Vera Russwurm - Der Ameisenhaufen

  • Verlag Amalthea - Seitenzahl: 256 - 2016


    Der rasante Roman von Vera Russwurm lässt hinter die Kulissen des Showbusiness blicken.


    Ein Geldkoffer wird aus dem Chefbüro der großen österreichischen Produktionsfirma "MasterTV-Österreich" gestohlen. Somit fehlt eine Million Euro im Budget der brandneuen Sendung "Ameisenhaufen". Das Management trifft eine höchst ungewöhnliche Sparmaßnahme: Aus verschiedenen Abteilungen wird jeweils ein Mitarbeiter bestimmt, der sich im "Ameisenhaufen" behaupten muss. Der Clou: Diejenigen, die diese demütigenden Spiele erfunden haben, müssen sie nun selber spielen. Der "Ameisenhaufen", das sind fünfzig Fünfjährige - gnadenlos und unberechenbar. Mittendrin ist Jonas - ein junger, hochtalentierter Cutter, der mit seinem Leben nicht zurechtkommt. Neben ihm buhlen der altruistische Aufnahmeleiter Sami, die intrigante Redaktionsleiterin Maria, der liebeshungrige Showmaster Will Wilson und der bildschöne Praktikant Fabo um den Hauptpreis: eine frische Million. Vera Russwurm erzählt in ihrem Gesellschaftsroman von Liebschaften, Intrigen und Glücksrittern, die in der Welt des Fernsehens ihren Träumen hinterherjagen.



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    Zu Beginn des Buches hatte ich etwas Angst, dass das Ganze eher oberflächlich und einfach gestaltet sein wird. Diese Zweifel wurden mir aber zum Glück sehr schnell wieder genommen, als die Geschichte Fahrt aufgenommen hat. Permanent wird man als Leser auf falsche Fährten geführt, vom eigentlichen Übel abgelenkt oder vollkommen verwirrt, was dazu führt, dass es so schnell definitiv nicht langweilig wird.Die Idee wurde hierbei sehr originell umgesetzt und hatte wirklich spannende Passagen, die einen ordentlich zum Miträtseln angeregt haben. Geistreich, schnell, dicht, klug, kritisch, analytisch, virtuos geschrieben - und auf all diesen Eigenschaften aufbauend: eine absolut spannende Story, auf den zweiten Blick tiefgründiger und profunder als ddas erste oberflächliche anlesen vermuten läßt. Die Autorin ist ein guter Beobachter des Lebens und der Branche und hat das in einen Text gegossen, der einfach klasse ist, somit also das komplette Gegenteil dessen, was das trivial daher kommende Cover vermuten liesse. Nie wurden so unsympathische Personen so sympathisch beschrieben, nie hat man mit Leuten, denen man sonst nicht guten Tag wünschen würde, mehr gelitten, als in dieser Story.. Vera Russwurm findet eine Lösung, garantiert - und garantiert nicht die, mit der man rechnen würde, und von Kapitel zu Kapitel stellt man eigene Vermutungen und Theorien auf, aber man bekommt bis zum Ende keinerlei Beweise ob man nun richtig liegt oder nicht, aber alle Protagonisten der Story werden wunderbar beschrieben und schwanken ständig zwischen den erstaunlichsten Situationen. Freundschaft - Intrigen - Misstrauen - Eitelkeit/Arroganz - Neid - Konkurrenzkampf und abgrundtiefer Hass. Traue niemandem ist dabei das leitende Motto. - In diesem Roman dreht es sich um die Frage, wie weit man gehen will und wie viel man von sich preisgeben möchte oder preisgibt. Wie weit gehe ich ? Wie weit lasse ich zu, dass ich beobachtet werde oder über meine gesetzten Grenzen gehe ? Wie weit reicht mein Ehrgeiz? Wie groß ist aber auch meine Neugierde ? Was will ich eigentlich erreichen in meinem Leben ? Das sind die Fragen, die sich die Protagonisten in diesem Buch stellen müssen und die Gründe der Handlungen anderer Menschen lassen sich nicht immer nachvollziehen, man kann nur versuchen sie hinzunehmen und aus ihnen zu lernen. Eine Show der etwas anderen Art, mit einem überraschenden Ende. Was harmlos beginnt , entwickelt sich immer mehr zu einem undurchschaubaren, erschreckenden Abenteuer.

  • Inhalt: "Ein Geldkoffer wird aus dem Chefbüro der großen österreichischen Produktionsfirma "MasterTV-Österreich" gestohlen. Somit fehlt eine Million Euro im Budget der brandneuen Sendung "Ameisenhaufen". Das Management trifft eine höchst ungewöhnliche Sparmaßnahme: Aus verschiedenen Abteilungen wird jeweils ein Mitarbeiter bestimmt, der sich im "Ameisenhaufen" behaupten muss. Der Clou: Diejenigen, die diese demütigenden Spiele erfunden haben, müssen sie nun selber spielen. Der "Ameisenhaufen", das sind fünfzig Fünfjährige – gnadenlos und unberechenbar. Mittendrin ist Jonas – ein junger, hochtalentierter Cutter, der mit seinem Leben nicht zurechtkommt. Neben ihm buhlen der altruistische Aufnahmeleiter Sami, die intrigante Redaktionsleiterin Maria, der liebeshungrige Showmaster Will Wilson und der bildschöne Praktikant Fabo um den Hauptpreis: eine frische Million. Vera Russwurm erzählt in ihrem Gesellschaftsroman von Liebschaften, Intrigen und Glücksrittern, die in der Welt des Fernsehens ihren Träumen hinterherjagen."



    Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das Cover, welches mir sehr gut gefällt. Und das Thema hört sich wirklich interessant an. Ein Buch, das hinter die Kulissen des Showbusiness blicken lässt!



    Liebe und Intrigen begleiten uns durch das Buch... der rasente Wechsel der Charakter in wirklich kurzen Abschnitten verleitet immer wieder zum Weiterlesen, somit konnte ich das Buch nicht wirklich aus den Händen legen und hab immer wieder "nur noch eins" nachgeschoben.
    Das Buch war recht flott gelesen, es ist sehr spannend und interessant. Ich kann es jedem Interessierten nur weiterempfehlen!
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  • Die bekannte österreichische Fernsehmoderatorin Vera Russwurm gewährt in ihrem Roman „Ameisenhaufen“ Einblicke hinter die Kulissen des Showbusiness.
    Die klassische Fernsehshow ist out. Ein neues Konzept steht beim Privatsender MasterTV-Österreich kurz vor der Realisierung. Die fünf Erwachsenen, die gegen jeweils fünfzig Kindergartenkinder antreten sollen, stehen fest. „Ameisenhaufen“ könnte beginnen!
    Da verschwindet das bereitgestellte Geld über Nacht aus dem Büro des Chefs. Was soll nun werden? Der Sender kann sich wegen der gestohlenen Million die gecasteten Kandidaten nicht mehr leisten. Deshalb beschließt der Chef Hans Erschler, genannt Herrschler, sie aus den eigenen Reihen zu rekrutieren. Jeder darf sich Hoffnung machen beim Kampf um den Millionengewinn dabei zu sein. In einem Auswahlverfahren bestimmt er, wer die Show bestreiten darf. Zusätzlich ermittelt die Polizei wegen dem gestohlenen Geldkoffer. Die Anspannung steigt. Die Angestellten werden immer nervöser. Die Stimmung wird gereizter. Jeder einzelne hat so seine Leichen im Keller.
    „Das Hauen und Stechen“ untereinander nimmt immer extremere Formen an...
    Vera Russwurm zeigt dem Leser die Seiten der verrückten Fernsehwelt, die dem Zuschauer verborgen bleiben. Ihre Charaktere (z. B. der skrupellose Erschler, die exzessive, infame, würdelose Maria, der selbstlose Sami, der bildschöne, junge Fabo, der alternde, selbstverliebte Gockel Will Wilson, der intelligente, aber etwas verpeilte Jonas...) umfassen eine große Bandbreite.
    Es war interessant zu lesen, aber berührt, verwundert oder entsetzt hat mich der Roman nicht. Nicht ganz so ausgeprägt, aber mittlerweile ähnlich geht es in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens zu, in scheinbar ganz normalen Unternehmen, in den verschiedensten Branchen. Die Menschlichkeit, Kollegialität, das freundliche Miteinander bleibt immer mehr auf der Strecke. Das ist die wesentliche Quintessenz, die ich aus diesem Buch mitnehme.
    Fazit:
    Ich finde das Buch lesenswert. Vera Rußwurm kann auch schreiben. Es ist eine Geschichte von einem fiktiven, privaten Sender mit seinen Angestellten. Eine Geschichte über die Oberflächlichkeit im Fernsehgeschäft, die Jagd nach Einschaltquoten, die gnadenlose Verfolgung von rein kommerziellen Interessen, die mediale Aufmerksamkeit um jeden Preis. Dabei flicht die Autorin geschickt die privaten Befindlichkeiten der Personen ein.
    Cover:
    Meine Interpretation zur Dame mit dem Zeigefinger auf den Lippen:
    Pssst! Ruhe! Hier wird gemauschelt, intrigiert, denunziert, gestohlen, bespitzelt.

  • Hinter den Kullissen




    Inhalt (Klappentext):
    Ein Geldkoffer wird aus dem Chefbüro der großen österreichischen Produktionsfirma »MasterTV-Österreich« gestohlen. Somit fehlt eine Million Euro im Budget der brandneuen Sendung »Ameisenhaufen«.


    Das Management trifft eine höchst ungewöhnliche Sparmaßnahme: Aus verschiedenen Abteilungen wird jeweils ein Mitarbeiter bestimmt, der sich im »Ameisenhaufen« behaupten muss. Der Clou: Diejenigen, die diese demütigenden Spiele erfunden haben, müssen sie nun selber spielen. Der »Ameisenhaufen«, das sind fünfzig Fünfjährige – gnadenlos und unberechenbar.


    Mittendrin ist Jonas – ein junger, hochtalentierter Cutter, der mit seinem Leben nicht zurechtkommt. Neben ihm buhlen der altruistische Aufnahmeleiter Sami, die intrigante Redaktionsleiterin Maria, der liebeshungrige Showmaster Will Wilson und der bildschöne Praktikant Fabo um den Hauptpreis: eine frische Million.



    Mein Fazit:
    Das Buch lässt einen hinter die Kullissen des Showbusiness blicken. Es geht um die gleichnamige Sendung, die im österreichischen Privatfernsehen ausgestrahlt wird. Einiges wird in dem Buch total übertrieben dargestellt, was wohl den Zweck hatte, den Leser zu belustigen - so ganz ist das in meinen Augen aber nicht gelungen, denn für mich hat das eher einen unglaubwürdigen Beigeschmack.


    Der Schreibstil des Buches ist etwas anders - auch mir als Österreicher fällt sofort auf, dass das Buch von einer Österreicherin verfasst wurde, man merkt es einfach am Stil, gewöhnt sich aber schnell daran.