Nele Neuhaus - Im Wald

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Ein komplexer Krimi bei dem wenig so ist, wie es scheint
  • Kurzmeinung

    Schüsselchen
    spannend wie immer, allerdings etwas verwirrend mit den ganzen Verwandtschaftsverhältnissen
  • Die Autorin (Quelle: Amazon)


    Schon als Fünfjährige schrieb die in Münster Geborene ihre erste Geschichte, mit 14 Jahren füllten die Storys schon mehrere Hefte. Und als Nele Neuhaus nach dem Studium von Jura, Geschichte und Germanistik das erste "richtige" Buch geschrieben hatte, ließ sie es "on demand" drucken und vertrieb es selbst. Es verkaufte sich bestens, der Berliner Ullstein-Verlag nahm Nele Neuhaus unter Vertrag, und ihre folgenden Krimis um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff machten aus ihr eine Erfolgsautorin. Der Durchbruch gelang ihr 2010 mit dem vierten Band der Taunuskrimi-Reihe. "Schneewittchen muss sterben" stürmte seit Erscheinen im Juni 2010 die Bestsellerlisten, Lizenzen wurden in 31 Länder verkauft, ebenso die Filmrechte. Auch ihr erstes Buch "Unter Haien" eroberte nach der Wiederauflage im Mai 2012 die Top-Position der Bestsellerliste, genauso wie die Taunuskrimis "Wer Wind sät" und "Böser Wolf". Im ZDF wurden die Filme nach Motiven aus Neuhaus' Romanen 'Schneewittchen muss sterben' und "Eine unbeliebte Frau" Quotenhits.
    Außerdem schreibt Nele Neuhaus Jugendbücher, in denen es um Pferde geht, denn die Autorin ist leidenschaftliche Pferdeliebhaberin, Reiterin und Züchterin. Ihre Bücher verkauften sich bis heute (Mai 2016) allein in Deutschland über 6 Millionen Mal.
    Nele Neuhaus lebt mit ihrem Lebensgefährten im Vordertaunus.


    Produktinformation


    • Pappbilderbuch: 560 Seiten
    • Verlag: Ullstein Buchverlage (14. Oktober 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3550080557
    • ISBN-13: 978-3550080555





    Liegt der Grund für die Morde in der Vergangenheit?


    Prolog. Eine Frau besucht einen Mann in seiner Hütte. Sie muss ihm wehtun, denn er wird sonst ihr Glück zerstören. Und das kann diese Frau nicht zulassen….


    Ein junger Mann ließ sich von einem Autofahrer mitnehmen. In der Nähe des Campingplatzes steigt er aus. Er hat vor, von den Drogen loszukommen, und hier wird er keine finden. Hier war um diese Jahreszeit niemand….


    Eines Nachts explodiert irgendetwas auf dem Campingplatz. Feuer bricht aus und Felicitas Molin ruft bei der Polizei an….


    Oliver bodenstein Hauptkommissar bei der Kripo will eine Auszeit nehmen. Der aktuelle Fall – die Brandleiche vom Campingplatz – wird sein letzter sein. Doch dann muss er feststellen, dass er den Mann gekannt hatte….


    Im Altersheim wird die Mutter des Mannes ermordet…..


    Und Oliver Bodenstein erinnert sich an das Verschwinden seines besten Freundes aus Kindertagen. Vor mehr als 40 Jahren war das geschehen. Bodenstein hat Schuldgefühle, weil er seinen Freund damals alleine nach Hause hat gehen lassen….


    Und er ist immer mehr davon überzeugt, dass die Morde, die jetzt geschehen waren, mit dem Verschwinden des Freundes zusammenhängen…. Doch die Leitung des Falles gab er an seine Kollegin Pia Sander ab….


    Was hatte diese Frau vor? Warum sollte dieser Mann ihr Glück zerstören? Was will tut sie ihm an? Wer ist der junge Mann, der zum Campingplatz gelaufen ist? Hat er gesehen, wer das Feuer gelegt hat? Oder war er es vielleicht gar selbst? Wer ist der Mann, der im Wohnwagen verbrannt ist? War es wirklich ein Bekannter von Oliver Bodenstein? Warum wurde die Mutter des Mannes im Altersheim ermordet? Warum hat Bodenstein damals seinen Freund nicht nach Hause begleitet? Und inwiefern sollen die aktuellen Morde mit dem Verschwinden des Freundes von damals zu tun haben? Und warum gab Boden stein die Leitung des Falles ab? Aller diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch war der Schreibstil unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Dass Bodenstein sich in Schuldgefühlen wälzte ging mir nahe, denn normalerweise, hätte er den Freund – der von allen nur gemobbt worden war - nach Hause begleitet. Es war richtig, dass Bodenstein die Leitung des Falles abgegeben hatte, war er doch zu sehr in die Sache involviert. In diesem Buch taten sich grausame Abgründe auf, wurde klar, wie grausam Kinder sein können. Aber auch die späteren Erwachsenen waren nicht besser. Es hatte ja gleich spannend begonnen, um ebenso spannend weiter zu gehen und auch zu enden. Der Mörder war eine Überraschung, auf den wäre ich jetzt nicht unbedingt gekommen. Und man erfährt es wirklich erst kurz vor Schluss. Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl!

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Titel: Im Wald:
    Autorin: Nele Neuhaus



    Produktinformation:


    Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
    Verlag: Ullstein Hardcover (14. Oktober 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3550080557
    ISBN-13: 978-3550080555
    Größe und/oder Gewicht: 13,8 x 5,3 x 22 cm
    (Quelle: AMAZON)



    Inhaltsangabe lt Buchrückseite:


    Ein Unbekannter stirbt im Feuer.
    Eine alte Frau wird ermordet.
    Ein Dorf schweigt.
    Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz erdrosselt. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand – und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt.
    .:


    Meine Meinung:
    Bei diesem Kriminalroman handelt es ich wieder einmal um einen sogenannten Bodenstein-Kirchhoff-Krimi, und zwar um Band 8 der Reihe, allerdings heißt Frau Kirchhoff mittlerweile Sander.
    Ich habe das Buch in einem Rutsch ausgelesen.
    Gefallen haben mir zunächst die - wie sich später herausstellen sollte - gut zum Inhalt der Geschichte passende Coverabbildung sowie der ebenfalls passende Titel.
    Die beiden Ortsskizzen und wegen der vielen Personen ganz besonders das nach Familien geordnete Personenverzeichnis vorn im Buch erwiesen sich als sehr hilfreich.
    Das Buch ist wiederum unabhängig von den Vorgängerbänden verständlich und mit seiner überraschenden aber nachvollziehbaren Auflösung auch wie gewohnt in sich abgeschlossen.
    Wie immer wurde die Spannung ebenso geschickt aufgebaut wie gehalten, und zwar sowohl, was den Fall selbst, als auch, was das diesmal besonders stark involvierte Privatleben Oliver von Bodensteins angeht.
    Dieser beabsichtigt, nach Abschluss dieses Falles ein "Sabbatical" zu nehmen...

  • Gerade aus dem Jugendknast entlassen, sieht ein junger Mann seinen einzigen Ausweg in einem eigenhändigen Drogenentzug und sucht sich dafür einen Wohnwagen auf einem einsamen Campingplatz aus. Mitten in der Nacht geht der Wohnwagen durch eine vorhergegangene Explosion in Flammen auf. Kriminalhauptkommissar Oliver Bodenstein wird dieser Fall zugeteilt und bringt seine 7-jährige Tochter Sophia mit zum Tatort, da er sie noch nicht allein lassen kann. Da in der letzten Zeit in der Gegend einige Brände gelegt wurden, wird dieser Fall zuerst als Brandstiftung eingeschätzt. Als jedoch die Spurensicherung eine Leiche in den Überresten des Wohnwagens findet, bekommt die Geschichte eine neue Wendung. Bei den Ermittlungen stößt Bodenstein mit der Besitzerin des Wohnwagens Rosemarie Herold auf seine eigene Vergangenheit, denn sie ist die Mutter seines ehemals besten Schulfreundes, der vor mehr als 40 Jahren spurlos verschwand und Bodenstein noch immer Schuldgefühle verursacht. Ist die Brandleiche sein Schulfreund? Bodenstein gibt den Fall an seine Kollegin Pia Kirchhoff ab, da er befangen ist. Wird sich das Verschwinden seines Freundes jemals aufklären? Was ist damals passiert?


    Das lange Warten hat sich gelohnt, denn Nele Neuhaus hat wieder zugeschlagen und mit ihrem Buch „Im Wald“ den 8. Band um ihr Ermittlerduo Bodenstein-Kirchhoff vorgelegt. Der Schreibstil ist wie immer flüssig, und der Leser ist bereits mit dem Prolog schon in der Geschichte gefangen und kann nicht anders als sich dem Sog des Buches zu ergeben. Der Spannungsbogen wird bereits auf den ersten Seiten hoch angelegt, steigert sich aber im Verlauf der Handlung immer weiter bis zum Finale. Nele Neuhaus weiß mit den Emotionen ihrer Leser zu spielen und entfesselt mit ihrem bildhaften Schreibstil ein wunderbares Kopfkino, es ist, als wäre man hautnah bei den Ermittlungen dabei und kann die Spannung regelrecht mit den Händen greifen. Die Ortsbeschreibungen sind ebenso detailliert wie die Emotionen der Protagonisten. Auch die Rückblicke in die Vergangenheit geben dem Leser einen guten Einblick und tragen nach und nach zur Auflösung des Puzzles bei. Dabei hat Nele Neuhaus natürlich immer ein Ass im Ärmel, denn mit ihren gut verteilten Wendungen und Irrwegen manipuliert sie den Leser sehr geschickt immer wieder aufs Neue, der sich darauf wieder neu sortieren und alles überdenken muss.


    Die Charaktere sind wie immer sehr lebensnah und authentisch gestrickt, deshalb sind Bodenstein und Kirchhoff einer großen Fangemeinde bereits regelrecht ans Herz gewachsen oder gehören sozusagen „zur Familie“. Auch in diesem Fall erhält man wieder einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten. Bodenstein wirkt diesmal sehr schuldbeladen und zerrissen, was einen als Leser nicht kalt lässt, ist er doch meistens der eher abgeklärte Typ, der nur in seinem Privatleben einige Krisen durchzustehen hatte. Er steht kurz vor einer Auszeit und da er zu direkt in diesen Fall involviert ist, gibt er ihn an seine Kollegin Pia Kirchhoff ab, die souverän, offen und ehrlich damit umgeht. Die beiden sind ein eingespieltes Team und Pia gibt sich hier alle Mühe, ihrem Chef etwas von seiner eigenen Unruhe zu nehmen.


    Mit „Im Wald“ konnte auch der 8. Fall von Bodenstein und Kirchhoff wieder einmal restlos durch eine gut durchdachte Story, absoluten Nervenkitzel und einen bis fast auf den letzten Drücker nicht zu ahnenden Täter überzeugen. Alle Fans werden mit diesem Roman wieder voll auf ihre Kosten kommen und einige schlaflose Nächte in Kauf nehmen. Das Warten wird lang werden bis zum nächsten Fall – leider! Absolute Leseempfehlung!


    Sehr fesselnde :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Ein Campingplatz im Taunus auf dem ein Wohnwagen brennt. Ein neue Fall für das Ermittlerteam Oliver von Bodenstein und Pia Sander, ehemals Kirchhoff beginnt.


    Oliver von Bodenstein nimmt zur Tatortbesichtigung seine siebenjährige Tochter mit, die von ihrer Mutter einmal mehr bei ihm „geparkt“ wurde. Dies hat von Bodenstein dazu animiert ein Sabbatjahr zu nehmen. Seine Kollegin Pia Sander wird künftig die Leitung der Abteilung K11 übernehmen. Oliver gibt nun diesen Fall an sie weiter, denn er kennt sämtliche Peronen von früher und fühlt sich etwas befangen.
    Derweil schlägt sich Pia Sander noch mit einem alten Fall herum, der möglicherweise etwas mit dem Wohnwagenbrand auf dem Campingplatz zu tun hat.
    Der besagte Wohnwagen gehört Frau Rosemarie Herold, die die Mutter von Olivers verschwundenem Freund aus Schulzeiten ist. Er verschwand im Jahre 1972 ohne eine Spur zu hinterlassen.
    Im Wohnwagen wird eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche gefunden. Gibt es da einen Zusammenhang mit dem Verschwinden des Schulfreundes Artur? Merkwürdig auch, dass die Wohnwagentür von außen verschlossen war.


    In dieser Geschichte tauchen sehr viele Personen auf, die man sich zuerst einmal ordnen muss. Die Zusammenhänge lesen sich spannend, auch wenn sie es ja im eigentlichen Sinn nicht unbedingt sind. Dennoch ist alles sinnig und keinesfalls langweilig. Das ist auch eine Art von Frau Nele Neuhaus: Informationen so zu verpacken, dass selbst Belangloses interessant, ja teils spannend zu lesen ist. Sie braucht für ihre Krimis keine reißerischen Situationen.
    Auch ist jeder ihrer Fälle um das Team von Bodenstein/Sander prima ohne Vorkenntnisse der anderen Fälle zu lesen.

  • Hier geht es flott zur Sache!
    Oliver von Bodenstein und Pia Sanders, das bekannte Ermittlerduo aus Nele Neuhaus populären Krimis, ermitteln in einem Fall, der Oliver persönlich (be)trifft.
    Im Sommer 1972, als Bodenstein 11 Jahre alt war, verliert er seinen besten Freund. Artur, ein Junge, genauso alt wie er, der mit seinen Eltern aus Russland eingewandert ist, verschwindet spurlos. Bis heute ist sein Verbleib nicht bekannt geworden.


    Diverse aktuelle Morde im hessischen Ruppertshain erschüttern die Dorfgemeinschaft und deuten auf eine Verbindung mit der Vergangenheit hin. Oliver und Pia werden auf den Plan gerufen und rütteln ordentlich an der alten Geschichte. Das gefällt nicht jedem Ruppersthainer! Und Oliver manchmal auch nicht…


    Kaum sind die ersten Zeilen des Prologs gelesen, ist man verloren und der Atem beginnt schon zu stocken. Spätestens ab dem 1. Kapitel kann man nicht mehr aufhören umzublättern und ist heillos verstrickt in die Vorfälle des aktuellen Zeitgeschehens und der Vergangenheit.


    Die vielen Protagonisten rund um das Ermittlerteam K11, welches Nele Neuhaus so imposant schildert und auftreten lässt, kann man mit dem Personenverzeichnis am Anfang gut auseinanderdividieren, zumal auch die jeweiligen Eigenarten und Abgründe der Menschen gut in den Fokus gerückt werden.
    Frau Neuhaus gönnt ihren süchtigen Lesern keinen Aufschub und es geht Schlag auf Schlag, erstaunliche Sachverhalte aufzudecken und auch das kleinste Puzzleteilchen zu suchen und richtig einzufügen.
    Dieser Fall rührt an einem verdrängten Kindheitstrauma Olivers und hat dadurch eine erhebliche emotionale Ebene, deren Anteile das sentimentale Leserherz zu Tränen rühren können.
    Das hat mich ehrlich beeindruckt und mich zu einem neuen Fam der hochgehandelten Autorin werden lassen.
    Begeistert habe ich auch die rechtsmedizinischen Informationen aufgenommen und mich über die Zwistigkeiten und kleinen Rangeleien innerhalb des Ermittlerteams amüsiert.


    Der neue Band von Nele Neuhaus ist ein in sich schlüssiges und unvorhersehbares Gesamtpaket, mit vielleicht manchmal etwas zu viel Potenzial. An einigen Stellen hätten größere Puzzleteilchen die Komplexität der Zusammenhänge entzerren, und so die Konzentration des leicht gestressten Lesers besser aufrecht erhalten können.
    Trotzdem haben mich die Story und Schreibstil überzeugt und kurzweilig unterhalten.


    Empfehlung mit schlafloser-Nacht-Garantie.

  • Im Wald - Nele Neuhaus




    Mitten in der Nacht wird Oliver von Bodenstein zu einem Einsatz gerufen. Ein Wohnwagen brennt lichterloh. Bei den Löscharbeiten wird in den verkohlten Trümmern eine Leiche gefunden. Die einzige Zeugin des Brandes erscheint wenig glaubhaft, da sie stark alkoholisiert ist und keine genauen Angaben machen kann. Wenig später wird die Mutter des Opfers im Hospiz erdrosselt, obwohl sie nur noch wenige Tage zu leben gehabt hätte. Als dann auch noch der Pfarrer tot aufgefunden wird und dabei der Eindruck erweckt werden soll, dass er Selbstmord begangen hat, ahnt von Bodenstein, dass die Todesfälle irgendwie zusammenhängen müssen. Seine Ermittlungen führen ihn in die eigene Vergangenheit, denn es hat den Anschein, dass der Schlüssel zu allem in das Jahr 1972 führt. Denn damals verschwand von Bodensteins bester Freund Artur spurlos. Kann von Bodenstein unvoreingenommen ermitteln oder geht ihm dieser Fall zu nah?


    "Im Wald" ist bereits der achte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander ( ehemals Kirchhoff ). Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden. Dem aktuellen Fall kann man auch ohne Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Büchern folgen. Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten sind in die Handlung eingeflochten, sodass man sich beim Lesen relativ leicht orientieren kann. Um der Weiterentwicklung der bekannten Charaktere, und den beruflichen und privaten Nebenhandlungen zu folgen, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.


    Der Einstieg in den aktuellen Kriminalfall gelingt nicht ganz mühelos, denn man bekommt es mit einer Vielzahl von Charakteren zu tun, die nach und nach in die Handlung eingeführt werden. Obwohl sich am Anfang des Buchs ein Personenregister befindet, in dem man jederzeit nachlesen kann, wer wie zu wem steht, ist es zunächst nicht ganz einfach, die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander, richtig zuzuordnen. Hier muss man wirklich sehr aufmerksam lesen, um nichts zu verwechseln.
    Die Ermittlungen selbst starten eher gemächlich. Es wird zunächst kaum Spannung aufgebaut, aber dennoch sind die Rückblicke in die Vergangenheit und natürlich auch die aktuellen Morde, so interessant, dass man unbedingt erfahren möchte, wie alles zusammenhängt. Man ist beim Lesen hin- und hergerissen und weiß nicht, wen man nun eigentlich verdächtigen und was man glauben soll. Überraschende Wendungen sorgen außerdem dafür, dass man die eigenen Ermittlungen gelegentlich über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch gerät man schließlich doch in den Bann der Handlung und mag das Buch zum Schluss kaum noch aus der Hand legen.


    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch ganz in die Handlung eintauchen. Auch in diesem Band gibt es, neben den eigentlichen Ermittlungen, wieder einen Einblick in das Privatleben von Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Man kann also beobachten, wie sich die beiden weiterentwickeln. Auch im Team des Hofheimer K11 tut sich einiges, sodass man auch diese Nebenstränge interessiert verfolgt.
    Ich habe bisher alle Fälle von Oliver von Bodenstein und Pia Sander mit Begeisterung verfolgt. Auch bei diesen Ermittlungen wurde ich nicht enttäuscht, sondern habe jede Seite mit großem Interesse gelesen. Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Einstieg, durch die Vielzahl der Charaktere, doch ein wenig schwerer gefallen ist, als sonst. Deshalb ziehe ich auch ein Bewertungssternchen ab, vergebe aber dennoch eine begeisterte Leseempfehlung!



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Im Wald" ist ein guter, wenn auch sehr komplexer Krimi. Stellenweise ist die Geschichte ein wenig verwirrend, was vor allem an den Unmengen von Verdächtigen und involvierten Personen liegt, aber man kann der Handlung dennoch gut folgen und die Wendungen und neuen Enthüllungen sorgen dafür, dass man immer darüber nachdenken muss, was wohl passiert ist; die Auflösung kommt erst kurz vor dem Ende und bis zur letzten Sekunde kommen immer neue Erkenntnisse, die alles durcheinander werfen. Die Auflösung an sich war gut ich hatte den Täter nicht wirklich als Hauptverdächtigen auf dem Schirm, aber alles war stimmig und es hat mir gefallen, wie nach und nach alle Hinweise zusammen kamen und sich zu einem klaren Bild verdichtet haben.


    Dadurch, dass Bodenstein die Verdächtigen seit Jahren kennt und auch ansonsten eine direkte Verbindung zu dem Fall hat, wurde alles gleich interessanter und man hat dadurch einen neuen Blick auf ihn als Charakter bekommen, wodurch er mir gleich noch sympathischer geworden ist.. Meiner Meinung nach hatte er sich bemerkenswert gut unter Kontrolle, aber natürlich war er nicht mehr vollständig objektiv und Pia musste eingreifen. Diese Dynamik wurde glaubwürdig und gut dargestellt und hier hat sich wieder gezeigt, wie hervorragend die beiden sich selbst unter solchen Umständen ergänzen. Sie sind ein gutes Ermittlungsteam und es funktioniert einfach, weshalb ich auf weitere Bände mit ihnen hoffe.
    Durch die persönliche Komponente des Falls hat man auch einige bereits bekannte Figuren, beispielsweise Bodensteins Exfreundin, aus einer anderen Perspektive kennen gelernt, was ich ebenfalls interessant fand, ebenso wie die tieferen Einblicke in die Dorfgemeinschaft. Eine Unzahl von Personen ist irgendwie involviert und wie bereits erwähnt wird die Geschichte dadurch teilweise kompliziert, aber der Autorin ist es gelungen, den Überblick zu wahren und den Figuren genügend Raum zu geben. Ein paar kleinere Nebenhandlungen hätten aber ruhig gestrichen werden können.


    Fazit:
    Der achte Fall um das Ermittlerteam Pia / Oliver hat mir gut gefallen. Er war spannend, gut geschrieben und interessant, wenn auch teilweise fast schon zu komplex. Ich kann das Buch empfehlen und werde demnächst die Bände der Reihe lesen, die ich noch nicht kenne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    _________________
    Herzlichen Dank an den Verlag, der mir das Buch über Netgalley zur Verfügung gestellt hat.

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Mehr als 40 Jahre vorher: Der beste Freund von Oliver von Bodenstein, der elfjährige Artur, verschwindet spurlos, zusammen mit dem zahmen Fuchs Maxi. Unfall? Verbrechen? Unbekannt.


    Heute: Auf einem Campingplatz brennt es. Eine Leiche wird gefunden. Unfall? Selbstmord? Mord? Für Bodenstein und Pia Sander beginnen die Ermittlungen, und plötzlich befindet sich Bodenstein in der prekären Lage, gegen alte Schulfreunde und Bekannte aus Rupppertshain ermitteln zu müssen. Immer mehr Tote und schwer Verletzte tauchen auf, es sieht aus, als wollte jemand hinter sich aufräumen. Dazu kommt ein Jugendlicher auf der Flucht, der seine hochschwangere noch jungendlichere Freundin dabei hat. Die heutigen Spuren führen in die Vergangenheit Bodensteins, der plötzlich gezwungen ist, Tatsachen ins Auge zu sehen und zu erkennen, dass manche Freunde niemals solche waren und manche, die man immer schlecht behandelt hatte, nichts davon verdient hatten.


    Die Leseprobe fand ich spannend und auch vom Klappentext her versprach dieser Krimi ordentliche Hausmannskost. Eigentlich finde ich auch den Schreibstil ganz gut, aber Neuhaus verstrickt sich immer wieder in Nebensächlichkeiten, die wahrscheinlich auf falsche Spuren führen sollen, jedoch nur dazu dienen zu langweilen. So manches Mal, wenn wieder mal die bis zum Gehtnichtmehr ausführliche Beschreibung der Mutter oder Großmutter eines der Tatverdächtigen erfolgte, habe ich damit kämpfen müssen, das Buch weiterzulesen. Extrem gestört haben mich auch immer wieder die abgebrochenen Szenen. Wahrscheinlich sollten damit Cliffhanger und Spannung erzeugt werden, mich machten sie nur ärgerlich. Und mir fehlte oftmals die Logik. Spätestens als klar wurde, dass die neuen Verbrechen mit dem damaligen zu tun hatte, war doch auch klar, dass man unter den alten Bewohnern suchen muss. Oder Bodenstein und alle anderen, die sich plötzlich an Sachen von vor 40 Jahren erinnern - wie wahrscheinlich sind denn viele der Erinnerungen, jedenfalls von den belanglosen? Überhaupt Bodenstein: die Idealisierung dieses Protagonisten war schon nervig, schon in seiner Jugend war er perfekt (loooogisch, war ja auch ein Adliger, während die dummen Bauernjungs alle mies, fies und grausam waren). Bodenstein ist so perfekt, der kann sogar mit gebrochenem Fuß und Bänderrissen noch einen Mörder stellen. Voll krass. Whatever. Wäre das Buch um 200 Seiten kürzer gewesen, hätte es bestimmt mehr Spaß gemacht, so verlor es sich zu oft in endlosen und die Handlung nicht vorantreibenden Erzählsträngen und Unwahrscheinlichkeiten.

  • Inhalt:


    Im Wald von Ruppertshain geht ein Wohnwagen in Flammen auf , in den Trümmern wird eine Leiche gefunden . Was zuerst nach einer Brandstiftung aussieht, entpuppt sich schon bald als Mord .Pia Sander ( ehemals Kirchhoff) und Oliver von Bodenstein nehmen zusammen mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Als kurz darauf eine alte Frau in einem Sterbehospiz ermordet wird, gibt es erste Hinweise auf einen ungeklärten Fall, der sich vor 42 Jahren ereignet hat. Zu dem Zeitpunkt verschwand der 10jährige Artur spurlos, Olivers bester Freund aus Kindertagen .
    Da er persönlich in die Geschichte involviert ist, wird Pia die Leitung der Ermittlungen übertragen. Außerdem wird sie als Nachfolgerin von Oliver von Bodenstein gehandelt, da dieser sich eine einjährige Auszeit vom Beruf nehmen will.
    Schon bald ist allen klar, dass der Schlüssel zur Lösung der Fälle in der Vergangenheit liegt und so beginnen sie Stück für Stück die damaligen Geschehnisse aufzuarbeiten.
    Hierbei stoßen Sie bei den Dorfbewohnern auf eine Mauer des Schweigens. Außerdem arbeitet die Zeit gegen sie, da der Mörder seine Mission noch nicht beendet hat.



    Meine Meinung:


    Wie bei allen vorhergehenden Büchern, herrscht auch hier von Anfang an, eine große Spannung. Die einzelnen Personen werden sehr genau beschrieben (Kopfkino von Anfang an), die Polizeiarbeit mit erfolgen und Misserfolgen nimmt einen breiten Raum ein.
    Geschickt versteht es die Autorin wieder einige falsche Fährten zu legen, um den Leser aufs Glatteis zu führen. Der Spannungsbogen war fortwährend gleich hoch.
    Zum Schluss werden die Geschehnisse Stück für Stück aufgelöst, sodass keine offenen Fragen bleiben.
    Das Privatleben der Ermittler bleibt dabei etwas auf der Strecke, obwohl sich gerade im privaten Bereich einige Änderungen andeuten.
    Ich hoffe sehr, dass Oliver von Bodenstein sein Sabbatjahr nutzt, um neue Energie zu tanken und beim nächsten Fall wieder am Start ist.
    Ich gebe eine absolute Leseempfehlung und volle fünf Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mitten im Taunus brennt ein Wohnwagen ab, in dem man nach dem Löschen des Brandes eine völlig verkohlte Männerleiche findet. Ein Unfall? Nachdem kurz danach die Besitzerin des Wohnwagens ermordet aufgefunden wird, die auch die Mutter des Toten ist, ist klar, dass zwischen den beiden Todesfällen ein Zusammenhang besteht. Pia Sander und Oliver von Bodenstein, der im nahegelegenen Ruppertsheim aufgewachsen ist und mittlerweile dort wieder lebt, beginnen zu ermitteln. Für ihn werden es Begegnungen mit Menschen aus seiner Vergangenheit, an die er nicht nur die besten Erinnerungen hat...
    Obwohl es in diesem Buch mehr als genug Tote und Schwerverletzte gibt, spielt das Privatleben von Bodenstein eine mindestens ebenso große Rolle wie der Krimi. Was auch daran liegt, dass sich in der Vergangenheit in Ruppertsheim etwas ereignete, über das niemand sprechen möchte, aber wohl mit den Verbrechen in Verbindung steht. Eigentlich könnte das Alles einen schönen Hintergrund für einen spannenden Krimi darstellen, aber dieses Dorf mit seinen BewohnerInnen nimmt leider etwas überhand. 35 Personen sind es dort, die eine mehr oder weniger gewichtige Rolle spielen und zudem auch alle irgendwie miteinander verbandelt sind: Schwager, Schwester, Tochter, FreundIn, Schwarm.... Es gibt zwar zu Beginn des Buches eine Übersicht, die aber bedauerlicherweise nur bedingt hilfreich ist. Denn viele der Figuren bleiben ziemlich blass, sodass ich an manche schon jetzt keine Erinnerung mehr habe. Dazu kommen noch 14 KollegInnen des Morddezernats und neun weitere, die zur Verwandschaft gehören - 58 Personen (!).
    Womit ich ebenfalls etwas Probleme hatte, war die Darstellung des Dorfes. In Schneewittchen muss sterben war es Sulzbach, in dem sich die BewohnerInnen gegenseitig an Heuchelei und Bösartigkeiten kaum überbieten konnten; jetzt in Ruppertsbach ist es noch schlimmer. Während nach außen die Fassaden der glücklichen Familien aufrecht gehalten werden, sind die einzelnen Mitglieder größtenteils zerfressen vor Neid, Wut und Zorn und geben dies als Eltern durch entsprechende Erziehungsmaßnahmen 1:1 an den eigenen Nachwuchs weiter - wer diese Scheinheiligkeit nicht ertragen kann und die Möglichkeit hat, zieht weg. Bodenstein, der die meisten BewohnerInnen noch aus seiner Kindheit kennt, ist mit seiner aufrichtigen und ehrlichen Art tief erschüttert und getroffen - so viel Bosheit und er hat nichts geahnt. Richtig glaubwürdig wirkt das Alles nicht...
    Die Lösung des Falles kam für mein Gefühl dann ziemlich hopplahopp. Zwar gab es weder logische Brüche noch blieben Sachverhalte ungeklärt (bei der Menge an Personal eine Leistung), aber so richtig einleuchtend empfand ich die Aufklärung nicht. War zu wenig Zeit :wink: ?
    Was ich aber wirklich schon beinahe peinlich empfand, ist das offenbar miserable Lektorat des Ullstein-Verlages. Zum Beispiel:
    1. Die Kapitelüberschriften sind Datumsangaben und lauten beispielsweise Montag, 13. Oktober 2014 (S. 316) und Dienstag, 15. Oktober 2014 (S. 415).
    2. Auf Seite 404 werden zwei Menschen gefangengenommen, eine Seite später sind es plötzlich drei. Aufgeklärt wird das Ganze in einem lapidaren Halbsatz 10 oder 20 Seiten später.
    3. Auf Seite 223 steht "Drei Leute sind tot, die wir alle kennen! Und der alte Pfarrer Maurer soll sich angeblich in der Kirche aufgehängt haben." Es gab aber nur drei Tote und eine Schwerverletzte.
    Das sind nicht die einzigen 'Fehler', die durch ein aufmerksames Lektorat sicherlich hätten vermieden werden können. Ullstein - Nachsitzen! Nacharbeiten! :wink:

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Schlangengrube


    Im Wald....da ist es finster. Und finster geht es in diesem neuen Fall von Oliver von Bodenstein und seiner Kollegin Pia, inzwischen verheiratete Sander, auch zu.


    Auf einem Campingplatz im Wald geht ein Wohnwagen in Flammen auf und offensichtlich hat jemand mit Gasflaschen nachgeholfen. Bodenstein und Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch dann wird eine Leiche aus den Trümmern geborgen und so wird eine Mordermittlung daraus. Kurz darauf wird eine todkranke Frau im Hospiz ermordet und wenig später wird der Pfarrer, der der alten Frau noch die Beichte abgenommen hat, tot aufgefunden. Für Oliver von Bodenstein sind alle Opfer alte Bekannte, die er schon aus Kindheitstagen kennt. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass die Fälle mit einem Ereignis des Jahres 1972 zusammenhängen. Damals verschwand der elfjährige Artur, Bodensteins bester Freund.


    Für Bodenstein wird dies ein sehr schwerer, da sehr persönlicher Fall. Er muss alte Freunde und Bekannte ins Visier nehmen. Nach und nach kommen gut verborgene Geheimnisse ans Licht, Abgründe an Verlogenheit und Verstellung tun sich auf. Fast jeder Einwohner von Ruppertshain scheint in irgendeiner Form in die Ereignisse involviert zu sein.


    So wird der Leser auch immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Immer dann, wenn man glaubt, der Lösung nahe zu sein, offenbaren sich weitere Geheimnisse und Verwicklungen. Bodenstein muss erkennen, dass er sich in so manch altem Freund getäuscht hat, trotz seiner professionellen Erfahrung. Und so fällt ihm am Ende der Abschied von Ruppertshain und wohl auch von seinem Job nicht schwer, da er ein Sabbatjahr antritt.


    Die Handlung wird schnell vorangetrieben, ein Ereignis jagt das nächste und es bleibt hoch spannend bis zum Schluss. Einzig die große Anzahl an Beteiligten, die verwandt, verschwägert oder sonstwie verbandelt sind oder mal waren, machen es stellenweise schwierig, den Überblick zu behalten – trotz angefügtem Personenverzeichnis.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Pia Sander und Oliver von Bodenstein werden in der Nacht zu einem Brand in Ruppertshain gerufen. Nach dem man ausschließen kann das der Feuerteufel dieses mal am Werk war, findet sich eine verkohlte Leiche in einem Wohnwagen. Bei dem Toten handelt es sich um Clemens Herold, als sie seine Mutter im Hospiz befragen wollen kommen sie zu spät. Wenige Tage später wird auch noch Pfarrer Adalbert Maurer erhängt in der Sakristei gefunden wird. Immer mehr verdichtet sich der Verdacht das diese Morde etwas gemeinsam miteinander haben. Den vor über 40 Jahren verschwand Bodensteins Freund Arthur Berjakov und auch Olivers zahmer Fuchs Maxi. Er war mit seiner Familie aus Russland gekommen und ihnen wurde von Anfang an feindselig begegnet. Die Leiche wurde nie gefunden und schnell hatte man in Leo Keller einen schuldigen gefunden, da dieser eine Selbstmordversuch unternahm. Das soll Bodensteins vorerst letzter Fall (er geht ins Sabbatical) und auch sein schwerster werden, den er ist persönlich betroffen. Er muss den Mörder unter Freunden und Bekannten suchen. Pia Sander übernimmt deshalb die leitenden Ermittlungen, sie ist auch schon etwas traurig bald ohne Bodenstein auskommen zu müssen.


    Meine Meinung:
    Für mich war es mein erster Neuhaus Krimi und ich muss sagen, die Autorin kann wirklich beeindruckend schreiben. Jetzt bin ich natürlich gespannt wie ihre anderen Krimis sind, nach dem einige Schreiben das dies der schlechteste war. Mich hat die Story sehr interessiert, auch wenn die Länge etwas viel und die vielen Namen schwierig zu merken waren, aber zum Glück gibts ja das Register. Dem Buch hätten sicher auch ein paar Seiten weniger getan, aber durch die Taten in den verschiedenen Zeiten musste die Autorin mehr ausholen. Ich jedenfalls bin nicht enttäuscht, im Gegenteil es hat mir eher Lust auf ihre anderen Bücher gemacht. Jetzt kann ich auch verstehen, warum die Krimileser ihre Bücher so gerne lesen. Auch wenn die Spannung sich nicht durch das ganze Buch zieht, war die Geschichte trotz weniger Ausnahmen sehr fesselnd. Die Ermittler kannte ich bisher nur von der Verfilmung ihrer Bücher und fand sie da schon sympathisch. Das Cover ist passend zum Inhalt des Buches gestaltet. Für mich hat das Buch trotz den Schwächen 4 von 5 Sterne verdient. Und ich freue mich auf die anderen Bodenstein/Sander Krimis der Autorin. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:

  • Schon der Prolog bringt Lust und Freude auf diesen Kriminalroman.


    Zum Inhalt:
    Auf einem Waldcampingplatz geht in einer Oktobernacht ein Wohnwagen in Flammen auf. Wie sich herausstellt, verbrannte ein Mann in dem Wohnwagen. War der Mann schon vorher tot oder verbrannte er im Wohnwagen?


    Oliver von Bodenstein und Pia Sander ermitteln hier in ihrem 8. gemeinsamen Fall. Für Oliver von Bodenstein ist dieser Fall der Persönlichste. Ein Mörder treibt in seinem Heimatort Ruppertshain sein Unwesen. Es sieht so aus, als wenn der vor über vierzig Jahre verschwundene 11-jährige Artur irgendwie auch zu den Ermittlungen gehört. Artur war damals der beste Freund von Oliver von Bodenstein. Das Verschwinden könnte nie geklärt werden. Damals wie heute sprechen die Menschen in Ruppertshain nur sehr wenig über das Verschwinden, als ob jeder was weiß und keiner was sagen mag.


    Meine Meinung:


    Zum einen ist es ein sehr guter Kriminalroman, sehr stimmig, die Spannung wird über die gesamte Geschichte gehalten. Sehr gut und hilfreich finde ich die ersten Seiten des Buches,dort ist eine Landkarte der Gegend, eine Übersicht des Ortes Ruppertshain sowie ein Personenregister. Hier habe ich oft geschaut und hatte somit das Gefühl, die Menschen "zu kennen" und konnte mir über die örtlichen Gegebenheiten einen Überblick verschaffen und mir das auch bildlich alles sehr gut vorstellen.


    Zum anderen lese ich sehr gerne Krimireihen mit sympathischen Charakteren der Ermittler. Und Pia Sander und Oliver von Bodenstein sind mir sehr sympathisch, "man kennt sie" schon seit vielen Fällen, weiß um ihr Privatleben und begleitet sie dort weiter.


    Mich hat Nele Neuhaus mit ihrem neuen Kriminalroman wieder zu 100 % überzeugt und das Buch hat mir viele spannende Lesestunden bereitet, die ich sehr genossen habe!


    Das einzige was ich an dieser Stelle sehr schade finde, dass ich ganz viel Geduld aufbringen muss, bis ich einen neuen Krimi in dieser Reihe lesen kann ;-).


    Dieser Krimi verdient ganz klar 5 von 5 möglichen Sternen!

  • Ihr achter Fall führt die Kommissare Oliver von Bodenstein und Pia Sander (ehemals Kirchhoff) nach Ruppertshain, einem kleinen Ort, in dem von Bodenstein seine Kindheit verbracht hat, er kennt die meisten Einwohner und verbindet gute und schlechte Erinnerungen an die damalige Zeit.
    Zunächst ein möglichener Fall von Brandstiftung, entwickelt sich der Fall schnell zu einer Serie von Mordfällen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, wodurch könnte der Mord an genau diesen Menschen motiviert sein? Hat es etwa etwas mit dem Geschehen zu tun, dass sich vor über 40 Jahren in dem Örtchen abspielte und an das sich von Bodenstein nur sehr widerwillig erinnert? Doch warum sollte das, was damals geschah, heute noch relevant sein? Nicht nur von Bodenstein muss sich seiner Vergangenheit stellen und sich erinnern.


    Ich bin ein großer Fan der Krimireihe, auch wenn ich noch nicht alle Romane gelesen habe, zwischendrin fehlen mir noch drei. Mir ist vor allem Oliver von Bodenstein sehr sympathisch und ich las mit Schrecken, dass es sich hier womöglich um seinen letzten Fall handeln könnte. Oliver ist ausgebrannt und möchte sich mehr seinem eigenen Leben widmen, zumal seine jüngste Tochter fast nur noch bei ihm lebt und die Beziehung zu seiner Freundin auch Zeit benötigt. Zunächst nimmt er sich ein Sabbatjahr, ob er danach zurück kommen wird, ist allerdings fraglich. Ich hoffe für seine Fans sehr, dass er das tut, zumindest aber weiter eine Rolle spielt. Vergleicht man ihn mit Pia, hat er das eindeutig interessantere Privatleben. Dass sein letzter Fall ausgerechnet so persönlich ist, trägt aber möglicherweise dazu bei, dass er endgültig aussteigt. Ich bin nun sehr gespannt darauf, wie es im nächsten Band, der hoffentlich kommt, weitergehen wird.


    Es sind meiner Meinung nach die Charaktere, die Nele Neuhaus' Romane auszeichnen, denn sie sind immer gut und tiefgründig gezeichnet. Das Romangeschehen erleben wir auch dieses Mal nicht nur aus den Perspektiven der Ermittler, sondern auch aus der anderer Charaktere, mitgefühlt habe ich vor allem mit dem 19jährigen Elias Lessing, der sein Leben wieder in den Griff bekommen möchte, nicht immer schlau handelt und in Verdacht gerät, mit den Mordfällen in Zusammenhang zu stehen. Sehr gut gefällt mir auch der neue Kollege Pias und Olivers, Tariq Omari, auf seine weitere Entwicklung bin ich gespannt.


    Apropos Charaktere, der Roman wird mit einem Personenregister eingeleitet, das sicher sehr nützlich ist für diejenigen, die sich schnell durch viele handelnde Personen erschlagen fühlen oder die sich in Erinnerung rufen möchten, in welchem Zusammenhang die Charaktere untereinander stehen. Auch die beiden Karten sind nützlich, um die Wege der Charaktere nachvollziehen zu können.


    Den Fall finde ich sehr interessant, zumal er einen auch zum Nachdenken über eigene Kindheitserinnerungen bringt. Er lässt den Leser gut miträtseln und hält Überraschungen bereit. Am Ende wird er zufriedenstellend aufgelöst. Manch einem mag die ausführliche Erzählung vielleicht zu viel sein, ich mag so etwas, kann mich damit noch besser in das Geschehen und die Menschen hineinversetzen. Sehr gut ist der Autorin auch gelungen, die besondere Atmosphäre darzustellen, die in solch kleinen Orten herrscht, wo jeder jeden kennt und alle irgendwie verwandt und verschwägert sind. Die Perspektivewechsel gehen in der Regel mit Cliffhangern einher, wodurch Spannung erzeugt wird, wobei der Roman nicht nervenzerfetzend spannend ist, man will aber unbedingt wissen, was genau hinter allem steckt


    Natürlich gibt es auch etwas, das mich gestört hat, aber nicht so, dass es zu einer Abwertung führen würde. Liebe Frau Neuhaus, lieber Ullstein Verlag, es gibt immer noch den Genitiv, der aber in diesem Roman nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, sehr schade! Gerade in Büchern finde ich es wichtig, dass etwas mehr Wert auf die deutsche Sprache gelegt wird.


    Nele Neuhaus ist es wieder gelungen, einen Roman zu schreiben, der mich mitgenommen hat in die Geschichte, den ich interessant fand, der mich gut unterhalten, mich emotional berührt und mir von Anfang bis Ende gut gefallen hat. Dazu noch das wirklich sowohl farblich als auch motivisch wunderbare Cover, das auch sehr gut zum Inhalt passt. Volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

  • weiterer Fall von Pia und Bodenstein - Spannung!!


    Inhalt (Klappentext):
    Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?


    Mein Fazit:
    Ein weiterer Fall von Pia und Oliver von Bodenstein. Seit dem ersten Buch dieser Reihe sind die beiden mir sehr sympathisch und ich bin bei jedem weiteren Buch immer sehr neugierig, was sich bei den beiden privat so tut.


    Da ich bis dato jedes Buch von Nele Neuhaus (Krimi/Thriller) gelesen habe, habe ich immer hohe Erwartungen - und auch mit diesem Buch ist es der Autorin wieder gelungen, den Erwartungen gerecht zu werden.
    Ich finde an ihrem Schreibstil besonders toll, dass es immer überraschende, aber durchaus schlüssige Wendungen im Fall gibt - so war es auch bei "Im Wald" wieder so, dass ich das Buch vor lauter Spannung nicht mehr aus der Hand legen konnte.


    Im Gegensatz zu den anderen Büchern, fand ich in diesem den Einstieg in die Geschichte nicht ganz so einfach, da es eine Spur zu viele Personen gibt und man vor allem am Anfang leicht den Überblick verliert - aber hier hilft das Personenverzeichnis, gleich zu Beginn im Buch, enorm. Dadurch ist der Lesefluss anfangs etwas eingeschränkt.


    "Im Wald" ist das 8. Buch dieser Reihe - da die Fälle aber in jedem Buch abgeschlossen werden, kann man dieses Buch auch lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen.

  • Meine Meinung:

    Der achte Band aus der Bodenstein / Sander (Kirchhoff)-Reihe ist der wohl persönlichste Fall für Oliver von Bodenstein. Im Wald von Ruppertshain geht ein Wohnwagen in Flammen auf und ein Mann kommt darin um. Die Ermittler vom K11 in Hofheim finden schnell heraus, dass hier jemand vorsätzlich gemordet hat. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord in einem Hospiz. Warum tötet jemand eine Frau, die sowieso nicht mehr lange zu Leben gehabt hätte? Für Oliver von Bodenstein war die Frau keine Unbekannte, denn sie war die Mutter eines ehemaligen Schulkameraden von ihm.


    Die Ermittlungen führen Pia und Oliver ins Jahr 1972 zurück – zu einem Fall, der nie aufgeklärt werden konnte - das Verschwinden des kleinen Arturs. Ein ganzes Dorf hüllte sich damals wie auch jetzt in Schweigen. Oliver von Bodenstein trifft dieser Fall ganz besonders hart, denn Artur war sein bester Freund …


    Das in blau-grau gehaltene Cover mit dem Fuchs auf dem umgestürzten Baumstamm ist ein echter Hingucker und passt wieder sehr gut zur Thematik. Im Innenteil befindet sich dieses Mal eine Karte mit den örtlichen Gegebenheiten sowie ein Personenregister, welches sich – wie sich schnell herausstellt – als sehr hilfreich erweist. Durch die große Anzahl an Figuren, die Nele Neuhaus in ihrem Roman ins Rennen schickt, sieht man den Wald vor lauter Bäumen oder den Mörder vor lauter Charakteren nicht.


    Ich habe nun alle Bände aus dieser Reihe gelesen und war jedes Mal ganz begeistert. „Im Wald“ hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Spannend ist der Fall – ohne Frage. Doch die vielen Charaktere haben den Lesefluss ganz massiv gestört. Jeder ist mit jedem irgendwie verwandt, verschwägert, befreundet oder befeindet. Permanent musste ich wieder zum Personenverzeichnis zurückblättern – wenn nicht sofort, dann spätestens am nächsten Tag, weil ich da den Überblick bei den ganzen Namen wieder verloren hatte. Natürlich gerät auch so irgendwie jeder mal in Verdacht. Ich mag es eigentlich, wenn man bei Krimis in die Irre geführt wird oder die eigenen Ermittlungen in einer Sackgasse enden. In diesen Fall war das Ganze allerdings ein bisschen übertrieben.


    Über das Wiedersehen mit allen alten Bekannten aus den Vorgängerbänden habe ich mich natürlich gefreut. Henning Kirchhoff, Cem Altunay und Nicola Engel zum Beispiel. Aber auch der neue Kollege Tariq Omari ist schon jetzt ein Sympathieträger. Der Syrer mit dem fotografischen Gedächtnis sorgt für so manchen Schmunzler und lockert den Krimi ganz gewaltig auf. Das ist als Gegengewicht zu Oliver von Bodenstein auch notwendig. Dieser kommt gerade in diesem für ihn so persönlichen Fall sehr depressiv rüber. Auch die Tatsache, dass seine Exfrau Cosima ihn mit der jüngsten Tochter mal wieder ganz allein lässt, sorgt nicht gerade für eine Besserung seines Zustandes. Oliver scheint den Glauben an die Menschheit verloren zu haben und ich kann gut verstehen, dass er beruflich erst einmal ein Sabbatjahr einlegen möchte.


    Bücher mit über 500 Seiten sind für mich immer ein Genuss. In diesem Fall hätten die 560 Seiten gerne 100 Seiten weniger haben dürfen, denn die ausführlichen Beschreibungen waren stellenweise sehr langatmig. An diesen Band habe ich für meine Verhältnisse ungewöhnlich lange gelesen. Trotz der spannenden Handlung ist „Im Wald“ für mich der schwächste Band aus der Reihe. Ich hoffe sehr, dass der nächste Roman wieder mit der brillanten Schreibweise der Autorin überzeugen kann, und vergebe drei Sterne.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Viel zu unübersichtlich und verwirrend...


    Im Wald bei Ruppertshain steht in tiefster Nacht ein Wohnwagen in Flammen. Das Feuer lässt sich nur schwerlich unter Kontrolle bringen und nachdem eine Leiche geborgen wird. erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um ein Mordopfer handeln könnte. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ahnen zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, was für eine Reihe von grausamen Geschehnissen sie noch erwarten wird. Schließlich finden sie die totkranke alte Wohnwagenbesitzerin Resi tot in einem Hospiz auf. Schnell wird klar, dass der Täter sehr intelligent, kalkulierend, eiskalt und unberechenbar sein muss - weder schreckt er vor alten noch vor sehr jungen Opfern zurück.
    Mit jedem Detail, das ans Licht gezogen, mit jeder Vermutung, die angestellt, mit jedem Opfer, dass aufgefunden wird und mit jedem Ausweichen bei einer Zeugenbefragung wächst die Befürchtung, dass der Täter Mitwisser zum ewigen Schweigen bringen und eine längst vergangene Tat, über die in der gesamten Ortschaft ein Mantel des Schweigens gelegt worden ist, vertuschen möchte. So führen die Ermittlungen immer weiter in Bodensteins nahes Umfeld, seinen Freundeskreis und seine Kindheit.
    Etwas muss im Sommer 1972 geschehen sein. Aus bisher noch unerfindlichen Gründen wurde ein Geheimnis von damals wieder ausgegraben. Irgendwo läuft jemand durch die Gegend ohne vor weiteren Opfern zurückzuschrecken. Doch wäre es falsch, sich nur auf die Vergangenheit zu stürzen, weswegen zahlreiche Ansätze in zig verschiedene Richtungen verfolgt und viele Verdächtigungen erhoben werden.
    Bald wissen Pia und Oliver kaum noch weiter, besonders, da sie auf eine Mauer des Lügens und des Schweigens gestoßen sind. Diese zu durchbrechen wird ihnen alles abverlangen. Ob Bodenstein bei all den Verstrickungen noch objektiv bleiben kann, muss immer wieder angezweifelt werden und dem Team macht es zu schaffen, dass dieser achte vorerst auch der letzte Fall mit ihrem Chef sein wird, da dieser eine einjährige Auszeit zu nehmen gedenkt...


    Dieses ist mein erstes Buch von Nele Neuhaus gewesen und nach den zahlreichen positiven Bewertungen war ich auf "Im Wald" sehr gespannt. Auf den ersten Seiten befindet sich ein Personenregister, dessen Fülle mich sehr überraschte. Doch im Verlauf der Lektüre musste ich feststellen, dass es trotzdem bei weitem nicht alle Charaktere beinhaltet und häufig ausschließlich die Namen aufgelisten worden sind, sodass es sehr schwierig war, die Figuren einzuordnen. Über 50 Charaktere, deren Bedeutung stetig schwankt, hemmten permanent den Lesefluss. Dass dann auch noch viele von ihnen (über mehrere Ecken) verwandt sind, früher eine Beziehung hatten, jetzt zusammen leben, früher in einer Bande waren, nun befreundet sind, wohlmöglich ein Verhältnis haben und und und verstärkte dies zudem. Da die Ermittlungen bis über vierzig Jahre in die Vergangenheit reichen, war ich auch immer wieder ob des Alters oder Familienstandes verwirrt. Mich hat das wirklich ausgesprochen gestört und teilweise war ich wegen der ganzen Verwirrung ziemlich genervt... Die Beziehungen sind so verstrickt, dass man sie nur schwerlich zu durchschauen vermag.
    Dann folgen die Ermittlungen auch keinem richtigen Plan. Hier und da wird mal herumgestochert, ein paar Fragen werden gestellt und man verliert sich in großen Spekulationen, während sich in der Gerichtsmedizin die Leichen stapeln. Häufig folgt nach einer Theorie dann ein "So könnte es gewesen sein." und kurz darauf ist bereits die nächste Möglichkeit gefunden. Dennoch wird kaum eine dieser Spekulationen weiter verfolgt, stattdessen lässt man sie links liegen und phantasiert weiter - ziemlich kontraproduktiv, da aufgrund von Schlafmangel nicht immer so schlüssig kombiniert wird.
    Irgendwann kommen die Ermittler dann aber doch noch mal auf ihre Vermutungen zurück, überprüfen diese und gerade in dem Moment als man sich wieder in den Gedankengang hineingefunden hat, wird er wieder einfach so fallen gelassen. Recht störend war das für mich.
    Zudem ziehen sich die 560 Seiten sehr in die Länge. Immer wieder hatte ich das Gefühl, das Ganze eiere nur so herum, ohne wirklich auf den Kern zu treffen. So wurde das Lesen immer anstrengender.
    Man erfährt beim Lesen so einiges über das Privatleben der Ermittler, was besonders für Leser der gesamten Reihe von Interesse sein dürfte. Mir haben die Passagen mit Bodensteins Tochter, die unbedingt auch mal eine Leiche sehen möchte, sehr gefallen; war er jedoch wieder in einer Phase der Schuldgefühle, war ich nicht mehr ganz so begeistert. Tariq, der neu im Team ist, war hingegen ein Sympathieträger, der in meinen Augen gerne häufiger hätte Erwähnung finden können.
    Mit dem Täter hätte ich so nicht gerechnet, allerdings konnte ich auch nicht so gut miträtseln, da ich die einzelnen Figuren nicht wirklich auseinander halten konnte.
    Der Schreibstil ist ganz angenehm, die Sätze sind flüssig formuliert und weder zu lang noch zu kurz. Jedoch ziehen sich die Kapitel zum Teil über hundert Seiten und generell ist das Buch etwas langatmig. Darüber hinaus erscheinen mir einige Zusammenhänge und Ereignisse arg konstruiert.


    2 Sterne

  • Eigene Inhaltsangabe:


    Auf einem kleinen Campingplatz im Wald brennt ein Wohnwagen ab. Darin wird eine Leiche gefunden, die wohl nicht durch einen Unfall ums Leben kam. Daher ermitteln Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 wegen Mordes. Doch dabei bleibt es nicht! Kurz darauf wird eine alte Dame im Hospiz umgebracht. Die Taten scheinen im Zusammenhang zu stehen...Der Fall führt Oliver von Bodenstein in seine Vergangenheit zurück, als sein bester Freund Artur und sein Fuchs Maxi verschwanden...



    Schreibstil:


    Der Schreibstil der Autorin Nele Neuhaus lässt sich gut und flüssig lesen. Sprachlich ist es einfach und verständlich. Allerdings schreibt sie sehr detailliert und ausschweifend, was mich persönlich sehr gestört hat! Die Wege der Ermittler z.B. wurden genauestens beschrieben. Das fand ich völlig unnötig, hat das Buch unnötig in die Länge gezogen und auch die Spannung genommen. Auch in der Umgebungsbeschreibung gab es viele unnötige und langweilige Details.


    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Das mir wiederum gefallen und Abwechslung geboten hat. Das Buch ist nicht in klassische Kapitel unterteilt, sondern in die Ermittlungstage. Die einzelnen Perspektiven wurden mittels Absätzen und "Sternchen" getrennt.



    Allgemeine Meinung:


    Dies war mein erstes Buch von Nele Neuhaus und auf Grund der positiven Stimmen zu ihren Büchern war ich sehr gespannt. Schon zu Beginn des Buches wurde ich mit einem Personenregister erschlagen. So viele Protagonisten! Das besserte sich auch nicht im Buch. Teilweise war ich total durcheinander, wer mit wem verheiratet, verschwägert, befreundet, verwandt oder was auch immer war. Totales Chaos! Irgendwann war ich es leid, alles nochmal nach zu lesen oder nachzuschlagen wer nun wer ist. Im Laufe des Buches wurde es dann geringfügig besser. Zu dem nervte mich zunehmend die Detailverliebtheit. Natürlich soll man sich die Umgebung in der die Geschichte spielt gut vorstellen können und das Geschriebene bestenfalls Bilder im Kopf hervorrufen. Nele Neuhaus beschreibt aber jedes Detail ausschweifend und großzügig. Auf welchen Straßen die Ermittler gerade unterwegs sind, ob sie rechts oder links abbiegen, wann die Kirche erbaut wurde, der feuerrote Wein der irgendwo rankt, der ach so schöne blaue Himmel uns so weiter und so fort. Für mich persönlich eine Katastrophe. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich abgebrochen! Auch die Geschichte konnte mich nicht gleich fesseln, da bis auf den Wohnwagenbrand nicht viel passierte. Ab der Mitte ca. kam die Geschichte dann endlich etwas in Fahrt, sodass ich mich nicht mehr ganz so quälen musste. Zum Ende hin wurde es sogar sehr spannend. Die Auflösung war befriedigend und komplex, denn auch hier musste ich erst mal wieder über die Beziehungen der Protagonisten nachdenken und rekonstruieren wer nun wer war. Die beiden Ermittler Pia und Oliver waren mir sympathisch, konnten mich aber nicht so richtig erreichen. Kann natürlich daran liegen, dass ich die vorigen Bände nicht gelesen habe. Fazit: Für mich sind die Krimis von Nele Neuhaus wohl nichts. 3 von 5 Sternen!

  • Ich habe alle vorigen Bänder von Nele Neuhaus gelesen und komme mit diesem Band gar nicht klar, ist irgendwie nix faszinierend.

    Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich vorgenommen haben


    Abraham Lincoln

  • Meine Meinung:


    Ich habe das Buch angefangen zu lesen und war erst mal mit der Personenliste völlig überfordert.Die Befürchtung,das ich alle Protagonisten durcheinander bringen könnte war da und hat sich auch teilweise bestätigt.Leider.


    Der Schreibstil von Nele Neuhaus hat mich aber wieder überzeugt,sie schreibt spannend,flüssig und klar.Auch in Band 8 wollte ich immer weiter lesen (hätte ich nur die Zeit dafür gehabt !!!)


    Die Idee zu dieser Geschichte hatte Potenzial,denn man hat Oliver Bodenstein von einer anderen Seite kennengelernt.Allerdings haben mir die Stränge gefehlt,die mehr vom Privatleben der Ermittler erzählen.Das ist in Band 8 meiner Meinung nach sehr vernachlässigt worden.
    Alles in allem war es ein interessanter Fall mit zuvielen Beteiligten und einigen Erzählsträngen,die man kürzer halten könnte


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: