Eckhard Henscheid - Die Vollidioten

    Es gibt keine Rezensionen für Eckhard Henscheid? Kann das wahr sein? Für den großen Meister der Hochkomik?
    Wer mitreissende Handlung, Spannung und Action liebt, - der ist hier allerdings völlig fehl am Platze. Die Vollidioten ist der 1. Teil der "Trilogie des fortlaufenden Schwachsinns" und beschreibt die banalen Versuche des Herrn Jakopp, das Frl. Cernatzke "flachzulegen". Es ist die Sprache, die diese, nun ja, Geschichte zu einem absoluten Lesevergnügen macht. Henscheid lehnt sich an den Duktus Dostojewskis an, persifliert ihn und treibt es damit auf die Spitze. Ein Parlieren auf höchstem Niveau. Es tauchen jede Menge reale Plätze in Frankfurt und viele reale Berühmtheiten besonder der "Neuen Frankfurter Schule" auf.
    Man trinkt, man redet, man schaut Fußball oder auch einfach nur aus dem Fenster. Wie gesagt, die Handlung ist vernachlässigbar. Aber Henscheid hat m.E. nie wieder diese Meisterschaft der Sprache erreicht wie in dieser Trilogie. Ich lese das Buch immer wieder, manchmal nur ein paar Seiten, dann wieder einmal von vorn bis hinten und jedesmal bereitet es mir große Freude.
    Der gerade stattgefundene 75. Geburtstag des Autors wäre doch eine gute Gelegenheit, sich dieses große Vergnügen einmal zu gönnen.

    Zitat von Klaus V.

    Der gerade stattgefundene 75. Geburtstag des Autors wäre doch eine gute Gelegenheit, sich dieses große Vergnügen einmal zu gönnen.

    Du hast völlig Recht. Über den Namen Henscheid bin ich schon öfter gestolpert, aber gelesen habe ich von ihm noch nichts. Ganz offensichtlich ein Fehler, wie mir Deine Rezension zeigt, gerade weil für mich in erster Linie die Sprache wichtig ist und nicht so sehr die Handlung. Danke für den Tipp!


    P.S. Du hast im Titel den Namen des Autors vergessen. Wenn Du Deinen Beitrag noch bearbeiten kannst, ergänz ihn doch bitte: Eckhard Henscheid - Die Vollidioten. Sonst ist es schwer, das Buch unter den Rezensionen zu finden.

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















    Zitat von Klaus V.

    Und so was, wie ich geschrieben habe, gehört nicht hierhin? Oder ist es grundsätzlich nicht erwünscht, so drauflos zu schreiben?

    Doch, das passt schon, Deine Meinung kommt gut rüber und jeder kann erkennen, welche Art Buch einen erwartet. Der Klappentext und noch ein wenig Info über den Autoren wäre noch schön gewesen, aber das hol ich hier dann nach. :wink:




    Zitat von Amazon

    Eckhard Henscheid, geboren 1941 in Amberg, gehörte neben Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, F. W. Bernstein und anderen zur Neuen Frankfurter Schule und 1979 zu den Gründungsmitgliedern der satirischen Zeitschrift TITANIC. Er arbeitete als Journalist und Redakteur, bevor er freier Schriftsteller wurde. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Satiren, Essays und Glossen und darf in seiner Mischung aus Romantik, Ironie und eigenster Stilistik als einzigartig gelten. Eckhard Henscheid lebt mit seiner Frau in Amberg in der Oberpfalz.



    Zitat von Amazon

    An einem Samstagabend im Jahre 1972 im Frankfurter Nordend, im Umkreis der Gastwirtschaft Mentz, passiert es: Herr Jackopp verliebt sich in Frl. Czernatzke. Eckhard Henscheid, der Erzähler, wird zum »Postillon d´amour«, die Ereignisse über eine Woche lang beobachtend, aber auch unverkennbar willentlich vorantreibend; man könnte sogar sagen: böswillentlich. Unterdessen werden im Mentz gesellschaftspolitische Utopien entwickelt, wird über die Gründung eines »Vereins zur Abschaffung der Sexualität wegen unerträglicher Banalität der dabei anfallenden Vorgänge« und über die möglichst gedeihliche Emanzipation der Frau diskutiert. Der immer blanke Herr Kloßen erleichtert für seine Zeche den einen oder anderen um einen Zwanzigmarkschein und garantiert mit immer neuen absonderlichen Argumenten die baldige Rückzahlung. Eckhard Henscheid, einstiger Redakteur bei einem Frankfurter Satire-Blatt, ausgewiesener Dostojewski-Kenner und großer Opern-Fan, schreibt in Die Vollidioten süffisant, nicht immer politisch korrekt, mit viel Liebe zum Detail und in fast allen Spielarten des Humors über die Kunst der hochbetriebsamen Ereignislosigkeit.

    Vielen Dank! Bin wirklich sehr erleichtert, nach der Antwort von Mara wollte ich mich schon verabschieden. Schön, dass ich hier weitermachen kann. Werde dann hoffentlich auch bald die Regularien etwas besser einhalten können.

    Zitat von Klaus V.

    Schön, dass ich hier weitermachen kann.

    natürlich kannst du :wink: Schau einfach mal durch diverse Rezensionen oder in unsere Vorlage hinein, dann erkennst du schnell, auf was wir hier Wert legen. Und am wichtigsten ist dabei eine klare persönliche, begründete Meinung. :wink: