Iny Lorentz - Die Wanderhure

  • Hallo €nigma,


    Berta und ihre Freundinnen waren auch entsprechend verrufen. In unseren Quellen wurde vor solchen "unsauberen" Weibern dringend gewarnt. Nicht umsonst wurde in "Die Wanderhure" die Beischläferin für Ritter Dietmar vorher gründlich untersucht.
    Wir hätten das Problem der Geschlechtskrankheiten in dem Roman sicher mehr herausstellen können. Irgendwann wird es jedoch zu viel, denn der Roman soll ja noch lesbar bleiben. "Die Wanderhure" war hart genug, da mussten wir uns nicht noch zusätzlich im Schmutz suhlen. Die entsprechenden Andeutungen und auch Warnungen waren da, siehe auch Hiltruds Kopfwäsche durch Marie nach dem Aufenhalt auf Ritter Dietmars Burg.


    Was die Auflistung des Quellenmaterials betrifft, so haben wir bei unserem ersten Roman dem Verlag vorgeschlagen, eine zu erstellen. Die Antwort war: bei Sachbüchern würden sie so etwas machen, bei Belletristik jedoch nicht.
    Wir haben es dann geschafft, ab dem zweiten Roman einen als Epilog getarnten geschichtlichen Überblick unterzubringen, damit die LeserInnen überhaupt erfahren, in welcher Zeit und Umgebung der Roman spielt.
    Bei dem Roman "Die Tatarin", der im nächsten Sommer erscheinen wird, haben wir dann auch auf eine Personenliste und ein Glossar bestanden. Interessant wären jetzt noch Karten, aber die zu erstellen fehlen uns die Mittel und bei Karten aus Nachschlagwerken steht die Rechtslage entgegen.


    Übrigens gehen die Abenteuer der Wanderhure im nächsten Frühjahr weiter. Aus Marie wird "Die Kastellanin" und den Hintergrund bilden die Hussitenkriege.


    Mit lieben Grüßen


    Sysai :cat:

  • Hallo Sysai,
    das freut mich aber sehr, dass es zur "Wanderhure" eine Fortsetzung geben wird. Hoffentlich verfährt das Schicksal mit Marie in Zukunft etwas gnädiger...;-) Bleibt die sympathische Hiltrud uns darin auch erhalten?
    Schade und unverständlich, dass die Verlage sich weigern, bei Romanen ein Quellenverzeichnis zu drucken, schließlich sollten gute historische Romane nicht geringer gewertet werden als Sachbücher, die manchmal trocken geschrieben sind und die Leser damit vergraulen. Glücklicherweise kann man heutzutage dank Internet auch ohne Quellenverzeichnisse an Hintergrundinformationen gelangen.
    Schreibt Ihr mehrere Bücher gleichzeitig, oder ist die "Kastellanin" schon fertig?
    Spielt die "Tartarin" in Russland zu Zeiten Dschingis Khans?
    Ich habe noch nicht mal die "Kastratin" gelesen, da Eure Bücher bei uns in der Stadtbibliothek ständig ausgeliehen und vorbestellt sind, so dass man immer lange warten muss. Habt Ihr zu Euren anderen Büchern ("Kastratin" und "Goldhändlerin") auch noch Fortsetzungen geplant?
    Ansonsten könntet Ihr ja auch mal ein Buch über die Zeit der Hexenprozesse schreiben, das würde wahrscheinlich bei der Leserschaft auch große Resonanz finden.
    Herzliche Grüße aus dem winterlichen Bayern und noch ein schönes restliches Weihnachtsfest wünscht Euch
    :santa: €nigma

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hallo €nigma,


    ob mit Marie in "Die Kastellanin" gnädiger verfahren wird, wage ich nicht zu beurteilen. In unseren Romanen muss es sich nun einmal abspielen. Allerdings ist Marie diesmal kein junges Mädchen mehr, dass sich der Welt hilflos ausgeliefert fühlt.
    Hiltrud wird eine, wenn auch kleine Rolle in dem Roman spielen. Ihr Sohn ist allerdings kräftig vorhanden.


    Da Verlage etwa ein bis anderhalb Jahre Vorlauf brauchen, bevor sie einen Roman veröffentlichen können, ist "Die Kastellanin" schon seit längerem abgeliefert. Ich arbeite derzeit an einem Roman, der im mittelalterlichen Katalonien spielt. Mein Mann ist mir bereits voraus und hält sich derzeit in Nordtalien der Frührenaissance auf.
    Wir schreiben damit wirklich an zwei Romanen gleichzeitig und bringen auf diese Weise unsere jeweiligen Stärken ein. Mein Mann liefert mir als brillianter Erzähler die Rohschrift, die ich dann überarbeite, glätte und in die endgültige Form bringe.


    Übrigens war von uns keine Fortsetzung von "Die Wanderhure" geplant. Es war dies der Wunsch des Verlages, nach dem Motto, wir nehmen "Die Wanderhure", wenn...
    Es war nicht leicht, förmlich aus dem Nichts ein neues Marieabenteuer zu entwickeln, doch glauben wir, dass wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein können.


    Weitere Fortsetzungen sind derzeit allerdings nicht geplant. Zwar können sich die LeserInnen leichter mit einer bereits bekannten Hauptfigur identifizieren, für den Autoren heißt es jedoch, dass er mit seinem bereits geschriebenen Werk konkurrieren muss, denn der neue Roman darf nicht schlechter sein als der Vorgänger. Das ist jedoch verdammt schwer.

    "Die Tatarin"
    spielt übrigens nicht in der Mongolenzeit, sondern in der Zeit Zar Peters des Großen in der heißesten Phase des großen nordischen Krieges zwischen Russland und Schweden. "Die Tatarin" Schirin muss all ihren Erfindungsgeist aufbringen, um hier ungeschorenen davon zu kommen.


    Liebe Grüße


    Sysai :cat:

  • Hallo Sysai,
    jetzt bin ich aber sehr gespannt. Wenn in der "Kastellanin" der Sohn von Hiltrud eine größere Rolle spielt, müsst Ihr ja seit dem Ende des ersten Bandes einen großen Zeitsprung gemacht haben.
    Was die" Tartarin" betrifft, so ist die Zeit Peters des Großen (meiner Meinung nach) noch interessanter als die Zeit Dschingis Khans. Ich hoffe, dass Peter selbst in dem Roman auch in Erscheinung tritt, er war wahrhaftig ein cooler Typ, wie er den Konservativen buchstäblich die langen weißen Bärte abgeschnitten hat und sich auch nicht zu fein war, als einfacher Schiffszimmermann im westlichen Ausland von der Pike auf zu lernen :-).
    Nur bei der Einführung des neuen Alphabets ist einiges durcheinandergegangen (griechische u. lateinische Buchstaben), aber besser als die gräßliche altkirchenslavische Schrift war es allemal.
    Ich habe in Schloss Petershof sein Nachthemd auf dem Bett liegen sehen, er muss ein richtiger 2-Meter-Mann gewesen sein.
    Eure beiden anderen Projekte klingen auch sehr interessant. Hoffentlich kann ich dann noch so schnell mitlesen, wie Ihr schreibt ;-)...
    Herzliche Grüße, €nigma

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    :study:
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  • Hallo €nigma,


    die Kastellanin beginnt ein Jahrzehnt nach dem Ende der Wanderhure und geht ebenfalls über mehrere Jahre!


    Väterchen Piotr Alexejewitsch Romanow spielt in "Die Tatarin" keine geringe Rolle, ebenso seine Geliebte und spätere Ehefrau Jekaterina. Wir sind gespannt, was du einmal zu unserem Bild von Peter dem Großen sagen wirst. Mein Ehemann und Mitautor hat einen Krankenhausaufenthalt vor zwei Jahren ausgenützt, etliche Biographien über den Zaren und Zimmermann zu lesen und hat sich dann in der Rohschrift des Romanes entsprechend ausgetobt.


    Übrigens täuscht die geballte Masse unserer Veröffentlichungen ein wenig über unsere tatsächliche Arbeitleistung hinweg. Wir hatten bereits bereits Vorlauf von drei Romanen, bevor Knaur mit "Die Kastratin" unser erstes Manuskript angekauft hat. Der Verlag stürzte sich dann auch sofort auf die anderen Romane und forderte die Fortsetzung der Wanderhure. Jetzt ist es mittlerweile so, dass unser Vorlauf allmählich von den bereits erschienenen Romanen eingeholt wird.


    Da heute Sylvester ist, wünsche ich dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.


    Liebe Grüße


    Sysai :cat:

  • Hallo Sysai,
    die russische Geschichte gibt eine Menge Stoff für historische Romane her, man denke nur an Katharina die Große oder Ivan Grosnyj (den Schrecklichen), der nicht ganz sauber tickte und seinen eigenen Sohn umbrachte...
    Im Gegensatz zu den schillerndsten Figuren der englischen Geschichte (Heinrich VIII, ElizabethI,Victoria) gibt es merkwürdigerweise vergleichsweise wenig Bücher über die Zaren.
    Ich werde die "Tartarin" auf alle Fälle lesen, sobald ich es in die Hände bekomme und bin schon sehr neugierig, wie Ihr Peter darstellt.
    Unterdessen wünsche ich Euch ein gutes, kreatives Jahr 2005!
    Herzliche Neujahrsgrüße,
    €nigma ;-)

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  • Da das Buch nun endlich als TB erschienen ist habe ich natürlich sofort gekauft und gelesen und ich muß sagen es war wieder ein Volltreffer. Trotz Lernerei habe ich es recht schnell geschafft. Absolut empfehlenswert.

  • Da das Buch nun endlich als TB erschienen ist habe ich natürlich sofort gekauft und gelesen und ich muß sagen es war wieder ein Volltreffer. Trotz Lernerei habe ich es recht schnell geschafft. Absolut empfehlenswert. Freue mich jetzt auf die Fortsetzung. Im Mai erscheint sie als HC mal sehen wie lange das TB auf sich warten läßt.

  • Hallo!


    Ich hab's von einer Kollegin geliehen bekommen und freu mich schon drauf!
    Bin schon gespannt... :bounce:

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • ich werde es mir auch ausleihen. Muss nur warten, bis mein Vorleser damit fertig ist :wink:

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides

  • So geschafft, gestern bin ich fertig geworden.


    War wieder eines der Bücher das man am liebsten nicht mehr weglegen möchte.
    Also ich kann euch "Die Wanderhure " nur empfehlen. =D>
    Ich werde mit ciherheit noch eines der weiteren Bücher von Iny Lorentz lesen.

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides

  • gestern abend hab noch die wanderhure begonnen. bin leider nicht mehr über seite 22 hinausgekommen. von den grausamkeiten der ersten 50 seiten hab ich noch nichts gelesen. bin sehr gespannt, auf heut abend, wenn es weitergeht!
    gruss
    lyra

  • Ich fand die Wanderhure recht lebendig erzählt, und die Direktheit der Beschreibungen ließ ja keine Fragen offen. Mir sind vor allem die grausamen Szenen im Gedächtnis geblieben und das Ende-gut-alles-gut.


    Dieses Buch gehört aber zu denen, an die ich mich bereits eine Woche nach dem Zu-Ende-Lesen nicht mehr im Detail erinnere. Darum kann ich keine genauere Beurteilung abgeben.


    Das Buch scheint mir aber gut recherchiert zu sein. Ich hatte das Gefühl von Authentizität. So könnten sich derartige Geschichten ereignet haben.

  • Ich fand die Wanderhure auch klasse. War spannend und ansprechend erzählt und ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Weil ich immer so schnell und viel lese, könnte ich jetzt auch keine genaue Beschreibung mehr abliefern :oops: (ist aber auch schon ein gutes Jahr her, dass ich es gelesen habe).


    Habe gestern den Nachfolgeband "Die Kastellanin" angefangen, bin aber nur bis S. 50 gekommen. Liest sich genauso gut an wie "Die Wanderhure" :D

  • Ich bin jetzt kurz vorm Ende, sind noch etwa 50 Seiten und dann hab ich das Buch durch und ich finde es wirklich klasse!
    Werd mir demnächst auch die Fortsetzung bestellen, denn das Schicksal Maries geht mir doch sehr nah und wenn es eine Fortsetzung gibt, dann muss ich doch auch wieder mit ihr mitleiden!

  • Zitat

    Original von Cait


    Ich bin jetzt kurz vorm Ende, sind noch etwa 50 Seiten und dann hab ich das Buch durch und ich finde es wirklich klasse!
    Werd mir demnächst auch die Fortsetzung bestellen, denn das Schicksal Maries geht mir doch sehr nah und wenn es eine Fortsetzung gibt, dann muss ich doch auch wieder mit ihr mitleiden!


    So hab das Buch auch jetzt wertig und es hat mir sehr sehr gut gefallen.
    Kann ich nur weiter empfehlen.


    Cait: Fortsetzung? wann?


    sir

  • Die Fortsetzung von Der Wanderhure ist dieses hier :



    Band drei ist derzeit in der Mache und wird binnen Jahresfrist hoffentlich erscheinen.

    LG, Ariadne


    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute.
    Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang!
    Konfuzius


  • das ist mal eine sehr gute nachricht, ich gehe morgen gleich in die Stadt zum Club und werde es gleich mir kaufen


    sir


  • Sorry der Beitrag kommt von mir....login vergessen