Colette Victor - Der Tag, an dem die Hummer schwimmen lernten / What to do with lobsters in a place like Klippiesfontein

  • Kurzmeinung

    Bücherhuhn
    Gute Geschichte, toll erzählt, aber das Ende hat mich sehr enttäuscht - viel zu schnell hingeschludert
  • Inhalt:
    Es bringt den ganzen Ort in Aufruhr: ein Aquarium voller Hummer, das urplötzlich im örtlichen Lebensmittelladen von Klippisfontein, Südafrika, steht. Kinder und Erwachsene beäugen gebannt die faszinierenden Krustentiere. Dabei will der verheiratete Ladenbesitzer Oom Marius eigentlich nur seine Angebetete Missies Patty beindrucken, indem er endlich die Haute Cuisine nach Klippisfontein holt. Doch dann erkrankt seine Frau Tattie und soll in Kapstadt behandelt werden. Jemand muss den Laden weiterführen. Und der Einzige, der sich auf die Schnelle finden lässt, ist Marius‘ schwarzer Assistent Petrus. In einem Dorf, das seit Urzeiten nach den gleichen Regeln funktioniert, ein Skandal! Neid und Argwohn brechen sich Bahn. Doch dann haben Marius und einige Dorfbewohner eine wunderbare Idee – und die hat mit viel Liebe und einigen Hummern zu tun. (Quelle: Amazon)



    Über die Autorin:
    Colette Victor wuchs in Südafrika auf. Die letzten dreizehn Jahre hat sie in Belgien gelebt. Sie ist als Sozialarbeiterin in einer ehemaligen Bergbaugemeinde tätig. Zudem unterrichtet sie Schreibkurse für sozial Benachteiligte und engagiert sich in der Leseförderung von Kindern. "Der Tag, an dem die Hummer schwimmen lernten" ist ihr erster Roman für Erwachsene. (Quelle: Buch)



    Meine Meinung:

    Alles beginnt mit diesen verflixten Hummern! Allein der Gedanke in einem kleinen südafrikanischen Dorf, in dem überwiegend Farmer und kleine Angestellte leben, Hummer zu verkaufen, hat mich unglaublich neugierig auf dieses Buch gemacht. Man stelle sich einmal vor wie ein Haufen Farmer und ihre Jungs vor dem einzigen Laden im Ort stehen und demonstrieren, bei heißesten Temperaturen, im roten Staub. Und das im Zeitalter von Handy und Internet! Nur, weil ein Schwarzer aus den Townships in einem schrecklichen Notfall als einzige Aushilfe einspringen kann.
    Wie gut, dass es auch viele herzlichen Figuren in diesem Buch gibt. Denn neben der schrecklichen Krankheit von Tannie Hattie ist es so herzerwärmend zu sehen, wie sich die kleinen Leute gegen den Boykott stellen. Doch das ist alles andere als leicht. Auch wenn die Männer leicht zu beeinflussen sind, ihre Starrköpfigkeit bleibt.


    Es waren viele Einstellungen und Gefühle, die mir dieses Buch vermittelt hat. Neben dem Mitleid für Oom Marius und seine Frau, der angespannten Stimmung vor dem Laden, der Dankbarkeit für die helfenden Mitbürger, hat vor allem das Hummeraquarium immer wieder für entspannte, auflockernde Momente gesorgt und mir als Leserin eine abwechslungsreiche und dennoch entspannte Lektüre beschert.


    Es geht um mehr als ein Hummerbassin. Es zeigt wie schnell das Leben einer kleinen Dorfgemeinschaft durch Kleinigkeiten durcheinander gebracht werden kann. Und dem Leser wird das Wetter, die Kultur und politische Einstellung Südafrikas nähergebracht.
    Und vielleicht ist auch noch ein bisschen Platz für etwas Liebe...



    Fazit:
    Als ich dieses Buch zum ersten Mal in die Hand nahm, freute ich mich auf eine locker-leichte Urlaubslektüre. Diese Ansicht änderte sich aber schon sehr schnell. "Der Tag, an dem die Hummer schwimmen lernten" ist ein viel tiefer gehendes Buch, es spricht sich gegen Rassismus aus und ist dabei immer noch eine schöne Lektüre: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: