Kristin Hannah - Die Nachtigall / The Nightingale

  • Ich hatte das gestern schon gesehen mit dem halben Stern. Warum verwundert mich das nicht ? :wink: Ich dachte, vielleicht schreibst Du noch was dazu, @Marie. Aber bloss keine Hektik.

  • @Jessy1963 wieso hast du nicht bewertet?

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Weil ich abgebrochene Bücher sternemässig bisher nie bewertet habe. Wollte ich aber ab diesem Jahr auch machen.

    Ich bewerte meistens, weil es ja auch andere wissen sollten, wenn mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Ich bewerte meistens, weil es ja auch andere wissen sollten, wenn mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat.

    Ja, das ist ja auch richtig. Ich dachte immer irgendwie ist es unfair wennn ich ein Buch nach 100 Seiten abbreche und es dann bewerten soll. Aber was 100 Seiten einfach nur schlecht ist wird auch wohl danach nicht wirklich besser. :wink: Ich mache das jetzt auch, dieses Jahr hatte ich GsD noch nicht so eine Niete :wink:

  • Ich dachte immer irgendwie ist es unfair wennn ich ein Buch nach 100 Seiten abbreche und es dann bewerten soll. Aber was 100 Seiten einfach nur schlecht ist wird auch wohl danach nicht wirklich besser.

    aber wenn Du es begründen kannst, dann ist doch alles in Ordnung. Du kannst ja einen entsprechenden Leseeindruck bei der Rezi schreiben und dann kann jeder Deine Bewertung einschätzen und für sich entscheiden, ob Deine Gründe für ihn nachvollziehbar sind und vom Lesen abhalten oder ob er sich trotzdem ein eigenes Bild machen möchte. :wink:

  • Stimmt, wir sind in Frankreich. Die Leute essen Baguette (das sogar richtig französisch mit weiblichem Artikel, nicht mit dem sächlich-deutschen versehen ist), sagen „merci“, und sie heißen Antoine, Julien, Gaeton (das kriegt nicht mal meine Tastatur richtig hin :roll: ) und Micheline. Und man hat sich sehr lieb lieb lieb. Klaro, Frankreich ist das Land der Liebe (bei DER Hauptstadt :-, ).


    Irgendwas fühlt sich falsch an. Der Krieg – ja, gut, ich habe ihn auch nicht miterleben müssen, doch ich vergleiche mit anderen Büchern – und Frankreich. Und die Liebe auch.


    Ich will der Autorin nicht unterstellen, dass sie nicht aus echten Motiven und der Überzeugung, ihren Landsleuten die Schrecken des 2. Weltkriegs in Europa nahezubringen, dieses Buch geschrieben hat. Doch leider: Entweder reicht ihr Können nicht dazu aus, ein Buch ohne Sentimentalität und ausufernde Emotionalität zu schreiben mit weniger pilchrigem Überguss, dafür treffsicherer Personenzeichnung. Oder es ist die einzige Möglichkeit, das Herz der Amerikaner der Gegenwart für das Schicksal, die Verzweiflung und den Mut von Menschen im Krieg zu gewinnen. (Einen Vertrag mit einem Papiertaschentuchhersteller möchte ich ihr erst recht nicht unterstellen.)


    Der Anfang, die alte Dame mit dem Koffer, macht neugierig; notwendig wäre die Rahmenerzählung nicht. Aber dann folgt, was eine Amazon-Rezensentin passend „Der Krieg als Rührstück“ nennt.


    Die Loblieder überschlagen sich. Das Feuilleton nimmt das Buch nicht zur Kenntnis. (Ich habe jedenfalls keinen Artikel gefunden, lasse mich aber gern überzeugen.)
    Nach „Meine geniale Freundin“ das zweite Buch in diesem Jahr, das einen Riesenhype auslöste und mir nicht gefiel. Wobei ich der Gefühlsduseligkeit in „Die Nachtigall“ nach dem ersten Drittel so überdrüssig war, dass ich das Buch nur noch quer gelesen und irgendwann zum Schluss vorgeblättert habe.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Über den zweiten Weltkrieg haben wir alle vermutlich bereits sehr viel gelesen oder gelernt. Wie es den Männern an der Front ergangen ist, was sie durchmachen und erleben mussten, das wird einem in den unterschiedlichsten Situationen ja immer wieder mal ins Gedächtnis gerufen. Aber was ist eigentlich mit den Frauen, die den Krieg überstehen mussten? Haben die auch irgendetwas leisten müssen? Mussten sie Dinge entbehren, Opfer bringen, Hunger leiden? Kaum einer weiß viel über das Leben der Frauen während dem zweiten Weltkrieg. Dass diese es auch alles andere als leicht hatten und auf gewisse Weise ebenso einen großen Einfluss auf das Kriegsgeschehen hatten, ist vielen Menschen nicht bewusst. In diesem Roman, mit wahrem historischen Hintergrund, erzählt die Autorin Kristin Hannah von ebenjenen (französischen) Frauen und ihren erschreckend bewegenden Schicksalen.


    ~ Für uns war es ein Schattenkrieg. Und nachdem er vorbei war, gab es keine Paraden für uns, keine Orden und keinen Platz in den Geschichtsbüchern.
    Im Krieg taten wir, was wir tun mussten, und nachdem er vorbei war, sammelten wir die Scherben ein und fingen noch einmal von vorn an. ~

    (S. 599)


    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen also die beiden französischen Schwestern Vianne und Isabelle. Während Vianne, Mutter einer kleinen Tochter, auf die Rückkehr ihres Mannes von der Front wartet, erlebt sie ihre ganz persönliche Hölle in ihrem eigenen Zuhause, denn dort quartieren sich nacheinander zwei deutsche Offiziere ein, mit denen beiden ziemlich schlecht Kirschen essen ist.
    Isabelle hingegen, die einen wirklich ganz eigenen Kopf mit widerspenstigem Charakter besitzt, ist, im Gegensatz zu ihrer Schwester, kein brav und still gehorchendes Mädchen, sondern jemand der aktiv Widerstand leisten will. Jede Aktion, die schlecht für die Nazis ist, ist ihr willkommen. Ihr Wesen lässt sich demnach in etwa so beschreiben: Wurde ihr gesagt, dass sie etwas nicht tun sollte, tat sie es erst recht, jede Mauer verwandelt sie in eine Tür.


    Jedenfalls durchleben die beiden Schwestern, mal zusammen, mal länger voneinander getrennt, eine Menge unschöne Momente. Sowohl große Verluste, sich Verlassenfühlen und hochgefährliche Situationen, als auch Hunger, Kälte und die permanente Angst vor dem Feind im eigenen Land sind Themen, die in diesen Jahren allgegenwärtig und kaum auszuhalten waren ...


    ~ »Denke nicht darüber nach, wer sie sind. Denk darüber nach, wer du bist, und darüber, mit welchen Opfern du leben kannst und welche dir den Halt nehmen würden.« ~
    (S. 180)


    Für mich war diese Lektüre sehr spannend und mitreißend. Bewegend war vor allem die Tatsache, dass mir bewusst war, dass dies wahre Schicksalsgeschichten sind, die so tatsächlich stattgefunden haben. All die entsetzlichen Szenen, all das Leid, der Hunger, die Kälte, die Vergewaltigungen, Gewalt im Allgemeinen, der Tod ... Es muss furchtbar gewesen sein, das mitzuerleben. Und ich ziehe meinen Hut vor all jenen Frauen, die in dieser Zeit die Kraft hatten, nicht aufzugeben, das überstanden haben und danach, auf welche Weise auch immer, mit ihren Verlusten zurechtgekommen sind.


    Ich kann euch allen dieses aufwühlende Stückchen Literatur nur ans Herz legen. Der Inhalt ist so gewaltig, so tiefberührend, dass er mich an manchen Stellen wirklich sprachlos zurückgelassen hat und das will schon was heißen. Aber von der Autorin habe ich glücklicherweise ja schon einmal ein derartig bewegendes Buch gelesen, deswegen steht fest: in naher Zukunft gerne Weiteres von Kristin Hannah!


    (Weitere Buchzitate findet ihr HIER!)


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

  • Ich habe das Buch nun auch angefangen zu lesen - und nach ca. einem guten Drittel abgebrochen. Mein Eindruck deckt sich sehr mit dem von @Marie. Zu viele Klischees, viel zu viel überbordende Emotionalität - es fühlt sich beim Lesen für mich einfach grundfalsch an und sehr stark wie eine Vorlage für einen typisch amerikanischen Hollywoodfilm, der für gut befunden wird, wenn nach einer Viertelstunde alle ergriffen in ihr Taschentuch schluchzen.


    Außerdem habe ich grundsätzlich ein Problem damit, wenn über Krieg und das Leid in Kriegen von Autoren geschrieben wird, die meinen, die Gefühle, die sie sich vorstellen, seien die Gefühle gewesen, die Menschen in dieser Zeit während Verfolgung, Folter, Vernichtungslagern, Bombenhagel usw. wirklich hatten. Man kann meines Erachtens auch bei aller schriftstellerischen Begabung und noch so viel Empathie nicht angemessen nachvollziehen, wie das war, es sei denn, ein Autor schreibt über eigene Erlebnisse und verarbeitet sie in einem Roman. Wenn ein Autor, der nie etwas mit Krieg und Verfolgung zu tun hatte, imstande ist, diese Scheu, diesen Respekt vor Nicht-Nachfühlbarem in seine Schilderungen miteinzubringen und nicht in jenen voyeuristischen Stil verfällt, der auch noch in der Gaskammer, im Bombenhagel oder im Folterkeller dabei gewesen zu sein und mitgelitten zu haben glaubt, dann habe ich alle Achtung vor dem Versuch, über Krieg und Leid einen Roman zu schreiben.


    Aber nur geballte Emotionalität und eine Anhäufung aller nur denkbaren Greuel auf zwei Personen zu konzentrieren ist nichts, was mich persönlich anrührt oder beim Lesen fasziniert.Deswegen auch der Abbruch bei der "Nachtigall". Von mir leider auch nur einen Stern, sofern man nach einem Drittel eines Buches überhaupt eine Bewertung abgeben kann. :bewertung1von5:

  • Schon auf den ersten Seiten spürt der Leser mit welcher Leidenschaft die Autorin diese Geschichte der beiden Schwestern verfasst hat. Während Vivanne, ihren Mann stehen muss, und alles versucht um über die Runden zu kommen, ist Isabelle mehr auf Krawall gebürstet. Die Kampf im Untergrund und muss fliehen. Ja und nun schließt sich dann auch der Kreis zum Titel des Romans.
    Sehr schön gefallen mir die beiden Handlungsstränge, die zwar so unterschiedlich sind, aber sich auch ab und an wiederum gleichen. Denn....es geht um zwei unheimlich starke Frauen.
    Der Schreibstil der Autorin ist mir schon bei ihren Vorgängerwerken angenehm aufgefallen.

    Auch bei DIE NACHTIGALL ist die Wortwahl sehr gelungen, so dass ich das Gefühl hatte, inmitten der beiden Geschichten zu landen.

    Fazit:
    Ein toller, gefühlvoller Roman, der in eine andere Zeit entführt. Aber auch ein Roman, der nachdenklich macht.