Welche Bücher lest Ihr momentan, die Ihr mit mindestens 4,5 Sternen bewertet.

Zitat von Farast

denn leicht war ihr Leben ja wahrhaftig nicht. Was sie da mitmachen musste könnte einem doch glatt verbittert werden lassen.

Ich fand ihre innere Zufriedenheit auch so beeindruckend, und auch die Art und Weise, wie sie sie vorstellt.

Ich erinnere mich, dass wir über das Buch gesprochen hattest und Du hattest zunächst etwas Bedenken. Es hätte ja auch ein Rundumschlag sein können!

Zitat von Jessy1963

Ich tendiere inzwischen auch immer mehr zu Hörbüchern, da kann ich auch andere Dinge nebenher machen, da nutzt man Zeit ganz anders. Und ein Buch vorgelesen zu bekommen ist für mich auch sehr viel besser als selber lesen zu müssen

Geht mir genau so!

Ich habe das immer wieder erlebt, dass sich mir ein Buch als Hörbuch ganz anders erschlossen hat.

Einen guten Sprecher vorausgesetzt.

Zitat von PotatoPeelPie

Emili, das erinnert mich total an den Film "Die unbarmherzigen Schwestern", schau mal hier die Beschreibung. Der hat mich auch unheimlich bewegt. Ist super gespielt und eben umso dramatischer, wenn man weiß, dass das auf wahren Begebenheiten beruht.

Ja, liebe PotatoPeelPie, ich kenne den Film sogar sehr gut, auch wenn ich nur wenige Filme kenne, aber diesen habe ich schon 4 oder 5 Male gesehen. Ich finde den grandios gemacht. Und vor allem die Geschichte, die dahinter steckt. Sehr bewegend, sehr emotional, sehr dramatisch. Mag den Film ganz gerne. Und ja, der erinnert tatsächlich an die Zustände in Irland über die ich gerade lese. Die Vertreter der Kirche auf Erden sind nun wirklich nicht immer ein Beispiel an dem, wie die christliche Nächstenliebe auszusehen hat.

Zitat von Magdalena

Den will ich auch unbedingt noch sehen und verpasse ihn jedesmal, wenn er läuft.

Unbedingt anschauen, Magdalena, es wird dir gefallen. Ein ernster tiefgründiger Film, der zu dem auch noch sehr gut gemacht worden ist. Vielleicht gibt es den in den neuen Medien, wie Netflix oder Amazon oder so etwas, da kenne ich mich null aus...

Zitat von Castor

"Ein Baum wächst in Brooklyn" hat von mir 4,5 bekommen.

freut mich sehr, dass du auch Gefallen an dem Buch hattest.

Zitat von Jessy1963

Welches Phänomen ? Na, dieses, dass mir ein Buch als "Selbstleser" nicht gefällt, mich im zweiten Anlauf in der Hörbuchversion aber wirklich begeistert.

Es ist gar nicht mal so verwunderlich, Jessy. Anscheinend gehörst du zu den Menschen, bei denen die auditive Wahrnehmung mehr ausgeprägt ist, als die visuelle. Bei mir ist es anders rum. Sogar in der Schule und auch im Studium schon so gewesen. Ich konnte noch so viel meinen Professoren zuhören, angekommen bei mir ist allerdings der Stoff erst dann, wenn ich es gelesen habe. Bei mir ist die auditive Wahrnehmung nicht so gut ausgeprägt.

Aber ich freue mich immer, wenn ich lese, dass du so einen großen Gefallen an den Hörbüchern hast. Ist ja schließlich völlig egal, ob man dies gelesen oder gehört hat. Ein Buch ist ein Buch. Ich habe zwar auch schon Erfahrungen mit Hörbüchern gemacht. Mit einigen sogar habe ich schon versucht, aber bei mir kommt das Lesen viel besser an.

Ich hätte sogar ganz gerne gehabt, dass ich auch die Hörbücher lieben würde, da kann man einiges dabei nebenbei machen und zuhören, aber das klappt bei mir nicht so gut.

Schön, dass dir das Buch so gut gefiel. Ich freue mich auf weitere Romane von Candice Fox. Habe noch eins von ihr auf dem SuB. Und zwar dieses hier, vielleicht wäre es auch für dich was.

Zitat von Farast

Wenn ich könnte würde ich mehr als 5 Sterne geben

Jetzt war ich so neugierig auf das Buch. Ich möchte doch auch so was Schönes lesen. Aber da habe ich gleich mal nach der Seitenzahl geschaut. Knapp über 200 - sind mir zu wenig. Bei mir kommen solche kurze Bücher meist nicht so gut an. Vielleicht leihe ich es mir mal aus. Danke für die Meinung.

Zitat von Emili

Knapp über 200

Aber ganz wunderbare liebe Emili

Zitat von Emili

Bei mir kommen solche kurze Bücher meist nicht so gut an. Vielleicht leihe ich es mir mal aus.

Wenn es dir möglich ist, leihe es dir mal aus der Bibliothek Vielleicht gefällt es dir ja dann doch, wenn du ein wenig reingelesen hast. Ich war wirklich angenehm überrascht von dem Buch, aber ich habe auch keine Probleme mit kürzeren Büchern.

Zitat von drawe

Ich fand ihre innere Zufriedenheit auch so beeindruckend, und auch die Art und Weise, wie sie sie vorstellt.

Innere Zufriedenheit, das wollte mir partout heute morgen nicht einfallen. Das trifft es so gut.

Zitat von drawe

Es hätte ja auch ein Rundumschlag sein können!

So ist es, dass waren meine Bedenken gewesen.

Ich bin zwar eher der visuelle Typ, aber es gab bei mir auch schon Bücher, die mir vorgelesen viel besser gefallen haben als beim Selberlesen. Stimme und Talent des Vorlesers (m/w/d ) macht aber auch viel aus. Leute wie Stephen Fry könnten mir auch das Telefonbuch vorlesen und ich wäre gebannt ... und Sprecher mit schlechter Betonung vermiesen mir noch das beste Buch.

Zitat von Emili

kommen solche kurze Bücher meist nicht so gut an.

Aber liebe Emili , es kommt doch immer drauf an, was auf diesen 200 Seiten steht.

Und die Episoden in diesem Buch bieten so viel an Lebensweisheit und an Abgeklärtheit, soviel Rückblicke auf ein bemerkenswertes Schicksal - da hast Du mehr zu denken und vor allem zu fühlen als bei manchem dicken Wälzer.

Edit: Mich würde eher das Bapperl "SPIEGEL Bestseller" stören

Zu "zu dünnen" Büchern fühle ich mich oft auf den ersten Blick auch nicht hingezogen. Aber manchmal sind das wirklich richtige kleine Perlen.

Ja, irgendwann sind bestimmte Sprecher schon ein Qualitäts- oder Ausschlusskriterium.

Zitat von Emili

Ja, liebe PotatoPeelPie, ich kenne den Film sogar sehr gut, auch wenn ich nur wenige Filme kenne, aber diesen habe ich schon 4 oder 5 Male gesehen.

Ach, das ist ja toll

Zitat von Emili

Die Vertreter der Kirche auf Erden sind nun wirklich nicht immer ein Beispiel an dem, wie die christliche Nächstenliebe auszusehen hat.

Du meine Güte, nein. Wirklich nicht.  

Emili Der FIlm "Philomena" hat mich ebenfalls sehr stark beeindruckt. Also Irland ist geschichtlich schon sehr interessant!

@Jessy1963 Ich stimme dir voll und ganz zu. Bücher hören ist nochmal eine STeigerung. Nach Möglichkeit sollten sie nur ungekürzt gelesen werde, Hörspiele dagegen interessieren mich gar nicht.

Zitat von Sunniva1

Nach Möglichkeit sollten sie nur ungekürzt gelesen werde, Hörspiele dagegen interessieren mich gar nicht.

Geht mir genauso.

Hörspiele an sich mag ich zwar schon, aber Bücher hören mag ich viel lieber in Form von Lesungen, weil ich bei einem Buch nicht nur die Handlung und die Dialoge, sondern auch die Sprache des Autors erleben möchte.

Zitat von drawe

Aber liebe Emili , es kommt doch immer drauf an, was auf diesen 200 Seiten steht.

So gesehen schon, doch für mich steht es in den kurzen Büchern oft viel zu wenig, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Ich habe nicht das Gefühl mich voll und ganz in die Protagonisten versetzten zu können, weil mir dazu halt die Zeit fehlt.

Die Charaktere sind meist, nicht immer, aber oft, nach meiner Erfahrung, jeder mag seine eigenen Erfahrungen mit dünnen Büchern gemacht haben, nur schemenhaft gezeichnet. Auch die ganze Geschichte bekommt nicht die Möglichkeit sich voll und ganz zu entwickeln und zu entfalten. Ich habe oft das Gefühl, hätten doch die Autoren ein umfassendes Konzept und eine umfangreichere Geschichte ausgearbeitet, gäbe es ein spannenderes Buch.

Natürlich gab es schon auch kurze Bücher, die mich überzeugt haben. Durchaus... Aber dies ist nicht die Regel bei mir. Meist wirken die auf mich wenig intensiv, auch wenn da hochtrabende Gedanken und Abschnitte eingebaut worden sind. Tut mir leid, ich weiß, dass es nicht die Allgemeinmeinung ist. Aber so erlebe ich das.

Für mich muss ein Buch die Zeit haben um zu voller Entwicklung zu kommen und nicht nur von Andeutungen und fragmentarischen Ausschnitten zu leben. Es ist einfach Geschmacksache. Ich streite ja nicht ab, dass dieses Buch gut sein könnte, aber die Seitenzahl 200 schreckt mich ab. Denn mit den meisten kurzen Büchern habe ich schlechte oder höchst mittelmäßige Erfahrungen gemacht.

Zitat von Sunniva1

Der FIlm "Philomena" hat mich ebenfalls sehr stark beeindruckt. Also Irland ist geschichtlich schon sehr interessant!

Vielen Dank für die Empfehlung, Sunniva. Muss mir mal anschauen und merken, vielleicht schaue ich mal den Film bei Gelegenheit.

Zitat von Emili

Aber so erlebe ich das.

Danke für Deine Darlegung, und ich verstehe, was Du meinst, und das mag durchaus auf viele dünne Bücher zutreffen.

Ich bin aber begründet anderer Meinung :-) und könnte Dir einige dünne Bücher aufzählen, die nur von der Seitenzahl, aber nicht vom Inhalt her dünn sind. Von Lyrik natürlich abgesehen.

Umgekehrt sind wir uns wohl eher einig: es gibt viele dicke Bücher, die inhaltlich dünn sind.

So spontan ist mir "Kurt" von Sarah Kuttner eingefallen, das hat aber 240 Seiten - oder dieses hier.

Zitat von drawe

Ich bin aber begründet anderer Meinung :-) und könnte Dir einige dünne Bücher aufzählen, die nur von der Seitenzahl, aber nicht vom Inhalt her dünn sind.

Könnte ich auch einige nennen, die bei mir sehr gut angekommen sind, und wo den Autoren auch hervorragend gelungen ist, Charaktere und den Plot vollständig auszuarbeiten. Z.B sind da solche Bücher, wie "Von Mäusen und Menschen", "Farm der Tiere", "Dunkle Alleen" von Bunin, "Fahrenheit 451". "Kurt" von Kuttner habe ich übrigens auch schon gelesen, und das Buch war sehr gut.

Oder viele Erzählungen von London, Maupassant oder auch Kafka, aber das sind ja Erzählungen, keine Romane.

Bei Romanen habe ich leider schlechtere Erfahrungen gemacht, und das lag ganz sicher nur zum Teil an meinen Vorlieben.

Zitat von drawe

Umgekehrt sind wir uns wohl eher einig: es gibt viele dicke Bücher, die inhaltlich dünn sind.

da muss ich dir zustimmen, denn es ist noch bei weitem nicht gesagt: Je mehr Seiten, desto besser der Roman. An der Seitenanzahl allein liegt es ganz sicher nicht. Aber wie gesagt die Bücher mit wenigen Seiten sind für mich oft wenig aussagend. Auch, wenn die oft die Intention großer Gedanken in sich tragen.

Fast am Ende bin ich mit "Das Haus am Rande der Welt" - ich würde ihm gerne 10 Sterne geben.

Henry Beston ist Jahrgang 1888, er war Schriftsteller und Naturforscher. Er studierte, war Unilehrer und während des Ersten Weltkriegs diente er als Krankenwagenfahrer. 1918 wurde er Pressevertreter der US Navy und war zu der Zeit der erste amerikanische Kriegskorrespondent. Nach dem Krieg schrieb er Märchen, heiratete Elizabeth Coatsworth, die auch Kinderliteratur schrieb, und bekam zwei Töchter.

Henry Beston war von den Erlebnissen während des Krieges so erschüttert, dass er sich zurückziehen wollte. Er verbrachte ein Jahr in der Natur von Cape Cod, am Außenstrand von Eastham: "Die Natur ist Teil unserer Menschlichkeit, und ohne ein Bewusstsein für dieses göttliche Geheimnis hört der Mensch auf, Mensch zu sein", schrieb er.
Beston gilt als einer der Väter der modernen Umweltbewegung und war Motor für die Gründung der Cape Cod National Seashore.

1928 erschien dieses Buch, in dem er über dieses Jahr schrieb. Das Haus, in dem Beston während dieses Jahres lebte und von ihm "das Fo'castle" genannt wurde, wurde im späten Frühjahr 1925 vom Eastham-Zimmermann Harvey Moore gebaut.

Ich mag ja maritime Geschichten, und der Autor hat mich schon mit seinem ersten Satz gehabt, wie man so schön sagt:

Östlich der Küste Nordamerikas und ihr vorgelagert, etwa dreißig Meilen und mehr vom Gestade Massachusetts entfernt, erhebt sich aus dem offenen Atlantik der verbliebene Rest eines alten und untergegangenen Landes.

Und so folgt Seite für Seite, aus denen ich Zitate rausschreiben könnte. Wie zum Beispiel die Passage, in der er über die Geräusche des Meeres, der Brandung erzählt und ich kann mich einfach nicht satt lesen. Er selbst schreibt, dass er zu seiner Zeit noch nie etwas darüber gelesen hat. Ich habe es bis heute nicht und habe es wie gebannt gelesen.