Maria W. Peter - Der Schatz Salomos

  • Inhaltsangabe:

    An Divodurum an der Mosel hat die Sklavin Invita keine guten Erinnerungen. Wuchs sie doch im Haus der Cornelier auf und erfuhr dort viel Gewalt und Demütigungen. Nur der jüdische Arzt Isaac und sein Sohn Salomo behandelten sie einst menschlich und mit viel Güte.


    Und so ist es nicht verwunderlich, dass Invita ein merkwürdiges Gefühl überfällt, als sie mit dem Haushalt des Statthalters, als persönliche Sklavin der Tochter Marcella, nach Divodurum reist. 260 n. Chr. befindet sich das römische Reich bereits im Zerfall. Barbaren machen die Grenzen unsicher und es kommen immer mehr Flüchtlinge in die Stadt. Auch die Juden werden mit großem Argwohn betrachtet, gleichwohl sie schon lange friedlich in der Stadt leben.


    Dann geschehen zwei Morde: Eine Sklavin und eine Tochter aus gutem Haus werden bestialisch um ihr Leben gebracht. Und bei beiden Frauen werden kleine Fluchtäfelchen gefunden. Schon bald werden Isaac und sein Salomo beschuldigt und verhaftet.


    Invita weiß, dass sie es nicht waren. Und doch hat sie als Sklavin keine Macht, ihre Unschuld zu beweisen …


    Mein Fazit:

    Der dritte Teil der Reihe um die Sklavin Invita führt den Leser in die Stadt Divodurum, dem heutigen Metz. Strategisch bedeutend, da sie an zwei großen Wasserstraßen liegt, ist sie 260 n. Chr. eine sehr reiche Stadt. Doch das Römische Reich befindet sich im Zerfall, der herrschende Kaiser wird von den Persern gefangen gehalten und politische Intrigen lähmen die Führung in Rom. Barbaren machen die Grenzen unsicher und täglich kommen neue Flüchtlinge in die Stadt.


    Invita, die als persönliche Sklavin der Tochter des Statthalters durchaus einen gewissen Schutz genießt, lebte die ersten Jahre ihres Lebens in Divodurum. Doch im Hause der Cornelier gibt es keinen menschlichen Umgang mit den Sklaven. Und so erscheint es auch nicht verwunderlich, dass Invita beim Anblick ihrer früheren Herrschaften durchaus Hass und Wut empfindet. Doch Marcella, ihre Herrin, ist sehr gütig und nachsichtig und behandelt ihre Sklavin menschlich und in einigen Momenten sogar liebevoll und kann so manche verbale Schelte der Cornelier abwiegeln.


    Die Morde an die zwei Frauen beschäftigen Invita erst nicht nicht so wirklich. Erst, als ihr Gewahr wird, dass ihre Freunde Isaac und Salomo verdächtigt und sogar beschuldigt werden, versucht sie alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten, um ihnen zu helfen. Dabei wird dem Leser ein sehr spannendes Gerichts-Drama präsentiert, welches um die damalige Zeit dem heutigen nicht ganz so unähnlich ist. Und Invitas Ohnmacht und Kampf um Gerechtigkeit ist sowohl packend wie auch authentisch geschrieben.


    Wieder taucht man in eine komplett andere Welt ein, die so fern ist, aber doch in manchen Dingen dem Heutigen ähnelt. Der Hass auf Juden und andere Religionen ist genauso vorherrschend wie das Misstrauen gegenüber Flüchtlingen und da ziehe ich durchaus Parallelen zu heute. Erschreckend: Der Mensch hat damals wie heute offenbar nicht aus den Fehlern gelernt. Wo Angst lebt, kann Hass geschürt werden, so traurig es auch ist!


    Es ist eine grandios recherchierte Geschichte (Verweise, Karten und Erklärungen finden sich am Ende des Buches) mit viel Liebe zum Detail. Da letztendlich das gewisse Etwas irgendwie fehlte, bewerte ich das Buch mit vier Sternen.

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)


    Maria W. Peter ist seit ihrer Kindheit dem Zauber längst vergangener Zeiten erlegen. Bereits während ihres Studiums an der Universität des Saarlandes und der Université de Metz, arbeitete sie als Journalistin. Nach einem Fulbright-Stipendium an der „School of Journalism“ in Columbia/Missouri begann sie, exakt recherchierte historische Romane zu schreiben. Ihr 2014 erschienener Roman „Die Küste der Freiheit“ über deutsche Einwanderer während der Amerikanischen Revolution wurde für den Homer-Literaturpreis nominiert und war zudem auf der Shortlist des LovelyBooks-Leserpreises 2015. Heute ist Maria W. Peter als freie Autorin tätig und pendelt zwischen dem Rheinland und dem Saarland.


    Produktinformation


    • Taschenbuch: 400 Seiten
    • Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Verlag); Auflage: 1. (20. März 2010)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3404163656
    • ISBN-13: 978-3404163656



    Wer hat die Frauen ermordet?


    Der Zug des römischen Statthalters war auf dem Weg von Treveris nach Divodurum. Marcella, seine Tochter begleitete ihn und mit ihr die Sklavin Invita, die Marcella zur Verfügung stand. In Divodurum traf sie einen alten Freund aus Kindertagen….


    Eine verzweifelte Frau warf sich dem Legatus zu Füßen und bat für ihren Mann…. Außerdem sprach sie von einem Fluch…


    Bei einem Gastmahl zu dem der Statthalter geladen war, traf sie eine Sklavin, die behauptete, der Legatus sei in Gefahr und die ihr etwas in die Hand drückte, das sie dem Statthalter geben solle…


    Am nächsten Morgen wachte Invita früh auf und beschloss, für ihre Herrin etwas Leckeres zum Frühstück zu besorgen. Doch was sie auf dem Rückweg fand, war absolut nicht lecker…


    Invita war damals von ihrem Herrn in Divodurum an den Statthalter nach Treveris verschenkt worden. Und eigentlich wollte sollte die Familie bereits in Rom sein. Doch der Besuch bei Marcella sprach eine andere Sprache…


    Ihre ehemalige Herrin, Cornelia Felix, war nicht nur einmal zu Besuch bei Marcella. Einmal war auch ihr Bruder mit seiner Verlobten dabei….


    Und kurz darauf fand man die Verlobte, ermordet….


    Als Invita, die immer auf der Suche nach ihrer Herkunft war, im Hause des Cornelius Felix erwischt worden war, konnte sie gerade noch dem jungen Felix entkommen. Doch nur für den Augenblick….


    Und Invita erfuhr, dass ihre Freunde in höchster Gefahr schwebten….


    Wen traf Invita in Divodurum? Wer war die Frau, die für ihren Mann bat? Was hatte es mit dem Fluch auf sich, von dem sie sprach? Wer war die Sklavin, die Invita etwas für den Statthalter in die Hand drückte? Was wollte Invita für ihre Herrin besorgen? Und was fand sie auf dem Rückweg? War die Familie des Cornelius Felix nicht nach Rom gegangen? Wer war der Besuch, der Invita dies verriet? War Marcella begeistert von den Besuchen der Cornelia Felix? Warum wurde die Verlobte von Cornelia Felix‘ Bruder ermordet? Wie konnte Invita dem jungen Felix entkommen? Und was passierte danach? Wer schwebte in großer Gefahr? Warum fand man bei den beiden Toten Fluchtäfelchen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Dies ist der dritte Band in dem es um die Sklavin Invita geht. Er ließ sich leicht und flüssig lesen, es gab keine Unstimmigkeiten bezüglich eines Wortes oder gar ganzen Satzes. Maria W. Peters schreibt gut verständlich. Auch sind die Personen und Ereignisse sehr gut beschrieben, ich fühlte mich direkt in das Buch hineinversetzt. Daher war ich auch in der Geschichte sehr schnell drinnen und die Protagonisten (Marcella, Invita, Flavus, der Statthalter sowie Salomo und sein Vater Isaak) waren mir sehr sympathisch. Ich habe mit Invita gezittert, als ihre Freunde in Gefahr schwebten. Ich habe um sie gezittert, als sie überfallen worden war. Auch wenn ich mir sagte, dass sie es ja überleben muss, denn ich gehe davon aus, dass es nicht das letzte Buch war, in welchem es um diese Sklavin geht. Ich hoffe sehr, dass Maria W. Peter noch ein weiteres/weitere über Invita schreibt. Invita gefällt mir, setzt sie sich doch für Recht und Gerechtigkeit ein. Auch wenn es damals wahrhaftig meistens nicht gerecht zuging. Doch wies sie diesen Fall praktisch gelöst hat, war mal wieder Spitze. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, mir super gefallen und bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl!

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • 260 n. Chr. Zusammen mit ihrer Herrin Marcella, der Tochter des Stadthalters, kehrt 17-jährige Sklavin Invita in ihre Heimatstadt Divodurum (Metz) an der Mosel zurück, obwohl sie mit diesem Ort keine schönen Erinnerungen verbindet. Die Stadt platzt aus allen Nähten, denn viele Flüchtlinge suchen dort Unterschlupf, seit Barbaren die Grenzen des Landes immer wieder unsicher machen. Kurze Zeit später werden zwei ermordete junge Frauen gefunden, die mit kleinen Fluchtafeln versehen sind, was auf schwarze Magie hinweist. Als mit dem jüdische Arzt Isaac und seinen Sohn, dem Schmuckhändler Salomo, alte Freunde von Invita als Verdächtige verhaftet werden, setzt sie alles daran, deren Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu finden. Doch sie ist nur eine schutzlose Sklavin. Wird es ihr trotzdem gelingen, den Tod der Frauen aufzuklären? Wer wird ihr dabei helfen?


    Maria W. Peter hat mit dem Buch „Der Schatz Salomos“ den dritten historischen Kriminalroman rund um die Sklavin und Ermittlerin Invita vorgelegt, der den Vorgängern an Spannung und Lesegenuss in nichts nachsteht. Die Romane sind alle in sich abgeschlossen, es empfiehlt sich aber, die Bücher der Reihe nach zu lesen, um die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Entwicklung der Charaktere besser verfolgen zu können. Kleine Rückblenden in die Vergangenheit gibt es auch in diesem Band, so dass der Leser sich schnell gut zurechtfindet. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch dicht, der Leser taucht sofort in die Handlung ein und kann sich ihr kaum entziehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Invita in der Ich-Form erzählt und lässt bei dem Leser während der Lektüre so den Eindruck entstehen, als lausche man ihren eigenen Worten, fühlt sich hautnah mit der Handlung verbunden und in der Zeit zurückversetzt. Ebenso kann man mitfühlen, hoffen und bangen. Der Spannungsbogen wird gleich recht hoch angelegt und steigert sich noch bis zum finalen Schluss. Die Autorin hat akribisch recherchiert und den historischen Hintergrund wunderbar mit ihrer Handlung verschmelzen lassen. So erhält der Leser einen fundierten Einblick darüber, wie es den Juden und Christen unter römischer Herrschaft ergangen ist sowie über das alltägliche Leben und Fremdenfeindlichkeit. Die Autorin versteht es zudem sehr geschickt, falsche Fährten zu legen und spannende Wendungen einzubauen, die den Leser immer wieder innehalten lassen, um sich neu zu sortieren und den Fall aus einer anderen Perspektive zu betrachten, um bei der Mörderjagd nicht vom Weg abzukommen.


    Die Charaktere wurden wunderbar gestaltet und mit Leben versehen. Sie wirken authentisch und sehr realistisch, so dass sich der Leser gut in sie hineinversetzen und mitfiebern kann. Invita ist eine junge Frau, die für Menschen, die ihr am Herzen liegen, eintritt. Sie ist sehr neugierig und impulsiv, was sie oftmals in echte Gefahr bringt, aber sie besitzt auch Mut, Stärke und einen großen Sinn für Gerechtigkeit. Auch wenn sie nur eine Sklavin ist, hat sie die Gabe, Menschen in ihren Bann zu ziehen, die sie bei ihren Vorhaben unterstützen und ihr wohlgesonnen sind. Invitas Herrin Marcella stammt aus einer angesehenen Familie. Sie besitzt Herzenswärme und behandelt ihre Sklaven mit Güte und liebevoller Hand, sind diese für sie doch wie Familienmitglieder. Isaac ist ein jüdischer Arzt, der Invita ein väterlicher und gütiger Freund ist und ihr immer wieder beistand. Auch die weiteren Protagonisten wie Flavus oder Salomo bringen mit ihrem Erscheinen zusätzliche Spannung in die Geschichte.


    „Der Schatz Salomo“ ist ein wunderbar fesselnder historischer Kriminalroman, der von der ersten Seite an den Leser in den Bann ziehen kann. Absolute Leseempfehlung und die Hoffnung, dass es doch noch einen weiteren Band geben wird!!!


    Verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Leider ist diese Neuerscheinung nicht verlinkt mit der alten Version des Buches, das der 3. Teil einer Reihe ist.


    Squirrel , kannst Du das verschieben in den alten Rezensionsthread?

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • 260 n. Chr.: Die Sklavin Invita reist mit ihrer Herrin und deren Vater, dem römischen Statthalter, nach Divodurum, der Stadt, in der sie früher lebte. Ob sie wohl endlich das Geheimnis ihrer Herkunft lösen kann? Doch dann findet sie eine Leiche und ein alter Freund wird der Tat verdächtigt – Invita muss wieder einmal Detektivin spielen.


    Der dritte Band der Reihe führt weg aus Trier ins heutige Metz. Invita lebte dort seit sie denken kann als Sklavin des Cornelius Felix, bis dieser sie vor neun Monaten an den Statthalter verschenkte. In Divodurum herrscht keine gute Stimmung, die Stadt ist überfüllt mit Flüchtlingen, antisemitische Reden werden geschwungen, und dann gibt es noch Todesfälle, die auf Flüche hindeuten.


    Invita erzählt wie gehabt in Ich-Form und durchaus selbstkritisch, so ist man immer nah bei ihr und ihren Gedanken. Auch in diesem Band ist sie wieder recht umtriebig, allerdings erkennt man sie in der Gegenwart ihrer früheren Herrn kaum wieder, viele schlechte Erinnerungen sorgen dafür, dass sie regelrecht erstarrt, wenn sie einen von ihnen trifft. Das hält sie aber nicht davon ab, u. a. im Hause der Cornelier nach Beweisen zu suchen und sich dadurch in Gefahr zu begeben. Generell handelt sie oft unüberlegt.


    Erzählt wird wieder spannend, auch wenn viel Spannung durch Invitas Einzelgänge entstehen, aber man fühlt auch mit dem jüdischen Juwelier Salomo mit,der der Taten verdächtigt wird, und seinem Vater, dem Medicus Isaac, und hofft, dass es gut für die beiden ausgehen möge. Auch Marcella, die Herrin Invitas, die Christin ist, mischt mit und ist ebenfalls wegen ihres Glaubens in Gefahr. Auf der Antagonistenseite gibt es ein paar Charaktere, die man direkt nicht leiden kann – vielleicht ein bisschen zu viel Klischee und Schwarzweiß-Zeichnung, aber es passt recht gut, zumal auch Invitas eigene Geschichte tangiert wird.


    Die Auflösung ist nachvollziehbar, und man kann als Leser auch gut miträtseln.


    Ich besitze noch die alte Auflage, mittlerweile gibt es eine Neuauflage aus dem Piper-Verlag, der nun auch endlich den vierten Band herausbringen wird, dieser ist bereits angekündigt. Meine Auflage enthält neben einem Nachwort der Autorin mit historischen Anmerkungen auch ein Glossar und eine Karte des römischen Metz sowie das Foto der Grabstele Iunia Curmillas.


    Band 3 der Reihe hat mir wieder gut gefallen und ich freue mich nun auf Band 4. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für die Reihe.

  • Gib das dem Statthalter, denn sein Leben ist in Gefahr!


    Im dritten Band der Krimireihe um die Sklavin Invita versucht die betörend schöne Sklavin des mächtigen Sevir Augustalis Aelius Misenus, des Priesters des vergöttlichten Kaisers, dem Statthalter eine Nachricht zukommen zu lassen. Kurz darauf entdeckt Invita die elfenhafte blonde Schönheit ermordet auf der Straße. Als nur wenig später auch die Verlobte eines einflussreichen Beamtensohnes tot aufgefunden wird, kommt es zum Aufruhr in Divodurum. Der Herr des ermordeten Sklavenmädchens wiegelt die Menge auf und hetzt gegen die Juden. Aelius Misenus führt einen persönlichen Rachefeldzug gegen den erfolgreichen jüdischen Schmuckhändler Salomo Ben Isaac und dessen Vater. Skrupellos und mit großer Raffinesse nutzt er die beiden Morde, um den alten Gelehrten und Medicus Issac sowie seinen Sohn Salomo zu zerstören. Doch Divodurum ist zugleich auch die Heimatstadt von Invita, und sie ist dem zuvorkommenden, liebevollen und fürsorglichen alten Medicus sehr zugetan. Mit Marcellas Unterstützung setzt sie wieder einmal durch waghalsige Unternehmungen ihr Leben aufs Spiel, und beginnt einen Wettlauf gegen die Zeit, um ihre beiden Freunde zu retten.


    Invitas eigenmächtige Aktionen und ihre unerbittliche Hartnäckigkeit bei ihren Nachforschungen sorgen erneut für Aufruhr und spannungsgeladene Szenen. Invita wird in Divodurum mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und stößt auf weitere Spuren ihrer Herkunft. Doch leider begegnet sie während ihres Aufenthalts in dieser überfüllten Stadt, in welcher dank der hasserfüllten Aufwiegler gegen die Juden eine aggressive und feindselige Stimmung herrscht, auch ihrem größten Alptraum: der Familie des Cornelius Felix, ihres ehemaligen Herrn.


    Im dritten Band dieser Krimireihe, die im Jahre 260 n. Chr. beheimatet ist, stürmen germanische Barbaren den Limes und erschüttern Intrigen das Imperium, während die bessere Gesellschaft sich an Gladiatorenkämpfen und Hinrichtungen in der Arena ergötzt. Die Römer praktizieren eine göttliche Verehrung des Kaisers, die Welle der Christenverfolgung, initiiert von Kaiser Valerian, sowie magische Rituale, Flüche, Schutzzauber und Verwünschungen versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. „In Zeiten von Krisen und Gefahr suchen Menschen oft nach einem Sündenbock, nach jemandem, dem sie die Schuld an allen möglichen Missständen anlasten können. Jemand, durch dessen Tod oder Vertreibung sie ihre eigene Angst besiegen können.“


    Der Schauplatz dieses spannenden Abenteuers ist Invitas Heimatstadt Divodurum. Für die Handlung relevante Nebenfiguren sind der römische Statthalter Legatus Augusti pro Praetore und seine Tochter Marcella, Invitas Herrin. Ein junger Advokat namens Crispianus setzt sich selbstlos für Isaac und Salomo ein, und eine attraktive reiche Witwe zeigt auffallendes Interesse an Marcellas Vater. Die beiden jüdischen Angeklagten waren unbestritten die Sympathieträger dieses Buches, während sich der Kaiserpriester Aelius als gewissenloser Manipulator entpuppt. Als weitere Antagonisten fungierten die grausamen und niederträchtigen Mitglieder der Familie des Cornelius Felix, die ihrerseits einiges zu verbergen haben.


    Die Charakterzeichnung der handelnden Figuren hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Autorin liefert interessantes Hintergrundwissen um das Alltagsleben der Römer und ihrer Sklaven, ein spannender Kriminalfall und die waghalsigen Aktivitäten der Ich-Erzählerin Invita sorgten für aufregende Lesestunden. Die Identität des Mörders hat mich lange Zeit beschäftigt und letztendlich auch ein wenig überrascht.


    Maria W. Peter stellt ihren Lesern im Anhang eine Karte des römischen Metz (Divodurum) im dritten Jahrhundert nach Christi sowie ein ausführliches Glossar zur Verfügung. Das Nachwort liefert detaillierte geschichtlichen Fakten zu Zeit und Schauplatz der Handlung.


    Fazit: „Der Schatz Salomos“ ist eine Geschichte voller Spannung und Lokalkolorit, dargebracht in einem einnehmenden Schreibstil und mit überzeugenden handelnden Figuren. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und ich freue mich bereits auf den vierten Band der Invita-Reihe.

  • Beitrag an bestehenden Thread angehängt :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier