Andrea Maria Schenkel - Treibgut

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Ein geheimnisvoller Mann mit vielen Identitäten treibt Anfang der zwanziger Jahre in Deutschland sein Unwesen. Als in Landshut eine Wasserleiche angespült wird, kommt Kriminaloberwachtmeister Johann Huther ein Verdacht: Könnten die beiden Fälle miteinander verknüpft sein? Ein spannender Fall für Johann Huther, dem Ermittler aus Andrea Maria Schenkels Roman Täuscher.


    Autorin (Quelle: amazon)
    Andrea Maria Schenkel, geboren 1962, lebt in Regensburg. 2006 erschien ihr Debüt Tannöd, mit dem sie großes Aufsehen erregte. Der Roman wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine, 2008 mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman ausgezeichnet. Das Buch verkaufte sich über eine Million Mal, wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. Für ihr zweites Buch Kalteis (2007) erhielt sie zum zweiten Mal in Folge den Deutschen Krimi Preis. Zuletzt erschienen 2013 Täuscher und Treibgut (nur als eBook).


    Allgemeines
    Erschienen am 16.August 2013 bei Hoffmann und Campe, E-Book entsprechend 26 Seiten
    Erzählung in der dritten Person
    Handlungsort und -zeit: Landshut in den Zwanzigerjahren des 20.Jahrhunderts


    Inhalt und Beurteilung
    Die mit 26 Seiten sehr kurze und ausschließlich als E-Book erschienene Erzählung „Treibgut“ lehnt sich an Andrea Maria Schenkels Buch „Täuscher“ an, in dem Kommissar Johann Huther erstmalig zum Einsatz kam.
    Huther, der eigentlich einen freien Tag hat und seine hochschwangere Ehefrau Erna zu ihren Eltern auf das Land bringen soll, wird wegen des Fundes einer männlichen Wasserleiche zum Dienst gerufen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es sich um einen Mord handelt und man geht von einem Unfall aus. Als im Mantel des Ertrunkenen einige seltsame Dinge gefunden werden, wird das Interesse des Kommissars geweckt. Es scheint sich bei dem Toten offensichtlich nicht um ein Unschuldslamm zu handeln…


    Auf nur 26 Seiten kann man keine komplexe Handlung aufbauen und seine Romanfiguren auch nicht wirklich „zum Leben erwecken“. Ist „Täuscher“ eher eine Art Milieu- und Zeitstudie, die eine Menge Informationen und Eindrücke über das Leben in einer bayerischen Kleinstadt im ersten Viertel des 20.Jahrhunderts vermittelt, so kann der Aufbau einer authentischen Atmosphäre in einer kurzen Erzählung kaum gelingen. Es handelt sich hier tatsächlich nur um eine Kurzgeschichte mit geradliniger Handlung, bei welcher der Leser den Spuren des Kommissars folgt. Aufgrund des Aufbaus der Erzählung, bei der in den fortlaufenden Bericht Zeitungsannoncen eingebaut sind, ist der Leser dem Kommissar allerdings immer einen Schritt voraus und die Auflösung wird vorhersehbar.
    Für Leser, die „Täuscher“ gelesen haben, bietet „Treibgut“ ein nettes, aber zu kurzes Wiedersehen mit Johann Huther. Wer den Roman nicht kennt, verpasst nichts, wenn er die kurze Erzählung dazu nicht liest.


    Fazit
    Eine wenig spektakuläre, aber dennoch unterhaltsame Kurzgeschichte in Anlehnung an den lesenswerte(re)n Roman „Täuscher!
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    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998