Welche Bücher lest Ihr momentan, die Ihr mit mindestens 4,5 Sternen bewertet.

  • Das mag sein, aber ich erinnere mich nicht mehr.


    I. Fargo Cole beschreibt sehr treffend, wie die jungen Grenzsoldaten natürlich heimatfern eingesetzt wurden, damit sie sich nicht mit "dem Bürger" verbrüdern, und wie die Hauptfigur ihre Runden durch den Wald zog und dabei täglich dem selben Grenzer ihre Sondererlaubnis zeigen musste, der sie genau kannte. Ich muss dabei unwillkürlich immer denken: diesen Popanz musste die arbeitende Bevölkerung mitfinanzieren ...

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

    :musik: --


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Buchdoktor Danke für den Tipp. Da will ich mal sehen, ob dieses Buch der Realität ähnlich ist. Übrigens, wir hatten einen Stempel im Ausweis, ohne den du nicht zu uns reinkamst. Passierscheine für Verwandte mussten mindestens 4 Wochen vor dem Ereignis eingereicht werden und Westbesuch war verboten!

  • Buchdoktor Danke für den Tipp. Da will ich mal sehen, ob dieses Buch der Realität ähnlich ist. Übrigens, wir hatten einen Stempel im Ausweis, ohne den du nicht zu uns reinkamst. Passierscheine für Verwandte mussten mindestens 4 Wochen vor dem Ereignis eingereicht werden und Westbesuch war verboten!

    Sei nicht enttäuscht, es ist ein Roman, und Romanautoren als Figuren sind ja nicht gerade Durchschnittsbürger. Ich bin als Kind des Westens mit Verlust-Geschichten aufgewachsen, die der alten Nachbarin, die nie wieder auf ihre Insel Vilm zurückkonnte, weil sie für urlaubende Bonzen gesperrt war, all den mittelalten Leuten, deren Dorfteich der Kindheit "dort, genau hinter der Mauer" lag. Ein gruseliges Gefühl.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

    :musik: --


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Dieses Buch erhält von mir fünf Sterne, obwohl es sich mit den üblichen Maßstäben eigentlich überhaupt nicht bewerten lässt.

    Ein absolutes Muss!

    Ich weiß, dass ich es nie wieder vergessen werde. Eindringlich und eindrücklich gelingt es auf diesen wenigen Seiten, den Horror der Hitlerzeit klar vor Augen zu führen. Was dieses Regime mit Freundschaften, Familien, Freunden und dem einzelnen Menschen gemacht hat. Es erschien 1938. Für mich war es ganz unglaublich, was zu diesem Zeitpunkt schon an Tatsachen und Fakten jedem Menschen, der sich interessiert und der mit offenen Augen durchs Leben ging, zugänglich war, vor allem da die Autorin in den USA lebte.


    Gelesen habe ich es im englischen Original, wobei in diesem Fall die deutsche Übersetzung fast schon mehr Sinn macht, da es zwei deutsche Männer sind, die sich schreiben.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Bei den ganzen Büchern, die über die DDR geschrieben wurden, wird meist vergessen, dass es auch normales Leben und nicht nur Stasi und Verfolgung gab.

    Worauf genau beziehst du dich? :-k

    Ich kann kein konkretes Beispiel nennen, aber bei einigen Büchern, die nach der Wende geschrieben wurden (meist von Westdeutschen) wird das Leben auf Stasi und Verfolgung reduziert. Das viele Menschen ganz normal gelebt haben, wird vergessen. Realistische Beschreibungen liefern z.B. Frank Goldammer und Andreas M. Sturm.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Dieses Buch erhält von mir fünf Sterne, obwohl es sich mit den üblichen Maßstäben eigentlich überhaupt nicht bewerten lässt.

    Ein absolutes Muss!

    Ich weiß, dass ich es nie wieder vergessen werde. Eindringlich und eindrücklich gelingt es auf diesen wenigen Seiten, den Horror der Hitlerzeit klar vor Augen zu führen. Was dieses Regime mit Freundschaften, Familien, Freunden und dem einzelnen Menschen gemacht hat. Es erschien 1938. Für mich war es ganz unglaublich, was zu diesem Zeitpunkt schon an Tatsachen und Fakten jedem Menschen, der sich interessiert und der mit offenen Augen durchs Leben ging, zugänglich war, vor allem da die Autorin in den USA lebte.


    Gelesen habe ich es im englischen Original, wobei in diesem Fall die deutsche Übersetzung fast schon mehr Sinn macht, da es zwei deutsche Männer sind, die sich schreiben.

    Das war auch mein Highlight 2022 gewesen.

    Ein kurzes, aber doch so heftiges Buch.

  • Ich möchte dieses Buch hier nennen. Ich hatte nicht allzu viele Erwartungen an das Buch, dachte es ist wieder so eine "Wanderhurengeschichte", aber der Klappentext hat mich extrem interessiert und da das Buch in Nürnberg und Umgebung spielt war ich doch zu neugierig und begann mit dem Lesen.


    Ich wurde aber schnell eines besseren belehrt. Die Autorin schreibt sehr gut und authentisch. Die Hure ist eben keine Superheldin, sondern verhält sich ihrer Zeit angepasst und muss so auch einiges ertragen. Auch der historische Kontex kommt nicht zu kurz. Man erfährt viel über die politischen Verhältnisse des Landadels und der freien Reichsstadt Nürnberg, ebenso über die kriegerischen Konflikte, die dies nach sich zog.


    Im Nachwort erwähnt die Autorin ebenfalls, dass sie in der Stadt Nördlingen Unterlagen gefunden hat, die einen ähnlichen Fall wie im Buch passiert, behandeln.


    Sehr spannend und authentisch erzählt. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Nicht von dem mMn unglücklichen Cover und Titel abschrecken lassen.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Joel Dicker kann definitiv erzählen und obwohl von Anfang an darauf hingewiesen wird, dass eine große "Katastrophe" passieren wird, war ich trotzdem von dem Ausmaß überrascht und emotional mitgenommen über die Tragik des Geschehens.

    Die "Baltimores" habe ich auch noch in sehr guter Erinnerung.

  • Ich möchte hier ein Buch zeigen, bei dem der Inhalt sehr gut und sprachlich qualitativ ist, doch das Cover leider, vermittelt dies nicht. Wobei, welches Cover würde dies schon tun? :-k Wie auch immer, ich finde das Cover, obwohl zu Geschichte passend, doch irgendwie blass. :wink:

    Diese Geschichte ist eindringlich, bedeutend und auch gut geschrieben, wie ich fand. Ich sage da nur eine katholische Schule in Irland... Der Autor ist ein Bookie Preisträger, und für dieses Buch hätte ich ihm, wenn es nach mir ginge, auch eins verliehen. :thumleft: Das Ende ist überraschend, aber so passend. Ich habe dazu eine Rezension geschrieben, falls Interesse besteht. Ich würde das Buch weiterempfehlen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.


    P.S. ich habe den Roman von NetGalley bekommen

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Emili: Aufgrund deines Beitrags oben, möchte ich dir noch folgendes Buch empfehlen, das ebenfalls dieses Thema behandelt. Aus Sicht eines "unschuldigen" Priesters. Sehr gut erzählt. Ich kann es kaum aus der Hand legen und es wird, wenn ich es zu Ende gelesen habe, auch in diesem Thread einen Platz finden.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Herzlichen Dank, Rapunzel. :friends: Das Buch interessiert mich schon länger, leider ist es immer noch nicht verfügbar bei der Onleihen. Aber ich verliere es nicht aus den Augen. Danke.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Ja, nun habe ich es durchgesuchtet und meinen Haushalt liegen lassen. :uups:

    An sich war es gar nicht unbedingt die Spannung, die mich nicht mehr aufhören hat zu lesen, sondern einfach nur der wahnsinnig gute Schreibstil.

    An sich fand ich auch das Leben eines Priesters vom Thema her jetzt nicht so interessant, aber irgendwie hat das Buch so einen Sog entwickelt, dass ich es innerhalb von 2 Tagen ausgelesen habe.


    Es wird ein hochbrisantes und aktuelles Thema gekonnt erzählt. Ich ziehe echt meinen Hut. :pray:


    Volle 5 Sterne und schon jetzt ein Jahreshighlight. Ganz große Erzählkunst. Ein Buch, das lange nachwirkt und das ich jetzt erst mal verdauen muss.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich fand das Buch auch ganz großartig, sowohl inhaltlich auch als von Perspektive und Aufbau her. Es war ein super Kniff von Boyne, einen Priester erzählen zu lassen, der jedoch weder Täter noch Opfer, sondern nur Beobachter ist.

  • Dem stimme ich unbedingt zu Rapunzel. Ich habe die Autorin im letzten Jahr persönlich kennengelernt. Das Buch hätte ich sonst auch nicht in Betracht gezogen. Sie hatte leider keinen Einfluss auf das Cover. Aber der Inhalt kann sich meines Erachtens wirklich sehen bzw. lesen lassen ...

  • Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus


    Das kann ich nun absolut nachvollziehen, dass es das meistverkaufte Buch 2022 war. Kann ich nur empfehlen! Es konnte mich richtig einsaugen und fesseln, auch wenn es gar kein Thriller war!

  • Heute aus einer Büchertelefonzelle mitgenommen. Hörte letztens mal das alte Hörspiel und mochte es. Auch wenn die Vorgänge höchst unwahrscheinlich so ablaufen dürften, nicht zuletzt aus heutiger Sicht. :D


    EDIT: Argh! Falscher Thread. #-o Erstmal nur ins Regal geschoben. Eine so hohe Bewertung steht nicht zu vermuten! :wink:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (54/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 57 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Der Leser taucht in achtzehn kurzweiligen Kapiteln in die friesische Welt der Bauern und Geschäftsleute ein. Egal ob Teekontor oder Landwirtschaft, die Autorin vermag jeden Handlungsort lebendig werden lassen und die Atmosphäre durch ihre Wortwahl zur Geltung zu bringen. Auch die Protagonisten harmonieren perfekt miteinander, so dass die Handlungen stets nachvollziehbar erscheinen.

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung mit dem Friesenhof und seinem Teekontor.

  • Viele Irrungen und Wirrungen, das den Thriller unheimlich spannend machen und gedanklich immer mehr Spielraum lassen.