatte man keinen Namen, war man auch in der Gesellschaft bedeutungslos. Was Barbara deutlich zu spüren bekommt.
    Johanna und Barbara mochte ich gleich, ebenso Christian, der immer ein offenes Ohr für die Probleme seiner Schwester hat. Auch Ludwig Baabe, das Oberhaupt der Familie, war mir wesentlich sympathischer als seine Frau Augusta.

    Ich kenne den Brauch der Barbarazweige schon seit ein paar Jahren, aber dieses Jahr habe ich auch zum ersten Mal Zweige in eine Vase gestellt.

    Fazit: Wer Familiengeschichten zur Weihnachtszeit mag, dem kann ich "Winterblüte" nur wärmstens empfehlen. Wie der Verlag schreibt: Ein Winterbuch zum Träumen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Als ich vergangenen Winter auf der Suche nach passenden Büchern, entsprechend der Jahreszeit war, bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gelesen hab ich es aber erst im Mai 2021.


    Und was er ein so schönes Buch. In allen Facetten. Ich habe es sehr, sehr gerne gelesen und kann es nur weiter empfehen. Von allem gab es was. Intriegen, Leid und ganz viel Liebe.


    Von mir gibts: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ein Freund ist ein Mensch, der mich so nimmt wie ich bin -
    und nicht so,
    wie er am wenigsten Schwierigkeit mit mir hat!!