Hanna Caspian - Die Kirschvilla

  • Als Pauline ihr Geburtshaus erbt, eine alte Villa am Rheinufer, wird sie von ihrer Enkelin Isabell und dem jungen Notar Julius Grothues nach Köln begleitet. Pauline möchte die Erbschaft am liebsten gar nicht erst antreten, dagegen ist Isabell schnell gefangen von der düsteren, geheimnisvollen Ausstrahlung des Hauses. Sie möchte mehr über die Familiengeschichte erfahren, über die ihre Großmutter bisher nichts erzählen möchte. Doch Isabell ist hartnäckig. Sie findet zwei alte Tagebücher, durch die sie Stück für Stück über die traurige und dramatische Vergangenheit Paulines erfährt, die aber auch mit Julius‘ eigener Familiengeschichte eng verknüpft ist, dem Isabell immer mehr ihr Herz öffnet. Wird Pauline endlich die Kraft aufbringen, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen, um Frieden zu finden? Werden Julius und Isabell eine Zukunft haben?


    Hanna Caspian hat mit ihrem Buch „Die Kirschvilla“ einen sehr spannenden, emotionalen und atmosphärisch dichten Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, von der ersten Seite an entwickelt die Geschichte einen derartigen Sog, dass der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, ist er doch als stiller Beobachter in der Gegenwart an der Seite der Protagonisten, tritt aber auch gleichzeitig eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert an, um die Ereignisse innerhalb Paulines Familie aus erster Hand mitzuerleben. Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, die sich gegenseitig abwechseln, den Lesefluss aber in keiner Weise stören. Durch den ständigen Wechsel wird dem Leser Stück für Stück eine dramatische Geschichte präsentiert, wobei ihm genug Raum für Spekulationen und eigene Gedanken bleibt. Dabei versteht es die Autorin hervorragend, den Leser die gesamte Gefühlspalette von Wut, Mitgefühl, Entsetzen, Hoffnung und Freude durchlaufen zu lassen.


    Die Charaktere wurden liebevoll in Szene gesetzt, so dass man sich gut mit ihnen identifizieren kann. Sie wirken lebendig und authentisch. Pauline ist eine Frau, die Zeit ihres Lebens ihre dunkle Vergangenheit verdrängt hat und sich ihr nun stellen muss. Ihre Gesundheit ist nicht die beste, dazu wirkt sie sehr unglücklich, was wohl der Vergangenheit und deren Umstände geschuldet ist. Doch Pauline ist auch eine herzensgute Frau, die ihre Enkelin aufrichtig liebt. Isabell ist eine sympathische junge Frau, die sehr an ihrer Großmutter hängt und sie bei allem unterstützt. Gleichzeitig ist Isabell ein Mensch voller Widersprüche, die für eine so junge Frau recht ungewöhnlich sind. Sie hat vor einer richtigen Liebesbeziehung Angst, so dass sie sich am liebsten gar nicht erst darauf einlassen will. Immer ist sie ein bisschen auf Abstand, damit ihr niemand zu nahe kommen kann. Doch auf Dauer funktioniert das Leben so nicht. Julius ist ein patenter junger Mann, der sich immer mehr in das Herz des Lesers schlecht durch seine hilfsbereite und gefühlvolle Art. Auch die anderen Protagonisten, die den Teil der Vergangenheit bestreiten, sind sehr vielfältig gestaltet und untermalen mit ihren Taten und ihrem Wesen die Handlung um einiges mehr.


    „Die Kirschvilla“ ist ein sehr dramatischer und emotionsgeladener Roman um ein verborgenes Familiengeheimnis, dass von Hanna Caspian auf wundervolle Weise erzählt wird. Wer gern gefühlvolle, ein wenig düstere Geschichten bevorzugt, wird diesen Roman lieben. Absolute Leseempfehlung für ein Lesehighlight 2016!!!


    Atmosphärische :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !!!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Über das Buch:


    Genre: Roman
    Verlag: Heyne
    Format: Taschenbuch
    ISBN: 9783453419551
    Preis: 9,99 Euro
    Erschien: 2016
    Originalsprache: Deutsch
    Seiten: 475

    Inhalt:

    Isabell und ihre Großmutter Pauline treten ein Erbe in Köln an – Paulines Geburtshaus. Doch die alte Villa am Rheinufer birgt dunkle Geheimnisse. Bald sieht sich Isabell mit der Frage konfrontiert, ob ihr Liebesglück mit den Geheimnissen ihrer Familie zusammenhängt. Denn ausgerechnet Julius, Isabells neue Liebe, scheint tief in die schmerzliche Familientragödie verstrickt. Doch schließlich geben zwei Tagebücher aus den 1920er-Jahren, die die Zeit überdauert haben, Auskunft über die schockierenden Geschehnisse am Rheinufer – und über Wahrheiten, die niemand gerne über seine Familie erfährt.


    Das Cover:

    Sieht das Cover nicht schön aus. Und die Frau sieht aus, als würde sie träumen.

    Die ersten 3 Sätze:

    Nichts deutete auf das entsetzliche hin, das geschehen war. Nur die Zeichen einer unregelmäßigen Strömung auf der Oberfläche ließen erkennen, wie mächtig und unerbittlich der Rhein tatsächlich war. Was er einmal hatte, gab er so schnell nicht mehr her.

    Meine Meinung:

    Ich liebe ja Bücher über Familiengeheimnisse, die über Jahrhunderten dauern und erst später gelöst werden. Das ist solch ein Roman.
    Dieser Roman spielt in zwei verschiedenen Jahrzehnten, einmal im 20.Jahrhunder und einmal in der Gegenwart. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen.
    Isabell und ihre Großmutter Pauline fahren nach Köln, um das Erbe für ihre Großmutter anzutreten. Dabei muss sich Pauline mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, die nicht immer Rosig war. Es ist sehr viel passiert damals und auch heute passiert in der Familie noch viel düsteres. Es ist als würde ein Fluch auf der Familie sein.
    Als Isabell an zwei Tagebücher aus den zwanzigern Jahren stößt, wird ein dunkles Familiengeheimnis nach und nach offen gelegt. Isabell muss sich damit auseinandersetzen, das sie vieles von ihrer Familie noch nicht weiß, was ihr nicht immer leicht fällt.
    Mir tat die Familie richtig leid, mit den ganzen Unglücksfällen. Man konnte gar nicht richtig aufatmen, da passierte schon das nächste schlimme.
    Wer düstere Geschichten mag, ist hier auf jeden Fall richtig.

    Fazit:

    Kann ich nur empfehlen, da ich schöne Lesestunden hatte.

    Über den Autor:


    Hinter Hanna Caspian verbirgt sich eine erfolgreiche deutsche Autorin, die ihr Herz ans Rheinland verloren hat. Ihre Liebesromane behandeln spannende Themen der vergessenen deutschen Geschichte. Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften und Sprachen. Mit ihrem Mann wohnt und arbeitet sie dort, wo auch ihr neuer Roman spielt – in unmittelbarer Nähe zum Rhein.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Ein bewegender und spannender Familienroman


    Inhaltsangabe

    Isabell und ihre Großmutter Pauline treten ein Erbe in Köln an – Paulines Geburtshaus. Doch die alte Villa am Rheinufer birgt dunkle Geheimnisse. Bald sieht sich Isabell mit der Frage konfrontiert, ob ihr Liebesglück mit den Geheimnissen ihrer Familie zusammenhängt. Denn ausgerechnet Julius, Isabells neue Liebe, scheint tief in die schmerzliche Familientragödie verstrickt. Doch schließlich geben zwei Tagebücher aus den 1920er-Jahren, die die Zeit überdauert haben, Auskunft über die schockierenden Geschehnisse am Rheinufer – und über Wahrheiten, die niemand gerne über seine Familie erfährt.


    Die Kirschvilla ist der neuste Roman von Hanna Caspian.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Ab der ersten Seite merkt der Leser die Liebe zum Detail, denn sowohl die Protagonisten sowie auch die Kulisse sind so wunderbar beschrieben worden. Hier entstand das Gefühl, man wäre hautnah dabei. Die Geschichte spielt sich in zwei Zeitzonen ab. Zum einen ist da die Gegenwart in der Isabell und Oma Pauline die Familiengeschichte ergründen und zum anderen die Vergangenheit, aus denen die Tagebücher von Clementine stammen. Beide Handlungsstränge sind so perfekt miteinander verknüpft worden, so dass es eine stimmige und spannende Familiengeschichte wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurde es langatmig oder langweilig. Eher das Gegenteil trat ein. Dieses Buch konnte man nicht ohne weiteres aus den Händen legen, denn man musste wissen, wie es mit Isabell und Co weitergeht. Das Ende war stimmig und machte dieses Buch einfach perfekt.
     
    Von Anfang bis zum Ende war es eine sehr bewegende Geschichte, die einen mitfiebern und mitleiden lies. Unterhaltung pur!
    5 von 5 Sternen!

    "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." (James Daniel) :study:

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    Eddas Aufbruch - Beate Rösler :study: